Zitat von -franzi- im Beitrag #5422Dank eurer Tipps habe ich mir die Doku zur Haute Route auch angesehen. Meine Güte, was für ein Schicksal. Und es waren alles ganz erfahrene Berg- und Schneegeher! Interessant fand ich den Bericht des Amerikaners dazu, der wohl nur 20 Minuten früher an den entscheidenden Punkten war und daher mit seiner Gruppe zügig die Schutzhütte erreichte.
Puh, gruselig.
Der Grund, dass er die Route so gut gefunden hat, lag darin, dass er die Route am Tag zuvor mit seinem GPS Gerät abgegangen war und sich an den entscheidenden Punkten Merker gesetzt hatte, die er am anderen Tag mit dem Gerät einfach nachwandern konnte.
Der Bergführer hat einige Fehler gemacht, die sich dann summierten. Mal von der insgesamt schlechten Kommunikation abgesehen, geht es damit los, dass er nicht in der Zielhütte angerufen hat und das Kommen seiner Gruppe angekündigt hat. Er hätte in dem Telefonat erfahren können, dass das Wetter anscheinend schneller als erwartet schlechter wird und außerdem hätte man nach ihnen suchen können, als sie am Abend immer noch nicht eingetroffen waren. Dazu hätte man aber wissen müssen, dass sie kommen. Außerdem hat er nur ein Satelliten Handy mit GPS Software dabei gehabt. Anscheinend weder Ersatzakkus, die dringend notwendig gewesen wären, noch ein GPS Gerät. Bei diesen Temperaturen hält ein Handyakku nicht sehr lange, das kennen wir ja selbst. Dazu kommt, dass die GPS Software auf dem Handy sehr viel Strom verbraucht. Deshalb haben Bergführer normalerweise mindestens einen, eher zwei Ersatzakkus dabei. Außerdem kenne ich keinen Bergführer, der ohne GPS Gerät eine Tour anführt. Auf dem GPS Gerät hätte er sich vorher die Winterroute abspeichern müssen, dann wären sie trotz schlechter Sicht nicht nur zu den Steinmännchen gekommen, sondern hätten auch die Passage gefunden. Einer der Teilnehmer hatte ja einen etrex dabei, ein ganz einfaches Gerät, nur als Backup, den haben sie auch benutzt, als Mario, der Bergführer, zugegeben hat, dass sein Handy nicht mehr funktioniert. Fatalerweise hatte der etrex aber nur die Sommerroute drauf, weil der Italiener sich eben auch auf den Bergführer verlassen hatte.
So steht das auch in einem Bericht des amerikanischen Outside, da habe ich jetzt auch die deutsche Übersetzung gefunden. Ist ein langer Artikel, ungefähr ab dem Absatz wird es interessant, der mit „ Vom Cheilon-Gletscher aus geht es beim Aufstieg zum Pigne d'Arolla stetig bergauf … beginnt. https://www.outsideonline.com/outdoor-ad...route-disaster/
Ich denke, selbst wenn man die plötzliche Verschlechterung des Wetters einbezieht, wären sie spätestens am frühen Nachmittag in der Hütte gewesen, hätte der Bergführer ein funktionierendes GPS Gerät mit der Winterroute dabei gehabt. Vollkommen unverständlich für mich auch die vier Franzosen, die nur mit Kompass und Karte unterwegs waren. Die besten Karten haben einen entscheidenden Nachteil, sie zeigen nicht an, wo man sich gerade befindet. Das kann schon bei gutem Wetter sehr nachteilig sein, bei schlechtem Wetter aber fatal.
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Sehr interessant, ich schwankte zwischen Ja toll! und Ach du meine Güte!
Puh, ganz schön viel Fremdschämpotential. Aber dennoch spannend. Die Beweggründe der Protagonisten kann ich allerdings nur sehr eingeschränkt nachvollziehen - obwohl ich sogar in der Familie jemanden kenne, der auch dorthin ausgewandert ist. Der hadert allerdings mittlerweile ziemlich mit der Entscheidung - das ist halt alles schön, wenn du jung und gesund bist.
@Sternblau und wieso ist es nur schoen, wenn man jung und gesund ist ?
Wenn man jung und gesund ist, tut man sich leichter in einem anderen Land. Wird man älter und kränker, weiß man eventuell das deutsche Gesundheitssystem doch wieder mehr zu schätzen (auch wenn es sicher an vielen Stellen auch nicht das Gelbe vom Ei ist). Der mir bekannte Fall zumindest kommt wegen einer chronischen Erkrankung regelmäßig nach Deutschland zur Behandlung. Zudem werden auch die Freunde und Verwandten weniger, die dich im fernen Ausland besuchen - sei es, weil sie einfach wegsterben, sei es, dass sie auch mit Einschränkungen gesundheitlicher Art kämpfen. Außerdem (das mag aber auf den Einzelfall bezogen sein) tut man sich meines Erachtens in jungen Jahren leichter mit der Anpassung an fremde Kulturen und Sprachen. Und weil irgendjemand oben gefragt hatte, warum ich da Fremdschämpotential gesehen habe: ich finde es immer höchst peinlich, wenn sich Deutsche in ein anderes Land aufmachen, dessen Sprache sie nicht einmal rudimentär beherrschen, von dessen Kultur sie kaum etwas verstehen und das sie vor allem als "Schnäppchenparadies" mit gutem Wetter betrachten. Auch die so oft gelobte "Freundlichkeit" der Thailänder ist ein kulturell bedingter Irrtum, das Dauerlächeln gehört einfach zum guten Ton, Herzlichkeit ist da nicht zwingend vorhanden. Ich habe da immer so "Kolonialismus-Assoziationen", ist aber vielleicht subjektive Voreingenommenheit aufgrund intensiverer Beschäftigung mit diesem Thema. Ich hoffe, dass das jetzt hier nicht zu OT ist... aber ich wurde gefragt...
Wer im Regen nicht mit mir tanzt, wird im Sturm nie bei mir sein und wer im Sturm nicht bei mir ist, den brauche ich auch nicht bei Sonnenschein.
Na klar ist es viel einfacher, ohne Krankenversicherung im Ausland zu leben, wenn man jung und gesund ist als alt und krank. Das konnte man in der Sendung deutlich sehen. Bei denen, die auswandern, weil sie sich von ihrer schmalen Rente im Ausland ein besseres Leben erhoffen als in D, ist es ja die Regel, keine internationale KV zu haben, wovon sollten sie die auch bezahlen.
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Zitat von frauclooney im Beitrag #5421Wir schauen seit dem Wochenende in der ZDF Mediathek "Hameln"
--Die sechsteilige Horrorserie „Hameln“ greift einen alten Sagenstoff auf: Der Rattenfänger von Hameln ist zurück und offenbar gibt es eine Verbindung zwischen den Ereignissen im Mittelalter und der Gegenwart. Im Mittelpunkt steht die blinde Finja (Caroline Hartig), die auf den gehörlosen Jannik (Constantin Keller) trifft. Dieser behauptet, Finja und Ruben (Riccardo Campione), einen Jungen mit Gehbehinderung, in seinen Träumen gesehen zu haben. Die drei seien im mittelalterlichen Hameln auf der Flucht vor etwas Bösem gewesen. Handelte es sich nur um einen Traum oder eine düstere Vision? Und hängt das Schicksal von Finja, Jannik und Ruben etwa unheilvoll mit Sage zusammen, die nach einem wahren Ereignis entstand, als im Jahr 1284 rund 130 Kinder spurlos aus Hameln verschwanden?--
Für alle die Grusel und Spannung mögen
Das könnte etwas für mich sein, danke Frau Clooney.
@Sternblau Danke für deine Antwort zum Fremdschämen. Ich persönlich hatte beim Fremdschämen an den einzelnen älteren Mann gedacht, der zu seiner Freundin gezogen ist, die ja offenbar eine wirkliche Beziehung mit ihm wollte, jedenfalls auch mit ihm reden wollte, während er (natürlich) am liebsten in seiner deutschen Community redete. Das fand ich eigentlich zum Schämen. Andererseits hat er eine Menge für sie getan, was sie wohl auch geschätzt hat.
