Zitat von Nocturna im Beitrag #49Ich hoffe, wir können die Diskussion von Batteriespeicher zu Überwindung von Dunkelflauten damit endgültig ad acta legen. Weitere detaillierte Ausführungen und Berechnungen sind beim Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) im Detail nachzulesen.
Wer diskutiert oder suggeriert, dass Batteriespeicher die Lösung für Dunkelflauten sind? Ich nicht. Ich sage lediglich: Batteriespeicher werden in relativ kurzer Zeit erheblich dazu beitragen, dass Überschussproduktion nicht schweineteuer (auf Kosten der Konsumenten) abreguliert, sondern gespeichert wird. Im Gegenzug tragen die Speicher dazu bei, dass die Angebots- und Nachfragespitzen gebrochen werden können. Auch dies zum Vorteil der Kunden. Je schneller das passiert, um so besser für uns alle.
Es geht also überhaupt nicht um die Überbrückung Deines Horrorszenarios einer 10-tägigen deutschlandweiten Dunkelflaute mit 0 Produktion am 06.11. um 18 Uhr... während 10 Tagen... Vielmehr werden wir erleben, dass die preiswerteste und umweltfreundlichste Energie, welche wir haben können, je länger je mehr auch als Speicherenergie zur Verfügung stehen wird.
Wie siehst Du denn Deutschland in 10 Jahren energietechnisch versorgt?
„VON DER EINSTELLUNG HER STIMMT DIE EINSTELLUNG.“ (Andi Brehme)
Also ich fände ja noch spannender die Antwort auf die Frage, was denn jetzt (in naher Zukunft) die Lösung bei Dunkelflauten sein wird, wenn's Batteriespeicher nicht sind.
Zitat von walter_52 im Beitrag #51Wie siehst Du denn Deutschland in 10 Jahren energietechnisch versorgt?
Schlecht. Edit: Schlecht nicht unbedingt in dem Sinn, dass wir Stromausfälle fürchten müssen, sondern dass wir aufgrund unserer Energiepolitik kein Preisumfeld bieten können, das eine auskömmliche Industrieproduktion benötigt.
Auf den Powerpoints der Thinktanks geschehen wundersame Dinge. Da wird es genug Wasserstoff geben, die Autos speichern mal Strom ein, mal aus. Ich halte es nicht für unmöglich, dass so etwas eines Tages stabil läuft, aber ich fürchte die Übergangszeit. Denn vorhandene Brücken abzureißen ohne neue tragfähige Konzepte am Laufen zu haben, ist eine Spezialität von Deutschland über die sich die ganze Welt wundert. Und so haben wir beispielsweise im Sommer Wind und Sonne im Überfluss, die uns aber Kosten verursachen, weil das Netz nicht ausgebaut ist und wir keine Speicherlösungen haben.
Ich sage das völlig emotionslos ohne dieser oder jener Regierung hier Schuld zu geben. Der Karren steckt schon längere Zeit im Dreck und dort wird er auch bleiben, solange wir mit jeder Gemeinde oder jedem Grundstückeigentümer verhandeln müssen, ob da nun eine neue Überlandleitung laufen darf oder nicht, vergraben oder als Freileitung. Oder solange wir für den Transport eines Windrädern eine 100seitige Dokumentation einreichen müssen, die Verwaltungskräfte in den Firmen und Behörden bindet.
Zitat von weka im Beitrag #53Also ich fände ja noch spannender die Antwort auf die Frage, was denn jetzt (in naher Zukunft) die Lösung bei Dunkelflauten sein wird, wenn's Batteriespeicher nicht sind.
Wenn nicht sehr schnell die Gaskraftwerke kommen, die es bisher nicht in dieser Legislaturperiode durch die Politik geschafft haben, dann wird die Kohle als Reserve weiter am Netz bleiben müssen. Der Kabinettsbeschluss wird für den 4. Dezember angestrebt, aber im Bundestag gibt es keine Mehrheit. Was sagt uns das?
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Da liegen wir doch sehr nahe zusammen, was den Blick voraus betrifft:
Vereinfachung von Bewilligungsverfahren, Übergangszeit gestalten, und jetzt vielleicht ein weiterer Anstoß: Stromnetz, Netzstabilität ist eine "kritische Infrastruktur", gehört also mit oberster Priorität geplant und umgesetzt. Und jetzt kommen wir zur Verhältnismäßigkeit:
So lange ein schwerreicher Konzern wie Intel mit 10 Mrd € für eine Fertigung in D gefördert werden soll, so lange mag ich "kein Geld" für max. Förderung von jeglicher Form von Speichersystemen nicht mehr hören... Denn der Wirkungskreis dieser 10 Milliarden könnte unterschiedlicher nicht sein.
