Zitat von Katelbach im Beitrag #7411"Haptisch" wird für mein Verständnis in deinem Beispiel falsch angewendet, @Malaita. Ich lese/höre es auch oft und vermute, es kommt von den Marketingfuzzis. Haptik steht für die AKTIVE Wahrnehmung über den Tastsinn (z. B. glatt, rau, samtig ...). Ein Gegenstand ist nicht "haptisch", bestenfalls haptisch wahrnehmbar. Aber es gibt die Haptik von Papier, Stein, Metall, Samt, Fell etc.
Danke für deine Erklärung. Dann habe ich das Haptische bisher noch nicht richtig verstanden. Ich werde es jetzt auch nicht mehr verwenden, da ich erst ergründen muss, ob ich es richtig verwende, wenn ich es aussprechen will. Deine Beispiele mit Stein, Metall usw. könnte man auch so sehen: Ich nehme es mit meinen Sinnen wahr? Tastsinn, Geruchssinn zum Beispiel? Wäre das dann "haptisch"?
Haptisch bezieht sichauf die Wahrnehmung durch den Tastsinn beim aktivewn Anfassen, beim Berührtwerden, also der passiven Variante ist das taktil. Ich kann es schlecht in Worte fassen.
Wahrnehmungen via Geruchssinn/Riechhirn sind olfaktorische Wahrnehmungen, über das Gehör akustische, via Visus visuelle.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Sorry, diesmal hab ichs gegoogelt, weil ich es nicht geglaubt habe. Tatsächlich.
(Ich habe nämlich zuerst ans Spanische "me gusta" - "no me gusta" gedacht, als ich das bei dir las. Und im Spanischen bezieht sich das nicht nur auf das Geschmackliche.)
Ja Allerdings kommt das Wort weitaus seltener zum Einsatz und ist auch viel weniger geläufig als zB olfaktorisch oder haptisch.
Anders als im Spanischen bezieht sich in Ö *auf etwas Gusto haben* fast immer auf etwas Ess- oder auch Trinkbares, also Appetit (oder keinen) auf etwas haben.
Bei uns sagt man aber auch, dass etwas *ungustiös* ist und meint damit, dass es unappetitlich, widerlich ist/aussieht - und das bezieht sich auch auf anderes als Speisen und Getränke.
Zitat von Katelbach im Beitrag #7427"Was Sie über den rohen Verzehr von Champignons wissen sollten." 🤣
Ich stelle mir eine Horde wilder Wikinger vor, die mit bloßen Händen Berge von gebratenen Champignons in sich hineinschaufeln.
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Ich finde das Wort auch toll und hatte es bisher noch nie gehört. Hab es jetzt ein paarmal laut vor mich hingesagt und werde es bei passender Gelegenheit mal wie nebenbei fallenlassen
Lustig - und ich frage mich schon immer, wieso ausgerechnet der Geschmack so unschön und unappetitlich benannt ist. Ich finde auch „Gusto“ ein ganz schlimmes Wort.
Zitat von schafwolle im Beitrag #7434Bei uns sagt man aber auch, dass etwas *ungustiös* ist
Das Wort mag ich so gerne und habe es kürzlich meinem Neffen beigebracht
Ob ihn seine Freunde da verstehen werden, wenn er es sagt?
Zitat von Tenderoni im Beitrag #7438Ich finde das Wort auch toll und hatte es bisher noch nie gehört. Hab es jetzt ein paarmal laut vor mich hingesagt und werde es bei passender Gelegenheit mal wie nebenbei fallenlassen
Wetten, dass Du Erklärungsbedarf haben wirst?
Zitat von Stina im Beitrag #7439Lustig - und ich frage mich schon immer, wieso ausgerechnet der Geschmack so unschön und unappetitlich benannt ist.
*ungustiös* wird aber in Ö in der Praxis überwiegend eben nicht in Zusammenhang mit Essen verwendet. Am ehesten vergleichbar mit degoutant.
Also dann, wenn es die optische Ästhetik betrifft - zB ein unsauberes Glas. Oder der Anblick einer sehr ungepflegten Person.
Hier gibt's als Besonderheit auch den *Ungustl*. Hat seine Wurzeln ebenfalls in ungustiös und bezeichnet einen Mann mit einem nicht so appetitlichen Erscheinungsbild. Oder einen, der eine extrem unsympathische Art an den Tag legt. Schlimmstenfalls trifft Beides zu ;).
Zitat von Tenderoni im Beitrag #7438Ich finde das Wort auch toll und hatte es bisher noch nie gehört. Hab es jetzt ein paarmal laut vor mich hingesagt und werde es bei passender Gelegenheit mal wie nebenbei fallenlassen
Wetten, dass Du Erklärungsbedarf haben wirst?
Das ist mein Plan, damit ich mal wieder klugscheißern kann
Zitat von schafwolle im Beitrag #7440Hier gibt's als Besonderheit auch den *Ungustl*. Hat seine Wurzeln ebenfalls in ungustiös und bezeichnet einen Mann mit einem nicht so appetitlichen Erscheinungsbild. Oder einen, der eine extrem unsympathische Art an den Tag legt. Schlimmstenfalls trifft Beides zu ;).
Als ich noch in Bayern wohnte, hatte ich eine Kollegin, die ständig von ihrem "Gustl" berichtete. Jeder ihrer Sätze begann mit:"...mei, der Gustl..." und dann erfolgte eine lange Aufzählung von Gustls tollen Eigenschaften.
Viel, viel später stellte sich heraus, dass es sich bei "Gustl" nicht um den Lebensgefährten, sondern um den Dackel der Kollegin handelte.
