Zitat von Sariana im Beitrag #121Naomi_Nagata, es muss doch in D niemand mit Rentenbeginn ausscheiden.
Das ist schon klar, aber wie viele kennst du, die das machen? Das kulturell verankerte Verständnis hierzulande ist ja: man arbeitet bis 60 plus und dann eben nicht mehr. Gerade die Niedrigverdiener sind dann doch raus, weil niedriger Verdienst oft mit körperlicher Arbeit einher geht und der Arbeitsmarkt hier nicht so durchlässig ist, was leichtes Andocken in anderen Branchen oder Positionen angeht.
Zitat von Sariana im Beitrag #121Naomi_Nagata, es muss doch in D niemand mit Rentenbeginn ausscheiden.
[...] Gerade die Niedrigverdiener sind dann doch raus, weil niedriger Verdienst oft mit körperlicher Arbeit einher geht und der Arbeitsmarkt hier nicht so durchlässig ist, was leichtes Andocken in anderen Branchen oder Positionen angeht.
Das denke ich auch - da werden einige schon froh sein, wenn sie überhaupt bis zum regulären Rentenbeginn körperlich durchhalten, z.B. eine Hilfskraft in der Pflege.
Zitat von Sariana im Beitrag #121Naomi_Nagata, es muss doch in D niemand mit Rentenbeginn ausscheiden. Der alte Arbeitsvertrag reguliert(e) das so, dass das Beschäftigungsverhältnis mit dem Tag des gesetzlichen Renteneintritts endet. Dann wird ein neuer Arbeitsvertrag abgeschlossen und der Arbeitnehmer arbeitet weiter.
Das ist in den wenigsten Firmen möglich. Insbesondere nicht in denen, die sich Mühe geben, alles was geht nach „Billiglandien“ zu verlagern und die deutschen Arbeitnehmer möglichst loszuwerden - denn es besteht garkeine Verpflichtung, AN weiterzubeschäftigen.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von Sariana im Beitrag #121Naomi_Nagata, es muss doch in D niemand mit Rentenbeginn ausscheiden. Der alte Arbeitsvertrag reguliert(e) das so, dass das Beschäftigungsverhältnis mit dem Tag des gesetzlichen Renteneintritts endet. Dann wird ein neuer Arbeitsvertrag abgeschlossen und der Arbeitnehmer arbeitet weiter.
Genau. Ich arbeite vor allem deshalb weiter, weil mir fast alles an meiner Arbeit Spaß macht. Daneben freue ich mich aber auch über jeden Tag, an dem ich versicherungspflichtig beschäftigt bin, denn als Rentnerin werde ich meine Krankenversicherung alleine zahlen müssen (berufsständische Altersversorgung).
edit: Der Vorschlag kam von der Geschäftsleitung. Bei einem früheren AG werden die Leute auch gefragt, ob sie nicht vielleicht doch Lust hätten, weiterzumachen. Aber schon klar, dass das nicht unbedingt Standard ist.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Hier war heute Morgen ein Artikel in der Zeitung, bei dem es darum ging, dass zwei städtische Angestellte gem. TVöD mit 66 in Rente geschickt wurden, obwohl sie gerne weiterbearbeitet hätten und das auch noch in gesuchten Jobs.
"Wenn man mit einer Regenbogenflagge rumläuft, wo ‚Peace’ draufsteht und fünf Meter weiter Leute die Reichsflagge schwenken, muss man sich schon fragen: Mit wem machen wir uns gemein?“ - Wolfgang Niedecken
Zitat von Lufti 2.0 im Beitrag #116Es gibt viele Mindestlohn jobs. 13 euro mal 160 ergibt 2080 brutto
Das sind für eine Alleinstehende Person 1519 netto.
Davon muss alles bezahlt werden und noch eine private Altersvorsorge geschaffen werden?
Ich würde jetzt mal vermuten, dass die allermeisten Leute nicht ihr ganzes Berufsleben lang, viele Jahrzehnte also, Mindestlohn bekommen, sondern sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln und in besser bezahlte Jobs wechseln. "Einmal Mindestlohn - immer Mindestlohn" dürfte jedenfalls so nicht gelten, oder?