@BBlueVelvet Danke für deine ausführliche Einschätzung zur Haute Route. Ich habe diese Reportage ein zweites Mal gesehen, und dabei sind mir auch Sachen aufgefallen, die ich beim ersten Mal überhört oder nicht wahrgenommen habe, weil ich wohl so von der gesamten Geschichte überwältigt war
Ja, dieser Mario hat sich wohl wirklich vor allem auf sein Wissen und seine Erfahrung verlassen, während Steve House vor Ort alles abgesichert hat, was ich hervorragend fand! Ich glaube, ich habe auch nicht verstanden, warum ein so professioneller Berg- und schneeführer wie Mario nicht mit GPS arbeitete, wenn es inzwischen (auch 2018 schon) state of the art ist. Denn damit hätte er die Gruppe, so vermute ich, wirklich ins Ziel bringen können. und sich eben auch abzusichern in den einzelnen Hütten, ist unglaublich wichtig. Würde ich jedenfalls machen, wenn ich in den Bergen unterwegs wäre.
Zitat von -franzi- im Beitrag #5432@Sternblau Danke für deine Antwort zum Fremdschämen. Ich persönlich hatte beim Fremdschämen an den einzelnen älteren Mann gedacht, der zu seiner Freundin gezogen ist, die ja offenbar eine wirkliche Beziehung mit ihm wollte, jedenfalls auch mit ihm reden wollte, während er (natürlich) am liebsten in seiner deutschen Community redete. Das fand ich eigentlich zum Schämen. Andererseits hat er eine Menge für sie getan, was sie wohl auch geschätzt hat.
Den fand ich unsympathisch, aber ich denke, da gibts viel Schlimmere - wobei das natürlich auch kein Qualitätsmerkmal ist. Dass er beispielsweise sagte, er erwartet, dass sie ihn pflegt, wenn er älter wird, denn sie habe ihn ja genug Geld gekostet - wow. Das zeigt doch deutlich seine Denkungsart. Ja, er hat ihr ein Häuschen in ihrem Geburtsort hingestellt, aber das war doch eher von der preiswerten Sorte dort. Insgesamt fand ich die Beziehung (natürlich) genauso wenig auf Augenhöhe wie die eines anderen Touristen, dem es um Sex geht, auch wenn er kein Sextourist ist. Man fragt sich zwar, warum er dann ausgerechnet nach Pattaya gefahren isz, aber gut. Er hat da an seinem Tisch residiert wie der Chef am Schreibtisch.
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Gestern hab ich Auswanderer auf Vox gesehen. Da hab ich mich beispielsweise gefragt, warum man als Frau unbedingt in ein Land auswandern muss, von dem man schon genau weiß, dass man als Frau nur Mensch zweiter Klasse ist. Anscheinend, um sich dann zu wundern, dass man von den Einheimischen nicht für voll genommen wird, belogen und betrogen und der Massai Strandboy ist gar nicht unsterblich verliebt, sondern es geht ihm ums Geld und die Beteuerungen, man sei so schön und toll, sind nur Berechnung. Ach was?!
Aber klar, der Sonnenschein und der Strand.
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Vielleicht macht man das, weil man es nicht glauben will vielleicht, weil man den Beteuerungen glaubt, vielleicht möchte man ja auch hören, dass man geliebt wird.
Auf hoher See - SRF Die neue Schweizer Krimiserie 4 Folgen bis 8.2.2025 (auf arte bis 30.1.25 ?)
Zitat Auf einem Frachter der Schweizer Handelsmarine wird ein Seemann ermordet. Die Inspektorin Aurélie reist nach Kapstadt und soll den Hauptverdächtigen Florian nach Hause bringen. Doch dieser beteuert seine Unschuld und sucht seine Freundin Julia, die inkognito als Passagierin unterwegs war. Auf hoher See versucht Aurélie die Wahrheit aufzudecken.
Zitat1961 in New York: Ein paar Jahre, bevor die Folk-Bewegung in Gestalt von Bob Dylan ihren neuen Messias findet, versucht der Sänger Llewyn Davis in Manhattans brodelnder Musikszene Fuß zu fassen. Der Tod seines Band-Kollegen bildet dabei den Auftakt für eine lange Odyssee, die den Songschreiber von einer Gäste-Couch zur nächsten führt, denn eine eigene Wohnung kann er sich längst nicht mehr leisten.
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #5431Ich hab schon alle Folgen "Hameln" in der Mediathek gesehen. Hat mir gut gefallen!
