Zitat von Malaita im Beitrag #950Warum muss der Chor eigentlich unbedingt diesen Song singen? Was habe ich da verpasst? Haben die keine anderen Lieder als eins, in dem ein Wort heutzutage nicht mehr korrekt ist? ... Mein Fazit: Gefällt mir ein Wort in dem Lied nicht, singe ich es nicht. Fertig. Dann suche ich mir ein anderes Lied.
Die Sänger:innen des Berliner Chors haben sich offensichtlich anders entschieden. Mein Fazit: Ihr gutes Recht, Ende der Geschichte und der Rest ist Feuilleton.
Starke Frauen sind leicht zu erkennen. Sie bauen sich gegenseitig auf, statt sich gegenseitig fertig zu machen.
Zitat von Malaita im Beitrag #950... Ich schätze Lindenberg NIEMALS so ein, als dass es seine Absicht war, rassistisch unterwegs zu sein. ...
Ich auch nicht. Und nur um dem nächsten künstlichen Aufreger vorzubeugen: es hat m.W. niemand behauptet, Udo sei rassistisch unterwegs (gewesen).
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Ich denke, dass Udo seine Worte immer sehr klug gewählt hat in seinen Texten.
Ich verstehe den Text/ das Wort eher als satirische Anlehnung an das Spiel "Cowboy und Indianer", in dem es das Schwarz-Weiß- Denken gab. (Im Sinne von: wer ist hier der Böse und wer der Gute). Schon allein dadurch, dass er nicht "Häuptling" der Indianer getextet hat, sondern eben "Ober"-Indianer. Ich weiß nicht so recht, wie ich das formulieren soll.... Ich sehe jedenfalls hier nichts Diskriminierendes.
Ich kann es leider nicht belegen, da ich die Quelle nicht mehr weiß, ich meine, es war irgendein Twitter-Zitat, das finde ich nie mehr. Ihr müsst es mir jetzt glauben, oder es bleiben lassen. 🙂 Jedenfalls wurde darin von einem Konzert der "Ärzte" geschrieben, auf dem aus dem Publikum der Wunsch nach dem Lied: "Die fette Elke" laut wurde. Farin Urlaub, der Verfasser des Liedes, habe das abgelehnt mit der Begründung, nö, das sei Bodyshaming, die Zeiten haben sich geändert und sie singen das nicht mehr. Soweit ich das Post verstanden habe, völlig entspannt. Ich habe von diesem Vorfall auch nie irgendwo anders gelesen oder gehört. Dies als Beispiel dafür, dass sich Ansichten über das, was angemessen und akzeptabel ist, einfach ändern, und dass Künstler:innen diese Entwicklung mit durchlaufen können. Sie werden dadurch, dass Teile ihres Werks den Status des Nicht-Angemessenen/-Lustigen/-Akzeptablen sozusagen "erwerben", nicht zu schlechteren Menschen. Noch wird ihr ganzes Werk dadurch inakzeptabel. Umgekehrt gilt eben auch, dass die Entwicklung durchaus von den Betroffenen mitgetragen werden kann und sie dadurch nicht zu Opfern werden oder sich als solche sehen. Ich wünsche mir mehr so unaufgeregten Umgang mit Veränderungen, wie es anscheinend auf diesem Ärzte-Konzert war.
"It has to be possible to feel the pain in one community without denying it to the other. It has to be!" John Oliver
Moderatorin in den Foren zu Beziehung und Sex, zu Kunst, Musik und Literatur, zu Politik und Tagesgeschen und zum Handwerken (warum auch immer). Ueberall sonst gilt: Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.