@Luci, auch von mir allerherzlichste Glückwünsche nachträglich
Das, was Du geschrieben hast, klingt toll! So ausgeglichen und ganz so, als seiest Du ganz bei Dir selbst. Klasse!
Mir geht es ähnlich. Ich habe diese Momente hauptsächlich Ende Winter/Anfang Frühling:
Wenn der Garten zum Leben erwacht, die Vögel wieder von morgens bis abends zwitschern. Abends auf der Terrasse grillen - ganz für mich alleine oder höchstens zu zweit in dieser Zeit. Oder oben vom Balkon aus den Sonnenuntergang genießen... Glas Wein... schöne Musik im Hintergrund.
Für mich sind das Gänsehaut-Momente, in denen ich ganz deutlich spüre, wie glücklich ich bin, dass ich mein Leben so gestalten darf, wie es mir gefällt.
Du hast Deinen 61sten erwähnt.
Jetzt, beim Schreiben, fällt mir auf, dass, als ich die 60 geknackt hatte, bei mir sowas wie ein Umbruch war. Ganz allmählich.
Ich sehe heute vieles viel gelassener als noch vor 5 bis 10 Jahren. Das entspannt und macht das Leben irgendwie leichter.
Übrigens: Das mit dem Ausputzen der Schränke... Ich nehm' Dich beim Wort. Ich putze nämlich wirklich gerne
Zitat von ambiva im Beitrag #20 Die Einsamkeitsgefühle kommen derzeit häufiger, aus vielerlei Gründen. Ich bin in einem persönlichen Umbruch... Je besser ich lerne sie zu akzeptieren, desto weniger schmerzen sie. Das scheint mir das A und O zu sein.
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Ja, Bewegung ist eines der besten Mittel, damit habe ich mich schon aus allem möglichen Unguten gerettet.
@ambi, Du hast zwar nichts Konkretes zu den Gründen geschrieben, die Deine derzeitigen Einsamkeitsgefühle hervorrufen, sondern nur "persönliche Umbrüche" erwähnt.
Tja... das sind Zeiten, da ist man ganz alleine auf sich selber gestellt. Kein Schwein da, auf das man sich verlassen kann. Alles muss man alleine machen.
Das sind Zeiten, da fühlt man sich dann tatsächlich einsam - und nicht alleine.
Ich kenne dieses Gefühl der Einsamkeit tatsächlich eher, wenn ich in größeren Gruppen bin oder in der falschen Beziehung, und empfinde diese Einsamkeit in der Gruppe, weil ich plötzlich merke, "hier gehöre ich nicht hin" als viel schlimmer, als allein zu sein.
Ich bin nun aber auch Einzelkind und war etwa zwanzig Jahre Single und bin auch nie direkt von einer Beziehung in die nächste übergegangen, sprich ich hatte viele Zeiten in meinem Leben, in denen ich alleine war und mir selbst genug war. Da gab es auch immer Freunde, Bekannte, einen Sportverein und eben das Forum und ausreichend Bücher, Filme, Hobbies aller Art.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Ich habe gerade mit "Allein" von Daniel Schreiber angefangen - ich glaube jemand hier hat das erwähnt?
Fängt jedenfalls gut an, ich hoffe das bleibt so.
Ich fühle mich derzeit gut - kleine Treffen mit Familienmitgliedern stehen an. Freunde treffe ich derzeit wegen Corona wenige, genieße aber die Bürotage mit den Kolleginnen. (wir achten natürlich sehr auf Maske, Abstand, Hygiene)
In ein paar Tagen muss ich eine meiner Katzen gehen lassen. Das ist ein Kummer, den man teilen kann und trotzdem irgendwie damit alleine ist. Jede/r knabbert am Tod alleine auf seine Weise.
Für die Weihnachtstage muss ich mir selbst ein bisschen in den Hintern treten - ich sollte dringend mehr raus gehen und frische Luft tanken. Das fällt mir seit ein paar Monaten extrem schwer. Aber ich werde mich irgendwie selbst überluchsen und das schaffen. Und ansonsten viel lesen, viel Kaffee und hin und wieder ein Glaserl Wein. Freue mich drauf, trotz des Kummers um meine Katze.
