Bei uns sind auch Osterferien, am Donnerstag kommt meine Tochter mit den Enkeln, dann werden wir gemeinsam Maultaschen machen. 5 Pfund Nudelteig werden dann verarbeitet, an Karfreitag gibt es großes Maultaschenessen mit der ganzen Familie, die restlichen Maultaschen werden eingefroren. Die Enkeltöchter wollen selbstverständlich mithelfen aber nach kurzer Zeit aufgeben und lieber spielen. Die benötigten Eier werde ich ausblasen, dann können die Kinder sie bemalen. Vorgestern hat mein Mann mir einen großen Zweig abgeschnitten, der steht jetzt, behängt mit bemalten Eiern aus den Vorjahren am Fenster. Habt ihr auch irgendwelche Traditionen Ostern betreffend?
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
God gave rock 'n' roll to you, put it in the soul of everyone. (KISS)
Hoffentlich ist es ok für euch, wenn ich dieses schwere Thema seit einer Woche immer wieder aufgreife. Es wird mich sicher nicht ewig beschäftigen, aber es ist ja noch recht frisch. Und durch viele Telefonate mit ihrer Freundin kommen immer mehr Details zu Tage, die mich nicht mehr so positiv fühlend zurück lassen.
Eigentlich ist es nichts überraschendes für mich; ich kannte ja meine Mutter und ihre Selbsterzählungen schon von früher, die immer ein wenig von der Realität abwichen.
Meine Mutter hat in den drei Jahren, in denen sich diese Freundin um sie gekümmert hat (beide lernten sich auch erst nach dem Tod ihres Lebensgefährten 2022 kennen), viel über mich erzählt. Nach ihrer Erzählung hat sie immer nach mir gesucht und wollte Kontakt. Andererseits erzählte sie aber auch, ihr Lebensgefährte sei Schuld und hat sie von allen isoliert.
Dass sie mich als Kind zur Oma gegeben hat und ich erst mit 14 zu ihr zog - hat sie ihrer Freundin nie erzählt. Stattdessen blumige Schilderungen, wie lieb und einfach ich als Kind gewesen sei.
Unserer letzter Kontakt 2009 soll angeblich so gewesen sein, dass ich wollte, dass sie und ihr Lebensgefährte zu mir nach Düsseldorf ziehen (wo ich zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr lebte). Andererseits hätte ich sie vor die Wahl gestellt: "Er (ihr Lebensgefährte) oder ich".
Dass ich 2021 bei ihr vor der Tür stand und bei Nachbarn nach ihr fragte, weil ich wieder Kontakt suchte, sie aber telefonisch nicht erreichten konnte....das erzählte sie zwar ihrer Freundin. Aber angeblich hätte ich mich danach niemals wieder gemeldet, so dass sie nicht mit mir sprechen konnte. Verschwiegen hat sie: nachdem sie aus einem längeren Urlaub zurück war, habe ich sie endlich telefonisch erreicht. Ihr Interesse bei diesem Gespräch war aber mäßig. Ich lud sie zu mir ein, sie wollte aber nicht kommen. Dann brach der Kontakt wieder ab.
Ansonsten viel Angeberei über mich vor ihrer Freundin: dass ihre Tochter studiert habe, so sozial und bescheiden sei und kleine Kinder aus kaputten Elternhäusern betreue. Ein bisschen Realität, ein bisschen dazu erfunden, vieles falsch erinnert. Richtig interessiert hat es sie eh nicht, was ich beruflich mache.
Von meiner Krankheit, die mein Leben so grundlegend beeinflusst hat, oft Thema war und ein Grund, warum es mir schwer fiel, sie zu besuchen: kein Wort darüber bei ihrer Freundin.
In bösen Momenten denke ich, dass meine Mutter vom Helfersyndrom dieser Freundin, die sehr viel für meine Mutter tat und sie als einsame von ihrer Tochter verlassene Mutter wahrnahm, profitiert hat. Um dieses Bild aufrecht zu erhalten, hat meine Mutter Legenden gestrickt.
Gruselig irgendwie.
Jetzt ruft die Pflicht. Bis heute Abend. Kommt gut durch den Tag.
