Das ist interessant mit dem Grüßen - ich kenne es tatsächlich nur umgekehrt: Ich bin auf der Post / beim Bäcker / in der Apotheke und werde in 9 von 10 Fällen mit einem lustlosen, teilweise genervten "Bitte schön?" "begrüßt". Ich sage dann halt: "Guten Morgen, ich hätte gern drei Dinkelbrötchen!" und finde es zwar blöd, allein gegrüßt zu haben, fühle mich aber damit trotzdem wohler, als wenn ich mich dem muffeligen Benehmen anpassen würde.
Glaube nicht, es muss so sein, weil es so ist und immer so war. Unmöglichkeiten sind Ausflüchte steriler Gehirne. Schaffe Möglichkeiten. (Hedwig Dohm)
Wenn ich in einen Laden komme, z. B. beim Bäcker, grüße ich freundlich beim reinkommen. Ich finde, das reicht. Und meist ist das auch so. Sollte eine Verkäuferin noch mal Hallo sagen, wenn ich dran bin, grüße ich auch nochmal.
Bei der Arbeit hatten wir in den letzten Jahren meiner Berufstätigkeit viele junge KollegInnen. Und auch da das gleiche Bild, wie es hier von einigen geschildert wird: sie grüßten uns „Alte“ nicht. Fiel nicht nur mir auf. Tja, Unhöflichkeit, schlechte Erziehung oder eine Denke wie: Ihr seid alt, nicht mehr on Top und sowieso bald weg?
Insgesamt war der Umgangston in unserem großen Kollegium immer sehr freundlich. Das Verhalten der Neuen hat dieses Bild ziemlich getrübt.
Zitat von Kürbiskern im Beitrag #1328Wenn ich in einen Laden komme, z. B. beim Bäcker, grüße ich freundlich beim reinkommen. Ich finde, das reicht. Und meist ist das auch so. Sollte eine Verkäuferin noch mal Hallo sagen, wenn ich dran bin, grüße ich auch nochmal.
Ja, wenn ich allein im Laden bin, mache ich das natürlich auch so. Aber wenn - wie meistens in meinem Fall - eine Warteschlange da ist, reagiert keiner, wenn ich beim Reinkommen grüße = Interessiert niemanden dort. Ich finde es normal, dass jede Kundin/jeder Kunde beim Drankommen begrüßt wird, auch wenn ich damit vielleicht allein da stehe... (?)
(Und ja, ich habe selbst in vergleichbaren Jobs gearbeitet und es immer so gehandhabt. )
Glaube nicht, es muss so sein, weil es so ist und immer so war. Unmöglichkeiten sind Ausflüchte steriler Gehirne. Schaffe Möglichkeiten. (Hedwig Dohm)
In meine Firma treten zweimal jährlich junge Berufsanfänger ein. Alle werden viel Kundenkontakt haben. Die Ausbilder stellen seit einigen Jahren fest, dass sie der Mehrheit erstmal grundlegende Umgangsformen, dazu gehört auch das Grüßen, beibringen müssen bzw. sie müssen es thematisieren. Nur noch die Minderheit hat das automatisch drin.
Ich selbst habe einen Job in der Verwaltung der Firma und bin öfter Ansprechpartner für die jungen Menschen und kann bestätigen, dass der Ton lockerer geworden ist, was aber bei immer mehr leider mit einer gewissen Respektlosigkeit einhergeht. Das beginnt damit, dass ohne Anklopfen eingetreten und auch schon mal losgelegt wird, obwohl ich bereits im Gespräch bin. Selbst ein großes Schild an der Tür " Bitte nicht stören" wird ignoriert, weil man ja nur ganz kurz ein Anliegen habe.
Ich bin durchaus Fan eines lockeren Umgangs und Deppen gab es schon immer. Aber die Trefferquote unter den Jungen (nicht Jungs!) ist höher geworden. Das missfällt mir, da ich mich bisher nicht zuständig gesehen habe, um im Beruf grundlegende Benimmregeln zu erläutern.