Ich hatte in meinem Leben viele Zeiten, in denen ich mich allein und einsam gefühlt habe. Zeiten ohne Freunde. Das ist zwar im Moment nicht so, doch seit Corona geht mein liebster Zeitvertreib (tanzen, Aufführungen, Lesungen o.ä.) sehr spontan besuchen und wieder gehen, wenn ich nicht mehr will, nicht mehr. Nun ist es irgendwie dazu gekommen, dass ich engeren Kontakt zu einigen Leuten bekommen habe, die ich zwar nett finde, aber eigentlich nur so alle ein, zwei Monate treffen möchte. Das hätte ich früher, in meinen einsamen Zeiten, sehr begrüßt. Doch seit einigen Jahren habe ich versucht, meine Selbstliebe zu pflegen, meine Einsamkeit zu umarmen und willkommen zu heißen.
Dazu kommt, mein Ehemann, der früher (30 Jahre lang) während der Woche erst nach Hause kam, wenn alle schliefen, hat jetzt homeoffice.
Mir ist das alles zu viel Kontakt.
Ich merke schon, ich bin hier völlig ot, muss mir mal einen passenden Strang suchen. Jedenfalls, gerne wäre ich mal wieder ein Wochenende oder an einem freien Tag allein, da könnte ich gerade heulen. Habe Dienstag frei und es ist nicht abzusehen, wann mein Mann wieder draußen arbeiten geht. Kann mich daher gerade gar nicht freuen.
„Kaffee redet nicht, Kaffee jammert nicht, Kaffee macht einfach seinen Job.“ Aufsteller vor einem Café in Kreuzberg
Ich merke schon, ich bin hier völlig ot, muss mir mal einen passenden Strang suchen. Jedenfalls, gerne wäre ich mal wieder ein Wochenende oder an einem freien Tag allein, da könnte ich gerade heulen. Habe Dienstag frei und es ist nicht abzusehen, wann mein Mann wieder draußen arbeiten geht. Kann mich daher gerade gar nicht freuen.
Ich finde das total nachvollziehbar! Genauso ginge es mir in einer Beziehung mit gemeinsamer Wohnung auch.
Hast du eine Möglichkeit zwei, drei Tage wegzufahren? (ich weiß, das ist nicht dasselbe wie zu Hause alleine zu sein)
Ich merke schon, ich bin hier völlig ot, muss mir mal einen passenden Strang suchen. Jedenfalls, gerne wäre ich mal wieder ein Wochenende oder an einem freien Tag allein, da könnte ich gerade heulen. Habe Dienstag frei und es ist nicht abzusehen, wann mein Mann wieder draußen arbeiten geht. Kann mich daher gerade gar nicht freuen.
Ich finde das total nachvollziehbar! Genauso ginge es mir in einer Beziehung mit gemeinsamer Wohnung auch. Hast du eine Möglichkeit zwei, drei Tage wegzufahren? (ich weiß, das ist nicht dasselbe wie zu Hause alleine zu sein)
Das ist es ja, ich bin gerne zuhause. Möchte nicht wegfahren. Mein Mann leider auch nicht, der hat leider alle seine Kontakte verloren inzwischen. Aber das ist ein anderes Thema, das ihn alleine betrifft. Ist ja erwachsen und sollte wissen was er tut. Ich würde lieber wollen, dass er mal ein paar Tage wegfährt.
„Kaffee redet nicht, Kaffee jammert nicht, Kaffee macht einfach seinen Job.“ Aufsteller vor einem Café in Kreuzberg
Zitat von promethea71 im Beitrag #28Ich kenne dieses Gefühl der Einsamkeit tatsächlich eher, wenn ich in größeren Gruppen bin oder in der falschen Beziehung, und empfinde diese Einsamkeit in der Gruppe, weil ich plötzlich merke, "hier gehöre ich nicht hin" als viel schlimmer, als allein zu sein.
So geht es mir schon mein ganzes Leben lang in jeder (auch kleinen) Gruppe. Gruppen verstärken meine Einsamkeit, entweder weil die so laut und "gruppig" sind, weil sie so anders sind und/oder weil ich daran nicht teilnehmen kann, ich kann mich nur mit einzelnen Menschen verbunden fühlen - über Gruppensituationen komme ich nicht an einzelne heran. Dieses "da gehöre ich nicht hin" empfinde ich fast immer mit anderen Menschen, bzw. ist es mir nie gelungen dort Kontakte/Freundschaften herzustellen wo das eventuell nicht so wäre, jetzt mit über 50 (schon seit über 40) aussichtslos.
Die Einsamkeit in Gruppen (seien sie groß oder klein) kenne ich auch. Und Einsamkeit in der Partnerschaft. Ich habe für mich festgestellt, dass ich mich dann einsam fühle, wenn die Menschen und ich nicht kompatibel sind. Da merke ich "Das passt nicht."
Da hilft nur Rückzug. Alles andere kostet mich nur Energie und ich hab zu oft den Versuch gestartet, passend zu machen, was nicht passend ist. Dabei musste ich auch erkennen, dass ich das teilweise krampfhaft versucht habe- aus Angst, allein zu sein.
Mittlerweile bin ich gern und ausdauernd allein mit wohldosierten Kontakten.Ich habe mich bisher noch nie einsam gefühlt, wenn ich mit mir allein bin. Hilft mir im Moment sehr- ich habe meine privaten Kontakte physisch fast auf Null reduziert; Corona läßt grüßen. Die Situation insgesamt, so blöd sie ist, hilft mir dadurch nochmal ganz genau bei mir selber zu schauen, was ich will und brauche. Da bin ich ganz froh, allein sein zu können.
Zitat von Mampf im Beitrag #34 Ich habe für mich festgestellt, dass ich mich dann einsam fühle, wenn die Menschen und ich nicht kompatibel sind. Da merke ich "Das passt nicht."
Da hilft nur Rückzug. Alles andere kostet mich nur Energie (.....)
Was macht man wenn man sich ein Leben lang nirgends und mit niemandem kompatibel fühlt? (Ausnahmen einmal im Jahrzehnt und dann kann der Kontakt nicht gehalten werden.) Wobei ich es für möglich/wahrscheinlich halte daß es diese Menschen/Umfelder durchaus gibt, es mir aber mein Leben lang nicht gelungen ist sie zu finden oder dort Kontakte herzustellen.
Ich frage mich angesichts der gängigen Ratschläge gegen Einsamkeit immer ob man ändern kann was die eigene, individuelle Einsamkeit ausmacht bzw. was sie kleiner macht. Ich wüsste nicht wie das gehen soll aber die Ratschläge laufen darauf hinaus, wenn ich das verweigere eben weil ich glaube daß man nichts passend machen kann dann wurde mir schon mehrmals (privat oder auch von Coaches/Therapeuten) gesagt: du nimmst keine Hilfe an, so kann ich dir nicht helfen..
Naja, irgendwo gilt doch auch schon „Man kann kein anderes Ergebnis erwarten, wenn man es so macht, wie immer!“
Ich denke zwar auch, daß man nichts „passend machen“ kann, auf Personen gemünzt. Aber ich bin neugierig - was für Vorschläge waren denn das, die Du bekamst?
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von Magalie_J im Beitrag #27 @ambi, Du hast zwar nichts Konkretes zu den Gründen geschrieben, die Deine derzeitigen Einsamkeitsgefühle hervorrufen, sondern nur "persönliche Umbrüche" erwähnt.
Tja... das sind Zeiten, da ist man ganz alleine auf sich selber gestellt. Kein Schwein da, auf das man sich verlassen kann. Alles muss man alleine machen.
Das sind Zeiten, da fühlt man sich dann tatsächlich einsam - und nicht alleine.
Ist es das, was Dich zur Zeit umtreibt?
