Die Broschüre haben wir nicht, aber wir haben natürlich auf der Homepage vom u.a. auch Kultusministerium geschaut, da steht auch, dass es sich i.d.R am Schnitt besser als 2,5 orientiert. Tja, was ist, wenn es nicht die Regel ist?
Jenufa, beim Tag der offenen Tür eines Gymnasiums jetzt am Wochenende bin ich auf den Rektor zugegangen und er meinte, er kennt meine Kinder nicht, aber schon aufgrund der Zwillingsthematik sollte ich mich fürs Kind einsetzen. Er hat natürlich den dafür vorgesehenen Potentialtest als Ausweg gesehen. Er meint, das KM kann sich nicht nochmal so ein schlechte Quote dabei erlauben.
Aber ich sehe es irgendwo nicht ein, dass ich mein Kind dem aussetzen muss, nur weil es unsere Grundschule wohl anders handhabt als so viele andere Grundschulen.
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Ist er schon, denn gleich im ersten Absatz wird darauf hingewiesen, dass sich das Verfahren geändert hat mit Link zu Kompass 4.
Ich finde dieses Verfahren mit der "Klassenkonferenz" äußerst schwammig. Gerade in so Grenzfällen ist man auf den guten Willen / Sympathie der Schule angewiesen, anstatt eie harte Notengrenze zu ziehen. Das öffnet klagewilligen Eltern Tür und Tor.
Allerdings wäre ich auch nicht auf den Gedanken gekommen, dass ein Schntt von 2,25 nicht reicht. Ich würde versuchen, dass morgen im Gespräch zu klären oder würde sonst tatsächlich zum Potentialtest anmelden. Ich denke auch, dass der nicht so verheerend ausfallen kann wie der Kompetenztest. Trotzdem blöd, dass das Kind nochmal so einer Stresssituationen ausgesetzt wird, obwohl es an einer anderen Schule die Empfehlung aufgrund der Noten bekommen hätte.
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Zitat von Froeschle im Beitrag #10701Die Broschüre haben wir nicht, aber wir haben natürlich auf der Homepage vom u.a. auch Kultusministerium geschaut, da steht auch, dass es sich i.d.R am Schnitt besser als 2,5 orientiert. Tja, was ist, wenn es nicht die Regel ist?
Also, wenn das offiziell irgendwo steht, würde ich damit argumentieren. Kann nicht sein, dass eine Schule eigene Regeln aufstellt, die die Schüler benachteiligt.
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Das ist doch schon mal ein Argument. Und dann sollen sie mal schlüssig erklären, warum ein Kind, das einen besseren Schnitt hat und in den restlichen Fächern zwischen 1 und 2 steht keine Empfehlung bekommt. Ich wünsche euch für heute viel Glück und Erfolg!
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Ja, das klingt schon fix und nicht so, als könnte die Klassenkonferenz da unabhängig von den Noten eine Empfehlung nach ihrem Ermessen aussprechen. Haben beide Zwillinge die gleiche Lehrerin?
[...] no matter how unlikely it seems, any character you come across in life has their own complicated tale of love. (Richard Curtis)
Ich finde das auch unter aller Kanone, unter diesen Voraussetzungen die Zwillinge bewusst zu separieren. Das wäre ja was anderes, wenn sie wirklich ganz unterschiedlich gut wären. Aber bei den Noten kann es ja kein gravierendes Problem geben. Waren beide in derselben Klasse?
Beide gleiche Klasse und gleiche Lehrer. Tatsächlich überlegten wir schon, ob wir sie an einer weiterführenden Schule dann so oder so in getrennte Klassen tun, aber das muss gut überlegt sein und dann wirklich von uns Eltern kommen.
Eben. Damit, die Eltern in ihrer Entscheidungsfreiheit zu begrenzen, tut man sicher niemandem einen Gefallen, da stülpt man höchstens eigene Meinungen über. Was Familie Fröschle damit macht, wäre ja noch immer ihre Sache.