Zitat von Hydra im Beitrag #27515... Momentan bin ich noch weiter in der Aufarbeitung und gerade eher in der ich-ärgere-mich-über-meine-Mutter-Phase. ...
Da kommt einiges wieder hoch bei mir, denn so sehr ich meine tapfere Mutter für ihren Einsatz bewundere und respektiere, so sehr ärgere ich mich über vieles was sie gesagt/getan hat. Und noch mehr über das, was sie NICHT gesagt/getan hat.
Am schlimmsten ist das letzte Foto von ihr, bevor der Sargdeckel geschlossen wurde. Mein Bruder hat es mit dem Handy gemacht und ich habe es in einem externen Ordner gespeichert. Denn das Gesicht der Frau in dem Sarg... ist meins.
Heute im Avatar: 1976, Berlin – Eröffnung „Palast der Republik“ (Erichs Lampenladen)
Ich hab den ersten Tag im Irrenhaus geschafft, ohne jemanden anzuschreien oder mit dem großen Locher zu verhauen.
Jetzt schwirrt mir der Kopf. Hab ich schon erwähnt, daß wir ab heute Handwerker im Haus haben? Die Heizung ist schon draußen und alles, was irgendwie im Weg lag, hat man in mein Arbeitszimmer oder auf mein Bett geschmissen. Ich hasse es.
Immerhin ist der Erstgeborene daheim und hat gute Laune. Das hilft ein bißchen.
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Ich hatte zu meiner Mutter bis zum Schluss Kontakt, aber nicht oft. Gerne hätte ich mit ihr über ihr Verhalten in meiner Kindheit und Jugendzeit gesprochen, aber sie blockte immer ab, so nach dem Motto: wir wussten es damals halt nicht besser. Was das alles bei mir angerichtet hat, davon wollte sie nichts wissen, obwohl sie mich noch in meinem ersten Psychiatrieaufenthalt besucht hat. Mein Gedenken an sie ist sehr zwiespältig.. Osterdekoration gibt es bei mir nur noch minimal. Für mich allein lohnt es sich nicht.
Meine neue Frisur (gut dreißig Zentimeter weniger, aber jetzt wieder mit professionellem Pony) fällt nicht so wirklich auf - doch die Blumen-Haarklammer, die in diesem Jahr DAS angesagte Accessoire auf Mallorca ist, hat der Jüngste soeben anerkennend bemerkt.
(fluch, schimpf) Leider krieg ich das Bild hier nicht rein.
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Meine Mutter hatte keine schöne Kindheit, darunter litt sie ihr Leben lang. Umso mehr war sie bemüht selbst eine gute Mutter zu sein und wir hatten ein sehr gutes Verhältnis.
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Liebe Hydra, das so "schwere Thema" beschäftigt mich schon, solange ich denken kann ...und es hört nicht auf ...
Deshalb schreib so viel und solange es dir gut tut, all die Dinge rauszulassen und zu schrei(b)en.
Auch meine Mutter hat es sicher nur gut gemeint, aber ein gewisses Mass an Eifersucht, Missgunst und Hass laste ich ihr heute noch an. Obwohl wir uns telefonisch versöhnt haben ..das ging über 10 Jahre ...sie hat sich von mir Dinge angehört, bei denen sie auch hätte den Hörer aufschmeissen können ...das hat sie nicht getan. Sie hat gefragt, und sie wollte Antworten. Obwohl ich ihr sagte, dass sie das gewiss nicht hören wollte, wollte sie es doch hören ...ja, und dann kam vieles auf den Tisch. Ich hab auch gefragt und bekam endlich mal Antwirten, mit denen ich etwas für mich anfangen konnte ...
Ganz vieles wurde mir erst nach ihrem Tod bewusst. Doch für das, was ich ihr sagte, hat sie sich entschuldigt, auch dafür, dass sie alle beleidigte und runtermachte, die mir nahestanden ... sie wusste alles, was nicht richtig war, was gemein, hinterhältig und teilweise barbarisch von ihr gewesen ist ... und sie wünschte sich, vieles anders gemacht zu haben ...
