Zitat von -franzi- im Beitrag #14Was natürlich auch schräg ist: im Zweifelsfall muss der Staat für mich aufkommen und jahrelang meine Rente aufstocken, um einen Pflegeplatz zu bezahlen , aber Unterstützung bei einem Freitod wird nicht gesponsert.
Ich finde das überhaupt nicht schräg in einem Land, das millionenfachen Massenmord mit pseudo-positiver Begründung (also, warum das gut und richtig sei) verübt hat. Das Leben eines Menschen muß ein besonderes Gut sein und bleiben - und der Staat darf keine Handhabe in der Beendigung dessen haben.
Schon garnicht mit so unsagbarer Seitenbegründung „is ja auch billiger!“
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Der Staat soll sie ja auch nicht ermorden, sondern ihren Wunsch zu sterben respektieren oder zumindest nicht vereiteln. Ganz besonders auch, weil das Bundesverfassungsgericht ja schon entsprechend geurteilt hat. Dass der damalige zuständige Minister Spahn Apotheken und Ärzten widerrechtlich untersagt hat, entsprechende Medikamente zur Verfügung zu stellen, ist nicht "schräg", sondern ein Skandal.
Ich sehe da ein verdammt hohes Risiko, daß diese Grenze verdammt schwammig werden könnte.
Vor allem wenn ich lese, wer hier alles das „Kostenargument“ nennt - Schreiberinnen, die ich definitiv nicht in einer bösen Ecke vermute.
Aber nun in einer sehr „unbedarften“ sehe - das in diesem Zusammenhang als „gut“ zu sehen.
Und zusätzlich: Bundesverfassungsgerichtsurteile ändern nicht die bestehende Rechtslage. Sondern beauftragen die Legislative, diese zu ändern! Wir sind hier nämlich GsD NICHT in den U.S.A
Und bis dahin gilt weiterhin §217 StGB In seiner derzeitigen Fassung: § 217 Geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung (1) Wer in der Absicht, die Selbsttötung eines anderen zu fördern, diesem hierzu geschäftsmäßig die Gelegenheit gewährt, verschafft oder vermittelt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Und deshalb ist es ungerechtfertigt, Herrn Spahn hier widerrechtliches Handeln anzulasten. Es war sein Job, das klarzustellen.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von Cynara im Beitrag #30Nein, es war sein Job, die Rechtslage zu ändern.
Nicht nur „sein“ Job. Er trug nicht als Einziger diese Verantwortung - sondern der gesamte Bundestag hat diese! Falls man aber die Nicht-Umsetzung unbedingt dem Gesundheitsminister anlasten möchte: Seit 2021 ist das Karl Lauterbach… Der hat es also seit 3 Jahren genauso vermasselt!
Und nicht zuletzt: Du hast Herrn Spahn eines ganz anderen „Vergehens“ beschuldigt:
Zitat von Cynara im Beitrag #28Dass der damalige zuständige Minister Spahn Apotheken und Ärzten widerrechtlich untersagt hat, entsprechende Medikamente zur Verfügung zu stellen, ist nicht "schräg", sondern ein Skandal.
Zitat von Nora im Beitrag #29Ich sehe da ein verdammt hohes Risiko, daß diese Grenze verdammt schwammig werden könnte.
Vor allem wenn ich lese, wer hier alles das „Kostenargument“ nennt -
Das Kostenargument sehe ich für mich als Interessierte in zweifacher Hinsicht: - kann ich mir den Beitrag für eine solche Organisation leisten? Und kann ich mir im Zweifelsfall überhaupt leisten, darüber zu sterben? - will ich am Ende meines Lebens mit einem mit minimal Niveau in einem ollen Pflegeheim vegetieren?
Beide sind Aspekte, die Leute zu betrachten haben, die nicht auf Rosen gebettet sind.
