Ich glaube, es ist ein Trugschluss, wenn man glaubt, man könnte die Situation durch ein paar Wochen Augen-zu-und-durch beenden und dann wäre wieder alles "normal". Was immer das für den Einzelnen heißt.
Ich fürchte, mir müssen uns darauf einstellen, dass künftig in jedem Winter irgendeine Virusgefahr drohen könnte. Wenn es nicht mehr SARS-Cov2 ist, ist es vielleicht SARS-Cov3/4/5 oder die Schweine-/Hühner-/Meerschweinchen-Grippe oder eine besonders gefährliche Influenza-Variante. So, wie man sich mittlerweile auch als Nicht-Landwirt jedes Jahr bang fragt, ob der nächste Sommer wieder zu trocken wird, wird man womöglich auch auf den Herbst/Winter blicken. Kann sein, dass auch mal 2-3 Jahre nix ist, kann aber auch nicht sein. Dafür muss man Mechanismen entwickeln, gerade auch für den Bildungs- und Betreuungsbereich.
Zitat von Cerulean im Beitrag #3992Dann haben wir erst Recht Homeschooling, weil die Lehrer fehlen. Und das halbe Land krank, wird die Kinder auch sehr traumatisierten.
Dieser Aspekt wird mir von einigen, die auf Twitter, am Stammtisch und sonstwo immer wieder das Durchrauschen und Beenden der Maßnahmen propagieren, zu oft übersehen.
Wir können nicht dem Virus freien Lauf lassen und dann haben ein paar Wochen lang viele Leute leichten Schnupfen und Halskratzen, ein paar Alte und Schwache rafft‘s dahin und danach ist alles tutti, back to normal.
Nein.
Die schiere Masse an wochenlang akut arbeitsunfähig Erkrankten hat meiner Meinung das Potenzial, das halbe Land lahmzulegen. .
Da stimme ich voll zu. Das wird komischerweise immer wieder übersehen bzw. merkt man daran, wie wenig umfassend nachgedacht wird.
Zitat von FakeFur im Beitrag #4002 Ich fürchte, mir müssen uns darauf einstellen, dass künftig in jedem Winter irgendeine Virusgefahr drohen könnte. Wenn es nicht mehr SARS-Cov2 ist, ist es vielleicht SARS-Cov3/4/5 oder die Schweine-/Hühner-/Meerschweinchen-Grippe oder eine besonders gefährliche Influenza-Variante. So, wie man sich mittlerweile auch als Nicht-Landwirt fragt, ob der nächste Sommer wieder zu trocken wird, wird man womöglich auch auf den Herbst/Winter blicken. Kann sein, dass auch mal 2-3 Jahre nix ist, kann aber auch nicht sein. Dafür muss man Mechanismen entwickeln, gerade auch für den Bildungs- und Betreuungsbereich.
Solche Virusgefahren haben schon immer gedroht. Schweinegrippe - viel Lärm um Nichts am Ende. Der schlimme Grippewinter 2017/18 - hat fast keiner mitbekommen, außer den Pflegekräften, die auf entsprechenden Stationen arbeiten - ich zitiere eine Krankenschwester, die zu mir im Frühjahr 2018 sagte "puh, so viele junge Leute hatten wir noch nie an der Beatmung mit Grippe wie in diesem Winter".
Hat man nur nicht mitbekommen.
Ich hoffe ehrlich gesagt nicht, dass die in Deutschland ohnehin schon so verbreitete Vollkaskomentalität dann dahin geht, dass jede Krankheit immer und überall zu vermeiden ist - es gibt nämlich welche, die kann man nicht vermeiden, weil sie keine Infektionskrankheiten sind.
Mich nervt dieser Machbarkeitswahn, der sich in diesen "wenn wir nur alles richtig machen können wir uns vor allem schützen"-Aussagen (im Forum und im RL) Bahn bricht, zusehends.
Zitat von Cerulean im Beitrag #3986Aber so schlimm kann homeschooling dann doch nicht sein . Hier in der Schweiz gibt es Eltern die ihre Kinder ganz bewusst aus der Schule nehmen, weil sie mit den Massnahmen nicht einverstanden sind.
