Bei uns gab es ab der ersten Klasse die Wahl Füller oder Tintenroller zu nutzen. Ich hab einfach solche Erstklässlerfüller, 2 verschiedene Marken, besorgt. Einen davon haben die Jungs dann jeweils bevorzugt benutzt. Wahrscheinlich haben sie so mit dem Schreiben lernen gleichzeitig den Umgang mit dem Füller gelernt, den sie auch heute weiterhin nutzen. Schwierigkeiten, Tintenkleckse oder ähnliches gab es nicht.
Was wird denn befürchtet beim Umgang mit einem Füller?
- "Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts zu seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen." - Epikur von Samos
Ich stell mir das ein bisschen vor, als würde ich erst mit einem Besenstiel tanzen lernen, dann gewöhn ich mir vielleicht ungünstige Routinen an, die es gar nicht gäbe, wenn ich mich von Anfang an mit einem Tanzpartner hätte arrangieren müssen.
Kann aber natürlich sein, dass oft große Teile der Klasse massive Schwierigkeiten mit Füllern hatten, das habe ich dann jedenfalls nicht mitbekommen.
- "Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts zu seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen." - Epikur von Samos
Zitat von Klemenzia im Beitrag #10276Was wird denn befürchtet beim Umgang mit einem Füller?
Das verstehe ich auch nicht. Wobei sich die Große als Linkshänderin schon etwas schwer getan hat, ohne Geschmiere zu schreiben.
"Wenn man mit einer Regenbogenflagge rumläuft, wo ‚Peace’ draufsteht und fünf Meter weiter Leute die Reichsflagge schwenken, muss man sich schon fragen: Mit wem machen wir uns gemein?“ - Wolfgang Niedecken
Ich hab zu dem Thema keine starke Meinung. Wenn sie einen benutzen müssten, wäre das auch ok. Aber darf ich fragen, warum euch das wichtig ist? Aus nostalgischen Gründen, oder weil ihr selbst noch gern mit Füller schreibt ?
Nee, Nostalgie nicht, aber schon ein Stück Schreibkultur - ich finde es gut für die Feinmotorik und das Schriftbild, das Schreiben mit dem Füller in der Grundschule zu lernen. Meine haben beide mit Füller ein sehr viel schöneres und flüssigeres Schriftbild entwickelt als mit Bleistift und Rollerstiften. Mir ist aber nicht wichtig, dass sie es dann unbedingt jahrelang fortsetzen, da gilt dasselbe wie bei der Schrift: alles zu beherrschen und kennenzulernen in der Grundschule finde ich wichtig, aber danach soll bitte jeder selbst entscheiden, mit was er am besten klar kommt.
Ich habe in Zeiten, wo ich viel mit der Hand geschrieben haben sehr viel mit Füller geschrieben, also auch Klausuren im Studium z.B. Ich war eine sehr schnelle Schreiberin. Mit Füller sah es bedeutend besser aus Beim Schreiben mit Kugelschreiber tat mir immer vergleichsweise schnell die Hand weh, und das Schriftbild ist optisch auch wesentlich unschöner
Ob Füller, Tintenroller, Gelstift oder sogar Kuli ist da bei mir egal, solange der Stift schön geschmeidig schreibt und gut in der Hand liegt. Aber der Füller zwingt einen in die korrekte Haltung und reagiert auf zu viel Druck, deshalb finde ich es gut, wenn Grundschulkinder damit Schreibroutine lernen.
Ich finde das ist einfach eine Kulturtechnik, die man mal erlernt haben sollte. Und eine Option mehr.
Zitat von Stina im Beitrag #10281Meine haben beide mit Füller ein sehr viel schöneres und flüssigeres Schriftbild entwickelt als mit Bleistift und Rollerstiften.
Das ist bei mir selbst gerade andersherum: mit Füller kaum lesbar, mit Bleistift am besten, Kugelschreiber geht auch. Wobei es beim Füller stark von der Feder und dem Papier abhängt.