Insofern ist die Grenze aus meiner Sicht eine andere als aus deiner Sicht: aus meiner Sicht werden Leute gegebenenfalls zum vegetieren verdammt, obwohl wir vielleicht lieber nicht mehr auf der Welt sein wollen, sich aber genau das nicht leisten können. Stattdessen zahlt der Staat 1000e über 1000e für ein Bett in einem ollen Pflegeheim .
Zitat von -franzi- im Beitrag #32 - will ich am Ende meines Lebens mit einem mit minimal Niveau in einem ollen Pflegeheim vegetieren?
Oder noch schlimmer: gezwungen sein, bei einer tödlichen Krankheit gegen den eigenen Willen zu Ende zu leiden.
Die Kosten dürfen nicht ausschlaggebend sein, sie könnten aber nach und nach bei den Entscheidern zu einem Umdenken führen.
Wichtig wäre es, dass die Palliativmedizin ausgebaut wird und es genügend Hospizplätze gibt. Aber ich fürchte, das scheitert an den Kosten. Das wäre einen Aufschrei wert!
Bei uns gab es letzte Woche wieder mal eine Streckensperrung bei der S-Bahn, Grund: Suizid. Manchmal stehen da auch entsprechende Diagnosen dahinter. Oder wer ältere Verwandte kennt, die auf dem Land aufgewachsen sind: da kennt doch fast jede Familie einen Fall, wo sich jemand auf dem Dachboden erhängt hat. Sowas ist absolut schlimm und traumatisierend für diejenigen, die damit konfrontiert sind, aber auch für diejenigen, die keinen anderen Ausweg sehen, als sowas zu tun.
Bei dem assistierten Suizid ist nichts schwammig, da ist gründliche Prüfung und Bürokratie vorgeschaltet. Ist mühsam, aber in solchen Fällen meiner Meinung nach gerechtfertigt.
@Nora ich finde deine Beiträge hier absolut unangemessen und habe sie auch gemeldet. Hier geht es klar um den Austausch wie im Eingangsthread vermerkt und nicht um die politische Diskussion darum.
@Normalnull schade wenn du dich löschen lässt aber ich kann es verstehen. Ich kann dir nur empfehlen direkt mit einem Anbieter Kontakt aufzunehmen, am besten telefonisch. Da wirst du einfühlsam und umfassend beraten.
„Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart.“
Bitte haltet Euch im Sinne der TE an das von ihr vorgegebene enge Thema und führt die politische Diskussion nicht hier.
Ausserdem bitte ich Euch, persönliche Auseinandersetzungen zur Angemessenheit von Beiträgen und wer wen gemeldet hat nicht in diesem Strang zu führen.
fritzi, Moderation ]
"Tell me, what it is you plan to do with your one wild and precious life?" - Mary Oliver
Moderatorin im Reiseforum, Frauengesundheit, Kinder, Familie und Erziehung, Kindergesundheit, Kinderwunsch, Psychische Gesundheit und psychische Erkrankungen, Schwangerschaft, Baby und Kleinkind, Umbrüche im Leben, Verlust und Trennung, Was bringt Dich aus der Fassung? sowie Mode und Kosmetik
Wenn euch die Diskussion über das Für und Wider hier nicht gefällt, könntet ihr die Moderation bitten, diese Diskussionspunkte in den anderen Strang auszulagern.
Zitat von Nora im Beitrag #36 Es ist in keiner Weise eine „politische“ Diskussion. Sondern eine um den Umgang mit Sterbehilfe.
Und ich diskutiere auch nicht das „für und wieder“.
Ich sehe lediglich den Ansatz „der Staat hat für Freitod genauso zu sorgen wie für Pflege“ kritisch.
So ist der Strang aber nicht gedacht und eröffnet worden. Es geht um Erfahrungsberichte, Infos und Austausch rund um Sterbehilfeorganisationen. Deine Meinung dazu kannst Du im anderen Strang kundtun. Hier ist das nicht erwünscht!
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert.