Wahrscheinlich geht in den kommenden 48 Stunden in der VG der größte Hype ab, den man bisher erlebt hat. Dutzende von Fernsehsendern kündigen Live-Übertragungen an, wobei die Zeiten von morgen zwischen 9 und 15 Uhr sehr sportlich angesetzt sind. Immerhin sind noch über 300 Kilometer zurückzulegen und es wird ihr kaum möglich sein, auf direktem Kurs Les Sables zu erreichen. Trotzdem:
Eine weitere Überraschung: Besuch von der Küstenwache und ja, richtig gelesen. Im Flieger sitzt - Charlie Dalin, der Sieger der diesjährigen VG. Eingeladen von der Flugzeug-Crew und er wünscht Violette alles Gute für den Rest des Kurses. ..und aus der Luft kann man sehen: "Da unten" geht es immer noch richtig zur Sache.
Wechsel in eine andere Bootsklasse: Ein anderer Segler ist inzwischen HIER angekommen: Yann Quenet mit seiner Badewanne - pardon Baluchon (das Bündel). Gestartet in Frankreich!! Hier seine FB-Seite Ein hochinteressanter Mann, Künstler, Lebenskünstler, Segler, zum zweiten Male auf einer solchen Tour unterwegs. Voraussichtliche Dauer 2 - 3 Jahre.
Vorne wird hart gekämpft, auch von Oli Heer und Jingkung Xu hört man nichts. Die letzten drei Boote nähern sich dem Äquator und dort hat Manuel Cousin Kontakt mit der Zivilisation - einem Fischerboot vor der brasilianischen Küste
„VON DER EINSTELLUNG HER STIMMT DIE EINSTELLUNG.“ (Andi Brehme)
Inzwischen sind alle vier den Kanal hochgefahren, ist im langen Video zu verfolgen. Klar, alle Ankommende haben abgeliefert. Am meisten profitiert hat Kojiro Shiraishi. Er fuhr als Erster den Kanal hoch, hatte noch nie eine derartige Publikumskulisse und hat sich später auf der Bühne bei Violette mit einer Verneigung dafür bedankt. Ein lustige Situation, welche rundherum für Erheiterung sorgte...
Nun gilt es wieder zu warten bis 12./13. Februar.
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Nach dem hochbetrieblichen Sonntag wird es nun Zeit, "Schulden" abzutragen. Ich habe es verpasst, NACH Jean Le Cam die Fahrtenprotokolle mit Auffälligkeiten oder Schäden aufzuführen. Ich finde, es lohnt sich, das anzuschauen, um zu erkennen, welche Herausforderungen durch die Skipper zu bewältigen waren/sind. Niemand kommt da ungeschoren davon. Also los:
Dann noch eine schöne Episode mit Jingkun Xu: Auch er hat engen Kontakt zu einer Klasse aus Frankreich. Deren SchülerInnen haben den Transponder, den jeder Skipper irgendwo aussetzt, um Messwerte aus den Ozean en zu sammeln, signiert. Die Klasse verfolgt natürlich die Fahrt "ihres" Skippers und nun gab es sogar eine Live-Konferenz.
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Wirklich hartes Brot für die derzeit verbliebenen 8 Skipper. Sie kommen kaum vom Fleck, und das wird dann auf Dauer auch bedrohlich. Insbesondere die letzten drei sind ja erst auf Höhe des Äquators angekommen und benötigen noch über zwei Wochen bis ins Ziel. Das geht also in Richtung 105 - 120 Tage und das könnte dann auch langsam in Sachen Lebensmittelvorräten knapp werden.
Grund seiner "Aufgabe" nach dem Cap Hoorn waren mehrere gravierendere Schäden, die er nicht aus eigener Kraft beheben konnte. Deshalb lief er auf dem allerletzten Drücker vor einem bösartigen Sturmtief und mit Hilfe Ortskundiger Seeleute den kleinen Hafen an. "Ohne diese Helfer hätte ich das Boot wohl in die Mauer gesetzt" meinte er.
Das Regattablatt von Antoine. Wir erinnern uns: Am 12 Dezember hatte er in einem schweren Sturm einen Schaden an der Schiene des Großsegels. Er suchte Zuflucht im Windschatten einer nahe gelegenen Insel, wo er das reparieren konnte.
Ganz andere Probleme hat Jingsung. Sein Stromgegerator ist hinüber und offenbar nicht zu reparieren. Wenn ich alles richtig mitgekriegt habe, musste er noch ins Wasser, da auch mit dem Hydrogenerator etwas nicht sauber funktionierte. Nun bangt er, ob er das Rennen tatsächlich zu Ende fahren kann. . Immerhin, im Moment hat er wieder Strom.
Die nächste Ankunft steht für morgen bevor. Oliver Heer, der Deutschschweizer vom Zürichsee mit "tut gut". Klingt nach einem greenhorn, dem ist aber nicht so. Er war jahrelang mit Alex Thomson Crew-Mitglied und bringt schon Erfahrung mit. Trotzdem war es ein schweres Los, die Rahmenbedingungen für diese VG zu erfüllen. Das begann mit den Sponsoren und endete mit einer Zitterqualifikation, welche durch das Schiedsgericht bestätigt werden musste. Und ja, er fand als Nr. 39 oder 40 Unterschlupf im Feld. Ein Riesenerfolg.
Übermorgen dann ist Ankunft von Jingkun Xu angekündigt. Vor ihm liegen noch über 500 km. Da muss er sich sputen, sonst wird das einen Tag Verspätung geben... Auf seine Ankunft bin ich gespannt. Er hat inzwischen einen hohen Bekanntheitsgrad in Frankreich. Kanalfahrt vorgesehen auf 15:50.
Änderungen werden nachgereicht.
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War DAS wieder eine Ankunft gestern. Oliver Heer ist auf den letzten 4 Kilometern "verhungert", sprich kein Wind, was vor dem letzten 1 1/2 Kilometern vor dem Ziel zu einem absoluten Stillstand führte. Die Jury hatte ein Einsehen und hat die Ziellinie verschoben.
Oli konnte so seinen Motor anwerfen und sich auf den Weg in den Kanal machen. Ich bin mir sicher, der Sieger der VG hat neidisch zugeschaut und gedacht: "Ach. hätte ich doch auch solche Wetterbedingungen gehabt." Ihr erinnert euch vielleicht: Vor 33 Tagen: Strömender Regen. Gestern nun der Kanal von seiner allerschönsten Seite (zum Durchzappen) und das alles für einen Deutschschweizer - einen Exoten. Ich mag es Oliver von Herzen gönnen, dass er diese Tour beenden konnte und dieser letzte Abschnitt wird mit Sicherheit in besonderer Erinnerung bleiben.
Am Rande: Etwas, was ich an dieser VG schätze ist die Tatsache, dass in den Augen der Rennleitung und des Publikums der Sport und nicht die Nation im Vordergrund steht. Wenn dann ein Segler ganz besondere Herausforderungen zu bewältigen hatte, dann steigt der Grad der Anerkennung, egal woher er kommt. So ist auch das umfangreiche Portrait auf der Rennverlauf-Seite zu verstehen, welches ich hier übersetzt habe.. Eine Art hommage an Einen, der ab nun auch "dazu gehört". Hier sein "Rennprotokoll". Der erste Deutschschweizer, der die VG vollendet hat.
Ich habe mir gestern die Kommentarspalten in der Live-Übertragung etwas angesehen. Auch da ist Jingkun ein großes Thema. Also gespannt sein, ob es die Franzosen um 9 Uhr aus dem Bettchen schaffen... Jingkun wird mit Sicherheit als eine der herausragenden Persönlichkeiten in die Geschichte der diesjährigen VG eingehen.
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Da sind sie, die letzten drei Boote der diesjährigen VG. Weit draußen, verloren in den Weiten des Atlantiks - auf der Suche nach Wind. Aktuelle Geschwindigkeit 10 - 15 km/h , also eigentlich nichts... Es wird noch dauern... Screenshot 2025-02-19 17.36.56.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Die beiden letzten Ankömmlinge gaben gemeinsam ein Pressegespräch im Finisher-Club, wobei die Anwesenden vor allem Schüler waren. Auch DAS eine Spezialität in Frankreich. Den heranwachsenden Jugendlichen wird das praktisch in jeder Region mit Meeranstoss durch einen lokalen Helden nahe gebracht...