Das Problem bei den Menschenrechten ist ja auch, dass alle Menschen welche haben. (c) BBlueVelvet
Zitat von Sariana im Beitrag #125Pia, es gibt auch genügend Fälle, die sich Teilzeit nicht "leisten",
Wie schon mehrfach gesagt, es gibt viele Fälle, in denen es nicht geht.
Aber eben auch viele, die das selbst so entschieden haben. Und wenn ich mir die Mütter anschaue, die ich in Kita und Grundschule treffe, sind da etliche dabei, die sagen: ich bin in 50% Teilzeit, oder schlimmer 520€ Job, das passt so für uns als Familie. Was ja auch stimmt. Aber eben oft nur als Familie, nicht im Scheidungsfall. Oder falls der Ehemann krank wird, arbeitslos, etc. Klar, ich sage mir inzwischen auch, dass ich ruhig hätte weniger arbeiten können. Aber das sage ich vor dem Hintergrund, dass es gut gelaufen ist. Wäre das nicht der Fall, so wäre ich vermutlich froh um Job und Rücklagen.
Mich wundert diese Blauäugigkeit, bei einer Generation, die mit der reformierten Rente, Scheidungsrecht, etc aufgewachsen ist.
"Wenn man mit einer Regenbogenflagge rumläuft, wo ‚Peace’ draufsteht und fünf Meter weiter Leute die Reichsflagge schwenken, muss man sich schon fragen: Mit wem machen wir uns gemein?“ - Wolfgang Niedecken
Zum Thema “Weiter arbeiten im Rentenalter” denke ich, dass die meisten dann auch Stunden reduzieren wollen, also nicht im alten Striemel weiter arbeiten .. Warum auch, wenn die Rentenbezüge ausreichen ? Was dann im Minijobs an Geld dazukommt, ist dann schön, aber nicht mehr unbedingt notwendig und für Urlaub, Rücklagen, Enkel kann man immer “ein bisschen mehr” gebrauchen - vielen Rentnern gehts auch sicherlich um die Regelmäßigkeit, Kontakt zu Kollegen etc. Ich werde z. B. ab August auch nur noch Dienstags 5 Std. arbeiten, das finde ich ganz schön. Ich überlege auch, für einen anderen Wochentag noch ein Ehrenamt anzunehmen, bei der Tafel helfen oder Kindern beim Lesen lernen ..
Zitat von Sariana im Beitrag #121Naomi_Nagata, es muss doch in D niemand mit Rentenbeginn ausscheiden.
Das ist schon klar, aber wie viele kennst du, die das machen? Das kulturell verankerte Verständnis hierzulande ist ja: man arbeitet bis 60 plus und dann eben nicht mehr. Gerade die Niedrigverdiener sind dann doch raus, weil niedriger Verdienst oft mit körperlicher Arbeit einher geht und der Arbeitsmarkt hier nicht so durchlässig ist, was leichtes Andocken in anderen Branchen oder Positionen angeht.
Ich kenne viele.
Einige, die aus betrieblichen Gründen vorzeitig ausschieden, arbeiten mit Beraterverträgen weiter.
Einige ganz regulär mit Teilzeitverträgen
Einige in ganz anderen Branchen
Hier siehst Du in sämtlichen Tankstellen ältere Herrschaften an den Abendkassen
Wenn ich gewollt hätte, hätte ich nahtlos in meinem Job weitermachen können, darum wurde sogar sehr gebaggert. Ich wollte aber nicht
Zitat von Lufti 2.0 im Beitrag #116Die gesetzliche Rente allein reicht einfach nicht. Und das dies so ist, halte ich für falsch.
Wenn du die Rente über die 48 Prozent erhöhen willst, dann bedeutet das aber höhere Beiträge für alle. Also auch für diejenigen, bei denen es jetzt schon knapp ist. Alternativ können wir natürlich wieder an der Steuerschraube drehen, aber da haben wir uns mit der letzten Rentenreform sowieso schon einen kräftigen Schluck aus der Pullle gegönnt.
