Sorry, falls das schon Thema war........ Beruflich habe ich viel mit akademischem Adel zu tun - und kenne es nur so, dass man akademischen Grad/Amtsbezeichnung in seiner Anrede verwendet - auch mündlich. Also hallo Frau Prof. Irgendwas oder sehr geehrter Herr Dr. Beispiel. Da wir aber wirklich täglich mit Professoren und Doktoren (nicht medizinisch!) zu tun haben, weicht das gerade auf und speziell meine jungen KollegInnen sprechen von sich aus die Damen oder Herren einfach mit hallo Herr/Frau Soundso an. Zur Info: Amtsbezeichnung/akademischer Grad sind bei uns meist Grundlage der Geschäftsbeziehung. Bei längeren, zum Teil jahrzehntelangen Kontakten erübrigt sich das irgendwann, aber von sich aus großzügig auf die korrekte Anrede des Anderen zu verzichten (ich glaube, oft auch aus Unsicherheit?) löst bei mir ein Störgefühl aus. Aber ich bin auch alt (60) und entsprechend erzogen. Hat sich da etwas geändert? Bin ich zu empfindlich? Von den Angesprochenen wird das weggelächelt, die sind da überaus höflich und professionell, es hat sich also noch keine(-r) beschwert.
In meinem akademischen Umfeld lassen alle ihren Dr. jur. weg und machen sich über die Doctores der Medizin lustig, die den Titel wie einen Pokal vor sich hertragen.
Deutschland, Deutschland, über alles, über alles wächst mal Gras. Ist das Gras ein Stück gewachsen, frisst's ein Schaf und sagt, das war's.
Wenn jemand selbst seinen Titel weglässt, zeugt das für mich von Stil. Aber wenn andere einfach so den Titel in der Anrede weglassen, halte ich das schlichtweg für schlechte Erziehung.
In Bayern wechseln die Artikel mit den Tageszeiten. Tagsüber heißt es der Weizen und das Korn und abends ist es genau umgkehrt.
Zitat von just me im Beitrag #1130Wenn jemand selbst seinen Titel weglässt, zeugt das für mich von Stil. Aber wenn andere einfach so den Titel in der Anrede weglassen, halte ich das schlichtweg für schlechte Erziehung.
Spannend. Mein akademisches Umfeld hält es größtenteils wie das von PiazzaNavona. Wenn man sich erwartet, dass man schnellere, bessere Leistung (Termine, whatever) bekommt, wird er schon mal erwähnt, aber das nimmt eher ab. Ich denke, die meisten sind da ganz entspannt und bei vielen wusste ich ewig nicht, dass sie noch einen speziellen Titel haben. Weder privat noch im Arbeitsumfeld. Ich habe mich im Uni-Kontext - junge Professor:innen - mal erkundigt, wie ich sie ansprechen soll und da kam ausnahmslos: Fr./Hr. XY zurück.
Das eine zeugt von Stil, das andere ist schlechte Erziehung - ne, seh ich nicht so. Ist halt einfach ein anderer Umgang und andere Erziehung.
Ein bisschen erinnert mich das an die Diskussionen der Titel, die mittels Heirat übertragen wurden, auch wenn das hier nicht vergleichbar ist. Hui. Da bestanden ja viele Ehefrauen darauf, sich mit dem Titel des Mannes schmücken zu dürfen.
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Ich kenne es so, dass sich Leute, die denselben Grad haben, sowieso ohne ansprechen. Und, dass man am besten bei der ersten Vorstellung aufpasst - nennt das Gegenüber den Grad oder nicht? Wenn nein, will die Person im Folgenden auch ohne angesprochen werden. Von sich aus sollte man den Grad meiner Ansicht nach nicht einfach weglassen, ohne dass dies jemand so erbeten hat. Meistens kommt dann sowieso "das können Sie weglassen" oder so.
In meinem Umfeld, in dem sich ebenfalls einige tummeln, nutzt das niemand privat und erwähnt es auch nicht, im beruflichen Kontext steht es auf offiziellen Dokumenten, auf Visitenkarten/Mailsignaturen etc, aber im täglichen Umgang nutzt es niemand. Die meisten duzen sich sowieso 😉 aber ok, das ist nochmal ein anderes Thema.
Zitat von just me im Beitrag #1130Wenn jemand selbst seinen Titel weglässt, zeugt das für mich von Stil. Aber wenn andere einfach so den Titel in der Anrede weglassen, halte ich das schlichtweg für schlechte Erziehung.
Genau darum geht es mir.
Kommt aufs Umfeld an. Da, wo ich bin, spricht jeder jeden einfach mit dem Nachnamen (Frau / Herr Müller) an. Der Hausmeister den Professor Dr. Dr. und umgekehrt. Es gibt so viele davon, also die mit akademischem Grad, da ist jeder froh, wenn er sich nicht zusätzlich zum Namen eine weitere Anrede merken muss.