..und so ist NACH der VG24, VOR der VG28: Das erste neue Boot wurde heute vorgestellt. Es handelt sich dabei um das Schwesternschiff, des diesjährigen Siegerbootes. Und ja: Gebaut für eine Skipperin: Elodie Bonafous.
Nichts Neues. Unser Trio, das die VG abschließt kommt weiterhin nur zäh voran. Aktuell Wind von einem Randtief. Hoffentlich kommen sie damit, ansonsten fallen sie gleich nochmals in eine richtige Flautenbarriere:
Die Amerikanerin Cole Brauer wird Co-Skipperin bei Team Malizia Ein interessanter Entscheid, möglicherweise mit dem Ziel, die Bekanntheit der IMOCA-Klasse in den USA zu steigern. Es ist aber ebenso bekannt, dass Cole Brauer auf die VG28 spekuliert. Gleiches gilt für Will Harris. Falls Boris ebenfalls wieder teilnimmt, wird das Team dann nicht mehr in dieser Form bestehen.
Dann gibt es auch Neuigkeiten von Violette Dorange. Sie wird auf dem Imoca von Samantha Davis die nächsten Duo-Regatten segeln und damit erste Erfahrungen mit Flüglern sammeln.
„VON DER EINSTELLUNG HER STIMMT DIE EINSTELLUNG.“ (Andi Brehme)
Mi, 26.02. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.... Es zieht sich unglaublich dahin. Hier die aktuell geplanten Ankünfte:
ETA Manuel Cousin (Coup de pouce) : 28th February/1st March 2025
Fabrice Amedeo (Nexans - Wewise) : 2nd/3rd March 2025
Denis Van Weynbergh (D'Ieteren Group) : 6th/7th March 2025
Zu verfolgen auf dem Tracker...nicht ausgeschlossen, dass die letzten Beiden NOCH länger brauchen werden. Da zeichnen sich nun echt Versorgungsdramen ab. Für mich zwar unverständlich, dass man zu wenig Verpflegung bunkert, aber bei optimistischen Annahmen und im Bestreben, nicht zu viel Gewich an Bord zu haben, passiert dann sowas... Wir wissen, dass alle seit mehr als zwei Wochen ihre Mahlzeiten drastisch reduzieren...
„VON DER EINSTELLUNG HER STIMMT DIE EINSTELLUNG.“ (Andi Brehme)
Einer in Zielnähe, zwei hängen weit draußen im Atlantik Screenshot 2025-02-28 18.14.05.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Rennleitung hofft mit folgenden Ankünften. ETA Manuel Cousin (Coup de pouce) : 1st March 2025 1230hrs - entry into the channel 1st March 1430hrs UTC
Fabrice Amedeo (Nexans - Wewise) : 4th March 2025
Denis Van Weynbergh (D'Ieteren Group) : 9th/10th March 2025
Line closure 7th March 0700hrs UTC
Somit wäre wieder mal eine Liveübertragung fällig.
Während die ersten beiden Boote voraussichtlich regulär ankommen, schaut es aktuell Weynbergh zappenduster aus. Sein Großsegel ist defekt. Er kann nur mit Vorsegeln manövrieren ist also langsamer unterwegs. Die Ziellinie und damit das Rennen werden am 7. März um 7 Uhr beendet. Wer später ankommt wird nicht mehr klassiert... Damit könnte Denis Van Weynbergh zur tragischen Figur dieser VG werden. Hier kurze Video-Zusammenfassung.
Hier noch was zu einer ganz anderen Bootsklasse, selbstgebaute 5,80 Boote, die ebenfalls eine Weltumrundung machen werden. Los ging es im Januar von Lanzarote nach Antigua. 3000 Meilen. Wer im Zeitfenster ankam, hatte sich qualifiziert für das eigentliche Rennen. Hier schöne Videos von dieser Quali-Etappe: Verrückte Leute!!!