Ich habe ihr gesagt, dass sie meine grausamste, brutalste und unbeliebteste Lebenslehretin war ... sie hat mich vorbereitet auf das, was das Leben noch so für mich in petto hielt.
Aber fürs Leben und eventuelle Ziele darin habe ich nichts von ihr gelernt....jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern ,,,
Ich bewundere sie, wie sie ihr Leben gemeistert hat mit Krieg, Hunger, Armut und Dinge, die sie sich nicht zu sagen traute ... all das habe ich mit ihr zusammen gemeistert ... bis auf den Krieg.
Der wurde dann auf einer anderen Ebene weitergeführt ...mit mir als Druckmittel, als Geschoss oder Waffe, einer gegen den anderen. Das war weder freundlich ...noch irgendwie wünschenswert ...ich war ein Mittel, ein Ding, an dem alles ausgelassen werden konnte, das nichts wert war, mit dem alles gemacht werden konnte, weil es sich nicht wehrte. Wie denn auch? Es war nicht die Zeit, dass Kindern geglaubt wurde. Selbst, wenn jemand wusste, was so los war, hat er nichts gesagt ...bloss nicht anecken ...bloss keinen Ärger einheimsen.
Ich bin wahrlich nicht die einzige, die unter den Eltern gelitten hat ...vergeben ja ...vergessen leider nicht, obwohl ich das sehr gehofft habe. Auch Therapie konnte meine schlimmsten Erinnerungen nicht heller machen ..dann ist es so. Ich lebe ja noch ..was will ich mehr? Wir leben ja alle noch ...sonst könnten wir hier nicht schreiben und uns mit-teilen.
Schreib solange, bis der Rauch aus deinen Fingern kommt, Hydra ...damit gibst du mir und anderen die Möglichkeit, sich an viele Dinge aus ihrem eigenen Leben zu erinnern und die bösen Erinnerungen hinter einer sanften Dunstglocke zu mildern.
Mine, du hast mir auch sehr geholfen, seinerzeit meine eigenen "Unholde" etwas sanfter zu sehen ...es hat mir schon genügt, zu wissen, dass ich mit meinen fürchterlichen Erlebnissen nicht allein war.
Erkenntnis daraus: keiner ist mit irgendetwas allein. Das wusste ich schon viele Jahre, doch es brauchte eine gewisse Zeit, die Tragik und das Glück dahinter zu erkennen. Egal, was das Thema in den Vordergrund geschoben hat ...es ist jetzt wieder dran, und es hat viele von uns niemals ganz verlassen, genau dieses Thema. Dazu war es zu einschneidend.
PeggySue, Blumen und einige Ostersachen habe ich schon auf dem Tisch- aber z.B. Zweige mit angehängten Ostereiern gibt es nicht mehr- die jeweiligen Katzen haben immer alles „abgespielt“ und auch umgeworfen.
Bunte, 30 cm fallen nicht auf? Ich wusste gar nicht, dass Du so lange Haare hattest. Schade; dass es mit dem Bild nicht klappt. Lyanna, ich habe meine Mutter auch bewundert für ihre Stärke im Krieg und Vertreibung, auch dafür, wie sie mit dem Tod meines Vaters und Bruders umgegangen ist. Aber sie war eben auch oft bösartig und brutal- das trifft es am besten. Im Alter war sie ganz anders, aber der Schaden war halt schon angerichtet.
Zitat von Bonnemine1 im Beitrag #27535Aber sie war eben auch oft bösartig und brutal- das trifft es am besten. Im Alter war sie ganz anders, aber der Schaden war halt schon angerichtet.
Es hinterlässt zeitlebens Narben.
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Zitat von bunte Kuh im Beitrag #27529Ich hab den ersten Tag im Irrenhaus geschafft, ohne jemanden anzuschreien oder mit dem großen Locher zu verhauen
Für heute habe ich auch mein Tageswerk geschafft. Immer öfter bin ich genervt von einigen Kollegen. Da macht jeder was er will, oft ohne Rücksicht. Vielleicht war ich früher toleranter.