Hat mit schlechter Erziehung oder Stil nichts zu tun. Im Gegenteil, jemand, der auf seinem akademischen Grad in der Anrede bestehen würde, würde hintenrum sehr belächelt. Jemand, der darauf bestünde, andere mit korrektem akademischen Grad anzusprechen, würde als fremd wahrgenommen. Auf den Visitenkarten steht es natürlich ausführlich drauf, genauso wie der Job title. In der Email Signatur steht es bei den meisten auch.
Ich weiß aber auch, dass Mediziner sehr viel Wert darauf legen und muss mich immer zwingen, daran zu denken. Dass mein Hausarzt keinen Doktortitel hat und nur unter „Herr Müller“ firmiert, macht es für mich nicht einfacher, bei Medizinern dran zu denken.
In ein paar Tagen beginnt diese wunderbare Zeit, in der man seine Nachbarn meidet - aus Angst, eine armdicke Zucchini geschenkt zu bekommen.
Im beruflichen Kontext rede ich den entsprechenden Kunden immer mit dem Titel an, es sei denn, es ist anders vereinbart.
Eine alte Indianer Legende besagt: Wenn Du stirbst, begegnest Du auf der Brücke, die zum Himmel führt, allen Tieren, die Dir auf Deinem Weg zu Lebzeiten begegnet sind. Und diese Tiere entscheiden, ob Du weiter gehen darfst oder nicht.
@BBlueVelvet dein Hausarzt hat keinen Dr.titel? Das habe ich hier noch nie gehört wie kommt es dazu?
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Mein Hausarzt ist auch nicht promoviert. aqua, bei euch in Ö ist das ja noch mal ganz was anderes mit den Titeln 😉
Bei "Akademikeradel" weiter oben dachte ich spontan an die Situation hier in der Arbeit: Adelige Kollegen mit Doktortitel. Davon gibt's hier gleich zwei.
Wir haben hier zum Glück eine Duz-Kultur, aber im Vorstellungsgespräch war das schon sehr buchstabenreich. Einer der beiden adeligen Doktores war anfangs hier mein Vorgesetzter, und natürlich wurde da erst mal gesiezt. Und der hat auch noch einen Doppelvornamen, der aber bei der formalen Anrede natürlich nicht vorkommt.
Dodadadiamoisongdesisahoidamoiaso
Ein kluges Wort, und schon bist du Kommunist (Autoaufkleber aus den 80ern)
Ein bisschen erinnert mich das an die Diskussionen der Titel, die mittels Heirat übertragen wurden, auch wenn das hier nicht vergleichbar ist. Hui. Da bestanden ja viele Ehefrauen darauf, sich mit dem Titel des Mannes schmücken zu dürfen.
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Gibt es das denn in Österreich immer noch ?
Mitmenschlichkeit ist die schönste Art der Erderwärmung 🌹
Ah danke, ich wusste gar nicht, dass das geht bzw ist mir noch nicht bewusst aufgefallen.
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #1138aqua, bei euch in Ö ist das ja noch mal ganz was anderes mit den Titeln ��
Haha ja, ich weiß Lizzie64, aber ich sage es mal so salopp, das stirbt langsam aus ;)
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Ja, irgendwann wird’s unübersichtlich. Akademischer Grad, adelig, womöglich noch Doppelname und man fühlt sich plötzlich wie bei Loriot. „Frau Dr. von Büsum-Hallmackenreuther, würden Sie mir den Zucker rüberreichen? Ergebensten Dank!“
@aquadiparma, Ranunkel hat’s schon gesagt, für eine Approbation als Arzt ist ein Medizinstudium Voraussetzung, aber kein Doktortitel. Also in Deutschland. In Österreich bekommt man den Dr. nach Studium geschenkt, glaube ich.
Gibt aber sehr viele Patienten, die nicht nach Herrn Müller fragen, sondern nach „dem Doktor“.
In ein paar Tagen beginnt diese wunderbare Zeit, in der man seine Nachbarn meidet - aus Angst, eine armdicke Zucchini geschenkt zu bekommen.
Zitat von Farfalle im Beitrag #1139Gibt es das denn in Österreich immer noch ?
Ich kenne noch vereinzelt (alte) Frauen, die wünschen, so angesprochen zu werden.
Vor Jahren hatte ich mal mit einem Bürgermeister eines kleines Dorfes im Osten Ö telefonisch zu tun. Da war direkt unter den Notizen vermerkt, in welcher Reihenfolge die Titel verwendet werden müssen und dass man "Bürgermeister" ja nicht vergessen dürfte, was ich natürlich prompt gemacht hab Der hat sich so herrlich aufgeregt, unglaublich. Ich habe das übrigens nicht absichtlich gemacht, ich war nur total überfordert mit den ganzen internen Notizen zu seiner Person.
