Zitat von Analuisa im Beitrag #672[quote=Linixia|p1618705] Doch, es geht in eine Richtung; reiche/ wohlhabende Menschen aus finanzkräftigeren Ländern bedrängen den Wohnungsmarkt an für sie attraktiven Orten, sodass Einheimische das Nachsehen haben.
Das tun sie aber eben nicht nur in Mittelmeerländern, sondern auch in Trend-Städten wie Berlin.
Entweder, indem sie Wohnungen gleich ganz kaufen, oder indem es unzählige Ferienwohungen gibt.
Danke für den Link! Ich habe die Sendung gestern live gesehen und fand sie sehr interessant. Anfangs dachte ich "na die sind aber sehr naiv, ohne Sprachkenntnisse nach Bulgarien auszuwandern". Aber da waren einige Protagonisten dabei, bei denen ich durchaus denke, daß es klappen könnte.
Besonders interessant fand ich das Projekt eines Bulgaren, der in Deutschland aufgewachsen ist und sein aussterbendes Dorf, das nur noch rund 200 Einwohner hat, retten will. Er renoviert verlassene Häuser und vermietet sie an Deutsche. Inzwischen leben 23 Deutsche dort. Neben den Privathäusern gibt es auch ein Gemeinschaftshaus und sogar einen Swimming-Pool. Es bleiben natürlich immer noch die Sprachprobleme bei Arztbesuchen etc.
Es gibt eine deutschsprachige Webseite von dem Projekt und dort verspricht der Projektleiter Begleitung bei allen Themen, bei denen die Sprache gebraucht wird (in der Mietkaution inbegriffen), aber allein darauf würde ich mich nicht verlassen wollen. Gut finde ich, daß man dort erst einmal "Probewohnen" kann (quasi ein Haus als Ferienwohnung mieten), um sich selbst ein Bild von dem Dorf zu machen. Insgesamt finde ich die Idee toll für beide Seiten und auf jeden Fall besser als ganz alleine nach Bulgarien zu ziehen.
Es wäre schon viel geholfen, wenn jeder einfach "nur" seine Arbeit machen würde, aber die wirklich großartigen Dinge auf dieser Welt geschehen nur, weil jemand mehr tut, als er muss.
Ich hatte die Sendung auch gesehen und gerade dieses Dorf war doch recht pragmatisch und die Leute einigermaßen offen und haben sich von beiden Seiten darauf eingelassen. Es war auch klar, was sich beide Seiten davon versprechen. Da könnte langfristig funktionieren, weil wenig überzogene Vorstellungen da sind.
Die Mieten sind für bulgarische Verhältnisse sehr teuer, aber dafür sind die Häuser aber auch frisch renoviert und an deutsche Verhältnisse angepasst, und der Rundumservice gehört dazu. Das probeweise Wohnen mit 40 € pro Tag ist moderat und gibt einem eine echte Chance, zu gucken, ob man so abgeschieden dörflich leben kann.
Als rüstiges Gerade-mal-Rentenalter-erreicht Paar, relativ frisch Übersiedler, sieht das ja alles prima aus. Mich würde tatsächlich mal ein Bericht interessieren, in dem ältere Leute zu Wort kommen, die schon länger dort sind, wo dann schon mal z. B. Pflege zu organisieren ist oder ein Partner verstorben ist, wo man nicht mehr mobil ist, das Auto nicht mehr gefahren werden kann, all so etwas halt. Klappt das dann immer noch, ist man inzwischen tatsächlich integriert, das fände ich interessant zu erfahren.
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"Mein PC schreibt nur noch Großbuchstaben..." "Haben Sie die Feststelltaste gedrückt?""Nein, das hab ich ganz allein gemerkt.... !"
Der Rheinländer am Kiosktisch zeigte aber auch eindringlich, wie wenig Abwechslung es dort gab. Es hat ja einen Grund, warum diese Dörfer aussterben, das müssen ältere Paare erstmal aushalten. Immer nur zu zweit ist eine Herausforderung, und das dürfte in jedem Land so sein.
——————————————————————————————————— Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht. (Jean Anouilh)
Die Personen sind alle noch in gutem gesundheitlichen Zustand. Die Frage ist, wie man dort zurechtkommt, wenn man nicht mehr Autofahren kann oder das Haus und den Garten instand hält, wenn man mit dem Rollator unterwegs ist. Ich denke allerdings auch, dass die Aufgabe, zum Beispiel einen 5000 qm großes Grundstück in ein Paradies zu verwandeln, dem Leben Sinn gibt und für einen gesunden geistig und körperlichen Zustand sorgt.