Zitat von lyanna im Beitrag #27534das so "schwere Thema" beschäftigt mich schon, solange ich denken kann ...und es hört nicht auf ... Deshalb schreib so viel und solange es dir gut tut, all die Dinge rauszulassen und zu schrei(b)en.
Das tut gut, es hier zu lassen. Das Thema habe ich auch mit Freunden am Telefon besprochen. Ich bin mir aber sicher, dass ich es bald wieder ruhen lassen kann. Die letzten 15 Jahre hat es mich auch nicht sehr beschäftigt, aber durch den Tod kommt es wieder etwas hoch.
Zitat von PeggySue im Beitrag #27533Meine Mutter hatte keine schöne Kindheit, darunter litt sie ihr Leben lang. Umso mehr war sie bemüht selbst eine gute Mutter zu sein und wir hatten ein sehr gutes Verhältnis.
Das ist schön zu hören, dass es deiner Mutter möglich war, dir eine bessere Kindheit zu bieten. Meine Mutter hätte diese Chance auch gehabt, aber ihr waren ihre Männer immer wichtiger. Von ihrem 17. Lebensjahr bis zu ihrem 77. war sie dauerhaft in Beziehungen/Ehen und ich spielte keine Rolle. Mit einer Ausnahme: nachdem mein Stiefvater starb (sie war 61 Jahre alt) war sie zwei Jahre ohne Mann. Da war sie zugewandter, hat mich sogar besucht und nicht wegen jeder Kleinigkeit Telefongespräche wortlos beendet, wenn ihr etwas nicht passte. Als sie wieder einen Mann fand, war sie mir gegenüber wieder uninteressierter.
Zitat von Bonnemine1 im Beitrag #27530Gerne hätte ich mit ihr über ihr Verhalten in meiner Kindheit und Jugendzeit gesprochen, aber sie blockte immer ab, so nach dem Motto: wir wussten es damals halt nicht besser.
Das habe ich auch versucht, als ich mit meiner Mutter noch Kontakt hatte. Sie hat dann entweder behauptet, dass hätte mir nicht geschadet oder das war nicht so, wie ich es erlebte. Darauf angesprochen, warum sie mich mit wenigen Monaten zur Oma gab, sagte sie, dass mein Vater kein Kind wollte (die beiden waren immerhin bis zu meinem 13. Lebensjahr verheiratet und ich lebte nicht bei ihnen) oder sie behauptete: andere Kinder kommen in ein Internat und es schadete ihnen auch nicht.
Zitat von bunte Kuh im Beitrag #27528Am schlimmsten ist das letzte Foto von ihr, bevor der Sargdeckel geschlossen wurde
Das würde ich nicht sehen können. Gut, dass es so ein Foto von meiner Mutter nicht gibt. Ist das üblich solche Fotos zu machen?
Mir ist eingefallen, dass ich gar nicht oft an meine Mutter gedacht habe, als ich noch arbeitete ... und wenn doch manchmal, dann hab ich "blöde Kuh" gedacht und gut wars erstmal. Seit ich nun allein zuhause bin, ist es irgendwie anders.
Ich befasse mich gelegentlich mit den kleineren, aber stetigen Sticheleien in unpassenden Momenten, immer dann, wenn sie annahm, ihr käme Beifall zugute und finde es spannend, welche Hintergründe ich diesbezüglich finde. Natürlich kann ich nicht sagen, ob die Hintergründe stimmen, allerdings stimmen sie für mich. Beifall wurde ihr meines Wissens nach auch nicht gezollt.
Für mich ist es ein Thema, welches ich nicht unter den Teppich kehren kann ...das habe ich lange genug getan. Sie hat mich mit Worten und Taten beschimpft (ich war noch klein, aber ich konnte schon denken), die tiefe Spuren in mir hinterlassen haben und mich in meiner Entwicklung sehr beeinflussten.
Es gibt und gab Menschenkinder, die kamen einigermassen heil davon ...oder wie Hydra schreibt "ich will dem nicht soviel beimessen" ... ich habe Narben davon getragen, die in manchen Momenten wieder aufklaffen ...dann muss ich die Sache für mich klären. Doch manches werde ich wohl auch nicht klären können. Es ist, wie es ist. es war, wie es war.
