Zitat von Cynara im Beitrag #247Rückenmassagen).Das denke ich auch, aber das ist ein echtes Tabuthema. Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass Sex-haben-wollen heute als absolutes Must gilt. Wer das nicht oder "weniger als normal" will, muss sich damit abfinden, mit Ratschlägen zugeschüttet zu werden, denn "das kann man heutzutage doch ändern".(Jedenfalls mein Eindruck aus der virtuellen Welt).
Bis vor einigen Jahren hätte ich dir zugestimmt.
Im Moment kommt es mir vor, als wäre das ehemalige Tabuthema in der Realtät angekommen.
Als Beifang der LGBT-Bewegung stehen inzwischen viele dazu, sich wenig bis nichts aus Sex zu machen, und werden meinem Gefühl nach auch nicht mehr mit Verbesserungsvorschlägen traktiert.
Na ich weiß nicht. Asexualität wird schon immer noch viel mehr totgeschwiegen und mit mehr Unverständnis behandelt als alle möglichen anderen und vielleicht extremen Varianten. Es gab da mal einen Thread im alten Forum dazu, wie ich mich erinnere.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Zitat von Katelbach im Beitrag #251Na ich weiß nicht. Asexualität wird schon immer noch viel mehr totgeschwiegen und mit mehr Unverständnis behandelt als alle möglichen anderen und vielleicht extremen Varianten. Es gab da mal einen Thread im alten Forum dazu, wie ich mich erinnere.
Ja, da könntest du Recht haben.
Ich bin von mir selbst ausgegangen, und ich bin definitv nicht asexuell. Ich will nur wesentlich weniger Sex als als normal gilt.
Was zwar beziehungstechnisch ein Problem ist, aber kein Tabuthema mehr in unserer Zeit.
Zitat von Katelbach im Beitrag #251Na ich weiß nicht. Asexualität wird schon immer noch viel mehr totgeschwiegen und mit mehr Unverständnis behandelt als alle möglichen anderen und vielleicht extremen Varianten. Es gab da mal einen Thread im alten Forum dazu, wie ich mich erinnere.
Ja, aber ich meine nicht gleich Asexualität, sondern nur "weniger Bedürfnis aus welchen Gründen auch immer". Ich habe schon den Eindruck, dass heute gilt (nicht nur für Sex), man habe in jedem Alter in jeder Hinsicht das volle Programm zu fahren, egal, ob es Sex, Fitness, Aussehen, Kleidung etc. etc. betrifft. Nicht, dass mich das jucken würde, aber es fällt mir zumindest so auf.
Zitat von Cynara im Beitrag #253. Ich habe schon den Eindruck, dass heute gilt (nicht nur für Sex), man habe in jedem Alter in jeder Hinsicht das volle Programm zu fahren,
Ich habe die Erfahrung gemacht, wer damit angibt, ständig und überall zu können, bringt eigentlich kaum was auf die Reihe
Hunde die bellen, beißen nicht. Die makieren nur den großen Max.
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Zitat von Cynara im Beitrag #253Ich habe schon den Eindruck, dass heute gilt (nicht nur für Sex), man habe in jedem Alter in jeder Hinsicht das volle Programm zu fahren, egal, ob es Sex, Fitness, Aussehen, Kleidung etc. etc. betrifft.
Einerseits ist Wenig- oder Nicht-Sex-haben-Wollen aus der Tabuzone etwas raus geholt worden (danke LGBTQIA für den letzten Buchstaben), dafür ist es gerade "angesagt", über Sex im Alter zu sprechen. Daran ist erstmal nix verkehrt, aber jetzt verlangt alle Welt gefühlt, dass jeder bis zum Greisenalter noch munter Lust hat (gab es nicht auch mal einen Thread hier, wo jemand beklagte, dass seine ältere Frau keine Lust mehr hat? Oder war das woanders? Egal. Eh OT.)
Ja, das meine ich. Ich (!) empfinde die Entwicklung seit den 70ern - plakativ ausgedrückt (!) - so, dass man damals nicht durfte und heute muss. Vom einen Zwang in den anderen, sozusagen. Mich stört das, wenn für alles und jedes "Normen" aufgestellt werden; das ist für mich das Gegenteil von (sexueller) Freiheit.
Äh, ja, wie sind wir hierhin abgedriftet ... grübel ...
Zitat von Hydra im Beitrag #256 Einerseits ist Wenig- oder Nicht-Sex-haben-Wollen aus der Tabuzone etwas raus geholt worden (danke LGBTQIA für den letzten Buchstaben), dafür ist es gerade "angesagt", über Sex im Alter zu sprechen.
Ich habe echt keine Ahnung, in welchem Zusammenhang solche Themen *angesagt* sind. Virtuell vielleicht?
Meine persönliche Meinung: das sind sehr persönliche Angelegenheiten, die am besten bei/unter den Betreffenden aufgehoben sind.