So das Gespräch mit dem Rektor hat stattgefunden. Natürlich keine Änderung. Er meinte, er kann den Beschluss der Klassenkonferenz nicht ändern. Er hat zum Ausdruck gebracht, dass er unsere Punkte versteht und in diesem Falle auch so reagieren würde wie wir. Als ich schließlich meinte, wir überlegen dass eben prüfen zu lassen, hat er uns ermutigt alle Schritte zu gehen. Ehrlich gesagt, glaube ich er sieht es ähnlich wie wir und wünscht sich jetzt selbst ein Hintertürchen bzw muss sich jetzt damit rumschlagen was die Politik verbockt hat. So viel negatives aus der Schulkonferenz konnte er uns nicht nennen, nur dass das Kind Rückversicherung bräuchte, wenn es schwierig wird. Alle meine positiven Punkte hat er bestätigt und meinte dass die Basis auch sehr sehr gut sei, man sich aber unsicher wäre wie es weiter geht und mit besten Absichten handeln würde. Er gibt zu, dass sie die Bewertung in der Schule anders handhaben, als die anderen Schulen , die damit lockerer umgehen, aber das sei seine Einstellung, dass man es eben nicht nur lax handhaben sollte. Finde ich prinzipiell redlich, aber führt zu einer massiven Ungleichbehandlung. Dies hat er auch bestätigt. Wir haben angedeutet, dass wir überlegen das weiter prüfen zu lassen und er hat uns bestätigt dass wir uns ans Schulamt wenden sollen und formhalber Widerspruch einlegen.. Einfach in der Hoffnung, dass auch die Schule Klarheit bekommen wird nach was sie sich wirklich zu richten haben. Im Prinzip werden die Unklarheiten die das neue Vorgehen mit sich bringt und so ein Schnellschuss war auf dem Rücken der Kinder ausgetragen.
Ich verstehe aber noch immer nicht, wie er begründet, warum ein Kind mit solchen Noten überhaupt eine Realschulempfehlung bekommt. Und ich verstehe auch nicht, wieso er es selbst doof findet, weiß, dass andere Schulen anders vorgehen und trotzdem ein Exempel statuieren muss? Daher würde ich tatsächlich zum Schulamt gehen und das anfechten. Ich bin nicht tief genug drin, was genau sind denn die Unklarheiten? Das, was ich mitbekommen habe, klang für mich klar und Ihr seid glücklicherweise auch die ersten, von denen ich das so chaotisch häöre - aber das macht es für Euch natürlich keinesfalls besser.
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Ich denke diese "Klassenkonferenz" ist die Unklarheit, bei der nicht nur die Noten zählen ( sollen, dürfen, müssen?), sondern in die auch die Bewertung der Lehrer des Kindes einfließen. Es steht nirgends, inwieweit die Bewertung zählt und ob sie dazu führen darf, dass ein Kind, dass bei 2,25 steht keine Gymnasialempfehlung bekommt. Wo liegen da die Grenzen? Hätten Sie einem Kind mit 2,0 auch die Empfehlung verweigern dürfen? Ich finde das Vorgehen des Rektors sehr fragwürdig und stelle die selben Fragen wie Stina.
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Ja ihr habt das ganz gut erfasst. Der Rektor hat ein Problem, weil für ihn auch unklar ist wonach er gehen soll.
Inzwischen hatte ich ein Telefonat mit dem Schulamt. Vorab: es ist sehr gut gelaufen. Die Frau ist quasi aus allen Wolken gefallen bei den Noten das so anders zu entscheiden. Auch das Vorgehen der Schule findet sie nicht richtig, sie wird morgen mit dem Rektor telefonieren und mir dann Rückmeldung geben.
Aber es tut mir unglaublich gut zu hören, von jemand der nun ja auch Fachkenntnisse hat, dass ich nicht ein Elternteil bin, das ein Kind mit schlechten Noten aufs Gymnasium bringen möchte, sondern mich zu Recht für mein Kind einsetze und wehre.