Da Niedrigverdiener meist kürzer leben, könnte man eine Staffelung einführen. Gutverdiener erhalten 40%, Niedrigverdiener vielleicht 56%. Wäre vermutlich sehr viel fairer.
- "Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts zu seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen." - Epikur von Samos
Zitat von Pia im Beitrag #130Hier war heute Morgen ein Artikel in der Zeitung, bei dem es darum ging, dass zwei städtische Angestellte gem. TVöD mit 66 in Rente geschickt wurden, obwohl sie gerne weiterbearbeitet hätten und das auch noch in gesuchten Jobs.
Das ist gar nicht mal selten. Wenn der ÖD die MA weiter beschäftigt, sind sie unbefristet angestellt. Da gibt's dann das Risiko, dass sie nicht gekündigt werden können, auch wenn irgendwann die Arbeitsleistung gar nicht mehr passen sollte, Beispiel aus gesundheitlichen Gründen. Da müsste man nachbessern.
Wusstet ihr, dass 14 Muskeln aktiv sind, während man eine Flasche Wein öffnet? Folgt mir für mehr Fitnesstipps!
Zitat von Klemenzia im Beitrag #135Da Niedrigverdiener meist kürzer leben, könnte man eine Staffelung einführen. Gutverdiener erhalten 40%, Niedrigverdiener vielleicht 56%. Wäre vermutlich sehr viel fairer.
Und Raucher erhalten auch eine höhere Rente? Und sind Teilzeitarbeitende auch Niedrigverdiener?
Das klingt vielleicht erstmal plausibel, aber da würde ein riesiges Fass aufgemacht.
Kapitalertragssteuer musst du bei allen Anlagen und jederzeit bezahlen, die werden ja i.d.R. auch aus bereits besteuerten Einnahmen (Lohn, davon Erspartes) gespeist. Also nicht nur bei Rentenauszahlplänen. Glücklich wer erbt - da sieht es besser aus.
zum thema besteuerung lasse ich mir eine rentenversicherung per einmalauszahlung auszahlen, ist dieser ertrag steuerfrei lasse ich das geld bei der versicherung liegen und waehle die monatliche rente, muss ich die auszahlung mit meinem rentensteuersatz versteuern
immer unter der voraussetzung, das es sich um einen vertrag handelt, der bei auszahlung noch steuerfrei war
Danke für die Info. Wenn man eine Lebensversicherung (alt, daher steuerfrei) auszahlen lässt und bei einer Bank einen Auszahlplan macht (nicht beim Versicherer), dann wird das wohl auch besteuert, oder? Würde aber irgendwie keinen Sinn machen, ich meine: wäre das Steuergerechtigkeit?
Zitat von Sariana im Beitrag #125Pia, es gibt auch genügend Fälle, die sich Teilzeit nicht "leisten",
Wie schon mehrfach gesagt, es gibt viele Fälle, in denen es nicht geht.
Aber eben auch viele, die das selbst so entschieden haben. Und wenn ich mir die Mütter anschaue, die ich in Kita und Grundschule treffe, sind da etliche dabei, die sagen: ich bin in 50% Teilzeit, oder schlimmer 520€ Job, das passt so für uns als Familie. Was ja auch stimmt. Aber eben oft nur als Familie, nicht im Scheidungsfall. Oder falls der Ehemann krank wird, arbeitslos, etc. Klar, ich sage mir inzwischen auch, dass ich ruhig hätte weniger arbeiten können. Aber das sage ich vor dem Hintergrund, dass es gut gelaufen ist. Wäre das nicht der Fall, so wäre ich vermutlich froh um Job und Rücklagen.
Mich wundert diese Blauäugigkeit, bei einer Generation, die mit der reformierten Rente, Scheidungsrecht, etc aufgewachsen ist.