Danke der Nachfrage und nein, so ganz trifft es das nicht. Ich habe Freunde und auch Familie, und wenn was ist, Hilfe.
Allerdings muss ich hier und da Abschied nehmen seit einiger Zeit.
Ich finde es schwierig, hier in ein paar Zeilen meine Gedanken niederzuschreiben, ohne dass ich was verzerre... Es ist ein Gefühl, innerlich mit niemandem verbunden zu sein und nirgends richtig dazuzugehören. Manchmal. Manchmal auch nicht!
Und ich habe festgestellt, dass es zumindest phasenweise besser ist, wenn ich es akzeptiere, als wenn ich hektisch nach Gesellschaft suche, wozu ich mich dann treten muss - das hatten ja hier schon einige beschrieben. Andererseits beobachte ich aber auch, dass mir Kontakt trotzdem gut tut und zu langes Vergraben eher nicht.
Zitat von Ewiger_Bub im Beitrag #35 Ich frage mich angesichts der gängigen Ratschläge gegen Einsamkeit immer ob man ändern kann was die eigene, individuelle Einsamkeit ausmacht bzw. was sie kleiner macht. Ich wüsste nicht wie das gehen soll aber die Ratschläge laufen darauf hinaus, wenn ich das verweigere eben weil ich glaube daß man nichts passend machen kann dann wurde mir schon mehrmals (privat oder auch von Coaches/Therapeuten) gesagt: du nimmst keine Hilfe an, so kann ich dir nicht helfen..
Im Forum - im alten - ist Dir doch dazu auch schon zigfach geschrieben worden. Hat Dir davon auch nichts geholfen?
Weil jetzt einige dazu geschrieben haben: Gruppen, in denen es alle außer mir gut haben, finde ich auch schrecklich.
Manchmal frustriert mich das auch ein bisschen, wenn ich mitkriege, dass Leute um mich herum z.B. alle zusammen zum Töpfern gehen (fiktives Beispiel), womit ich (erklärtermaßen) nichts mit anfangen kann. Da gibt es so einiges, wo ich mich unkompatibel finde.
Was mir geholfen hat war, mir andere Leute zu suchen für die Sachen, die mich interessieren. Das habe ich auch gelernt, dass ich etwas Echo brauche.
Was mir auch geholfen hat, war die Idee aufzugeben, ich müsse jeden vollumfänglich mögen und gern haben, mit dem ich was zu tun habe. Seit ich akzeptiere, dass ich mit manchen Menschen nur punktuell was anfangen kann - dafür an den speziellen Stellen dann aber viel - habe ich einiges an Lebensqualität gewonnen. Da komme ich dann sogar auch in Gruppen ganz gut klar.
Zitat von Ewiger_Bub im Beitrag #35 Was macht man wenn man sich ein Leben lang nirgends und mit niemandem kompatibel fühlt? (Ausnahmen einmal im Jahrzehnt und dann kann der Kontakt nicht gehalten werden.) Wobei ich es für möglich/wahrscheinlich halte daß es diese Menschen/Umfelder durchaus gibt, es mir aber mein Leben lang nicht gelungen ist sie zu finden oder dort Kontakte herzustellen.
Ich weiß es nicht. Aber Du schreibst, dass es Ausnahmen gibt, also hast Du die Erfahrungen machen können, dass Kompatibilität mit anderen Menschen für Dich möglich ist.
Meine Gedanken dazu: Es gibt immer mal Menschen, mit denen es passt. Und man kann (warum auch immer und ist völlig wertfrei gemeint) keinen Kontakt halten. Was man schade finden kann. Aber- und die Frage habe ich mir gestellt- hat man denn das "Recht " mit diesen Menschen Kontakt haben zu müssen, weil es für einen selbst kompatibel ist? Wie sieht denn der andere Mensch die Sache?