Die Begründung die mir aus der Klassenkonferenz genannt wurde, könnte sie nicht nachvollziehen.
Froeschle, das klingt doch erstmal gut. Was für ein Drama!
Ich muss dabei immer daran denken, dass oft ja auch mal argumentiert wird "die Noten sind zwar gut genug, aber Kind ist "faul" und sollte deshalb lieber nicht auf's Gym". Meine Beobachtung ist, dass man zwar in manchen Fächern auf dem Gym kräftig lernen muss, es aber andere Fächer gibt, wo man mit "faul, aber klug" gut durchkommt, weil ja auch viel mehr Transfer (= selber denken) verlangt wird als an der Grundschule.
Ich habe es gerade im Bekanntenkreis. Ein Kind, das seine Noten von der Grundschule ungefähr hält, in der Grundschule nichts dafür getan hat und jetzt ein bisschen was dafür tun muss, ein anderes, das in der Grundschule sogar bessere Noten hatte als das besagte, diese mit sehr viel Fleiß erhalten hatte, und nun am Gym schlechtere Noten hat.
Ich glaube, das kann man manchmal besser selbst einschätzen als eine Klassenkonferenz, die evtl. das Kind aus irgendeinem Grund auf dem Kieker hat.
Meinem Kleinen haben sie in der Grundschule auch eingetrichtert, er sei zu langsam und unkonzentriert. Dabei haben sie ihm immer bescheinigt, alle benötigten Kompetenzen erreicht zu haben. Am Gym ging der ab wie Schmidt's Katze. Er sagte dann mal: "Endlich war der Unterricht interessant."
Ich bin da auch noch immer fassungslos, Fröschle - aber wie gut, dass die Reaktion aus dem Schulamt so positiv ist. Ich finde es auch weiterhin doppelt krass, dass da mal eben an Zwillingen ein Vorgehen "ausprobiert" wird, nur weil die Schulleitung und die Klassenkonferenz meint, da andere Prinzipien haben zu müssen. Und somit über alle Emotionen eben mal so wegbügelt - so schwer dürfte für Pädagogen nicht zu erraten sein, dass das zu Enttäuschung, Frust und Dramen führt.
Ich kenne auch Fälle, wo die Lehrer skeptisch waren und - aber nur in dem Gespräch! - Bedenken angemeldet haben bezüglich des Gymnasiums und eher zur Reral- oder gemeinschaftsscule geraten haben. Aber in keinem Fall hat sich das schriftlich in der Empfehlung niedergeschlagen, denn die Noten haben ja gepasst. Und so sollte es auch sein - ich finde es sehr unseriös, wenn eine Schule Familien bewusst Steine in den Weg legt, wenn es dafür nicht wirklich handfeste Gründe, sprich, wirklich schlechte Leistungen, gibt.
Das klingt ja schon mal ganz gut - und ich meine, es will was heißen, wenn sich sowohl der Direktor als auch das Schulamt gegen die Entscheidung äußert. Ich kenne das eher so, dass man da zusammenhält.
Hallo nochmal, ich wollte Bescheid geben. Heute kam wie angekündigt der Anruf vom Schulamt mit der Info, dass sich die Schule bei mir melden wird, die Bescheinigung mit der Empfehlung wird neu ausgestellt. Das Kind bekommt die Gymnasialempfehlung. Der Fall sei klar, mit den Noten sei es nicht rechtens was anderes zu entscheiden. In Baden Württemberg sei der Zugang zum Gymnasium seit diesem Jahr beschränkt, die Lehrer dürfen bei diesen Noten mit der Argumentation wie bei uns den Übertritt zum Gymnasium nicht verhindern. Früher konnten die Lehrer sich da "weiter aus dem Fenster lehnen", weil es nicht verbindlich war und die Eltern letztlich damit machen konnten was sie wollen.
Das Schulamt hat sich bei uns entschuldigt, dass wir das jetzt so erleben mussten und so ein schlimmes Wochenende dadurch hatten.