"Wenn man mit einer Regenbogenflagge rumläuft, wo ‚Peace’ draufsteht und fünf Meter weiter Leute die Reichsflagge schwenken, muss man sich schon fragen: Mit wem machen wir uns gemein?“ - Wolfgang Niedecken
Zitat von Wolkenschaf im Beitrag #10283Ich habe in Zeiten, wo ich viel mit der Hand geschrieben haben sehr viel mit Füller geschrieben, also auch Klausuren im Studium z.B. Ich war eine sehr schnelle Schreiberin. Mit Füller sah es bedeutend besser aus Beim Schreiben mit Kugelschreiber tat mir immer vergleichsweise schnell die Hand weh, und das Schriftbild ist optisch auch wesentlich unschöner
Genauso hier auch. Auch heute schreibe ich noch einiges mit dem Füller. Immer wenn es gut aussehen soll oder mehr ist als eine kurze Liste. Für letzteres nehme ich diese gelben Stabilo Stifte, damit kann ich auch ganz ok schreiben.
Ich fände auch gut, wenn sie es lernen würden, zumal es jetzt auch kein Teufelswerk ist. Weiß gar nicht, wie das gehandhabt wird, ich bin gespannt. Der Scheibwarenladen hier um die Ecke hat allerdings ein recht großes Sortiment an Füllern, ich werte das als Indiz für die Nutzung in der nahegelegenen Schule 😉
Ich bin auch froh das es keine Füllerpflicht mehr gibt, ich habe damit nie gern geschrieben und ihn seit der Grundschule auch nie wieder verwendet. Meine Tochter hat noch nie einen Füller gehabt sondern von Anfang an mit Rollerball schreiben gelernt. Ihre Schrift ist trotzdem sehr schön und sie kann schnell schreiben. Das finde ich persönlich viel wichtiger als Schönschrift. Außer Einkaufsliste schreibt man doch heute nur noch in der Schule mit der Hand, im Jobdoch schon jahrelang nicht mehr.
harder, better, faster, stronger
beating the competition ist easy, beating yourself is a never ending commitment
Mit Bleistift und in geringerem Maße auch mit Kugelschreiber übt man viel mehr Druck beim Schreiben aus . Bei meiner Kurzen ist das sehr auffällig. Sie drückt mit Bleistift so stark auf, dass man es kaum wegradieren kann. Mit Füller ist das anders. Kann sein dass das mit Tintenroller auch so ist. Damit kenne ich mich nicht wirklich aus
Mir drängt sich hier ein bisschen der Verdacht auf, dass die Lehrkräfte schlicht nicht den Nerv haben, mit 20 plus Kindern das Schteiben mit Füller zu üben. Und dann fände ich es schade, aus den oben schon genannten Gründen (Feinmotorik v a ).
Und mag ja sein, dass heute weniger per Hand geschrieben wird. Andererseits booem so Themen wie Handlettering und Kalligraphie.
[...] no matter how unlikely it seems, any character you come across in life has their own complicated tale of love. (Richard Curtis)
Bei K1 wurde der Füller im Hausunterricht eingeführt. Das ist kein Hexenwerk, das schafft man locker zu Hause. Der Trick ist - bei Rechts- wie Linkshändern- den Füller etwas unterhalb der Linie zu führen, dann schmiert keiner. Klauenhand bei Linkshändern ist ein von Rechtshändern gemachtes Problem.
Deutschland, Deutschland, über alles, über alles wächst mal Gras. Ist das Gras ein Stück gewachsen, frisst's ein Schaf und sagt, das war's.
Dem letzten Satz möchte ich widersprechen. Meine Tochter hat zwar keine Klauenhand, aber sie hält ihre Stifte sehr eigenwillig und hat von jeher sämtliche Tricks (Blatt quer legen etc. ) rundweg abgelehnt. Kein Rechthänder hat ihr das beigebracht, in Gegenteil. Sie kommt aber gut klar.
Beim unterhalb der Linie Füren muss sie als Linkshänderin den Füller schieben. Das funktioniert nur auf gutem Papier mit nicht zu spitzer Feder, also oft nicht. Kind hat eine schreckliche Handschrift, ist aber immerhin schnell, also klausurtauglich.
Sohn hingegen hat eine top Handschrift, leider auf Kosten der Zeit. Er weigert sich, unordentlich er zu schreiben, das dürfte in Deutscharbeiten noch problematisch werden.
"Wenn man mit einer Regenbogenflagge rumläuft, wo ‚Peace’ draufsteht und fünf Meter weiter Leute die Reichsflagge schwenken, muss man sich schon fragen: Mit wem machen wir uns gemein?“ - Wolfgang Niedecken
Ja, mein Jüngster schreibt auch wunderschön und sehr langsam. Hier sind diese radierbaren Tintenroller (frixion) üblich. Mit denen wird auch nicht so fest gedrückt. Meine Tochter hat eine Schreibfeder und einen Füller. Die Jungs interessieren sich nicht für Kalligraphie. Ich selbst schreibe am Liebsten mit Finelinern oder sehr weichen Kugelschreibern.
Ich bin bei Stina, die Kinder sollten in der Grundschule möglichst viel kennenlernen. Darüber hinaus empfinde ich es als sehr ästhetisch und sinnlich mit einem passenden Füller zu schreiben. Ein Gespür für die Unterschiede wünsche ich meinen Kindern.
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Zitat von Amelanchier im Beitrag #10295Ja, mein Jüngster schreibt auch wunderschön und sehr langsam. Hier sind diese radierbaren Tintenroller (frixion) üblich. Mit denen wird auch nicht so fest gedrückt. Meine Tochter hat eine Schreibfeder und einen Füller. Die Jungs interessieren sich nicht für Kalligraphie. Ich selbst schreibe am Liebsten mit Finelinern oder sehr weichen Kugelschreibern.
Radierbare Tintenroller sind bei uns zumindest für Klassenarbeiten verboten, nachvollziehbarerweise. Ebenso wie Bleistift, auf den auch sehr empfindlich reagiert wird - meine Tochter hat in der letzten Mathearbeit versehentlich einen Satz unter der Zeichnung mit Bleistift statt Tinte geschrieben und das wurde scharf kommentiert. Außerdem finde ich die für den Dauergebrauch nicht nachhaltig, denn zumindest die, die ich kenne, sind alle nicht nachfüllbar. Und alle paar Wochen einen ganzen Kunststoffstift wegwerfen, muss finde ich, nicht sein.
Zitat von Klemenzia im Beitrag #10278Ich stell mir das ein bisschen vor, als würde ich erst mit einem Besenstiel tanzen lernen, dann gewöhn ich mir vielleicht ungünstige Routinen an, die es gar nicht gäbe, wenn ich mich von Anfang an mit einem Tanzpartner hätte arrangieren müssen.
Kann aber natürlich sein, dass oft große Teile der Klasse massive Schwierigkeiten mit Füllern hatten, das habe ich dann jedenfalls nicht mitbekommen.
Ich glaube, das liegt einfach daran, dass hier (und bei uns zumindest auch schon zu meiner Zeit) zunächst Druckschrift gelehrt wird. Da gibt es für beide Heransgehensweisen gute Argumente, aber bei Druckschrift ist ein Füller anfangs - zusätzlich zu der Tatsache, dass man nicht mal eben was wegradieren kann, nicht ganz so sinnvoll. Bei einer verbundenen Schrift finde ich es sinnvoll, direkt mit Füller anzufangen. Und er spart wahrscheinlich ein paar Füllerfedern, wenn man die ersten Buchstaben unter Anspannung noch mit Bleistift schreibt :-) Von Tintenschmierern ganz zu schweigen.