Ich merke bei mir selber, dass ich mit meinem Leben so beschäftigt bin, dass ich gar nicht so sehr Kontakt halten kann. Das hat nix mit anderen zu tun, egal wie sehr es passend sein könnte. Ich habe irgendwann verstanden, dass ich diese Kopplung "Passt, also muss Kontakt her" mal loslassen musste. Ich habe irgendwann verstanden, dass es passen kann, ich aber gar nicht unbedingt Kontakt haben muss. Dass ich es einfach schön finde, Menschen kennengelernt zu haben, bei denen ich mich wohl fühle und das trägt mich.
Die absolute Akteptanz, dass es mein Job ist, mich gut um mich selbst zu kümmern (in allen Belangen des Lebens) hat mich dahin geführt, dass diese Einsamkeitsgefühle beinahe verschwunden sind. Und ich Interaktion mit anderen Menschen als das sehen kann, was es ist: Einfach eine Interaktion ohne den Anspruch zu haben, dass ich daraus etwas weitergehendes entwickeln muss. Mich entspannt das sehr.
Das ist jetzt mehr Text geworden, als ich beabsichtigt habe. Wie gesagt, das sind meine Gedanken, das ist mein Weg. Und meine Fragen zu dem Thema konnte und kann letzten Endes auch nur ich selbst mir beantworten.
Zitat von ambiva im Beitrag #39 Was mir auch geholfen hat, war die Idee aufzugeben, ich müsse jeden vollumfänglich mögen und gern haben, mit dem ich was zu tun habe. Seit ich akzeptiere, dass ich mit manchen Menschen nur punktuell was anfangen kann - dafür an den speziellen Stellen dann aber viel - habe ich einiges an Lebensqualität gewonnen. Da komme ich dann sogar auch in Gruppen ganz gut klar.
Das war auch mein Knackpunkt. Diese "ganz oder gar nicht" Einstellung. Bis ich das kapiert habe, was Du geschrieben hast, sind auch Jahre ins Land gegangen.
Und stimmt, die Lebensqualität steigt enorm. Jetzt merke ich, dass ich mich von Menschen zurück ziehe, die auf mich diese Ausstrahlung haben "ganz oder gar nicht". Da bin ich überfordert, weil da für mich unausgesprochen so eine riesige Erwartungshaltung dahinter steht.
Wenn ich darüber nachdenke, dass ich auch mal so auf meine Mitmenschen gewirkt haben könnte....autsch.
Ich merke gerade, wie durch den Austausch hier mir selber wieder einige Erkenntnisse in den Kopf schießen.
Also, auch wenn der Anlass des Stranges kein so angenehmer ist: Danke fürs Eröffnen.
Zitat von Nora im Beitrag #36Aber ich bin neugierig - was für Vorschläge waren denn das, die Du bekamst?
Tja das übliche "sei nicht so introvertiert", geh in Gruppen, noch besser gründe eine Gruppe, und dort steh dann nicht beobachtend am Rande (wie es meiner introvertierten Natur enstpricht), sondern "sei extrovertiert", "gesell dich zur Gruppe", sei laut und lustig oder erzähle jedenfalls von dir, was du machst, kannst, zeige dich - sowas eben, und wenn ich das nicht mache, beobachtend am Rande stehe kommt das Urteil "du interessierst dich nicht für Menschen", so kann das nichts werden. Dabei hätte ich mich mit jedem (also vielleicht nicht mit jedem) in dieser Gruppe gerne einzeln unterhalten - dazu habe ich auch Gelegenheit gegeben indem ich mich einzeln am Rande gehalten habe - damit sichtbar und "approchable" bin, anstatt mich am lauten, "lustigen" Gruppensmalltalktrubel zu beteiligen. Dazu kommt noch - wen würde ich denn anziehen wenn ich den Ratschlägen der Coaches folge, mich verstelle und in der Extrowelt mitmache ?