Ich rätsele jetzt, ob du diesen Beitrag ernst meinst oder sarkastisch.
Noch sind viele geschlossene Räume Aerosolfallen. Das muss aber nicht ewig so bleiben.
Wenn man es schaffen könnte, im großem Stil die Viren aus der Luft zu ziehen, oder die Luftströme so zu lenken, dass die Aerosole auf ungefährliche Art nach draußen geleitet werden, wäre viel gewonnen.
Ich könnte mir vorstellen, dass das machbarer ist, als das Entstehen neuer immunevasiver Virusvarianten zu verhindern.
Zitat von LillyTown im Beitrag #4007 Ich könnte mir vorstellen, dass das machbarer ist, als das Entstehen neuer immunevasiver Virusvarianten zu verhindern.
Die Natur ist erfinderisch und gewinnt am Ende meistens gegen die Versuche der Menschen, sie auszutricksen. Außer bei der Ausrottung vieler Arten, da ist der Mensch sehr erfolgreich.
Nein, Wolkenschaf, in den NL rauscht es nicht durch (dein Beitrag #4003), jedenfalls nicht so, wie ich das verstehen würde und wie ihr es seither auch gemeint habt, nämlich dass ohne Maßnahmen laufen gelassen wird. Sonst gäbe es ja keinen Lockdown.
Und wenn ich nichts verpasst habe, dann sind die KH in den NL zwar wie hier belastungsmäßig am Anschlag, aber sie funktionieren. Genau wie Feuerwehr, Post, Polizei und vieles mehr. Wenn man wirklich nichts tun würde, was du ja offensichtlich gerne hättest, dann könnte es wirklich sehr leicht passieren, dass die komplette Infrastruktur zusammenbricht. Und das darf auf gar keinen Fall passieren. Und deshalb brauchen wir jetzt nochmal Maßnahmen - wenn es gut läuft, das letzte Mal.
Da ist aber die deutsche Bürokratie im Weg. Die Anträge um zb Filteranlagen für Schulen finanziert zu bekommen sind derart umständlich und kompliziert, dass sie kaum gestellt werden.
Nochmal die Frage. Welche andere Möglichkeit siehst du denn?
Alles tun damit die Kurve abgeflacht wird. Und jetzt spreche ich nur für mein Land. Sofort aufhören mit der Durchseuchung. Grossveranstaltungen verbieten. Alles einschränken wo sich viele Menschen über längere Zeit zu ihren Freizeit Vergnügen treffen.
Quarantänezeit muss leider verkürzt werden. Aber nicht ganz aufheben. Dafür ist Omikron viel zu ansteckend. Und es setzt ein falsches Signal .
Zitat von Sariana im Beitrag #3907Hillary, nur für den Test? Oder inklusive Hausbesuch?
Nur die Laborkosten, Rechnung ist direkt vom Labor.
-------------------------------------- „Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Fjodor M. Dostjewski
Zitat von Xarin im Beitrag #3997(...)t 'profitiert' haben. Vor der Pandemie immer unterwegs, zig Kurse, Eltern in der Freizeit immer Programm. Die Kinder waren ewig kränkelnd und sehr oft hundemüde. Die sind jetzt mit dem wesentlich schmalerem Programm ernsthaft aufgeblüht. Deren Eltern mussten wesentlich mehr 'kämpfen' ;- ) [ mental, objektiv geht es ihnen bzgl Job etc gut]. Eine weitläufige Bekannte von mir, die ihr Leben quasi durch Reisen und Events 'definiert' hat, gleiches gilt für den Sohn- die hat ernsthafte Probleme , der Sohn noch viel mehr. Da sind viele Dinge weggefallen, welche für sie lebensbestimmend und hochgradig sinnerfüllend gewesen sind. Rein objektiv ist sie zum Glück durch Job etc wenig beeinträchtigt.
Das mag an einer Blase liegen
Ich kenne auch Kinder, die von sog. häuslicher Gewalt und Vernachlässigung betroffen sind. Immer schon, durch Covid und die Lebenssituationen die es verstärkte katalytisch befeuert. Und ich kenne die Studien und Aussagen z. B. des dt. Kinderschutzbundes und vielfältiger Sozialstellen.