Wir sind seit gestern auch durch Hat uns auch durchweg gut gefallen, allerdings fand ich die letzte Folge ein bisschen "over the top". Ich finde ja, dass der Schauspieler des Sam
Ich hab Hameln auch gesehen und es hat mir gut gefallen, auch wegen der frischen jungen Gesichter. Ich guck keine soaos und kannte daher keinen einzigen der jungen Schauspieler.
Bronzemedaillen-Gewinnerin beim BFO-Geburtstags-Topfschlagen
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Sehenswert fand ich:
Die mongolische Adlerjägerin (F 2023) Arte, Samstag, 18.01. um 5.35 h und bis zum 21.02. 2025 in der Arte-Mediathek
"Für die kasachischen Nomaden, die in der Mongolei am Fuße des Altai-Gebirges leben, ist die Adlerjagd ein traditioneller Zeitvertreib. Doch als ein 13-jähriges Mädchen im Gebiet eines Nachbarclans einen Adler fängt, verstößt sie gegen eine alte Stammesregel. In einer konservativen Gesellschaft lernt sie unter der Anleitung ihres Vaters, den Adler zu trainieren. Dalai Khan lebt mit anderen kasachischen Nomadenfamilien in der mongolischen Provinz Olgii. Nach alter Tradition fängt er Steinadler und richtet sie ab, um Füchse und Wölfe zu jagen, die wegen ihrer Pelze begehrt sind. Diese uralte Praxis ist nicht nur einträglich, die Verbindung zwischen Mensch und Adler hat auch eine spirituelle Dimension. Die Söhne von Dalai Khan gehen ihre eigenen Wege. Deshalb will er sein Wissen an seine 13-jährige Tochter Aytuulgun weitergeben."
Fand ich inspirierend und sympathisch. Ein tolles Mädchen mit einem klassen, modern eingestellten Vater.
Patrick and the Whale (A 2023) Arte, Freitag, 24.01. um 08:55 h und bis zum 04.03.2025 in der Arte-Mediathek
Dolores, der Pottwal und Patrick, der Waltaucher – das ist die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft. Der Dokumentarfilm erzählt von der ungewöhnlichsten Beziehung, die man sich vorstellen kann: zwischen dem amerikanischen Unterwasserphotographen Patrick Dykstra und einem zehn Meter langen und zehn Tonnen schweren Pottwal-Weibchen namens Dolores..."
"Außergewöhnliche Freundschaft" finde ich leicht übertrieben. Patrick Dykstras Faszination für Wale ist gespeist von viel Sehnsucht und Wünschen. Aber es ist beeindruckend, wie stark seine gefühlsmäßige Annäherung und Neugier auf diese Tiere ist und zu was für wundervollen Unterwasserbildern sie geführt hat.
Zitat von perlengazelle im Beitrag #5416"Weißt du noch?" war einfach toll.
😀 Den hab ich mir im Kino angeschaut, gleich als er rauskam. Hat mir sehr gefallen. Ich mag die beiden Schauspieler aber auch SO gern.
Fand den Film auch nicht schlecht. Was mir aber aufgefallen ist: Senta Berger hat in dieser Rolle etwas sehr Zurückgenommenes, Vorsichtiges. So nach dem Motto "Bloß den alten Grantler nicht verärgern". Erst als sie echt wütend war, hat sie das abewworfen.
Triggert mich, denn das kenne ich von ganz früher aus meiner Familie.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Zitat von frauclooney im Beitrag #5421Wir schauen seit dem Wochenende in der ZDF Mediathek "Hameln"
Ich gestehe, dass ich nach den ersten minuten dachte:
Hoffentlich wird das nicht so'n diversitätsdingens, dem man die bemühtheit anmerkt.
Und dann hat mich die geschichte gepackt. Alle bedenken weggeblasen. Fand es spannend, den horror gut erträglich. Alle haben mir in den jeweiligen rollen gut gefallen und sie waren passend besetzt. Nur zum schluss war es für meinen persönlichen geschmack ein kleines bisschen zuviel Tribute von Panem.
Ich blättere immer wieder rum in den Mediatheken, finde aber leider diesmal gar nichts, was mich interessieren könnte. In manchen Zeiten ist es so, dass ich gar nicht weiß, was ich zuerst anschauen soll. Aber zur Zeit immer die gleichen Vorschläge. Nichts das mich "umhauen" könnte.