Aus Sicht des Betreibers eines Restaurants ist das schon nachvollziehbar - zumal in einer Gegend wie St. Tropez o.ä. Ich habe es selbst schon erlebt, dass eine ganze Busladung voll Touristen durch einen Nobelort zog (ich war dabei!), und vor einem als sehr, sehr edel bekannten Restaurant hieß es: da gucken wir mal rein. Ein kleines Wasser an der Bar - nur, um dann ausgiebig zu gucken und zu kommentieren. Sowas gefällt weder dem Betreiber noch den (edlen) Gästen, die nicht begafft werden wollen. Natürlich kann man nun lange drüber diskutieren, ob es moralisch vertretbar ist, mit Luxus Reichtümer anzuhäufen. Aber in dem konkreten Fall geht es ja einfach darum, dass eine gewisse Gruppe von Leuten unter sich bleiben und sich nicht wie die Affen im Zoo fühlen will.
Und so hat jeder Gastwirt das Recht, Leute, die ihm nicht ins (gastronomische) Konzept passen, abzuweisen. Mein Haus, meine Regeln!
Das wird dann auch irgendwann mit der Belegschaft besprochen werden. So, wie der Betreiber jeder stinknormalen Gaststätte seine Belegschaft informiert, dass XY jetzt Hausverbot hat, weil zu oft betrunken randaliert, die Zecke geprellt, andere Gäste angepöbelt.... Das irgendwo schriftlich zu fixieren, kann eigentlich kein Verstoß gegen welche Datenschutzbestimmungen auch immer sein.
Meine kleine Enkelin ist seit ein paar Monaten im Kindergarten. Immer wieder erzählt sie von einem kleinen Jungen in ihrer Gruppe, nennen wir ihn A. Sie kommt heim und sagt: "heute hat der A. wieder die L. so geärgert, dass sie geweint hat." Oder: "Heute hat A. ganz arg Schimpfe von der Erzieherin bekommen!" Vor kurzem war ein Waldtag und der gute A. hat einem anderen Jungen einen Stein derart auf den Kopf geschlagen, dass dieser eine blutende Kopfwunde hatte!
Nun war Kindergartenfest. Als Überraschung hatte der Förderverein einen Eiswagen organisiert und jedes Kind konnte umsonst ein Eis bekommen. Mein Sohn stellte sich brav mit der Kleinen an. Da kommt die gesamte Familie von A. (mehrere Kinder) und drängelt sich mitsamt den Erwachsenen an allen vorbei. Da hat mich dann gar nichts mehr gewundert. Wer solches Verhalten vorgelebt bekommt, kann ja kein kleiner Ghandi werden!
Und was ist passiert nachdem er dem anderen Kind den Stein an den Kopf geschlagen hat ? Stell dir vor es wäre deine Enkelin gewesen. Ich hätte mich ziemlich aufgeregt.
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Nein, leider ist es heute so, dass da noch viel mehr passieren muss, damit ein Kind rausgeschmissen werden darf. In Fels Fall nehme ich an, dass es Gespräche mit As Eltern gab.
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Zitat von Letti im Beitrag #1080Erstaunlich dass dieses Kind weiterhin in die Kita darf. In unsere hätte das zur sofortigen Kündigung des Betreuungsvertrages geführt.
Ja, wundert mich auch.
Es gibt eindeutige, gesetzlich geregelte Kriterien dafür, wann die Einrichtung selbst den Vertrag kündigen darf: u.a., wenn das Kind aufgrund seines Verhaltens sich oder andere gefährdet.
Mich würde es sehr wundern, wenn von allen anderen mit ihren Kindern anstehenden Eltern niemand etwas gesagt und die Vordrängler nach hinten verwiesen hätte. Wenn tatsächlich alle das stillschweigend hingenommen haben, um sich anschließend zu ärgern, dann seh ich den Fehler aber nicht beim Kindergarten bzw. den anwesenden Erzieher/innen...
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"Mein PC schreibt nur noch Großbuchstaben..." "Haben Sie die Feststelltaste gedrückt?""Nein, das hab ich ganz allein gemerkt.... !"
Zitat von Lizzy im Beitrag #1083Und bei der Eiswagenaktion hat keine Erzieherin eingegriffen?
