Männer drücken sich einfach anders aus als Frauen, daraus kann man wohl kaum heraus hören, ob es Liebe ist oder nicht. Der Partner meiner Tochter ist z. B. Informatiker, ab und zu spricht er im Schlaf. Einmal hat er gesagt: Du bist die Grundlage meiner Programmierung!
Da müssen wir heute noch drüber lachen, das war wirklich auf den Punkt gebracht für einen pragmatischen Informatiker!
Zitat von Vamos! im Beitrag #123Allein die Worte! Frauen sind "auf was aus", da "gibt es was zu holen", dafür bist Du nicht "zu haben"..........Du liest Dich wie ein Ratgeber für alleinstehende Herren aus den 50-ern.
Ist nichts Neues und schon bekannt. Ich frage mich nur, warum ich Hauptverdienerin in meiner Ehe war, während mein Mann damals studiert hat.
Mein Ex-Mann war übrigens so wie im Eingang beschrieben: Romantisch, gefühlvoll, hat Gedichte und kleine Zettelchen geschrieben, Aufmerksamkeiten, Überraschungen gemacht. Er hatte auch Nachteile (eher unpraktisch veranlagt), war aber insgesamt ein toller Mann.
Als ich ihn verlassen habe (nicht wegen seiner gefühlvollen Art, sondern weil uns die Liebe trotzdem abhanden kam) hat er zwei Wochen später die nächste Frau gefunden, zu der er auch so war. Völlig ok für mich. Damit will ich nur zum Ausdruck bringen, dass dieser Ausdruck von Liebe nicht bedeutet, dass es alleine und exklusiv um DICH geht, sondern, dass diese Menschen einfach so sind. Es ist einfach ihre Art und sie fühlen sich damit wohl.
Trotzdem finde ich sachlichere Arten, seine Liebe zu zeigen, nicht weniger wert.
Seit ich mich hier in diesem Forum angemeldet habe und auf diesen Thread gestoßen bin, frage ich mich das.
Nach immer mal wieder Nachdenken: Klar können Sie das! Genauso wie Frauen, nur vielleicht ein wenig anders. Wobei jeder Mensch unterschiedlich "tickt": die einen mögen es romantisch, die anderen eher sachlich. Bleibt die Verbundenheit oder was auch immer. Aber das ist ja gerade auch das Gute, was es interessant und spannend macht.
Ich glaube, wenn mein Partner mir 5 mal am Tag erzählen würde, wie sehr er mich liebt, wäre mir das "zu viel" - ich würde vermutlich "Fluchtgedanken" bekommen.
Ich habe es auch so erlebt, dass die "Fähigkeit" zu lieben, nach "unschönen" Erfahrungen sich verändert. Man (und damit sind auch Frauen gemeint) wird vorsichtig(er). Vielleicht auch misstrauischer. Man hinterfragt. Man möchte keinesfalls die Fehler, die man bereits gemacht hat, wiederholen. Und man mag nicht noch einmal so verletzt werden, wie das vielleicht in der Vergangenheit der Fall war.
Natürlich gibt es auch die Egoisten (manchmal auch Narzissten), die niemanden außer sich selbst lieben. Oder auch nicht lieben und dies dann über ein gesteigertes Aufmerksamkeitsbedürfnis kompensieren.
Aber diese Menschen meine ich nicht.
Das mit Abstand "Schlimmste", was mich wirklich - mitfühlend - traurig gemacht hat, war der Satz: "Ich mag nicht mehr vertrauen". Ich weiß das noch, als ob es gestern gewesen wäre, obwohl wir nicht wirklich lange miteinander zu tun hatten und uns schlussendlich nur einmal gesehen haben. Diesen Satz, diese Aussage, fand ich ganz fürchterlich. Damals konnte ich das nicht nachvollziehen, dass ein Mensch so getroffen sein kann, dass er Vertrauen im Rahmen einer Beziehung für sich ausschließt.
Gut 1,5 Jahre später konnte ich es dann zumindest ansatzweise nachvollziehen. Bei mir kam das "Vertrauen" nach 1-1,5 Jahren wieder. Sonst wären LG und ich nicht zusammen. Aber so viel Vertrauen in einen anderen Menschen, dass ich erneut meine beruflichen Perspektiven (die ich damals durchaus hatte!), meinen Freundeskreis und meinen Wohnort aufgebe - das ist vorbei. Ich würde mir ein Zusammenleben sehr wünschen, ich wohne nicht gerne alleine. Aber ob ich das heute überhaupt noch "könnte", in allem "gemeinsame Sache" zu machen, wage ich zu bezweifeln. Ich für mich habe mein "Hintertürchen", meinen Rückzugsort, mein Zuhause. Nach der Vollkatastrophe Anfang 2022 habe ich hart dafür gekämpft, nicht aufzugeben - ich würde das heute nicht mehr riskieren wollen. Meinem Freund geht es übrigens ähnlich - glaube ich. Auch er würde nicht zu mir ziehen und damit sein Zuhause aufgeben wollen.
"Trotzdem" liebe ich ihn und spüre, dass er mich genauso liebt. Gegenseitige "Anker" sozusagen. Bessere Hälfte . Wir sind so unterschiedlich - nicht nur, was unsere Lebensläufe angeht. Aber es passt.
Mein Fazit ist: man liebt vielleicht nicht mehr ganz so "bedingungslos", man gibt nicht mehr ganz so schnell alles füreinander auf - aber das ist nicht unbedingt schlechter. Es werden andere Dinge wichtiger als das 24/7 zusammensein. Vertrauen, Verlässlichkeit, Achtung, Respekt, solche Dinge halt. So geht es mir zumindest.
Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben aber muss man es vorwärts (frei nach Sören Kierkegaard)