You're living in your own private Idaho Living in your own private Idaho (oh) Underground like a wild potato Don't go on the patio Beware of the pool, blue bottomless pool It leads you straight right through the gate that opens on the pool
Zitat von Twix im Beitrag #1326Ich würde mir gerne dringend abgewöhnen zu sagen "Entschuldigung, können sie bitte"
Ist schon weniger geworden aber dennoch jedes Mal einmal zu viel
Mach ich auch, aber ich finde nichts dabei. schönes Gefühl, verstanden zu werden (exakt, Frau Beere); wenn ich denLaden betrete, grüße ich natürlich, aber eben nicht mehr als siebte in der Schlange. odfer vielleicht doch, kommt drauf an. Aber nicht als rituellen Akt.
>Balena: ...der Kunde begrüßt wird, ja, ist nett und üblich wobei ich mir ein schlichtes "was möchten Sie/hätte Sie gerne" absolut reicht und auch gar nicht weiter auffällt. Das nachgeschobene in strengem Ton lässt sich von normaler Höflichkeit sehr leicht unterscheiden. Erst recht, wenn nach dem Kundenwunsch das Spiel von neuem anfängt. Ich habe das auch schon bei einem Kollegen erlebt, es war sein persönliches Highlight des Tages, dass er das Gegenüber auflaufen ließ. Typsache, manchen scheint das was zu geben. Leider konnte ich es in der Situation nicht ansprechen, später wand er sich mit ein paar Scheinargumenten raus. Für Übellaunigkeit habe ich da noch mehr Verständnis, die kann situativ sein und jede hat mal einen schlechten Tag.
@vultura Eine nachgeschobene Begrüßung im strengen Ton, dazu noch mit ständigem Wiederholen (so wie es hier beschrieben wurde) habe ich tatsächlich noch nie gehört und bin echt baff - finde ich kindisch, so was. Das ist einfach nur ein Machtspielchen. Ich sage schlicht meinen Gruß und fertig.
Bei Übellaunigkeit bin ich jedoch anderer Meinung. Übellaunigkeit ist Privatsache und hat nichts im Kundenkontakt verloren. Wenn ich einen schlechten Tag habe, können meine Kund*innen nichts dafür. Das an ihnen auszulassen, ist unprofessionell.
Glaube nicht, es muss so sein, weil es so ist und immer so war. Unmöglichkeiten sind Ausflüchte steriler Gehirne. Schaffe Möglichkeiten. (Hedwig Dohm)
Grundsätzlich ja, besser, man hat sich im Griff. Aber da bin ich nachsichtig, so lange es die Grenze zur Unverschämtheit nicht überschreitet. Auch schon erlebt. Was ich aber auch immer wieder feststelle: es gibt wohl auch regionale Prägungen, kleinräumig bis international. Führt dann leider zu Pauschal-Urteilen.
Mir fällt, aus gegebenem Anlass, auf, dass die Kinder (also ab Kindergarten aufwärts) nicht mehr grüßen.
Situation: Ehepaar mit Kind (Kindergartenalter) erscheint zur Wohnungsbesichtigung. Eltern grüßen mit Handschlag, Kind guckt sich neugierig um - das war's. Also, da hätte ich mir damals von meinen Eltern schon eine kassiert.
Versteht mich richtig: Ich finde es gut und richtig, den Kindern bei Zeiten beizubringen, dass man NICHT jeden Erwachsenen grüßen oder gar aus Höflichkeit mit ihm mitgehen soll. Das ist okay. Wenn aber die Eltern dabei sind und mit, eigentlich, gutem Beispiel vorangehen, verstehe ich das nicht so richtig.
Mit fällt da nur ein, dass der Hans nimmer lernt, was bei Hänschen versäumt wurde.
Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag. - Charlie Chaplin -
Ich wohne laendlich, ich denke das macht was aus für den Fall. Hier gruesst jede/r, von klein bis gross. Was haettest du kassiert ? Eine Ruege, eine Ohrfeige? Ich bin auch streng erzogen worden, aber so weit waren die nicht gegangen.
Mitmenschlichkeit ist die schönste Art der Erderwärmung 🌹
Das hatten wir hier gerade neulich noch im Strang. Von einem Kindergartenkind erwarte ich nichts, aber ab Grundschule dann schon. Ich hatte eine Familie gegrüßt, zwei Erwachsene, zwei Kinder, nur die Mutter murmelte sowas, was man mitteile gutem Willen als Gruß gelten lassen konnte, vom Vater und beiden Kindern kam nichts. Fand ich auch seltsam, zumal das an einem Badesteg an einem ländlich gelegenen See war, da grüßt man normalerweise Mensch und Tier.