Irgendjemand schrieb mal."Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit" ...seinerzeit hat mich das sehr unterstützt. Aber immer mal wieder stürze ich kopfüber in das Mutterthema ...nun denn ... ich hab ja sonst nichts zu tun .... Mir wäre dann gelegen, all die Unstimmigkeiten noch aufzulösen ...das funktioniert zT. auch ohne meine Mutter.
Meine Schwester jedenfalls ist zufrieden, wenn wir bei dem thema doch so einiges gemeinsaam für uns entdecken können, manches, wie sie es noch nie gesehen hat. und doch auch so manche Erklärung für ihr sonderbares Verhalten finden. Ich wusste gar nicht, dass meine Schwester auch so gelitten hat ... das erfahre ich erst jetzt so nach und nach.
Also lohnt sich für mich das Nachforschen ,und ich finde meine Erklärungen für vieles ganz ok.
Guten Morgen, du Lerche! Hab viel Spaß heute, @Alina61 ! Das ist ja cool , das sie mit deinem Mann in Urlaub fahren. Dann kannst du mal richtig lockerlassen!
Sei ein Mensch! (Marcel Reif zitiert seinen Vater)
Erstaunlich wie viele von euch an dem Thema zu knabbern haben. Ich hatte damals das Thema für mich abgeschlossen, weil ich mir durch meine Mutter nicht das Leben "verbittern" lassen wollte. Und ich habe darauf geachtet, es anders zu machen als sie: selbständiger sein, arbeiten gehen, nicht von Männern abhängig sein, weniger konsumieren, strukturierter sein.
Auch wenn es früher so aussah, als müsste ich - wie meine Mutter - von Beziehung zu Beziehung gehen, um nicht alleine zu sein. Die letzte Beziehung war dann der Hammer, der mir zeigte: auch ich habe in mir Anteile einer abhängigen Person, die sich zu viel gefallen lässt. Da war es Zeit, die Notbremse zu ziehen.
Aber zumindest war ich nie finanziell abhängig, fahre Auto, mache meine Steuererklärung selbst, kann einen Bankautomaten bedienen und weiß wie ich ins Internet komme. Auch kann ich alleine sein und wohnen sowieso, ohne mich leer zu fühlen. Alles Dinge, die meine Mutter nicht konnte.
Wenn ich an die sechs Jahre denke, in denen ich bei meiner Mutter (und meinem Stiefvater) lebte, sehe ich eine Frau in ihren besten Jahren vor mir, die den ganzen Tag auf dem Stuhl am Esszimmertisch in rustikaler Eiche sitzt, raucht, Kaffee trinkt, Nägel macht, Bild liest, mit ihrem Mann meckert, unzufrieden wirkt, lustlos einmal am Tag etwas kocht, abends den Fernseher anschaltet oder schweigt, weil ihr etwas nicht passt.
Höhepunkte waren für sie durch die Boutiquen der Stadt ziehen, ins Solarium gehen, Urlaubsreisen mit meinem Stiefvater und Karneval.
Zitat von Hydra im Beitrag #27547Erstaunlich wie viele von euch an dem Thema zu knabbern haben
Das erstaunt mich auch weil ich in meinem Umfeld nur wenige ähnliche Fälle kenne. Wie schon erwähnt meine Mutter die keine schöne Kindheit hatte weil sie von ihrer Mutter nicht geliebt wurde, die war nach ihrer Scheidung mehr an Männern als an ihrer Tochter interessiert.
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
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Liebe Hydra, wenn ich das so lese, dann hat Deine Mutter ein sehr unerfülltes, freudloses Leben geführt. Irgendwie traurig. Sie muss sowieso seltsam gewesen sein, ich hätte niemals mein Baby meiner Mutter überlassen können. Aber ich denke inzwischen, für Dich war das besser so.
Der heutige Tag kam einem schönen Sommertag sehr nahe. Wärmer möchte ich es gar nicht haben, doch nach mir geht es ja nicht. 25 Grad im Schatten, in der Sonne hätte ich brutzeln können. Zum Glück ging ein laues Lüftchen ...