Die Kita betreibt aktiven Täterschutz !!
Bei solchen Veranstaltungen haben die ErzieherInnen keine Aufsichtspflicht, sondern die Eltern. Und ich finde auch, dass es auch an diesen gelegen hätte, das Fehlverhalten der Familie anzusprechen.
Weil sich jemand vorgedrängelt hat, betreibt die Kita Täterschutz?
Puh....
Etwas Eigenverantwortung wäre hier angebracht. Ich finde es wirklich ungut wenn viele Eltern rumstehen und den Mund nicht auf kriegen und die Kita in die Verantwortung genommen wird.
Wenn man nix sagen will weil man gerade perplex ist oder keinen Aufriss machen will, ok. Aber dann bitte nicht die Kita dafür verantwortlich machen.
Ja, das mit dem Täterschutz finde ich auch ein wenig überzogen. Gerade wenn A. aus einer dysfunktionalen Familie kommt, ist Kita für ihn auch eine Chance - denn er selbst trägt sicherlich am wenigsten Schuld. Wie alt ist A. denn?
Ich bezog mich vorallem auf die Stein auf Kopf hauen Aktion. Nicht aufs Vordrängeln. Solchen Assi Eltern würde ich schon die Meinung sagen und dem Kind klar machen dass es unerwünscht ist.
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Zitat von Lizzy im Beitrag #1083Und bei der Eiswagenaktion hat keine Erzieherin eingegriffen?
Die Kita betreibt aktiven Täterschutz !!
Bei solchen Veranstaltungen haben die ErzieherInnen keine Aufsichtspflicht, sondern die Eltern. Und ich finde auch, dass es auch an diesen gelegen hätte, das Fehlverhalten der Familie anzusprechen.
Standen denn ansonsten nur oder größtenteils Kinder in der Schlange? Falls nämlich auch eine nennenswerte Anzahl an Erwachsenen dabei war, wäre ich hier extrem sauer über den fehlenden Mumm der Erwachsenen, den Dränglern Einhalt zu gebieten. Mangelnde Zivilcourage ist eine Pest der Gegenwart.
Zitat von Stina im Beitrag #1087Ja, das mit dem Täterschutz finde ich auch ein wenig überzogen. Gerade wenn A. aus einer dysfunktionalen Familie kommt, ist Kita für ihn auch eine Chance - denn er selbst trägt sicherlich am wenigsten Schuld.
Ich denke, das mit dem Täterschutz bezog auf auf die Sache mit dem Stein. Wobei der Begriff *Täterschutz* in dem Zusammenhang nicht stimmig klingt.
Aber, rein theoretisch, wäre mir in Anbetracht eines so aggressiven Verhaltens die Sicherheit meines eigenen Kindes wichtiger als die Chance des anderen.
Bei der Situation am Eiswagen denke ich auch das die Eltern das untereinander regeln mussten. Eh der Verletzung allerdings denke ich das da was passieren muss. Klar sind die Kinder noch klein. Dennoch muss man dem Jungen erklären dass das nicht geht.
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Mitunter erfolgt der Kita Besuch auf Veranlassung des Jugendamtes, weil das Kind so wenig Zeit wie möglich zu Hause verbringen soll. Die Hürden für die Kündigung durch die Kita sind dann nachvollziehbar deutlich höher als im Normalfall.
Zitat von Letti im Beitrag #1088Ich bezog mich vorallem auf die Stein auf Kopf hauen Aktion. Nicht aufs Vordrängeln. Solchen Assi Eltern würde ich schon die Meinung sagen und dem Kind klar machen dass es unerwünscht ist.
Ich fände es wichtig, dem Kind zu zeigen, dass das Verhalten unerwünscht ist, nicht das Kind.
Wann, wenn nicht im Kindergarten, hat man vielleicht eine Chance, an so ein Kind ranzukommen.
Absolut muss man dafür sorgen, dass die anderen Kinder geschützt werden, aber wenn man das Kind einfach rausschmeißt, erreicht man das Kind auf keinen Fall.
Kennt Ihr diese amerikanische Kurzgeschichte, wo das Kind immer von einem bösen Jungen im Kindergarten erzählt und sich dann beim Elternsprechtag herausstellt, dass es den Jungen gar nicht gibt? Musste ich gerade dran denken.