Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #6299Deshalb finde ich es grundsätzlich gut, dass Menschen im Moment auf den Straßen gegen die Impfpflicht demonstrieren. Das zeigt mir, dass eigenständige Denkprozesse stattfinden,
Wie kommst du darauf, dass bei Demonstranten Denkprozesse stattfinden? Ich bezweifle das sehr stark. Außer du definierst Denken nicht über Verstand, sondern über Trotz, "denen werde ich zeigen". Das ist kein Denkprozess.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #6299 Fragen also nur für die Elite, die „was davon versteht“? Wir leben in einem demokratischen Land, da darf selbstverständlich alles hinterfragt werden - muss sogar! Ich würde nur sehr ungern in einer Gesellschaft leben, die alles nur so hinnimmt, was von oben kommt. Deshalb finde ich es grundsätzlich gut, dass Menschen im Moment auf den Straßen gegen die Impfpflicht demonstrieren. Das zeigt mir, dass eigenständige Denkprozesse stattfinden, wie es sich für eine demokratische Gesellschaft gehört.
Eigenständige Denkprozesse würde ich bei einem Großteil der Demonstranten eher nicht vermuten, sondern eher einseitige Information.
Zitat von Xarin im Beitrag #6233 Denkst du denn das es in Ö wirklich umgesetzt werden wird ? Ich meine auch nach der Übergangsfrist und mit allen Konsequenzen ? Ö dürfte dann das einzige Land mit einer solchen Impfpflicht sein ...
Ich denke schon, dass uns die Umsetzung droht.
So (auf das Wesentliche reduziert) sollen sich die einzelnen Phasen gestalten:
1. Am 1. Februar 2022 wird das Impfpflichtgesetz in Kraft treten, jeder Haushalt soll dann schriftlich über die Maßnahme informiert werden. Überprüfungen gibt es zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine.
2. Ab dem 15. März soll die Einhaltung der Impfpflicht durch Polizistinnen und Polizisten überprüft werden – etwa in Form von Verkehrskontrollen.
3. Phase drei beinhaltet automatisiert verschickte Erinnerungsschreiben und Strafverfügungen bei Nichteinhaltung der Impfpflicht auf Basis des Impfregisters. Allerdings: Die zuständige Elga GmbH hat unlängst erklärt, dass dies technisch frühestens ab April möglich sei. Fest steht: Noch fehlt für Phase drei ein Startdatum. Der Grund: Zu ihr soll es nur kommen, wenn es „epidemiologisch notwendig" ist, hieß es am Sonntag.
Zitat von SASAPI im Beitrag #6278Ich habe nicht spontan das Thema gewechselt,ZeroZero. Du hast Dir nur gerade ein Eigentor geschossen. Eine Impfung schützt bei Corona auch nicht vor Erkrankung. Sie verhindert nur zum einem großen Teil schwere bis tödliche Verläufe und ist damit noch unsicherer ( im Sinne von "Schutz anderer Menschen vor Infektion ") als es tägliche, von mir aus 2x tägliche Tests für Ungeimpfte sind.
Das Hauptziel ist, die Schwere der Erkrankung abzumildern. Dadurch fallen weniger Arbeitsstunden aus, die Arztpraxen werden weniger belastet, die Krankenhäuser und die Intensivstationen, und es sterben weniger Leute. Insgesamt weniger persönliches Leid. Das gelingt durch Impfung. Dadurch, dass Geimpfte mildere Symptome zeigen und weniger schwer erkranken, sind sie auch weniger infektiös (geringere Viruslast). Deine Formulierung mit dem "Eigentor" finde ich unsympathisch. Klar geht es bei den Diskussionen hier vielen meist hauptsächlich ums sportliche Gewinnen oder Verlieren, nicht um die Sache. Aber man muss es ja nicht sooo raushängen lassen.
We are ecologically minded. This package will self-destruct in Mother Earth. (japanischer Radiergummi/Bill Bryson: Mother Tongue)
Zitat von fritzi im Beitrag #6282Mich stört es nur, wenn das mit so großer Absolutheit gefordert wird und die Demut fehlt, dass vielleicht Faktoren eine Rolle spielen, die die Wissenschaft noch nicht kennt.
Auf einer ganz allgemeinen Ebene stimme ich dir zu: Demut ist nie verkehrt, und geistige Flexibilität auch nicht. Was ich nicht verstehe, ist, wie diese Demut bei der politischen Entscheidungsfindung helfen soll.
