Angeregt durch die Blaubeersuppe im Strang nebenan fiel mir ein Gericht ein, dass meine Oma jeden Sommer kochte und das wir Kinder geliebt haben (60er/70er). Aber schon meine Mutter hatte es aus ihrem Repertoire gestrichen.
Kirschen und Klümpe.
Dazu wurden Sauer- und Süsskirschen mit ausreichend Flüssigkeit erhitzt, soviel Flüssigkeit, dass es eine Suppe ergab, kein Kompott. Ein bisschen Zitronensaft rein und Zucker. Ganz leicht angedickt mit einem klein bisschen Stärke. Und dann wurde Vanillepuddingpulver, das in ein bisschen Wasser aufgelöst war, mit einem Löffel in die kochende Flüssigkeit reingegeben, so dass Klümpchen oder Teigfetzchen entstanden. Nicht gross, vielleicht grad mal so ein bis 2 cm. Die Suppe wurde dann eisgekühlt im Hochsommer gegessen. Da meist zur gleichen Zeit Einkochzeit war, werd ich die Erinnerung immer mit dem Geschmack der Suppe und einer total überhitzten und vernebelten Küche verbinden. Und Wachstischtüchern.
Ich werd sie nicht nachkochen, weil ich es garantiert nicht so hinbekommen werde.
Vermissen tu ich allerdings nicht den total matschig gekochten Kochfisch mit weisser Sosse oder pupstrockenes Kaninchen mit supersüssem Weisswein zu Weihnachten.
Was würdet ihr am liebsten vergessen oder was vermisst ihr?
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"We are all just walking each other home." Ram Dass, writer
Zitat von frangipani im Beitrag #1Kirschen und Klümpe.
Meine Oma hat immer Kirschsuppe mit Grießklößchen gemacht. Ich habe da immer die Klößchen stiebitzt
Eine alte Indianer Legende besagt: Wenn Du stirbst, begegnest Du auf der Brücke, die zum Himmel führt, allen Tieren, die Dir auf Deinem Weg zu Lebzeiten begegnet sind. Und diese Tiere entscheiden, ob Du weiter gehen darfst oder nicht.
Ich vermisse die "Klitscheknödel" meiner Oma, sie war aus Schlesien und ihre Knödel waren so lecker, da brauchte ich keine Beilagen, kein Fleisch, nur Soße. Leider weiss niemand mehr, wie sie gemacht wurden, es waren Kartoffelknödel.
** Wenn unser Verstand still wird, können wir unser Herz besser hören. **
Holunderblüten in gezuckerten Pfannkuchenteig getaucht und schwimmend gebacken. Eine Köstlichkeit, könnte ich heuer mal wieder machen. Dasselbe geht natürlich auch mit Blaubeeren.
Es gibt Menschen, die denken, die Sonne gehe nur deshalb täglich auf, um sie krähen zu hören.
Ein Lieblingsrezept von zuhause war Apfel-Brötchen-Auflauf mit Vanillesoße und Zucker+Zimt. Den mache ich ab und zu noch, aber das Problem ist, ich muss den allein essen, seit die Kinder aus dem Haus sind. Ist eigentlich praktisch, um altbackene Brötchen oder Weißbrotreste zu verbrauchen, aber viel darf da nicht übrig sein, wenn nur eine Person isst. Klar, gesund ist das nicht gerade, aber gibt es ja auch nicht regelmäßig.
Als Kind habe ich Milchreis geliebt, aber da kann ich nicht mehr ran. Überhaupt bin ich nicht mehr so für Süßes wie früher, sondern eher für Deftiges.
Meine Mutter machte regelmäßig Speckpfannkuchen mit Kopfsalat für Papa und süße Pfannkuchen mit Dosenpfirsichen für uns Kinder, weil wir Speckpfannkuchen nicht mochten. Ich mache sie mir noch heute gerne, bin aber die einzige hier, die sie isst.
Saure Nieren mit Kartoffelpüree vermisse ich dagegen nicht. Ich habe das schon als Kind gehasst und musste es auch nie essen, aber allein der Geruch, der beim Braten der Nieren durch das Haus zog, war für mich zum Speien.
Can 'truth' mean what it says and not what power thinks is best. Latin Quarter
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Überhaupt nicht vermisse ich: Graupensuppe Alle Suppen, wo aus Gründen der Nahrhaftigkeit das Fett am Fleisch dran blieb Süß angemachter Kopfsalat
Ich vermisse: Eierkuchen mit Zucker und Apfelmus Paprikareis mit Fleischklößchen Makkaroni mit brauner Butter und ner Scheibe Kochschinken Schlesisches Himmelreich Bananenbrote, zu Häppchen geschnitten und auf dem Tablett am Fernseher serviert.
Zitat von Nachtkatze im Beitrag #8Ich vermisse den "Ofenschlupfer" meiner Mutter. Ein süßer Auflauf mit Äpfeln, Rosinen, Milch, Zwieback (??).
Meine Mutter hat dafür Hefezopf oder Semmeln genommen, die schon etwas hart waren. Mache ich heute noch, aber außer mir mag es leider niemand. Es gab früher auch immer Vanillesoße dazu und dann das ganze frisch, knusprig, heiß aus dem Ofen damit übergossen.....