Wusstet ihr, dass 14 Muskeln aktiv sind, während man eine Flasche Wein öffnet? Folgt mir für mehr Fitnesstipps!
Wie gesagt - von Erwachsenen erwarte ich grundsätzlich auch, dass sie grüßen, wobei ich bei Situationen wie der am Steg auch kenne, dass man zu spät schaltet, weil man einfach auf sich konzentriert ist, vielleicht im Gespräch ist, rumblödelt (oder auch streitet)…
An Kinder habe ich gerade in Begleitung ihrer Eltern nicht so hohe Erwartungen wie ihr, auch, weil sehr oft Schüchternheit der Grund ist. Wenn die Eltern freundlich grüßen, reicht mir das. Ich sage dann eher gleich „gilt so“ oder lächle einfach das Kind nett an und sage „Hallo“ sagt, ohne was zu erwarten.
Dass die Kinder das deshalb nicht lernen, glaube ich nicht und erlebe ich auch nicht so. Und es macht auch einem riesigen Unterschied, ob die Kinder nur dabei sind, oder aktiv. In der Wohnungsbesichtigungssituation hätte zumindest meine Tochter kein Wort gesagt. Wenn sie aber in eigener Sache unterwegs gewesen wäre, bspw. um nach einem vermissten Haustier zu fragen oder wenn sie sich etwas kufen durfte, dann hat sie das auch formvollendet hinbekommen.
Ich war so ein Kind. Was hatte ich für eine Angst, einen Erwachsenen zu grüßen.😳 Wir wohnen in der dritten Etage und wenn ich aus der Wohnung Stürze ging und Zeit gleich jemand von den unteren Stockwerken I'm Haus Flur war, blieb ich oben stehen, bis die Luft rein war.
Ich seh's wie meine Vorrednerinnen, an Kinder habe ich da keine hohen Erwartungen. Wenn mich ein Kind grüßt, freue ich mich, wenn nicht - auch okay.
Ich habe mich als Kind ganz einfach oft nicht getraut zu grüßen, und wenn meine Eltern dabei waren, war die Hemmschwelle noch größer, gerade weil ich deren Erwartungen kannte. Ich habe es sooo gehasst, immer getadelt zu werden, weil ich nicht gegrüßt habe. Ich hab's einfach nicht über die Lippen gebracht.
Ab einem gewissen Alter war es dann gar nicht mehr schlimm.
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Und ich habe so ein Kind, wahrscheinlich sehe ich es deshalb so. Ich habe es gehasst, wenn meine Eltern zu ihr gesagt haben, "ist es so schwer guten Tag zu sagen?" Ja, war es. Und ist es immer noch.
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Gestern hatte ich ein Erlebnis in meiner Hausarztpraxis. Sie ist inzwischen sehr groß mit mehreren Ärzten und entsprechend vielen MFAs. Ich bin dort wirklich sehr zufrieden, nette Ärzte, gute Abläufe. Bis auf 2 junge MFAs. Die verziehen einfach keine Miene, nicht muh, nicht mäh, kein Lächeln, nichts. Gestern traf ich erst an der Rezeption auf die eine, sie hat ein Gesicht wie eingefroren. Dann musste ein EKG gemacht werden, das war das Resort der anderen. Auch eingefrorenes Gesicht, keine Nettigkeit, nur Anweisungen wie: "Da hinlegen!" "BH ausziehen!" usw.
Solche 2-Wort-Sätze spricht inzwischen schon meine kleine Enkelin und die ist noch keine 2!
Später war ich dann noch zum Blutabnehmen im Labor, ältere MFA, geht natürlich immer schnell, sie hat aber trotzdem ein nettes Wort, fragt z. B. : "Soll ich das Blut lieber am rechten oder am linken Arm abnehmen?" Sagt hallo und auf Wiedersehen, wünscht einen schönen Tag und gute Besserung. Madame Mimiklos hätte da wohl gesagt: "Ärmel hoch!" und das wärs gewesen. Es ist ja nicht wirklich unhöflich, aber so teilnahmslos. Es kommen ja kranke oder besorgte Menschen, ein klein wenig Zugewandtheit wäre da nicht übertrieben, oder?