Beispiel: Es ist belegt, dass die Gefahr schwerer Unfälle im Straßenverkehr steigt, daher gibt es dort, wo sich viele vulnerable Verkehrsteilnehmer bewegen, Tempolimits. Ein Zeichen von Demut wäre es jetzt, diese Tempolimits aufzuheben, weil sich vielleicht in ein paar Jahren herausstellt, dass man sich bei der Berechnung der Gefahrenlage geirrt hat? Das leuchtet mir nicht ein. "Demut" in diesem Sinne ist nicht "per se" angebracht. Keine Qualität an und für sich. Man kann das nicht losgelöst von den Inhalten, vom konkreten Fall sehen. Der sollte diskutiert werden (der konkrete Fall, inhaltlich), nicht ob und inwieweit man demütig ist oder einen Absolutheitsanspruch vertritt.
We are ecologically minded. This package will self-destruct in Mother Earth. (japanischer Radiergummi/Bill Bryson: Mother Tongue)
Zitat von MightyQuince im Beitrag #6304 Dadurch, dass Geimpfte mildere Symptome zeigen und weniger schwer erkranken, sind sie auch weniger infektiös (geringere Viruslast).
Das ist so nicht mehr haltbar, sie sind lediglich kürzer infektiös.
Zitat von schafwolle im Beitrag #6303Der Grund: Zu ihr soll es nur kommen, wenn es „epidemiologisch notwendig" ist, hieß es am Sonntag.
gekürzt
Verständnisfrage: Wenn man es bis April (oder später) aussitzt und die Zahlen dann wieder runter gehen, was ja fast naheliegend für April/Mai ist, bekäme man keine Strafen und könnte somit die Impfpflicht umgehen?
Zitat von ambiva im Beitrag #6281Der Anspruch, dass man mitreden können sollte, kommt aus der Demokratie, schonmal was davon gehört?
So wie du diesen Anspruch zu verstehen scheinst, gehe ich davon aus, dass du auch dein Auto selbst reparieren und zusammenbauen, die Elektrik in deiner Wohnung selbst legen könntest, und dem Arzt noch vom OP-Tisch aus erklärst, wie er deinen Blinddarm zu entfernen hat. Ich finde überhaupt nichts Schlimmes daran, auch mal zuzugeben, dass es Leute gibt, die von bestimmten Themen mehr Ahnung haben als ich, und auf deren Expertise zu vertrauen. Als sooo wahnsinnig kompetent, dass ich zu allem jederzeit sofort eine eindeutige Meinung haben und die Welt damit beglücken müsste, schätze ich mich nicht ein. Ich kann auch mal keine Meinung zu etwas haben, und keine Ahnung. Ohne dass deswegen gleich die Diktatur ausgerufen wird.
Oder siehst du dich da als Widerstandskämpferin? Es gibt eine politische Entscheidung, und ohne darüber Bescheid zu wissen oder von irgendetwas Ahnung zu haben, bist du erstmal dagegen und rettest so die Demokratie?
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@MightyQuince, ich versuche lediglich zu verstehen, wo in der sogenannten "Wissensgesellschaft" das ganze Geschwurbel und der Trotz herkommen, den ich aktuell in der Coronakrise wahrnehme, aber durchaus auch vorher schon z.B. in den USA. Vermutlich sprengt das Rahmen des Forums, müssen wir nicht dringend vertiefen.
Zitat von ambiva im Beitrag #6312@MightyQuince, ich versuche lediglich zu verstehen, wo in der sogenannten "Wissensgesellschaft" das ganze Geschwurbel und der Trotz herkommen, den ich aktuell in der Coronakrise wahrnehme, aber durchaus auch vorher schon z.B. in den USA. Vermutlich sprengt das Rahmen des Forums, müssen wir nicht dringend vertiefen.
Ich glaube nicht, dass wir wirklich eine Wissensgesellschaft haben, schon gar nicht im medizinischen Bereich. Frag allein mal ein paar erwachsene Frauen, wie eigentlich der Menstruationszyklus funktionert.
Zitat von MightyQuince im Beitrag #6304Deine Formulierung mit dem "Eigentor" finde ich unsympathisch. Klar geht es bei den Diskussionen hier vielen meist hauptsächlich ums sportliche Gewinnen oder Verlieren, nicht um die Sache. Aber man muss es ja nicht sooo raushängen lassen.