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Zitat von Letti im Beitrag #5Hast du mal in alten Schlesiechen Kochbücher nach gesehen? Da dürfte sich doch was finden lassen. Eventuell polnische Kluski
ja, wir haben ausführliche Recherchen betrieben und verschiedenste Varianten nachgekocht, was auch immer das Besondere daran war, wir kriegen es nicht raus....
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Bei meiner Oma gab es ab und zu Biersuppe. Das war eine Milchsuppe mit Bier und Eischnee drin. Die fanden wir sooo lecker. Die habe ich nie wieder irgendwo gesehen. Und meine Oma machte den besten Milchreis, flüssig genug und dann flüssige Butter dazu und Zimtzucker! Das könnte ich schon selber machen, aber nicht mehr essen, glaube ich, weil es mir zu süss wäre.
- dicke Kartoffelklösse mit Backobst und Speck-Zwiebel-Buttersosse - selbst eingewecktes Obst und selbstgemachten Most, das Obst aus dem eigenen Garten - selbst gemachten Lappenpickert mit lippischer Leberwurst - frisches Graubrot mit dünn geschnittenem fettem Speck und reichlich Senf.
Die Klöße, das Speckbrot und der Pickert sind mir heute viel zu schwere Gerichte😟.
Ich vermisse nicht: - süße Pfannkuchen zum Mittag, überhaupt Süßes als Hauptgericht.
Zitat von Argentona im Beitrag #16Bei meiner Oma gab es ab und zu Biersuppe. Das war eine Milchsuppe mit Bier und Eischnee drin. Die fanden wir sooo lecker.
Danke, das haben wir als Kinder auch gemocht und ich hatte es schon vergessen!
Wir haben dazu Pudding mit Malzbier gestreckt und Eischnee kam auch rein - war sehr lecker.
Ich vermisse den Mohnkuchen meiner Omma. Ich vermute, es war ein schlesischer in Kastenform oder gerollt, aber ich habe mich bisher nicht getraut, den zu backen. Ebenso vermisse ich die eingelegten Bratheringe meiner anderen Omma.
Auf den Stielmustopf meiner Mutter kann ich gut verzichten. Ebenso auf die Eiweißklößchen im Pudding.
Was für eine schöne Idee für einen Strang! Ich vermisse meine Oma sehr und habe viele schöne Erinnerungen an das gute Essen bei ihr. Maischollen frisch vom Fischmarkt mit Salzkartoffeln und Senfsauce. Kopfsalat aus dem Garten mit einer dick aufgeschlagenen süßen Sahnesauce oder mit Zitrone und ganz viel Zucker. Steckrüben mit Gänseklein. Birnen und Klöße (eingemachte Kochbirnen aus dem eigenen Garten mit Speck in einer Sauce aus dem angedickten Birnensaft, dazu kleine Mehlklößchen). Kartoffelpuffer mit Zucker, direkt aus dem Pfanne auf den Teller.
Einmal im Jahr gab es beim Pommernbund Lungwurst mit Erbspüree. Meine Oma und ich waren die einzigen in der Familie, die das mochten.
Mein Hass-Essen waren saure Eier. Ich musste nie etwas essen, was ich nicht mochte, aber mir wurde schon vom Geruch schlecht. Oder der fette Speck, den mein Opa gern pur mit Senf gegessen hat (grusel grusel). Oder Hasenpfeffer mit einem ganz seltsamen Geruch (ich glaube, es war Zimt).
Im Sommer bei Hitze gab es Zwieback mit Milch - es ist nicht so, dass ich das nicht mochte oder mag, aber das ist doch kein richtiges Essen! Ich brauchte schon als Kind mittags was "Richtiges", egal, wie heiß es war.
~ Herr, zeige mir den Weg, den ich gehen soll; lass mich erkennen, was Du von mir verlangst.~ (Psalm 25,4)
Das Beste daran war die leckere Soße, denn Fleisch war an den Knochen kaum. Aber die Soße! Und der Püree!
was ich nicht mochte, war fetter Speck. Vor allem Bauchspeck in Kohl oder in Kohlrübe. Ich musste es nicht essen, aber meine Mutter mochte es gern, und ich fand es fies.
Noch was: einen Dorsch ( ohne Kopf und Flossen, aber mit Haut) sanft gedünstet, mit Salzkartoffeln und zerlassener Butter mit Senf. Dorsch kriegt man hier gar nicht, schon gar nicht einen ganzen, und selbst an der Ostsee nur schwer.
Es mag sich überheblich anhören, aber ich vermisse überhaupt kein Essen von früher. Meine Mutter und meine Oma, die im Haus wohnte, waren beide keine begnadeten Köchinnen.
Wir waren ein 9 Personen Haushalt. Es gab oft Eintopf, den ich bis auf wenige Ausnahmen nur mit Widerwillen gegessen habe. Meine Mutter ließ auch öfter Essen anbrennen, das wir Kinder dann trotzdem essen mussten. Ich habe nur wenige schöne Kindheitserinnerungen an leckeres Essen. Seit ich selbst koche, geht es mir viel besser.