Mein Respekt hat die IT-Dame, die ein Haus in Eigenregie auf eine verwilderte Brachfläche baut. Beim Spaziergang mit ihrem Hund am Meer hat man das Gefühl bekommen, sie verwirklicht dort ihren Lebenstraum. Da sie noch relativ jung ist, kann sie bei guter Gesundheit dort noch locker 25- 30 Jahre wohnen und was danach kommt, weiß sowieso keiner.
Für mich wäre das alles nix. Weder hätte ich Bock auf einen deutschen Rentnertreff in einem abgelegenen bulgarischen - sorry - Kaff, noch finde ich es dort sehr idyllisch. Ich persönlich stehe nicht auf veraltete Infrastruktur und ein modernes Haus allein reißt das nicht raus.
Ich habe einen Arbeitskollegen, der beim Erreichen seines Ruhestand aus Deutschland nach Kroatien wegzieht. Er hat sein Haus schon verkauft und sich nahe Zadar ein neues zugelegt. Leider ist er etwas zugeknöpft und erzählt nicht viel, was eher untypisch für ihn ist und das mich zu dem Gedanken führt, dass ihm wohl selbst ein bisschen unwohl dabei ist. Treibende Kraft für den Umzug ist wohl seine 10 Jahre jüngere Frau, die gesundheitliche Probleme hat und sich vom dortigen Klima Schmerzlinderung verspricht. Ein gewagtes Projekt in meinen Augen, zumal sie erst vor 5 Jahren neu und seniorengerecht gebaut haben, inklusive Einliegerwohnung für die potenzielle 24-Stunden-Betreuung. Mal schauen, ich mache öfter in Kroatien Urlaub, vielleicht kann ich mich später mal auf einen Kaffee mit ihnen treffen.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Ich liebe Bulgarien als spannendes Urlaubsland und könnte mir für den Ruhestand einen zeitweisen Aufenthalt dort unter Beibehaltung eines deutschen Wohnsitzes absolut vorstellen. Habe den Bericht gestern ebenfalls mit Interesse gesehen. Meine Kinder und ich haben jeweils Wohneigentum in Deutschland, so dass man dies sicher bewerkstelligen könnte. Würde dann auch gern Bulgarisch lernen, um von der Handy-Übersetzung wegzukommen. Sollte mir die gezeigte medizinische Versorgung nicht mehr reichen, wäre die Rückkehr nach Deutschland angesagt.
Zitat von Mambi im Beitrag #681Mich würde tatsächlich mal ein Bericht interessieren, in dem ältere Leute zu Wort kommen, die schon länger dort sind
Das Projekt gibt es wohl erst seit 2022. Daher gibt es halt noch keine Langzeiterfahrungen. Die Hoffnung (!) des Projektleiters ist, daß jüngere Bewohner zurückkommen, um z.B. Pflege zu übernehmen. Ob das funktioniert, muß man sehen.
Zitat von Nocturna im Beitrag #683Mein Respekt hat die IT-Dame
Ja, die fand ich auch gut. Sie ist ja noch in der DDR aufgewachsen und hat manches wie die Straßenverhältnisse mit Humor genommen. Außerdem hatte sie in der Schule wahrscheinlich Russisch und kommt daher vielleicht auch besser mit der kyrillischen Schrift zurecht.
Zitat von Nocturna im Beitrag #683Für mich wäre das alles nix.
Für mich auch nicht. Trotzdem denke ich, daß das für manche durchaus ein Modell sein könnte.
Es wäre schon viel geholfen, wenn jeder einfach "nur" seine Arbeit machen würde, aber die wirklich großartigen Dinge auf dieser Welt geschehen nur, weil jemand mehr tut, als er muss.
Ich denke, das kann...wohlgemerkt kann funktionieren, wenn der Organisator dran bleibt, wirklich junge Leute wegen der neuen Möglichkeiten zurück kommen und und und. Im Moment klappt es nur für Rüstige.
Es wäre schon viel geholfen, wenn jeder einfach "nur" seine Arbeit machen würde, aber die wirklich großartigen Dinge auf dieser Welt geschehen nur, weil jemand mehr tut, als er muss.
@Nocturna es ist grundsaetzlich ueberall ein problem, wenn du nicht mehr autofahren kannst, und keine busverbindung zum naechsten supermarkt oder den arzt fusslaeufig hast gerade auf dem land sieht man deshalb oefter aeltere hinter dem steuer die da eigentlich nicht mehr hingehoeren, was nicht ganz ungefaehrlich ist 🙈
Da könnte man jetzt argumentieren, dass gerade auf dem Land die Familienverbünde noch funktionieren und die älteren Herrschaften oft von Angehörigen gefahren werden, aber das wäre dann auch nur eine Behauptung ohne Evidenz und das Thema hier ist ja eigentlich ein anderes.