Derselbe Link geht um 15:30 wieder auf Sendung, dann geht es dann Kanal hoch.
Nachtrag: Wie es ausschaut, nimmt Denis van Weynbergh Kurs auf Spanien. Er ist nur noch mit Vorsegeln unterwegs und würde das Ziel weit nach dem Ende des Renn-Fensters erreichen. Das ist unglaublich hart für ihn, wenn man sich vorstellt, dass er da über 100 Tage mit den Elementen kämpft und dann letztlich auf der Zielgeraden stecken bleibt. Er wäre so gerne der erste Belgier gewesen, der eine VG auch beendet. Der Tracker spricht aber eine deutliche Sprache, auch wenn das noch nicht offiziell publiziert ist...
Korrektur zu Denis van Weynbergh. Sein Ausflug in Küstennähe hatte damit zu tun, dass er in ruhigerem Gewässer erfolgreich sein Großsegel zumindest teilweise repariert hat. Somit ist er wieder flotter unterwegs und strebt weiterhin seine Zielankunft in Les Sables an. Screenshot 2025-03-03 08.13.34.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Die nächsten erwarteten Ankünfte:
ETA Fabrice Amedeo (Nexans - Wewise) : 4th March 2025
Denis Van Weynbergh (D'Ieteren Group) : 8th/9th March 2025
Line closure 7th March 0700hrs UTC Offizieller Rennschluss. Noch wird gestritten, ob man verlängert.
Seit heute morgen 8 Uhr ist die VG24/25 offiziell beendet. Dies obwohl mit Denis van Weynbergh der letzte Teilnehmer noch unterwegs ist, um 7 Uhr 340 km vor dem Ziel. Er dürfte morgen oder übermorgen ankommen.
Es gab eine größere Kampagne, das Zeitfenster der VG noch zu öffnen, damit auch Weynbergh im Klassement aufgeführt werden könne. Die Rennleitung blieb hart, berief sich auf die Reglemente.
Denis van Weynbergh hat nochmals alle überrascht. Er hat über Nacht einen deutlich stärker als erwarteten Wind erwischt ist bereits kurz nach 8 Uhr vor Sables dOlonnes aufgekreuzt. Von dort ging es direkt in den Kanal und dort in einem Höllentempo den Kanal hoch. Das war sehr früh für die Franzosen, vor allem aber für hundert von Belgiern, welche ihn erst gegen Mittag erwarteten und mit Autobussen unterwegs sind. Trotzdem, es gab einen würdigen Empfang, die gesamte Rennleitung und auch verschiedene Skipper machten van Weynbergh die Aufwartung.
Wiynbergh wird ja nicht klassiert, weil das Zeitlimit überschritten ist, Das gab großen Protest, der aber wirkungslos blieb. Letztendlich geht er aber mit Sicherheit in die Analen der VG ein, als der erste Belgier, der diese VG geschafft hat, auch wenn er nicht klassiert ist. Schmerzhaft: Ihm entheht damit ein Preisgeld von 4100 €. Für ihn schmerzlich, weil er während vier Jahren alles auf diese VG gesetzt hat, längere Zeit sogar auf dem Boot gewohnt hat, um Kosten zu sparen, eine Helferteam aus Freiwilligen um sich hatte und nun leer ausgeht. Allerdings hört man, dass dieses entgangene Preisgeld über andere Quellen bereits mehrfach gesichert sein soll. Einmal über die Stadt Les Sables dOlonnen und über seinen großen belgischen Fanclub. Das ist ihm nach all dieses Strapazen und vor allem der unglaublichen Havarie-Serie zu gönnen.
Die Initialen der VG haben in allen Netzwerken bereits auf 28 gewechselt. Da ist es noch lange hin. Ist vielleicht auch gut so.
Wer etwas Segelsport der beschaulicheren Art verfolgen möchte. Hier ist das Mini-Globe Race. Ich hatte schon mal darauf hingewiesen. Inzwischen sind die Teilnehmer an Etappenziel 1 angekommen. Eine ganz andere Truppe. Das alles kommt sympathisch rüber.. Bilder und FB-Account hier.