Zitat von ambiva im Beitrag #39Weil jetzt einige dazu geschrieben haben: Gruppen, in denen es alle außer mir gut haben, finde ich auch schrecklich. Manchmal frustriert mich das auch ein bisschen, wenn ich mitkriege, dass Leute um mich herum z.B. alle zusammen zum Töpfern gehen (fiktives Beispiel), womit ich (erklärtermaßen) nichts mit anfangen kann. Da gibt es so einiges, wo ich mich unkompatibel finde. Was mir geholfen hat war, mir andere Leute zu suchen für die Sachen, die mich interessieren. Das habe ich auch gelernt, dass ich etwas Echo brauche.
Das ist bei mir nicht das Thema, ich habe mir öfters Gruppen gesucht in denen es um Dinge die mich interessieren ging, habe es aber dort weder geschafft zur Gruppe dazuzugehören und mich darin wohlzufühlen, noch einzelne Menschen kennenzulernen.
Schön langsam bin angesichts meines Alters soweit zu akzeptieren daß "das mit den Menschen" der eine Punkt ist der in meinem Leben überhaupt nicht funktioniert hat, habe keine Lust, Energie mehr für diese Suche, diesen Kampf, das passiert bei mir eben nicht von selbst, und zum Glück gibt es Dinge die mir alleine Freude machen, das war ja schon meine gesamte Kindheit und Jugend hindurch so.
Was macht man wenn man sich ein Leben lang nirgends und mit niemandem kompatibel fühlt? (Ausnahmen einmal im Jahrzehnt und dann kann der Kontakt nicht gehalten werden.) Wobei ich es für möglich/wahrscheinlich halte daß es diese Menschen/Umfelder durchaus gibt, es mir aber mein Leben lang nicht gelungen ist sie zu finden oder dort Kontakte herzustellen.
Versuche es bei aspies.de, das ist ein Forum, in dem du dich wiedererkennen wirst, zumindest zum Teil.
Zitat von Nora im Beitrag #36Naja, irgendwo gilt doch auch schon „Man kann kein anderes Ergebnis erwarten, wenn man es so macht, wie immer!“
Ich denke zwar auch, daß man nichts „passend machen“ kann ...
Ich bin der Meinung, man kann durchaus vieles "passend" machen. Eine Beziehung ist ein ständiges Geben und Nehmen. Wer jedoch die Einstellung hat, seine Partnerschaft muss zu 100% passen, wird es beim Finden eines passenden Partners wohl ungleich schwerer haben, wie jemand der auch mit 50% " passen" glücklich und zufrieden leben kann.
Zitat von ambiva im Beitrag #39 Was mir auch geholfen hat, war die Idee aufzugeben, ich müsse jeden vollumfänglich mögen und gern haben, mit dem ich was zu tun habe. Seit ich akzeptiere, dass ich mit manchen Menschen nur punktuell was anfangen kann - dafür an den speziellen Stellen dann aber viel - habe ich einiges an Lebensqualität gewonnen. Da komme ich dann sogar auch in Gruppen ganz gut klar.
Das hat mir auch sehr geholfen, seitdem komme ich mit Menschen deutlich besser klar. Gruppen sind zwar immer noch nicht meins, aber zum Glück muss man auch an keinen Gruppen teilnehmen, wenn man sich mit Menschen einzeln treffen kann.
Der Fokus sollte auf das Verbindende mit dem jeweiligen Menschen liegen,nicht auf den Unterschieden. Wenn ich mich auf die Differenzen konzentriere, kommt auch sofort ein Einsamkeitsgefühl...
Zitat von ZeroZero im Beitrag #45....aber zum Glück muss man auch an keinen Gruppen teilnehmen, wenn man sich mit Menschen einzeln treffen kann.....
Wenn ich jetzt noch, besser spät als nie, einen Weg finden würde einzelne Menschen ganz ohne den Umweg über Gruppen kennenzulernen wäre alles gut. Daran hats mein Leben lang gescheitert, es sind überall Gruppen, Massen, und alle finden das toll, und Coaches haben offenbar überhaupt keine Ahnung wie introvertierte Menschen funktionieren wenn sie empfehlen sich genauso zu verhalten.
