Der Montag begann mit der Fährrückfahrt aufs Festland und Weiterfahrt nach Tallinn. Dort gewannen wir bei einer Rundfahrt die ersten Eindrücke der estnischen Hauptstadt, die sich seit unserem Besuch 2006 gewaltig verändert hat. Die vielen Hochhäuser und Wolkenkratzer, die jetzt das Stadtbild überragen, gab es damals noch nicht. Am Fährterminal holte die Reiseleitung schon unsere Tickets für den nächsten Tag ab und zur Mittagspause gab es für die, die wollten, die letzten Wiener mit Brot. Wir holten uns im Terminal jeder ein Lachsbrot und ließen es uns zu einem Latte Macchiato schmecken. Dann wurde das Hotel angesteuert, ein großer, moderner Komplex und wir hatten wieder ein sehr schönes, großzügiges Zimmer.
Mal ein Wort zu den Hotels: Es waren immer 4-5 * Hotels, wobei die Qualifikation landestypisch ist. Die Zimmergröße variierte, aber es war immer alles sehr sauber. Zum Glück hatten alle Hotels Aufzüge, so dass wir keine Koffer die Treppen hinauf- und hinunterschleppen mussten. Während das Abendessen von der Qualität und der Auswahl sehr schwankte, war das Frühstück immer sehr reichhaltig und gut sortiert. Vor allem das Brot, ein dunkles Ciabatta schmeckte uns hervorragend. Es war meist auch Müsli, Obst und Joghurt vorhanden und wir ließen es uns immer schmecken.
Am Dienstag mussten wir das Handgepäck für die Fähre gesondert packen, dann die Koffer kamen im Bus mit an Bord und blieben dort auch während der Überfahrt. Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt. Der Bus parkte dort und wir machten uns mit unserem Reiseleiter auf einen 3-stündigen Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt, vorbei an interessanten Häusern, schmale Gasen und geheimnisvollen Durchgängen. Hier hatte sich noch nichts geändert. Die Altstadt ist teilweise sehr steil und wir mussten viele Stufen überwinden. Unten angekommen, verabschiedeten wir uns von unserem Reiseleiter, der seine Aufgabe im Baltikum erledigt hatte. Wir hatten nun Freizeit und Hunger und so fanden wir ein Straßenlokal, in dem es endlich Muscheln gab und als Besonderheit Tatar vom Elch, gekrönt mit einem Wachtelei. Um 16:30 Uhr konnten wir an Bord und bezogen unsere kleine Außenkabine. Viel Zeit zum Auspacken hatten wir nicht, denn um 17:30 Uhr gab es Grand Diner: skandinavisches Abendbuffet mit kostenlosen Getränken (auch Wein und Bier). Es war wieder, wie auf nordischen Fähren üblich, sehr reichhaltig und es gab die vielen Köstlichkeiten, die wir lieben. Das war vor allem Fisch in vielen Varianten, leckere Vorspeisen und umso köstlichere Nachspeisen.
Um 18 Uhr verließ das Schiff den Hafen von Tallinn und machte sich auf den Weg nach Stockholm. In der Nacht wurde die Uhr wieder eine Stunde zurück auf schwedische Zeit gestellt. Die Fähre fuhr sehr ruhig über die glatte Ostsee und als wir gegen 6 Uhr aufwachten, fuhren wir durch eine wunderschöne Schärenlandschaft. Leder kam beim Frühstück Nebel auf.
Um10:30 Uhr kamen wir in Stockholm an und unser schwedischer Reiseleiter erwartete uns schon. Wir machten eine interessante Stadtführung mit dem Bus und hatten dann noch 2 Stunden Freizeit in der Altstadt von Stockholm. Als erstes mussten wir natürlich die berühmten Zimtschnecken probieren. Dann liefen wir noch ein bisschen durch die Straßen und fuhren dann zu unserem letzten Hotel auf dieser Reise. Ein riesiger Komplex erwartete uns. Um zu unserem Zimmer im 9. Stock zu gelangen, mussten wir zwei unterschiedliche Aufzüge benutzen. Das war für einige Reiseteilnehmer gar nicht so einfach.
Das Abendessen war mal wieder so richtig was für Deutsche: gegrillter Schweinebauch. Wir bestellten den gleich ab und bekamen ein leckeres vegetarisches Essen: weiße Bohnen und Kichererbsen in ein Weißkrautblatt gerollt, Kartoffelgratin, Wasabicreme und kleine Tomaten. Das war so ganz nach unserem Geschmack.
Zum Schluss noch zwei Witze, die uns unser schwedischer Reiseleiter erzählt hat. Norweger und Schweden machen so wie Preußen und Bayern Witze übereinander:
Warum kriechen die Norweger beim Einkaufen auf dem Boden herum? Sie suchen die tiefsten Preise.
Warum gießen die Schweden Wasser auf den Computer? Damit sie besser surfen können.
Morgen beginnt nun die erste von zwei langen Tagesetappen, die Fahrt von Stockholm nach Trelleborg und eine weitere Nacht auf einem Fährschiff der TT-Line nach Travemünde. Es wird wieder das bewährte skandinavische Abendbuffet und am nächsten Morgen sehr früh Frühstücksbuffet geben. Und nach der frühen Ankunft (gegen 7:30 Uhr) geht es mit dem Bus nach Würzburg. Damit sind dann am Freitag interessante Tage im Baltikum vorbei.
"Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die du immer wolltest. Tu sie jetzt."
Ei Gude liebe Hillie, lese deine Reiseberichte immer gerne. In einigen deinen Ländern die du besucht hast waren wir auch schon. Aber längst nicht in allen. Werden dort auch nicht mehr hinkommen. Seid Töchterlein nach Malle ausgewandert ist (vor 12 Jahren) in die Gegend von Cala Ratjada verbringen wir unsere freie Zeit bei ihr. Vorzugsweise im September/Oktober/November. Die Touristen werden ab Mitte Oktober immer weniger. Dann beginnt erst die schöne Zeit und schwimmen kann man meist bis in den November. Wir verbringen viel Zeit im Tramuntana-Gebirge beim wandern und ich darf oft in der Küche helfen in Lokalen von Einheimischen oder Privat (die Kontakte sind vom Töchterlein). Das macht viel Spaß. Leider bin ich nicht gut im Fotos machen. Sonst würde ich auch mal so einen tollen Reisebericht machen wie du es drauf hast.