Danke fürs Einstellen des Beitrags.
Ich passe genau zwischen Bettdecke und Matratze. Das kann doch kein Zufall sein!
Die Familienverbünde auf dem Land sind sicher enger und funktionieren - so denn die Familie noch dort wohnt und nicht - um überhaupt Arbeit zu haben - längst weggezogen ist. Die Realität sieht doch oft so aus: Die Kinder haben einen Beruf ergriffen - und wenn der nicht gerade "Bauer" ist und somit mit der "Scholle verbunden", sondern ein eher "städtischer" Beruf, dann sind die "Jungen Leute" entweder aus beruflichen Gründen in der Stadt geblieben oder nach einem Studium einem entsprechend gut bezahlten Job hinterhergezogen.
Im Ort bleiben die Leute tatsächlich eher in der Stadt nach der Berufsausbildung - weil es da den entprechenden Job manchmal eben auch vor Ort gibt. Im 500 Seelen-Dorf wird halt nicht unbedingt ein Anwalt, Raumfahrtingenieur oder auch KFZ-Mechaniker gebraucht - wenn es keine Autowerkstatt gibt, braucht es nichtmal den...
Und nicht jeder möchte pendeln - gerade Menschen mit Familie ziehen dann in die Stadt, die zumindest alle Schulmöglichkeiten bietet.
Also wegen der Schulmöglichkeiten wird normalerweise sehr selten umgezogen? Die Variante „Kinder sind „etwas länger“ mit dem ÖPNV unterwegs“ ist durchaus üblich. Das hat gerade in ländlichen Regionen quasi Tradition.
Umzug erfolgt da normalerweise aus beruflichen Gründen.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
ich hatte die Sendung über "im Alter in Bulgarien" per Zufall gesehen und mir dann auch an dem Abend komplett angesehen. Ist ja alles ganz nett in einer Rentnergemeinschaft. Aber auch da wird der eine oder andere Partner sterben, pflegebedürftig werden. Evtl. zieht man doch wieder nach D. zurück. Solange der Partner noch lebt mag das alles ganz nett sein. Allerdings ständig aufgrund der Sprache auf jemanden angewiesen zu sein, wäre nicht meins. Das hat diesen Auswanderertouch "ich geht nach Portugal und habe nen food truck" und dann wundert man sich, dass da alle (bis auf Touristen) portugiesisch sprechen. Im Alter lernt man eine Sprache nicht mehr so wie in jungen Jahren. Und was ist, wenn dann im Laufe der Zeit der Einzug in ein Pflegeheim ansteht? Mir kommt da gerade dieser Spruch "alte Bäume soll man nicht verpflanzen" in den Kopf. Und die 57jährige aus Dresden, ja die Sprachschwierigkeiten fangen schon beim Bau an und ein 10 mal schnelleres Internet reisst es dann für die Arbeit raus aber das war es dann auch.
Eine Bekannte von mir ist Anfang dieses Jahres auf eine der ostfriesischen Inseln gezogen. Wohnort ca 4 - 5 km vom Ortskern entfernt. Sie hatte im letzten Jahr dort ein paar Mal in einem Beherbergungsbetrieb an ihren freien Wochenende mitgearbeitet. Hintergrund war, dass eine Bekannte aus dem Nebenjob dort arbeitet. An diesen 3 oder 4 Wochenenden hat sie dann auch die anderen Beschäftigten aus dem hauswirtschaftlichen Bereich kennengelernt und hat dann den Entschluss gefasst, auf dem Festland alle Zelte abzubrechen. Nach 25 Jahren den Bürojob gekündigt, das kleine Haus verkauft, den Großteil der Möbel abgegeben und der persönlichen Sachen weil sie ein 40qm Apartment bekam. Also ab auf die Insel. Im Januar dort angekommen haben dann in dem Betrieb gleich mehrere ihrer Freunde gekündigt und sind zurück auf's Festland. Sie war recht enttäuscht und meinte mal zu mir "ich bin doch deretwegen dahin gezogen", und ich dachte nur "Du nimmst mich jetzt auf den Arm". Der Arbeitsplatz: alles im hauswirtschaftlichen Bereich, 6 Tage pro Woche, zum Ort zu Fuß oder mit dem Rad egal wie das Wetter ist wenn eingekauft werden muss. Ich fand's mit Ü50 schon gewagt vom Arbeitsplatz in Teilzeit im Büro gleich in die Vollen mit 6 Tage körperlicher Arbeit zu gehen. Jetzt sind von dene ehemals 10 Freunden noch 2 da und auf die kann sie sich nicht verlassen. An ihrem Arbeitsplatz gab's dann auch Unstimmigkeiten und sie fängt mit der neuen Saison im Feb/März woanders auf der Insel an.