Hat die Kollegin ihrem Dackel ganz bewusst diesen Namen gegeben
Zitat von Stina im Beitrag #7439Lustig - und ich frage mich schon immer, wieso ausgerechnet der Geschmack so unschön und unappetitlich benannt ist.
*ungustiös* wird aber in Ö in der Praxis überwiegend eben nicht in Zusammenhang mit Essen verwendet. Am ehesten vergleichbar mit degoutant.
Also dann, wenn es die optische Ästhetik betrifft - zB ein unsauberes Glas. Oder der Anblick einer sehr ungepflegten Person.
Hier gibt's als Besonderheit auch den *Ungustl*. Hat seine Wurzeln ebenfalls in ungustiös und bezeichnet einen Mann mit einem nicht so appetitlichen Erscheinungsbild. Oder einen, der eine extrem unsympathische Art an den Tag legt. Schlimmstenfalls trifft Beides zu ;).
Ich bezog mich aber nicht vorrangig auf ungustiös (das Wort kenne ich, verwende es aber nie), sondern auf "gustatorisch" und den gruseligen "Gusto". Allein jobbedingt verwende ich oft "haptisch", "optisch", "akustisch" - aber gustatorisch kommt mir nicht über die Lippen, ich bau immer Sätze mit Geschmack/ Geschmackssinn/ geschmacklich...
Den Ungustl kenne ich schon auch als Wort. Meine Mama sagt ab und zu zu meinem Papa, er soll kein solcher sein. Sie meint aber dann eher sowas wie miesepetrig, pessimistisch.
Zitat von Tenderoni im Beitrag #7442 Jeder ihrer Sätze begann mit:"...mei, der Gustl..." und dann erfolgte eine lange Aufzählung von Gustls tollen Eigenschaften.
Tja, der Gustl - egal, ob Mensch oder Tier - ist nicht automatisch ein Un-Gustl, gell?!
Zitat von Stina im Beitrag #7443 Ich bezog mich ... auf "gustatorisch" und den gruseligen "Gusto". (...) ... gustatorisch kommt mir nicht über die Lippen ...
Gustatorisch habe ich auch in meinem ganzen Leben noch nie gesagt, ich kenne auch niemanden, der es verwendet. Aber als Begriff ist das Wort halt korrekt.
Der Gusto hingegen ist hier normaler Sprech ;) und gar nicht gruselig.
Der Gusto ist mir relativ egal, aber ich habe auch solche Wörter, die eigentlich ganz üblich sind, die ich aber aus irgendeinem mir selber nicht so ganz bekannten Grund nicht leiden kann.
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Zitat von Sunny im Beitrag #7402Woher kommt eigentlich dieses "für uns geht es jetzt in den Urlaub" oder "für mich geht's jetzt zum Sport". Für mich (🤪) klingt das nach wie vor seltsam, auch wenn ich es relativ oft lese.
Das finde ich gar nicht neu. Meine Mutter sagt das oft, ich glaube, das war zu meiner Kindheit einfach Modesprache. Auch an uns Kinder gerichtet hieß es dann „für euch geht es jetzt aber ins Bett“. Verunstaltet finde ich das nicht.
Ich schon - und ich verstehe den Sinn weiterhin nicht. Ich kenne das von früher gar nicht. Nicht aus der Kindheit, nicht mal aus Studienzeiten. Ich dachte, das sei erst in den letzten Jahren irgendwann aufgekommen und wüsste gerne, welchen Ursprung das hat. Aber gut, es scheint ja sonst niemanden zu stören 😅.
Ja Allerdings kommt das Wort weitaus seltener zum Einsatz und ist auch viel weniger geläufig als zB olfaktorisch oder haptisch.
Anders als im Spanischen bezieht sich in Ö *auf etwas Gusto haben* fast immer auf etwas Ess- oder auch Trinkbares, also Appetit (oder keinen) auf etwas haben.
Bei uns sagt man aber auch, dass etwas *ungustiös* ist und meint damit, dass es unappetitlich, widerlich ist/aussieht - und das bezieht sich auch auf anderes als Speisen und Getränke.
Ich stelle fest: wieder habe ich so einiges gelernt in diesem Forum
Ich habe heute einer Kollegin zugehört: In einem Bericht über eine Präsemtation beim Kunden (im Branchenjargon "Pitch") hat sie in jedem Satz mehrmals "tatsächlich" gesagt. Actually . Weil ich sie gut kenne, weiß ich aber tatsächlich, dass sie gar nicht so besonders gut Englisch kann ...
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Zitat von Katelbach im Beitrag #7449Ich habe heute einer Kollegin zugehört: In einem Bericht über eine Präsemtation beim Kunden (im Branchenjargon "Pitch") hat sie in jedem Satz mehrmals "tatsächlich" gesagt. Actually . Weil ich sie gut kenne, weiß ich aber tatsächlich, dass sie gar nicht so besonders gut Englisch kann ...
Das heißt jetzt aber nicht, dass man das Wort "tatsächlich" niemals mehr sagen darf? Wobei es mich auch nervt, wenn jemand in seine Sätze ständig dieses Wort einbaut.
Genauso wie "genau". Jemand stellt sich vor oder referiert über irgendwas und ständig erscheint als Verstärkung von der gleichen Person: "Genau.". Das hat für mich so was von Selbst- Ermunterung oder Selbstbestätigung. Denn "genau" müsste von den Zuhörern kommen, die dem beipflichten.
(Ich weiß nicht, ob da jetzt mich einer versteht.)