Wobei man hier schon auch schauen muss, wie deren Männer aufgestellt sind und wie ihr eigener Verdienst vorher war. Hier z. B. bleibt keine Frau daheim deren Mann E13 gemäß verdient, die arbeiten dann vielleicht 30-35h bis die Kinder in der Grundschule sind. Frauen von schlechter verdienenden Männern und eigener einfacher Ausbildung arbeiten meiner Beobachtung nach eigentlich immer vollzeitnah weiter oder arbeiten ohnehin gar nicht und stocken mit Wohngeld und Kinderzuschlag soweit auf, dass sie das selbst mit Vollzeit nicht verdienen könnten. Tatsächlich daheim oder 20h kenne ich nur in Kombination mit sehr gut verdienenden Ehemännern und dort dürfte die Teilung der Rentenpunkte und des Zugewinns zumindest einen soliden Grundstock bilden.
- "Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts zu seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen." - Epikur von Samos
- "Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts zu seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen." - Epikur von Samos
Bei Krankenschwestern kann es nochmal extremer sein, weil Sonntags-, Feiertags- und Nachtzuschläge großteils steuer- und sozialversicherungsfrei sind. Dann ist das laufende Einkommen ggf. gut, aber es wird eben wenig(er) in die Rentenversicherung eingezahlt.
Zitat von Nocturna im Beitrag #122Wenn du die Rente über die 48 Prozent erhöhen willst, dann bedeutet das aber höhere Beiträge für alle. Also auch für diejenigen, bei denen es jetzt schon knapp ist. Alternativ können wir natürlich wieder an der Steuerschraube drehen, aber da haben wir uns mit der letzten Rentenreform sowieso schon einen kräftigen Schluck aus der Pullle gegönnt.
Da finde ich interessant wie Österreich und Italien es machen :)
Zitat von Agathe13 im Beitrag #131 Ich würde jetzt mal vermuten, dass die allermeisten Leute nicht ihr ganzes Berufsleben lang, viele Jahrzehnte also, Mindestlohn bekommen, sondern sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln und in besser bezahlte Jobs wechseln. "Einmal Mindestlohn - immer Mindestlohn" dürfte jedenfalls so nicht gelten, oder?
Puh, schwierig. Natürlich gilt es nicht pauschal. Aber vielleicht würdest du dich wundern, auf wie viele es doch zutrifft.
Es gibt tatsächlich genug Menschen die selbst nach 20 Jahren Berufserfahrung in dem Bereich weiterhin das Gehalt haben.
Zitat von Vivi im Beitrag #133- vielen Rentnern gehts auch sicherlich um die Regelmäßigkeit, Kontakt zu Kollegen etc.
Das halte ich für ein Gerücht. Beschäftigen kann man sich ja auch anders.
Naomi, diese deine Auffassung ist an Arroganz und Überheblichkeit kaum zu überbieten.
Es gibt Rentner, die kaum dazu in der Lage sind, sich anderen Beschäftigungen hinzugeben, weil sie körperlich dazu gar nicht mehr in der Lage sind. Da ist der Kontakt zu ehemaligen Kollegen ein- oder zweimal im Monat DAS Highlight.
Du, Naomi, bist noch weit weg von der Rente, gell? Also bitte, rede erst dann mit, wenn DU soweit bist!
Zitat von Tenderoni im Beitrag #147 Du, Naomi, bist noch weit weg von der Rente, gell?
Nö. Ich arbeite aber auch nicht bis sechzig plus. Zweimal im Monat die Kollegen zu sehen wäre aber auch nicht das, was ich unter „nach der Rente weiterarbeiten“ verstehen würde.
Zitat von Lufti 2.0 im Beitrag #146Es gibt tatsächlich genug Menschen die selbst nach 20 Jahren Berufserfahrung in dem Bereich weiterhin das Gehalt haben.
Jahrzehntelang als Spüler in der Gastro? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Oder bei McDo? Da ist doch oft zu lesen, dass einigermaßen pfiffige Leute schnell Schichtleitung werden etc.
Und dafür muss man doch nicht karrierefocussiert sein.
Hat jemand Statistiken dazu?
Das Problem bei den Menschenrechten ist ja auch, dass alle Menschen welche haben. (c) BBlueVelvet