Ich kenne beides: die Blase der oben beschriebenen und die der ganz unten. Scheine hier aber die Einzige zu sein.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #4013 Ich kenne beides: die Blase der oben beschriebenen und die der ganz unten. Scheine hier aber die Einzige zu sein.
Bist Du nicht. Aber ich hab's meistens aufgegeben, in diesem Strang zu schreiben (oder überhaupt zu lesen). Nur an manchen Tagen wie heute packt's mich dann wieder. Aber ich hör' gleich auf.
Weil solche Beiträge ja sowieso nicht gehört werden wollen.
Ich kenne auch Kinder, die von sog. häuslicher Gewalt und Vernachlässigung betroffen sind. Immer schon, durch Covid und die Lebenssituationen die es verstärkte katalytisch befeuert. Und ich kenne die Studien und Aussagen z. B. des dt. Kinderschutzbundes und vielfältiger Sozialstellen.
Ich kenne beides: die Blase der oben beschriebenen und die der ganz unten. Scheine hier aber die Einzige zu sein.
Ich habe da auch viele, viele Berichte drüber gesehen. Gerade über die Kinder aus prekären Verhältnissen. Die mit 8 Personen auf 3 Zimmern leben. Oftmals, auch wenn man es nicht gerne hört, Migranten. Nur ein Laptop. Und da dürfen die Mädchen dann nur ran wenn die Jungs es mal freigeben. Uschi Glas berichtete schon vor der Pandemie von den vielen Kindern, die morgens in die Schule kommen, ohne gefrühstückt zu haben. Man kann sich das alles gar nicht vorstellen. Kinder, die was werden wollen, die wirklich lernen wollen und von den eigenen Eltern ausgebremst werden...die nach der Schule zur Arche fahren und dort bleiben bis geschlossen wird, wo die Eltern sich absolut nicht kümmern....ich finde es erschreckend wie viele das sind.
Zitat von SASAPI im Beitrag #4015Nein Rockeby, bist Du nicht. Interessiert nur niemanden in dieser Blase hier.
Welche Blase soll das denn sein? Die Blase der Besserverdienenden ? Der Gebildeten ? Dazu gehört ihr doch auch.
Aber auch wenn man dazugehört, ist es eine Sache, das für "Normalität" zu halten und eine andere, sich der anderen Blasen bewusst zu sein. Und auch Kinder von "Besserverdienenden" und "Gebildeten" haben Freunde, die in anderen Verhältnissen leben. Oder man hat selbst aus beruflichen oder privaten Gründen da so seine Einblicke. Oder schlichtweg Phantasie.
Zitat von SASAPI im Beitrag #4021Cerulean, mein Mann und ich wissen sehr gut wie es ist, wenn man nicht zu den angeblich Gebildeten gehört. Und auch nicht zu den Besserverdienenden.
Dann hast du das falsch verstanden. Ihr habt einen Schulabschluss. Hast du nicht sogar ein Fachhochschulstudium? Und finanziell? Das will und kann ich nicht beurteilen.
Zitat von Cerulean im Beitrag #4020 Mich auch. Aber wen hat das denn früher interessiert?
????
Was meinst Du jetzt damit?
Wenn ich sehe, wie überlaufen Studiengänge wie "soziale Arbeit" sind, dann scheint es ja doch eine Menge Menschen zu geben, die das interessiert und die da helfen wollen. An den glänzenden Verdienstaussichten in dem Job kann es nicht liegen.
Und dass es die Politik nur begrenzt interessiert, das hat sich ja nicht geändert.
Zitat von Cerulean im Beitrag #4020 Mich auch. Aber wen hat das denn früher interessiert?
Niemanden. Und es interessiert auch heute keinen. Im vorletzten Jahr, als Schulen und Kitas geschlossen waren, habe ich beim Spaziergang mit dem Hund, an einer grossen Kita vorbei, immer so viele Kinder davor draussen am Zaun gesehen...habe mich gewundert was die da machen..die haben sich da ihr ( Mittagessen!!) abgeholt weil die Eltern zu Hause nicht in der Lage waren zu kochen. Und ich wohne in Hamburg-Ottensen, das ist kein Brennpunkt oder so...