Ja, es muss möglich sein, derartige gravierende Prozesse innerhalb von 12 Monaten durch die Verwaltung zu bringen. Bei Intel hat es ja funktioniert, also muss das auch beim Thema Energieversorgung, Energiesicherheit auch klappen....
„VON DER EINSTELLUNG HER STIMMT DIE EINSTELLUNG.“ (Andi Brehme)
Zitat von walter_52 im Beitrag #55Ja, es muss möglich sein, derartige gravierende Prozesse innerhalb von 12 Monaten durch die Verwaltung zu bringen. Bei Intel hat es ja funktioniert, also muss das auch beim Thema Energieversorgung, Energiesicherheit auch klappen....
Ja, das hätte ich auch gerne, allein mir fehlt der Glaube. Durch den verfrühten Regierungswechsel bleiben viele Dinge unvollendet. Je nach Zusammensetzung der neuen Regierung wird es ein neues Hickhack geben, was von den alten Plänen übernommen wird und was über den Haufen geworfen wird. Bis wir da mit belastbaren Ergebnissen rechnen dürfen, vergeht kostbare Zeit. Und was von den Koalitionsplänen dann letztendlich in realer Politik mündet, ist nochmal eine ganz andere Sache.
Ich nehme gefühlten Stillstand wahr. Ich war gestern auf der Heim-und Handwerk in München, auf die ich jedes Jahr gehe. Mal abgesehen, dass die Hallen von Seiten der Aussteller leerer waren wie sonst üblich, ist mir speziell das Abhandenkommen vom Handwerk aufgefallen. Wo sich früher die Aussteller gedrängt haben, ist nur noch wenig los. Besonders leer war es im Bereich Energie.
Ich habe nur einige wenige Solaranbieter gefunden, Wärmepumpe war nur rudimentär vorhanden, zwei Pellettheizungen, ein oder zwei Ofenbauer. Vorbei die Aufbruchstimmung, als es noch Vorträge im Halbstundentakt gab vor großem Publikum über Energieformen der Zukunft, Sanierungsmöglichkeiten, Heizungsvarianten. Keiner kommt mehr aus dem Quark, jeder wartet ab, was passiert, die Kunden halten ihr Geld zusammen. Die Leute trauen der Förderung nicht, zu viel wurde schon über Nacht einkassiert. Und wir reden hier vom Ballungsraum München, einer der zahlungskräftigsten Deutschlands.
Um den Bogen zum Thema Energiespeicher zurückzuführen. Da habe ich auf der Messe gerade mal E3DC gefunden. Das sind deutsche Marktführer mit deutschen Preisen. Es war recht ruhig am Stand, was nicht verwunderlich ist. Chinesische Batterien gibt es für einen Bruchteil vom Geld über Alibaba.
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Wie weit sind wir eigentlich im Thema Speicher inzwischen? Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob mir Informationen dazu fehlen.
In einem Nachbarstrang wurde behauptet, dass es Bundesländer gibt, die den Strombedarf zu 100 Prozent aus EEs decken. Ist dem so? Ganzjährig? Ich lasse mich gerne belehren, dass ich momentan nicht ganz auf Stand bin.
danke für die Infos. Zum Punkt 2 fällt mir nur Fassungslosigkeit ein. Da verliert doch jeder Investor die Lust. In Anbetracht der Tatsache, dass die Speicher das missing link bei der Energiewende sind, ein absolutes Unding.
Eine ganzjährige Speicheroption wird allerdings auch dann nicht gegeben sein. Die Speicher in Sachsen sollen laut ZEIT kurzfristig Strom speichern können.
Die Frage, ob ein Bundesland ganzjährig autark ist, dürfte momentan eher mit Nein beantwortet werden müssen.
Zitat von luciernago im Beitrag #59Eine ganzjährige Speicheroption wird allerdings auch dann nicht gegeben sein. Die Speicher in Sachsen sollen laut ZEIT kurzfristig Strom speichern können.
Vielleicht muss man dazu anders denken - denn man geht hier immer von der Erwartung aus - deckt 100% des Totalbedarfes... Im Falle Sachsen-Anhalt wurde dann bei einem Großspeicher "deckt 24 -Stundenbedarf für 400 000 Einwohner." dargestellt.