Vor allem wenn man selbst einfach Themen wechselt, am eigenen Beitrag vorbeiargumentiert und unbedingt "gewinnen" will. Was eigentlich gewinnen? Was soll man bei einer Diskussion gewinnen können? Aufmerksamkeit?
Zitat von MightyQuince im Beitrag #6305Beispiel: Es ist belegt, dass die Gefahr schwerer Unfälle im Straßenverkehr steigt, daher gibt es dort, wo sich viele vulnerable Verkehrsteilnehmer bewegen, Tempolimits. Ein Zeichen von Demut wäre es jetzt, diese Tempolimits aufzuheben, weil sich vielleicht in ein paar Jahren herausstellt, dass man sich bei der Berechnung der Gefahrenlage geirrt hat? Das leuchtet mir nicht ein. "Demut" in diesem Sinne ist nicht "per se" angebracht. Keine Qualität an und für sich.
Ich verstehe die Alternative auch nicht. Alle Erkenntnisse ignorieren, weil es theoretisch sein könnte, dass sie sich mal ändern? Vielleicht ist die Erde ja doch eine Scheibe, wer weiß. Oder die Lichtgeschwindigkeit doch nicht die höchste...
Zitat von FakeFur im Beitrag #6313Ich glaube nicht, dass wir wirklich eine Wissensgesellschaft haben, schon gar nicht im medizinischen Bereich. Frag allein mal ein paar erwachsene Frauen, wie eigentlich der Menstruationszyklus funktionert.
Auch meine Erfahrungen, die wenigsten wollen sich mit Inhalten beschäftigen (und das sind Schulthemen, also keine Elite oder Hochbildung als Totschlagargument). Aber überall mitreden wollen...
Zitat von FakeFur im Beitrag #6313 Ich glaube nicht, dass wir wirklich eine Wissensgesellschaft haben, schon gar nicht im medizinischen Bereich. Frag allein mal ein paar erwachsene Frauen, wie eigentlich der Menstruationszyklus funktionert.
Das ist ja genau das Demokratie-Problem: Die Entscheidungen basieren auf Wissen, aber die Leute haben keine Ahnung.
Zitat von Avada im Beitrag #6307 Verständnisfrage: Wenn man es bis April (oder später) aussitzt und die Zahlen dann wieder runter gehen, was ja fast naheliegend für April/Mai ist, bekäme man keine Strafen und könnte somit die Impfpflicht umgehen?
Das kann ich Dir leider nicht beantworten, weil es zu dieser 3. Phase eben noch keinen allgemeinen Konsens gibt.
Zitat von Stepps im Beitrag #6302 Eigenständige Denkprozesse würde ich bei einem Großteil der Demonstranten eher nicht vermuten, sondern eher einseitige Information.
Wer bestimmt denn, was „einseitig“ ist? Jeder darf für seine Überzeugung auf die Straße gehen, und das ist doch sehr gut so.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #6320 Jeder darf für seine Überzeugung auf die Straße gehen, und das ist doch sehr gut so.
Darum ging es aber nicht, sondern um deine Behauptung, Demonstranten hätten eigene Denkprozesse. Auch Flacherdler dürfen für ihre Überzeugung auf die Straße gehen.
Zitat von FakeFur im Beitrag #6313 Ich glaube nicht, dass wir wirklich eine Wissensgesellschaft haben, schon gar nicht im medizinischen Bereich. Frag allein mal ein paar erwachsene Frauen, wie eigentlich der Menstruationszyklus funktionert.
Ist eben die Frage, ob das im eigenen Alltag wirklich eine Rolle spielt. Ich könnte dir das auch nicht aufmalen.
Zitat von ZeroZero im Beitrag #6321 Darum ging es aber nicht, sondern um deine Behauptung, Demonstranten hätten eigene Denkprozesse. Auch Flacherdler dürfen für ihre Überzeugung auf die Straße gehen.
Nun, der Denkprozess „ich gehe für meine Überzeugung auf die Straße“ hat jedenfalls stattgefunden.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #6324Nun, der Denkprozess „ich gehe für meine Überzeugung auf die Straße“ hat jedenfalls stattgefunden.
Genau da haben wir es, für dich ist Denkprozess völlig anders besetzt. Jede hirnrissige Entscheidung ist für dich schon ein "Denkprozess". Nein, mit logischem Denken und Verstand hat es nichts zu tun.