Dasgleiche in meiner bevorzugten Bäckerei. Sehr nette Verkäuferinnen, immer freundlich, immer einen kleinen Scherz oder ein nettes Wort auf Lager. Seit ein paar Wochen: eine neue, junge Kollegin. Verzieht keine Miene, sagt nicht einmal: "Bitte!" oder "Was hätten Sie gerne?" Sie schaut einem nur fragend an, man sagt dann: 2 Weckle und 1 Brot. Sie schiebt es wortlos rüber. Sagt nicht schönen Tag oder auf Wiedersehen. Merkwürdig!
Selbst wenn man Sprachschwierigkeiten vermuten könnte, der Kommandoton im Infinitiv könnte durch ein freundliches "Bitte" belebt werden, das würde ja schon reichen...
Ich nehme das gar nicht persönlich. Vielleicht hat die Person Liebes kummer, wurde verlassen, vielleicht nerve ihre Kinder sie oder der Mann.Oder einfach Typsache. Vielleicht haben sie sich unter MFA was bessere vorgestellt und hängen da jetzt fest usw. Ich bin da sehr geneigt mit Erklärungen (eventueller Ursachen.)
Mir ist es ja fast ein bisschen peinlich aber am liebsten würde ich auch ständig nicht grüßen. Ich empfinde es als anstrengend.
Früher im Job mußte ich oft von einem Gebäude ins nächste, dann ins dritte, dann ins vierte, und auf dem Weg sind mir mindestens 10 bis 20 Kollegen entgegen gekommen, die ich grüßen musste - und das, obwohl ich mich gedanklich eigentlich entweder noch mit dem vorangegangenen Termin beschäftigte oder auf den nächsten vorbereitete.
Aber auch anderen ist es so gegangen, sie hatten dann entweder ihr Telefon am Ohr oder guckten verzweifelt auf Notizen in ihren Händen.
Aber natürlich bin ich angepasst und gut sozialisiert, so dass ich immer dann, wenn ich grüßen muss, oder grüßen will, lächle, freundlich bin und natürlich ein paar nette Worte auf den Lippen habe.
Das bewundere ich, wenn du das so kannst, Immernagellack. Krieg ich nicht hin und wenn ich so drüber nachdenke, will ich das auch nicht hinkriegen. Ich finde, man kann ein gewisses Maß an Freundlichkeit in Berufen erwarten, wo man mit Menschen zu tun hat. Jemand hat seinen Beruf als MFA satt und ist jetzt zu bequem, sich was anderes zu suchen? Nicht mein Problem. Eine gewisse Grund-Professionalität ist auch in solchen Fällen nicht zuviel verlangt. Niemand verlangt, dass die Freundlichkiet tief aus dem Herzen kommt und sie zutiefst glücklich in ihrem Job ist. Glaubhaft so zu tun, als ob, reicht mir vollkommen. Ich muss das auch.
Außerdem, ich weiß es aus Erfahrung: wenn man sich zusammenreißt und freundlich guckt, guckt die Welt freundlich zurück. Wenn nicht, dann nicht. Man bekommt das zurück, was man ausstrahlt. (Ich spreche jetzt nicht von Ausnahmefällen. Wenn jemand einen nahen Angehörigen verloren oder ein schlimm krankes Kind Zuhause hat, da sieht die Sache definitiv anders aus, sowas meine ich nicht).
Wusstet ihr, dass 14 Muskeln aktiv sind, während man eine Flasche Wein öffnet? Folgt mir für mehr Fitnesstipps!
Ja, genauso ist es. Bzw es ist auch meine Erfahrung: wenn ich mich zusammenreiße und freundlich bin, bekomme ich es entsprechend zurück. (Trotzdem mache ich es oft nicht gern, weil ich im Grunde meines Herzens ein Intro-Muffel bin.)
Ach, das ist doch nicht immer so, das, wenn man selbst freundlichem ist, die andere Person drauf einschwenkt. Nö, ich erwarte da nix, weshalb? Ich bin ja nicht irgendwer Besonderes oder so. Das nehme ich einfach so hin als:ist eben so. Aus Höflichkeit nett tun, hmm, das möchte ich persoenlich von niemanden. Ja, manchmal ist das eben so, das man eine schlechte Phase/Tag hat. Andersherum und es interessiert michbwirklich: Weshalb ist das so wichtig für euch?