Nun geht es ja nicht darum, dass hier unter Vollast Strom abgegeben wird, denn es gibt in diesen Orten ja auch Fernwärme, Bio-Gas und andere Energieträger. Bedeutsamer bei Großspeichern dürfte sein, dass sie beispielsweise während 8 Tagen (in etwa die längsten Dunkelflauten) täglich rund 10% Speicher-Energie einspeisen und damit die Bedarfsspitzen zu kippen vermögen. Was überhaupt nicht mit überlegt wird. Gerade bei Dunkelflauten ist es so, dass beispielsweise nachts plötzlich Windenergie vorhanden wäre, aber kaum jemand braucht um diese Zeit Strom. Also sind die Dinger gar nicht in Betrieb. Bei vorhandenen Großspeichern können diese jedoch permanent aufgeladen werden. Gerade Windkraft könnte somit viel optimaler genutzt werden... Wir hier sind im Umkreis von 5 Kilometern "umzingelt" (aber nicht störend) von über 120 Windrädern und staunen immer wieder, wie viel Stillstand da ist... Wenn diese kostenpflichtig abgeregelt sind, dann ist das schon beinahe ein Perpetuum Mobile für die Anleger-Gesellschaften....
„VON DER EINSTELLUNG HER STIMMT DIE EINSTELLUNG.“ (Andi Brehme)
Der Chef von 50Hertz, einer Firma zur Regulierung der Netzfrequenz, warnt vor einer Beschleunigung des Solarausbaus. Es fehlen die Speicher. Dieses Nadelöhr besteht also immer noch.
Wir haben hier PV und Akkus. Gestern hat das Haus 4 KW verbraucht, die PV hat gerade einmal 0,3 KW geliefert un dwir haben aus dem Netz den fehlenden Strom gezogen. Soweit alles io. Trotzdem wurde zu dieser Zeit der Akku aufgeladen. Mein Vermieter konnte mir auch nicht erklären, was das für einen Sinn macht . . er meinte nur, vielleicht ist das Absicht, damit unsere SENEC-Akkus schneller den Geist aufgeben . . sie laufen ja immer noch im "Konditionierungsbetrieb". SENEC war wirklich eine schlecht Wahl, da wäre vermutlich jeder Akku aus China besser gewesen.
Weiss jemand, was unsere Anlage da veranstaltet hat? Sollten wir den Techniker holen? Ist da etwas an der Steuerung falsch?
Was sagt denn die Statusmeldung, wenn er lädt? Ist euer Speicher für den Tausch vorgesehen? Ihr scheint ja eindeutig ein fehlerhaftes Modul erwischt zu haben.
Es gibt wohl laut Netz eine "Aufwachladung" bei Senec, die immer dann greift, wenn das System längere Zeit (Winter) kaum laden konnte und nun Richtung Frühjahr wieder höhere Ladezyklen möglich sind. Damit wird der Speicher schonend in den regulären Betrieb geführt. Die soll angeblich bis 70 Prozent gehen und dann kehren sie in den jeweiligen Betriebsmodus, bei euch wohl Konditionierung, zurück.
Diese Aufwachladung ist wohl notwendig, damit die fehlerhaften Zellen bei den Senec Akkus nicht vom raschen Temperaturanstieg in der Batterie überfordert sind, Thema Brandgefahr. Eventuell macht das euer Akku gerade.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Hier eine weitere viel versprechende Entwicklung aus dem Bereich Energiespeicherung:
In den USA entsteht gerade der größte Batteriespeicher der Welt. Er soll eine Kapazität von 8,5 Gigawattstunden bekommen. Das wäre auf einen Schlag fast die Hälfte dessen, was in Deutschland insgesamt an Batteriespeichern installiert ist – inklusive sämtlicher Heimspeicher. Und mehr als 30-mal so viel wie Deutschlands größter geplanter Batteriepark in Alfeld. Der eigentliche Clou des neuen Speichers ist aber nicht seine schiere Größe, sondern seine Technik: Er arbeitet nicht mit dem kritischen Rohstoff Lithium, sondern mit Luft und Eisen beziehungsweise Rost. Wegen der reichlich verfügbaren Ausgangsmaterialien soll er nur ein Zehntel so viel kosten wie herkömmliche Akkus. Außerdem ist das System unbrennbar und enthält keine giftigen Stoffe.