Ist zwar nicht zum Thema Rentenalter aber selbst hier kann man irgendwann "allein auf der Scholle sitzen" aber man weiß wie die Behörden funktionieren, die Kommunikation ist da und man ist, hoffentlich, noch körperlich fit und kann seinen Kram selber regeln. Aber in einem Land dessen Sprache ich nicht spreche? Nein danke, da kann mit Integration nicht viel laufen.
Ich habe gerade mit einer Freundin geschrieben, die mit ihrem Hund in Spanien in ihrem Wohnwagen auf einem Campingplatz überwintert. Sie zahlt aktuell 9 € / Tag - das sind 270 € im Monat. Ich bin gerade ein wenig neidisch (aber nicht Neid im Sinne von Missgunst!). Vielleicht sollte ich doch mal den ganz großen Rundumschlag machen...
Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben aber muss man es vorwärts (frei nach Sören Kierkegaard)
Oh, oh - nicht gegen deine Freundin, und auch nicht gegen dich, liebe Teetante - aber das wäre so gar nicht meins. Ein paar Quadratmeter Wohnwagen in der Touristen-Enklave mit "Rentner-Aktivitäten" *schauder*
Käme natürlich auch darauf an, wo in Spanien - aber baden kann man da im Winter doch vermutlich auch nicht mehr?
Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.
************************************ Moderatorin in der Pandemie, bei der Nachhaltigkeit und den Festen, im Persönlichkeits-, Erziehungs-, Baby-, Familien- und Trauerforum, im Glücklicher leben, bei den Angehörigen, in der allg. Gesundheit, der Kindergesundheit und bei den Krebserkrankungen, in den Krisenbeziehungen, bei den Hobbies, der Photographie und bei den besonderen Ernährungsformen.
Zitat von Analuisa im Beitrag #698Oh, oh - nicht gegen deine Freundin, und auch nicht gegen dich, liebe Teetante - aber das wäre so gar nicht meins. Ein paar Quadratmeter Wohnwagen in der Touristen-Enklave mit "Rentner-Aktivitäten" *schauder*
Käme natürlich auch darauf an, wo in Spanien - aber baden kann man da im Winter doch vermutlich auch nicht mehr?
Da ist jede(r) anders. Und das ist auch gut so! Für mich sind Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und erst Recht diese stinken Schweröl-Tanker namens "Kreuzfahrtschiffe" mit Buffets im Überfluss ein GRAUS! Da nehme ich niemandem freiwillig einen Platz weg.
Für mich wäre ein Wohni in Spanien gerade die absolute Wunschvorstellung #1: kein Stress, kein Zeitdruck, kein vollgepackter Schreibtisch, mich nicht mit unzufriedenen, unfairen Menschen auseinander setzen zu müssen, die lediglich ein Ventil für den eigenen Frust suchen (was für die eigene Zufriedenheit auch nicht gerade förderlich ist ), morgens langsam aufwachen, in Ruhe aufstehen, Tee kochen, mit dem Hund eine Runde laufen, Hund füttern, draussen sitzen bei plusminus 20 Grad und einfach genießen, dass man ZEIT hat. Und abends dann mit den anderen RentnerInnen Bingo spielen, ein bissi mit anderen smalltalken und gut. Herrlich! ZEIT haben!!! *Schwärm* Die Enge im Wohnwagen empfinde ich als Schutz, als gemütlich, ich schlafe nirgends so gut wie im Wohni. Und auch diese bekloppten Grübeleien habe ich im Wohnwagen einfach nicht, keine Ahnung, warum.
PS: mein Tag war an sich gut, heute mal KEINE Migräneattacke und ich habe einen wichtigen beruflichen Termin gut hinbekommen - worüber ich sehr glücklich war. Das nach Hause kommen war dann wieder echt Scheisse (sorry, ich mochte den November noch nie).
Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben aber muss man es vorwärts (frei nach Sören Kierkegaard)
Zitat von Teetante im Beitrag #697Es sind wohl einige Camper, die dort überwintern. Warum fragst du?
Da gibt es dann wohl auch ganz nette Rentner-Aktivitäten... abends Bingo spielen und so.
es gibt gerade in spanien inzwischen etliche deutsche langzeiturlauber die auf campingplaetzen ueberwintern, und einige davon leben auch dauerhaft im camper/wohnmobil