Die Asperger Diagnose wurde mir entsprechend meiner Schreibe schon öfters nahegelegt, passt aber nicht. In so diversen Intro FB Gruppen finde ich mich natürlich wieder, habe aber nie solche Menschen kennengelernt, wie auch, die sitzen alleine zu Hause oder laufen irgendwo rum wo keine Menschen sind.
Naja jetzt mach ich erstmal einen einsamen Spaziergang in der Natur (wobei ich befürchte daß es dort an diesem kalten aber sonnigen Tag gar nicht so menschenleer sein wird.)
Und stimmt, die Lebensqualität steigt enorm. Jetzt merke ich, dass ich mich von Menschen zurück ziehe, die auf mich diese Ausstrahlung haben "ganz oder gar nicht". Da bin ich überfordert, weil da für mich unausgesprochen so eine riesige Erwartungshaltung dahinter steht.
Wenn ich darüber nachdenke, dass ich auch mal so auf meine Mitmenschen gewirkt haben könnte....autsch.
….
… gekürzt von mir
Ja, das stimmt. Was macht man aber dagegen? Ich habe zur Zeit einige dieser Leute in meinem Leben, die sehr gerne Zeit mit mir verbringen und immer wieder anfragen. Ich finde die ja auch nett, möchte sie aber nicht regelmäßig treffen. Mein Mann aber schon. Nun ist es so, dass ohne mich der Kontakt aber nicht stattfindet. Ihm zuliebe komme ich dann mit, gestern zb bin ich sehr früh gegangen. Das war toll, endlich mal drei ungestörte Stunden für mich.
Grundsätzlich kann ich mich aus diesen Kontakten schwer zurückziehen, ist nämlich in der direkten Nachbarschaft. Und mit denen will ich weiterhin in Frieden leben.
Ich muss halt jedes mal lügen, das ist mir schon vor die Füße gefallen, da ich ja nicht unbeobachtet bin.
„Kaffee redet nicht, Kaffee jammert nicht, Kaffee macht einfach seinen Job.“ Aufsteller vor einem Café in Kreuzberg
Ich merke bei mir selber, dass ich mit meinem Leben so beschäftigt bin, dass ich gar nicht so sehr Kontakt halten kann. Das hat nix mit anderen zu tun, egal wie sehr es passend sein könnte. Ich habe irgendwann verstanden, dass ich diese Kopplung "Passt, also muss Kontakt her" mal loslassen musste. Ich habe irgendwann verstanden, dass es passen kann, ich aber gar nicht unbedingt Kontakt haben muss. Dass ich es einfach schön finde, Menschen kennengelernt zu haben, bei denen ich mich wohl fühle und das trägt mich.
Die absolute Akteptanz, dass es mein Job ist, mich gut um mich selbst zu kümmern (in allen Belangen des Lebens) hat mich dahin geführt, dass diese Einsamkeitsgefühle beinahe verschwunden sind. Und ich Interaktion mit anderen Menschen als das sehen kann, was es ist: Einfach eine Interaktion ohne den Anspruch zu haben, dass ich daraus etwas weitergehendes entwickeln muss. Mich entspannt das sehr.
Das ist jetzt mehr Text geworden, als ich beabsichtigt habe. Wie gesagt, das sind meine Gedanken, das ist mein Weg. Und meine Fragen zu dem Thema konnte und kann letzten Endes auch nur ich selbst mir beantworten.
danke allen hier für diesen wunderbaren Strang und besonders Dir, @Mampf, für Deinen Text, in dem ich mich sehr gut wiederfinden kann
aktuell kann ich mich leider hier nicht aktiv beteiligen wegen privater Katastrophen.....
"Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen." Jon Kabat-Zinn
Liebe Luciernago, auch ich sende Dir nachträgliche, ganz liebe Geburtstagswünsche. Ich glaube, das ist einer der Schlüssel zum Glücklich-sein: sich bewußt machen, was man alles hat (ich meine nicht materielles), was einem Gutes widerfahren oder geschenkt worden ist. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du gesund bleibst und immer den Blick für das Gute und Schöne, dass es in Deinem Leben gibt, behältst.