Ich war heute bei der Zahnärztin, die hat den linken Frontzahn, der nur ein bisschen abgebrochen war, wieder repariert. Sieht fast besser aus als vorher. Nun müssen die anderen beiden noch anwachsen.
Letzte Woche erfuhr ich beim üblichen Kontrolltermin und nach einem Röntgen, dass ich eine Parodontitis (oder Parodontose? ich hab vergessen, was gesagt wurde) haben soll und eine Behandlung benötige. Nächste Woche soll ich noch einmal zur Vorbesprechung und zu einem weiteren Röntgen in die Praxis und dann wird der Antrag bei der Krankenkasse gestellt.
Für mich kam das überraschend. Ich gehe zwei Mal im Jahr zur PZR (welche ich noch nie als schmerzhaft erlebte), benutze Zahnseide usw. Zahnfleischbluten hatte ich noch nie.
Was kommt bei der Behandlung auf mich zu? Sind die Schmerzen auszuhalten?
Wie kann ich mir sicher sein, dass ich wirklich Parodontitis/Parodontose habe? Oder will meine Zahnärztin nur Geld verdienen? (ok, an diese Theorie klammere ich mich jetzt, weil ich diese Behandlung am liebsten vermeiden will)
Es wird Taschentiefe gemessen. Die KK übernimmt ab 4 mm, du kannst dir sicher sein, dass es dann stimmt. Du solltest deine Fragen am besten direkt den Arzt fragen, damit du Vertrauen bekommst.
Man wird betäubt, spürt also nichts. Normalerweise wird in zwei Terminen gearbeitet, einmal links und einmal rechts. Es kommt aber natürlich auf die Anzahl der Taschen an.
Hat dein Zahnarzt gesagt, dass die Zahnseide ausreicht? Eigentlich sind die Zwischenraumbürstchen sehr wichtig.
Leichte Schmerzen kommen, wenn die Betäubung nachlässt, aber ich habe nie eine Ibu gebraucht, ist echt wenig gewesen. Nur etwas ziehen.
Zitat von Hydra im Beitrag #80Was kommt bei der Behandlung auf mich zu? Sind die Schmerzen auszuhalten?
Ich hatte die Behandlung vor ein paar Wochen. Da ich sehr tiefe Zahnfleischtaschen habe, eigentlich schon immer, wurde komplett eingespritzt. Das war, obwohl ich keine Angst vor Spritzen habe, das Unangenehmste. Hat nicht lange gedauert und als die Betäubung nachgelassen hat, war alles gut. Die KK hat dieses Mal komplett bezahlt und zahlt jetzt ebenfalls 2 Jahre lang, 2 PZR pro Jahr.
Also keine Angst, ist nicht schlimm.
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Stimmt, die PZR wird die nächsten Jahre auch bezahlt, bei mir alle 3-4 Monate, wie ich verstanden habe.
Oben musste jede Tasche von außen und innen gespritzt werden, einige davon fand ich auch sehr schmerzhaft, aber so ist es bei mir beim Spritzen immer. Andere sind da wohl weniger empfindlich.
Bei mir genau umgekehrt, sehr schmerzempfindlich bei allem sonst, vor allem Spritzen, Blut abgeben usw. Aber bohren ohne Betäubung ist überhaupt kein Problem, der Schmerz ist nur kurz und irgendwie anders. Nicht so nervig wie der von Spritzen.
Zitat von ZeroZero im Beitrag #83Stimmt, die PZR wird die nächsten Jahre auch bezahlt, bei mir alle 3-4 Monate, wie ich verstanden habe.
Heißt das, dass bei Parodontose die PZR von der Krankenkasse bezahlt werden würde? Wäre immerhin ein Vorteil. Meine neue Kasse übernimmt die 95 Euro für die PZR nicht. Meine alte Kasse hat wenigstens die Hälfte übernommen (ich Dussel hatte die Kasse gewechselt, ohne darauf zu achten).
Zitat von Kleinfeld im Beitrag #82Da ich sehr tiefe Zahnfleischtaschen habe, eigentlich schon immer, wurde komplett eingespritzt.
Was heißt "eingespritzt? Meinst du die Betäubung?
Zitat von ZeroZero im Beitrag #81Es wird Taschentiefe gemessen. Die KK übernimmt ab 4 mm, du kannst dir sicher sein, dass es dann stimmt.
Dass heißt, bei meinem Vortermin wird erstmal die Tiefe gemessen? Werde ich deshalb wieder geröntgt? Oder wie wird die Taschentiefe gemessen? Hoffentlich nicht mit irgendwelchen schmerzhaften Geräten zum Messen.
Zitat von ZeroZero im Beitrag #81Man wird betäubt, spürt also nichts. Normalerweise wird in zwei Terminen gearbeitet, einmal links und einmal rechts. Es kommt aber natürlich auf die Anzahl der Taschen an. Von Betäubung war die Rede und auch von zwei Terminen für einmal links und einmal rechts. Aber vorher dieser Vortermin. Wahrscheinlich dient der zum Messen.
Hat dein Zahnarzt gesagt, dass die Zahnseide ausreicht? Eigentlich sind die Zwischenraumbürstchen sehr wichtig.
Ja, es war von Betäubung und zwei Behandlungsterminen, für je rechts und links, die Rede.
Die Bürstchen sind bei der PZR immer wieder ein Thema. Aber selbst die kommen damit nicht ohne Gewalt in die Zwischenräume (und geben es dann auf) - meine Zahnzwischenräume sind extrem eng. Es geht nur mit gewachster Zahnseide.
Zitat von Hydra im Beitrag #87Heißt das, dass bei Parodontose die PZR von der Krankenkasse bezahlt werden würde?
Ja, ab einer bestimmten Taschentiefe. Bei meiner KK ist das 2 Jahre lang alle 6 Monate eine PZR.
Mit einspritzen meine ich die Betäubung, ja.
Muss denn jede einzelne Tasche durch eine Einspritzung betäubt werden? Ich bin schon sehr schmerzempfindlich. Nicht bei der PZR, aber beim Bohren früher.
Und hattet ihr bei eurer Parodontose auch kein Zahnfleischbluten? Ich dachte, das wäre der KLassiker, woran man es erkennt.
Zitat von Hydra im Beitrag #87 Hoffentlich nicht mit irgendwelchen schmerzhaften Geräten zum Messen.
Wird mit einem Gerät gemessen, ist aber nicht wirklich schmerzhaft. Und ich habe sehr tiefe Taschen.
Ich nehme die dünnsten Bürstchen, Zahnseide teilt sich bei mir immer und hängt dann fest.
Ich musste zur Vorbereitung mit einer speziellen Zahncreme putzen und eine Spülung benutzen. Danach 2 Wochen lang ein Gel abends in die Zwischenräume geben.
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Interessant, was ihr schildert. Für mich ist das alles noch völlig neu. Wieder eine Baustelle (als gäbe es mit zunehmenden Alter nicht schon genug andere), in die ich mich einarbeiten muss. Abgesehen von der vielen Zeit, die ich in Arztpraxen verbringe. Aber ihr kennt das vielleicht auch.
Diese Behandlung hatte ich auch. PZR empfinde ich als ziemlich schmerzhaft und bekomme immer dafür eine Rechnung. Ich zahle auch viel mehr dafür als mein Sohn, fast das doppelte und dafür habe ich nur die Hälfte seiner Anzahl an Zähnen. Die Helferin sagt da immer ich sei hart im Nehmen und ob ich es noch aushalten kann oder eine Spitze möchte.
Bei der PZR tut es ja nicht durchgehend weh, sondern immer so kurze, die sich wie ein schlimmer Stromschlag für mich anfühlen, ist dann auch gleich wieder vorbei.
Aufgrund Parodontose musste ich schon einige ziehen lassen.
Das Spitzen bei dieser Behandlung ist an manchen Stellen unangenehm gewesen, mein Zahnarzt sagt aber dann vorher schon, dass jetzt eine eklige Stelle kommt und spritzt dann erstmal nur wenig und sehr vorsichtig.
Den Geruch fand ich dann wirklich unangenehm, aber ansonsten war die Behandlung für mich, weitaus weniger schlimm als die Horrorgeschichten die ich gehört hatte.
Zitat von Hydra im Beitrag #87Heißt das, dass bei Parodontose die PZR von der Krankenkasse bezahlt werden würde?
Ja, ab einer bestimmten Taschentiefe. Bei meiner KK ist das 2 Jahre lang alle 6 Monate eine PZR.
Mit einspritzen meine ich die Betäubung, ja.
Muss denn jede einzelne Tasche durch eine Einspritzung betäubt werden? Ich bin schon sehr schmerzempfindlich. Nicht bei der PZR, aber beim Bohren früher.
Und hattet ihr bei eurer Parodontose auch kein Zahnfleischbluten? Ich dachte, das wäre der KLassiker, woran man es erkennt.
Rauchst du @Hydra? Rauchen verschlechtert die Durchblutung auch im Zahnfleisch. Deshalb habe ich mein Zahnfleischbluten erst nach dem Rauchstopp wahrgenommen.
Es gibt unterschiedliche Methoden der Behandlung. Bei mir wurde früher (die Letzte ist aber schon an die 10 Jahre her) immer geschnitten, aber jetzt wurde nur gereinigt. Zahnfleischbluten hatte ich vorher nur bei der Ersten. Meine Taschen waren auch max. 6 mm, viele 4 und einige 5 mm.
Das Messen fand ich schon unangenehm, ich bin extrem empfindlich am Zahnfleisch und PZR ist für mich schmerztechnisch immer die Hölle. Dagegen ist die Behandlung gar nichts.
Oben wurde bei mir jede einzelne Tasche einzeln gespritzt, je von außen und von innen am Gaumen. Unten kann man es ja durch die einmalige Betäubung in der Tasche am Ende erledigen.
Zitat von Hydra im Beitrag #80Parodontitis (oder Parodontose? ich hab vergessen, was gesagt wurde)
Es heißt die Parodontitis, landläufig/veraltet auch Parodontose genannt. Sie ist mein treuer Begleiter seit vielen Jahren und ich habe sie nur knapp unter Kontrolle, bzw verschlechtert sie sich auf einem sehr langsamen Niveau trotz aller Bemühungen.
Letztes Jahr musste ich wieder durchs volle Programm. Röntgen, Untersuchung auf aggressive Markerkeime, Antibiotikum, danach die Behandlung. Am allermeisten nervt mich das Antibiotikum, weil das die Darmflora ruiniert trotz aller guten Bemühungen wie gleichzeitige Hefepilz-Einnahme. Bei mir wurde gleich alles in einem Rundumschlag erledigt.
Vor der Behandlung wird man schmerzlos gespritzt, das heißt man muss lediglich die mehrfachen Spritzeneinstiche tolerieren. Danach dringt von der Behandlung eigentlich fast nichts mehr durch. Mein Mund war dermaßen taub, dass ich ohne Spiegel nicht mehr sagen konnte, ob mein Mund offen oder geschlossen ist und die weitere Terminabsprache war auch, nuschel, nuschel, etwas schwierig. Ich war froh um die Maske, als ich die Praxis verlassen habe.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Echt, in einem Rutsch? Bei mir hat eine Hälfte knapp 2 Stunden gedauert (meine Praxis ist sehr gründlich). Ich hätte keine 4 Stunden da sitzen wollen...
Ich bin dankbar darum. Zweimal möchte ich den Mist nicht haben, zumal ich jedesmal ein Antibiotikum nehmen müsste. Keine Ahnung wie lange die Session gedauert hat, eine gute Stunde?
Ich rege mich da nicht mehr drüber auf, sondern versuche so gut wie möglich zu entspannen. PZR sehe ich mittlerweile als Wellness für meine Zähne an. Fully relaxed, trotz tiefer Zahnfleischtaschen und ohne Betäubung.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Eine Stunde für einen ganzen Mund? Allzu gründlich kann da nicht gearbeitet geworden sein... Die Taschen müssen ja sehr ordentlich gereinigt werden, damit es nicht nochmal von vorne losgeht. PZR ist vielleicht im Ergebnis Wellness für die Zähne, aber es ist halt trotzdem ein sehr schmerzhafter Prozess.
Würde ich nach Spritzen nicht 5-6 Stunden betäubt bleiben, würde ich echt überlegen, eine Spritze zu nehmen. Die ersten Schmerzen spüre ich übrigens schon 20 Minuten nach der Spritze, weniger kann man da nicht mehr nehmen. Trotzdem dauert es sehr sehr lange, bis es nicht mehr betäubt ist.
Sie hat dann mit Schmerzen weitergemacht, die konnte ich aushalten.
Eine Parodontose ist ja auch immer eine bakterielle Infektion. Zahnärzte bieten das zwar selten von sich aus an aber nach meiner bisherigen Erfahrung kann man den Keimen nur den Garaus machen wenn man auch weiß, um welche es sich handelt. Ich hab vor kurzem einen Keimtest veranlasst ( natürlich keine Kassenleistung...ca. 100€ ) bei dem in die Zahnfleischtaschen 3-4 Papiersonden gedrückt werden und als Keimproben dann im Labor auf die Haupterreger für Parodontose untersucht werden. Bei mir hat das, rückblickend natürlich, richtig Sinn ergeben, denn es waren 2 Bakterienstämme überhöht, die aber jeweils nur auf ein anderes Antibiotikum ansprechen. Das würde standardmäßig nie verabreicht werden. Immer nur entweder Metronidazol oder Amoxi 500.
Und wenn es schon notwendig ist mich der Prozedur auszusetzen, dann sollte es wenigstens auch richtig Sinn machen. Ganz abgesehen davon, dass die im Körper auch sonst ihr Unheil treiben können.
Vielleicht hilft ja meine Erkenntnis dem ein oder anderen von Euch auch.
Zitat von ZeroZero im Beitrag #98Eine Stunde für einen ganzen Mund? Allzu gründlich kann da nicht gearbeitet geworden sein... Die Taschen müssen ja sehr ordentlich gereinigt werden, damit es nicht nochmal von vorne losgeht.
Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, die notwendige Zeit für die Betäubung kommt dabei natürlich noch dazu. Drei Wochen vor der Parodontitis-Behandlung hatte ich eine reguläre PZR, bei der die Defizite entdeckt wurden. Die Zähne waren sozusagen schon vorbehandelt.
Nichtsdestoweniger überlege ich zu einem reinen Parodontologen zu wechseln. Irgendwie habe ich das Gefühl, es müsste mehr gehen. Ich kann mich nicht mehr groß steigern in meinen Bemühungen: wechselnde Zahnpasta, Zahnseide, Interdentalbürstchen, Zungenreiniger, Mundwasser, kürzlich wieder ein Upgrade auf eine neue elektrische Zahnbürste, weil ich die alte unter Verdacht hatte nicht effektiv genug zu sein. Vielleicht ist die Vorsorge einfach nicht gut genug?
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)