Auf die Idee Berührung professionell auszulagern bin ich auch schon gekommen, wenn die Ansprüche an Berührungsqualität über "durchkneten" hinausgehen ist es allerdings nicht einfach einen guten Masseur zu finden, meine letzte ist mir in Folge der Pandemie abhandengekommen, aufs Land zurück gezogen. Und der immerhin akzeptable Durchkneter in Pension.
Es gibt Masseure von denen man sich berührt fühlt und solche die Massagebewegungen ausführen, wenn du einen Mehlsack hinlegst "massieren" sie den genauso. Meiner Erfahrung nach sind letztere der Normalfall.
Ein Mehlsack schreit nicht, ich schon, wenns weh tut, das war vor Jahrzehnten einmal der Fall. Massage orientiert sich am Grad der Verspannung, sie sollte "angenehm" weh tun, also knapp unterhalb der eigentlichen Schmerzgrenze. Eine Massage, bei der das nicht erspürt wird, würde ich auf der Stelle für beendet erklären. ok, einen! Hinweis würde ich noch geben. Zurück zur sozialen Bequemlichkeit: irgendjemad hat eine Party erwähnt, bei der einige nicht im Hyperaktivitätsmodus waren (cave: das ist bewusst überspitzt formuliert und keine Abwertung von Feier-Afficionados). Ich kann mich unterhalten, mag aber nicht immer (angeblich Gästepflicht, deswegen geh ich da lieber gar nicht hin). Wenn ich aber zufrieden und gut versorgt irgendwo sitze und den Anderen zuschaue, findet sich meist ein Engel, der sich meiner erbarmt. Mit mir eine Unterhaltung anfängt. Bis jetzt hab ich noch keine Lösung gefunden, das freundlich zu beenden, es sei denn, ich verabschiede mich. Klo hilft nicht, Engel können warten. Mein Bruder ist so einer und er bildet sich einen gefühlten Nobelpreis darauf ein, JE-DE/N in eine Unterhaltung verwickeln zu können und ist taubblid für das Ruhebedürfnis Anderer
Ich denke, dass ist eher nett gemeint als mitleidig/Sozialfall. Im Sinne von: Bei einer Feier soll sich keiner ausgeschlossen fühlen.
Wenn ich mich gar nicht unterhalten möchte, dann gehe ich nicht hin. Ich glaube, dass eine Feier und das Bedürfnis einfach dazusitzen und nichts zu sagen, nicht wirklich zusammenpassen.
Zitat von Distanzia im Beitrag #267Wenn ich mich gar nicht unterhalten möchte, dann gehe ich nicht hin. Ich glaube, dass eine Feier und das Bedürfnis einfach dazusitzen und nichts zu sagen, nicht wirklich zusammenpassen.
Das stimmt schon. Aber es gibt Feiern, bei denen nicht hinzugehen keine Option ist.
Deshalb tarne ich mich meistens. Ich setze mich z. B. an den Rand eines von einem Dampfplauderer ins Koma gequatschten Zuhörerkreises und mime eine weitere Zuhörende.
Zitat von -franzi- im Beitrag #227Was mir tatsächlich fehlt, ist ab und zu Körperkontakt. Einfach mal in Arm genommen werden oder jemanden in den Arm nehmen. Das geht interessanterweise mit meiner einen Bekannten, die ursprünglich aus Syrien kommt, aber mit meinen mitteleuropäisch sozialisierten Bekannten geht es nicht. Da ist Körperkontakt einfach tabu.
Ich kaufe mir ab und zu Körperkontakt in Form von Rücken- oder Fußmassagen.
In Beziehungen musste ich für Rückenmassagen aufgrund von quid pro quo mit Sex bezahlen.
Da zücke ich eindeutig lieber die Geldbörse.
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Ich glaube was @-franzi- meint ist ein warmes, inniges Gefühl füreinander während der Umarmung. Das kann keine noch so gute Massage ersetzen!!!!
Ich gehöre auch zu jenen die eher zurück gezogen leben und wenige Kontakte haben. Mir ist Nähe und Verbindung, Verbundenheit wichtig. Leider wirklich sehr selten zu finden. Das liegt u.a. an unterschiedlichen Bindungsmustern, Vorlieben und Bedürfnissen.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert.
Zitat von Timeless im Beitrag #270Ich glaube was @franzi meint ist ein warmes, inniges Gefühl füreinander während der Umarmung. Das kann keine noch so gute Massage ersetzen.
Neulich erlebte ich eine Zwangsumarmung, die mir dieses warme, innige Gefühl vermitteln sollte, nachdem ich etwas Trauriges erzählt hatte. Gar nicht schön.
Andererseits liebe ich es, wenn sehr alte, spät ausgesiedelte Frauen Marke "Siebenbürger Sächsinnen und Banatschwäbinnen" mir während eines Gesprächs liebevoll über den Rücken streichen.
Das muss ein kulturelles Ding sein, das ich ausschließlich bei dieser Abstammungsgruppe beobachte.
Vorhin habe ich mal wieder gemerkt, wie schön auch oberflächliche Begegnungen mit fremden Menschen sein können, ganz ohne Verpflichtung und ohne an einem bestimmten Tag funktionieren zu müssen (nennt sich Verabredung). Mit einer Frau habe ich mich im Bus gut unterhalten, mit einer anderen Frau bin ich auf dem Markt ins Gespräch gekommen - mit Fortsetzung, weil wir uns in einem Geschäft noch mal begegneten. Hätte ich es vertiefen wollen (und würde ich Cafés nicht so doof finden), ich bin mir sicher, sie wäre mit mir einen Tee trinken gegangen (sie war neu in der Stadt und fragte nach guten Läden).
Ich bin ohnehin mit guter Laune beschwingt in die Stadt gefahren und dann ist es meistens leicht, ins Gespräch zu kommen.
Zitat von Timeless im Beitrag #270Ich glaube was @franzi meint ist ein warmes, inniges Gefühl füreinander während der Umarmung. Das kann keine noch so gute Massage ersetzen.
Neulich erlebte ich eine Zwangsumarmung, die mir dieses warme, innige Gefühl vermitteln sollte, nachdem ich etwas Trauriges erzählt hatte. Gar nicht schön. .
Dieses Gefühl füreinander muss gegenseitig da sein - offene Herzen. Erzwingen lässt sich nichts. Leider können einige Menschen andere nicht gut lesen und "passend" reagieren. Sie gehen davon aus, was ihnen gut tun würde tut auch anderen gut und liegen, so wie bei dir, komplett daneben.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert.
Zitat von Hydra im Beitrag #272Vorhin habe ich mal wieder gemerkt, wie schön auch oberflächliche Begegnungen mit fremden Menschen sein können, ganz ohne Verpflichtung und ohne an einem bestimmten Tag funktionieren zu müssen (nennt sich Verabredung). Mit einer Frau habe ich mich im Bus gut unterhalten, mit einer anderen Frau bin ich auf dem Markt ins Gespräch gekommen - mit Fortsetzung, weil wir uns in einem Geschäft noch mal begegneten. Hätte ich es vertiefen wollen (und würde ich Cafés nicht so doof finden), ich bin mir sicher, sie wäre mit mir einen Tee trinken gegangen (sie war neu in der Stadt und fragte nach guten Läden).
Ich bin ohnehin mit guter Laune beschwingt in die Stadt gefahren und dann ist es meistens leicht, ins Gespräch zu kommen.
So geht es mir auch! Ein nettes Gespräch, das reicht mir völlig an sozialer Interaktion. Von mir aus auch mehrere beim Einkauf, danach fahre ich gut gelaunt nach Hause und gut ist.
Wir fahren am Samstag nach Leipzig zu meiner "Besten", und ich weiß jetzt schon, dass mir am Montag bei der Heimfahrt alles einfach zuviel gewesen ist.
Liebe Userinnen, vielen Dank für diesen Strang, ihr sprecht mir aus dem Herzen. Ich hatte zwar in meiner Jugend viele Freunde, war auch mal Mitgleid einer Clique, doch nach dem Abi verlief sich dieser Kreis nach und nach. In meinen Zwanzigern und Dreißigern wäre ich gerne nochmal Mitglied in einem Kreis geworden, leider haben sich nur einzelne Freundschaften ergeben und inzwischen habe ich gelernt, wie ich mich am wohlsten fühle.
Unverbindliche Kontake im Beruf, sehr gut. Enge Kontakte privat mit meinem Mann ok. Mit der Nachbarin, mit der ich über Corona in eine Freundschaft gerutscht war, eine Katastrophe. Ich fühlte mich völlig erdrückt, traute mich nicht mehr vor die Tür. Aus Angst vollgeschwafelt zu werden und mir meine wertvolle Zeit zu stehlen, in der ich doch Lesen, laufen, fernsehen oder rumhängen hätte können. Ein riesiger Verlust.
Das war ein Person, die Energie aus mir zog. Da musste ich tatsächlich lernen mich abzugrenzen. Das war schwer.
Dagegen gibt es immer mehr Möglichkeiten neue Menschen kennenzulernen. Es wurde schon erwähnt. ZB GE. Vorher kannte ich nur Facebook.
Am liebsten sind mir dann Gruppen mit vier bis sechs Leuten. Am liebsten auch Frauen. Mehr wird schwierig für mich, dann bin ich überfordert. Zu laut, zu wuselig. Selbst wenn man sich besser kennt, ist es schwierig.
Ich bin gespannt, wie es wird, wenn ich mal in Rente bin.
Ob mir der Austausch mit Kollegen fehlt, dann ist es wahrscheinlich wichtig, sich schon jetzt darin zu üben, auf Leute zuzugehen.
Ich hatte vor einiger Zeit ein Klassentreffen, vor dem mir gruselte. Zu viele Leute, kennst keinen mehr, so nach 40 Jahren. Ich habe mir dann einen Ruck gegeben und wider Erwarten war es gut. Hätte aber auch anders kommen könnnen.