Zitat von clara im Beitrag #93 Manchmal scheitern diese Art der Kündigungen an der mangelnden Beweisführung. Es müssen schon alle Vorfälle so konkret und genau geschildert werden (wann hat war was gemacht und wer könnte das notfalls bezeugen). Wurden Abmahnungen korrekt fristgerecht ausgesprochen?
Es ist alles dokumentiert worden. Seit Jahren. Ja, Abmahnungen alle fristgerecht. Ich mach das ja nicht erst seit gestern.
Danke, war auch nur ein Hinweis. Bitte sehe mir nach, mir ist unbekannt, was die einzelnen user im realen Leben so machen. Selbst wenn es mal in einem Post angedeutet wird, vergesse ich das wieder.
Zitat von Mingararin im Beitrag #100 Insgesamt erlebe ich es oft so, dass in Fällen wo ein Mensch nicht mehr selber Herr*in seines Lebens sein kann, viele einfach auf Wegschauen schalten, auch seitens offizieller Zuständiger. Das hat oft mit Personalmangel zu tun, bisweilen aber auch mit Bocklosigkeit sich um zugegebenermaßen schwierige und langwierige Fälle zu kümmern. Da wartet bisweilen Akteur A drauf, dass Akteur B sich berufen fühlt, B duckt sich und hofft auf C, C ist der Ansicht das muss A machen.
Hinzufügen möchte ich noch, dass auch die Angehörigen oftmals lieber nichts entscheiden. Es gibt bei Entscheidungen immer ein Risiko, es sich mit dem Menschen mit Demenz und/oder mit den anderen Angehörigen zu verscherzen. Da ist die Entscheidung, nichts zu tun und alles beim aktuellen Status Quo zu belassen, immer die sicherste. Ob das die Frage ist, ob der demente Opa noch weiter Auto fährt oder dass die Mutter eigentlich nicht mehr alleine leben kann. Sieht man ja hier auch wieder. Ich muss zugeben, dass das bei einem Angehörigen, der durch die Krankheit eben nicht mehr selbstbestimmt leben kann, besonders schwer ist, weiß ich aus eigener Erfahrung.
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Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #102Angehörigen zu verscherzen. Da ist die Entscheidung, nichts zu tun und alles beim aktuellen Status Quo zu belassen, immer die sicherste. Ob das die Frage ist, ob der demente Opa noch weiter Auto fährt oder dass die Mutter eigentlich nicht mehr alleine leben kann. Sieht man ja hier auch wieder..
genau. Der, der eine Entscheidung angeht, hat die Folgen an der Backe. Gerade bei Geschwistern. Daher überlegen viele ob sie als erster hier rufen, wenn es ums Kümmern geht....
Das oben ist meine private Meinung. Mein pers. Empfinden. Meine Wahrnehmung.
Ich werde in Absprache mit der Familie Kontakt zum Gericht aufnehmen. Bin entschlossen, nicht locker zu lassen. Ärgere mich aber gleichzeitig, dass ich (neben meinem vollen Job) nun so viel Arbeit damit habe, während die Familie eher passiv bleibt.
Wir hatten auch so einen Fall im Haus, ältere Dame, wohnt hier seit über 40 Jahren, war dann über 90 und dement. Es kamen zunehmend Dinge vor, die will man sich gar nicht vorstellen und wir hatten einerseits Angst um die Frau und andererseits natürlich auch um uns, gerade wegen Essen auf dem Herd vergessen, Kerze angelassen usw. Körperlich war sie noch sehr fit, hastete jetzt aber ohne Gebiss und sehr schlampig angezogen in die nahe liegende Innenstadt. Es gab nur einen Sohn, der wohnte ca. 200 km weit weg. Diesen kontaktierten wir. Er setzte sich mit der Pflegeberatung auseinander, diese besorgten ihr eine Betreuerin, die aber auch nur 2 x die Woche für wenige Stunden da war.
Als es immer schlimmer wurde, rief ich wiederum den Sohn an und machte ihm klar, dass es so auf keinen Fall weiter gehen konnte. Daraufhin bekam sie erstmal einen Platz in der Kurzzeitpflege in einem hiesigen Pflegeheim. Danach hatte er wohl einen Platz in einem Heim bei sich in der Nähe gefunden und nahm sie dorthin mit.
So endete das Ganze doch noch gut. Es kostete aber viele Telefonate mit ihm. Am Anfang nahm er die Sache gar nicht ernst. Ich frage mich ja schon, wie man guten Gewissens so etwas aussitzen kann. Immerhin war die Mutter ja über 90 und es gab hier keine weiteren Verwandten. Nur eine Frau aus der Nachbarschaft, die aber auch schon nicht mehr ganz fit war, kümmerte sich etwas um die alte Dame.
Den Ausschlag gab dann wohl, als ich zu ihm sagte, falls etwas passieren würde, würde ich ihn als Verantwortlichen nennen. Er wisse um den Zustand seiner Mutter und hätte dann nicht gehandelt. Das überzeugte ihn dann wohl doch.
Zitat von Fels im Beitrag #107 So endete das Ganze doch noch gut. Es kostete aber viele Telefonate mit ihm. Am Anfang nahm er die Sache gar nicht ernst. Ich frage mich ja schon, wie man guten Gewissens so etwas aussitzen kann. Immerhin war die Mutter ja über 90 und es gab hier keine weiteren Verwandten. Nur eine Frau aus der Nachbarschaft, die aber auch schon nicht mehr ganz fit war, kümmerte sich etwas um die alte Dame.
Ich glaube, das ist immer ganz schwierig, gerade auch für die Kinder. Ich erlebe es ja gerade hier bei meiner Schwiegermutter. Die wird auch langsam dement, und vieles wischt mein Mann (ihr Sohn) weg mit "kann jedem mal passieren, ist mir auch schon mal passiert" (ja, aber nicht in der Häufung), weil es natürlich einfacher ist, und weil es unheimlich schmerzt, sich damit auseinanderzusetzen, wie die bekannte Person "veschwindet". Hier lebt sie ja vor Ort, in einer eigenen Wohnung weniger als 1 km von uns entfernt, aber ich habe da auch wenig Chancen, wenn ich immer mal wieder darauf hinweise, dass es einen Plan braucht für die Zeit, wenn es schlimmer wird. Noch nicht mal eine Vorsorgevollmacht existiert.
Vermutlich hattest Du noch Glück, dass es nur einen Sohn gab, und nicht noch zwei Kinder, die sich das gegenseitig zuschieben können.
Hier gibt es noch eine Tochter, die 350 km entfernt wohnt und einerseits die Demenz viel schlimmer einschätzt als sie ist (im Gegensatz zu ihrem Bruder, der sie als leichter einschätzt, als sie ist, ist jedenfalls mein Eindruck), andererseits aber auch alles hier weiter laufen lässt ohne Plan B. Obwohl klar ist, dass sie (also die Tochter) komplett durchdrehen wird, wenn ihre Mutter nicht mehr mit dem Telefon klarkommt und sie somit kein Kommunikationsmittel mehr hat (schon jetzt ist telefonieren schwierig, auch wegen Schwerhörigkeit und extremer Ungeduld der Tochter). Ich bin gespannt. Natürlich hoffen alle (incl. meiner Schwiegermutter), dass meine Schwiegermutter einfach "einschläft" oder "tot umfällt", so dass kein Umzug mehr nötig wird. Kann passieren. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit aber als sehr gering ein.