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Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #1141Ja, irgendwann wird’s unübersichtlich. Akademischer Grad, adelig, womöglich noch Doppelname und man fühlt sich plötzlich wie bei Loriot. „Frau Dr. von Büsum-Hallmackenreuther, würden Sie mir den Zucker rüberreichen? Ergebensten Dank!“
Früher wurde im beruflichen Umfeld (Chemie, Promotion war Pflicht, obwohl es noch gar keinen Dr. rer.nat. gab) getitelt, und die Hierarchie war sehr ausgeprägt, also so um die 70er, 80er und 90er. Da hatte ich eine Chefin die hiess sowas wie Frau Dr. Isolde-Christine Hackentreter. War immer ein Akt, ihren Namen in Formulare reinzukriegen. Die heiratete dann einen Dr. Mager. Ich freute mich, Umstand fiel weg. Auf dem Standesamt stellte sich dann heraus, die hiess jetzt Frau Dr, Isolde-Christine Hackentreter-Mager
Der nächste Chef kam, stellte sich vor: Mein Name ist Dr. Wulf Murek. Doctores gibts hier anscheinend ne Menge, Mureks gibts auch viele, bitte nennt mich Wulf. Ein neues Leben begann völlig neuer Führungsstil, Schwerpunkt auf Eigenverantwortung, kannte ich bis dahin gar nicht.
Lag sicher nicht nur am fehlenden Wunsch mit dem Titel angesprochen zu werden, war aber mE auch ein Punkt.
Zitat von Morticia im Beitrag #1143 Die heiratete dann einen Dr. Mager. Ich freute mich, Umstand fiel weg. Auf dem Standesamt stellte sich dann heraus, die hiess jetzt Frau Dr, Isolde-Christine Hackentreter-Mager
😂
Also: es geht/ging mir nicht darum, ob die TitelträgerInnen locker und unbeschwert sind (das darf und soll wirklich jeder so handhaben, wie er möchte), sondern ob es rein formal lt. Knigge korrekt ist, jemanden, den man nicht kennt, einfach nur mit seinem Namen "Herr Müller" anzusprechen und Titel geflissentlich zu ignorieren. Wir sind nicht in einem Team mit den Professoren und Doktoren, kennen sie auch sehr oft nicht näher, sondern bieten Dienstleistungen an, für die sie eine Rolle spielen.
Zitat von aquadiparma im Beitrag #1132... Hui. Da bestanden ja viele Ehefrauen darauf, sich mit dem Titel des Mannes schmücken zu dürfen.
Nunja,...🤔 ob sie wirklich darauf b e s t a n d e n sei dahingestellt. Aber ü b l i c h war das in den 60ern, 70ern und ich meine auch noch in den 80ern vor allem in ländlichen Gebieten durchaus!
.... sondern ob es rein formal lt. Knigge korrekt ist, jemanden, den man nicht kennt, einfach nur mit seinem Namen "Herr Müller" anzusprechen und Titel geflissentlich zu ignorieren. Wir sind nicht in einem Team mit den Professoren und Doktoren, kennen sie auch sehr oft nicht näher, sondern bieten Dienstleistungen an, für die sie eine Rolle spielen.
Nein, das ist in dem Kontext nicht korrekt, solange der/die Angesprochene nicht selbst dazu auffordert, den Titel wegzulassen.
Ich habe beruflich viel mit Prof. und Dr. zu tun (diese sind meine "Kunden") und benutze die Titel immer, es sei denn, jemand bietet von sich aus an, ihn wegzulassen (kommt ziemlich oft vor). Im Kolleginnenkreis sind auch einige Doktoren, da sagen wir aber alle nur Herr/Frau XY oder wir duzen uns.
Aber viele unserer "Kunden" sind ältere Semester und legen großen Wert auf Titel. Der Schirmherr meines Arbeitgebers ist der Bundespräsident. Immer mal wieder beschweren sich Leute bei mir, dass auf unserem Briefpapier sein Doktortitel nicht genannt ist (da steht nur Frank-Walter Steinmeier) und wie respektlos sie das finden. Ich muss sie dann immer aufklären, dass er ihn überhaupt nirgendwo benutzt und ihn ganz bewusst weglässt. Können viele nicht verstehen, man hat sich das doch erarbeitet!
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Also: es geht/ging mir nicht darum, ob die TitelträgerInnen locker und unbeschwert sind (das darf und soll wirklich jeder so handhaben, wie er möchte), sondern ob es rein formal lt. Knigge korrekt ist, jemanden, den man nicht kennt, einfach nur mit seinem Namen "Herr Müller" anzusprechen und Titel geflissentlich zu ignorieren.
Nein. Lt Knigge schon mal gar nicht, vermute ich stark, aber auch sonst nicht.
Soweit ich weiss, nennt man immer den höheren Titel, also nicht Prof. Dr. sondern nur Prof. aber man nennt ihn
Zitat von ralice im Beitrag #1146Nunja,...�� ob sie wirklich darauf b e s t a n d e n sei dahingestellt.
Durchaus. Es gab einige, die darauf hingewiesen und/oder sich eben so vorgestellt haben.
'Wenn morgen alle Frauen aufwachen und ihre Körper lieben würden, würde ein Milliardenmarkt in sich zusammenfallen.' - kleiderzimmer -
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