Laschen Händedruck mag ich nicht, fester tut mir wegen einer Schmerzerkrankung dagegen oft weh - ich war also froh, dass der Händedruck sich erübrigt hat und trauere ihm nicht nach
Zitat von caramia_2.0 im Beitrag #449 , entscheide ja auch ich als Frau, wem ich die Hand gebe.
Anders ist es bei Umarmungen, die, die das dürfen, sind sozusagen handverlesen.
Das trifft weit mehr und ziemlich exakt mein "wozu überhaupt Hände schütteln": wer wem wann. überhaupt und zuerst. oder dem/der/dir/Ihnen ganz sicher nicht! Den Einen geben, den Anderen nicht ist für mich ein klarer Affront gegen jemanden aus Pool 2 und das Gegenteil von Umgangsformen. Generell: ein Eiertanz. Wobei ich ziemlich sicher bin, dass sich die Wenigsten da was überlegen. Man tut es halt, weil wir es so gelernt haben, ich hab auch noch Knix gelernt und die schriftliche Anrede "Sehr geehrte....". Knix ist ohne mein Zutun ausgestorben, den sehr Geehrten trauere ich nach, weil ich jetzt öfter mal eine passende (hoffentlich!) Anrede überlegen muss. Reste des germanisch-spanischen Hofzeremoniells
Zitat von caramia_2.0 im Beitrag #454Also, ich schreibe immer noch an die sehr Geehrten und bekomme auch solche Briefe(Mails.
Knicksen kenne ich auch noch, hätte damit inzwischen aber sicherlich ein paar Problemchen.
unterschreib Beides. Aber die sehr geehrten zeigen deutliche Verfallserscheinungend, für unsre Kinder sind sie so tot wie für uns die Hochwohlgeborenen. War auch mal normale Umgangsform. Will sagen: The Times They Are Changin' - wow, da wäre wohl niemand drauf gekommen, gell. In diesem besonderen Fall möchte ich die alte Zeit aber nicht am Rockzipfel festhalten
Guten Morgen! Ich schreibe auch "Sehr geehrte Frau X," bzw. "Sehr geehrter Herr Y," und berufe mich im Zweifel auf mein Alter. Und ich nehme mir auch bei Rechtschreibung die Freiheit, so zu schreiben, wie ich es gelernt habe, und nur zu übernehmen, was mir logisch erscheint. Bei mir sind in der Anrede auch nur wenige Menschen "lieb": Verwandte und enge Freunde. Und die dürfen mich auch umarmen! Mitteilungen unter Kollegen und Vereinskameraden fangen an "Guten Morgen, Kunigunde"/"Guten Abend, Hugo ". Bei der jüngeren Generation kann ich auch mit "Hi Dineke" leben.
Zitat von Dineke im Beitrag #456Guten Morgen! Ich schreibe auch "Sehr geehrte Frau X," bzw. "Sehr geehrter Herr Y," und berufe mich im Zweifel auf mein Alter. Und ich nehme mir auch bei Rechtschreibung die Freiheit, so zu schreiben, wie ich es gelernt habe, und nur zu übernehmen, was mir logisch erscheint. Bei mir sind in der Anrede auch nur wenige Menschen "lieb": Verwandte und enge Freunde. Und die dürfen mich auch umarmen! Mitteilungen unter Kollegen und Vereinskameraden fangen an "Guten Morgen, Kunigunde"/"Guten Abend, Hugo ". Bei der jüngeren Generation kann ich auch mit "Hi Dineke" leben.
Zitat von vultura im Beitrag #455 Aber die sehr geehrten zeigen deutliche Verfallserscheinungend, für unsre Kinder sind sie so tot wie für uns die Hochwohlgeborenen.
Und ich glaube, dass auch unsere Kinder sehr wohl unterscheiden können zwischen den Arten der Schreiben.
Auch heute noch wird in seriösen Bewerbungsschreiben *Sehr geehrte ...* geschrieben, und Briefe bzw. Mails mit offiziellem Charakter werden auch von einem 25-Jährigen nicht mit zB *Hi, Finanzamt* eingeleitet.
Ansonsten finde ich persönlich es schön, dass sich die starren Regeln gelockert haben. Und mir *Liebes Kundenservice-Team* viel leichter über die Tastatur kommt als *Sehr geehrte Damen und Herren vom Kundenservice*.
Zitat von Dineke im Beitrag #456Guten Morgen! Ich schreibe auch "Sehr geehrte Frau X," bzw. "Sehr geehrter Herr Y," und berufe mich im Zweifel auf mein Alter.
Wie meinst Du das, dass Du Dich auf Dein Alter berufst?
ZitatUnd ich nehme mir auch bei Rechtschreibung die Freiheit, so zu schreiben, wie ich es gelernt habe, und nur zu übernehmen, was mir logisch erscheint.
Für mich ist das ein Beispiel mangelnder Anpassungsfähigkeit und ich verstehe es einfach nicht, warum man an überholten Rechtschreib-Regeln unbedingt festhält. Übernimmst Du auch nur diejenigen neuen Regeln im Straßenverkehr, die Dir logisch erscheinen?
Schafwolle, der Vergleich mit Straßenverkehrsregeln hinkt gewaltig, und das weißt du auch. Bis auf wenige Ausnahmen bei der Kommasetzung bestimmen Rechtschreibregeln nicht im Zweifelsfall über Leben und Tot.
Guten Morgen! Mit "Berufung auf mein Alter" meine ich, dass ich alt genug bin, dass ich "Sehr geehrte..." verinnerlicht habe und nicht ohne für mich wichtigen Grund ändern will.
Der Vergleich mit dem Straßenverkehr hinkt. An der Frage "Brenn(n)essel mit 2 oder 3 n" oder "Calcium/Kalzium" stirbt niemand. In meinen Augen nach Rechtschreibreform fehlende Kommata verwirren mich, und auch andere sind dankbar, dass ich sie setze wie in den 70ern gelernt. Im Straßenverkehr geht es um Leben und Gesundheit, da passe ich mich natürlich an! Wobei ich als bekennende Beifahrerin und ÖVM-Nutzerin nicht jede Neuerung kenne, die Autofahrer betrifft. Hoffe wir sind noch nicht OT.
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #459Schafwolle, der Vergleich mit Straßenverkehrsregeln hinkt gewaltig, und das weißt du auch. Bis auf wenige Ausnahmen bei der Kommasetzung bestimmen Rechtschreibregeln nicht im Zweifelsfall über Leben und Tot.
Stimmt, bezüglich Leben und Tod hinkt der Vergleich.
Aber es ist mit Sicherheit legitim, zB die Anpassungsfähigkeit im beruflichen Kontext zu vergleichen. Unterlässt man zum Beispiel das von der Geschäftsleitung gewünschte Gendern in bestimmten Formen, nur weil es einem selbst nicht logisch erscheint? Und in einem Unternehmen, welches darauf besteht, dass die aktuellen RS-Regeln eingehalten werden, tut sich jemand wie @ Dineke schwer, denke ich.
@ Schafwolle, vielleicht habe ich Glück, dass meine Geschäftsleitung auch nur interessiert, ob die Info angekommen ist ... und dass wir ein bunter und toleranter Haufen sind.
Bei Berufstätigkeit stellt sich die Frage gar nicht erst, ob man an alten Regeln festhält, glaube ich. Ich find das auch okay, für sich selbst an alten Regeln festzuhalten, aber es ist mMn jetzt auch nichts, auf das man besonders stolz sein müsste. Ich fand das als junger Mensch immer befremdlich, wenn jemand so ausdrücklich auf Verwendung alter Regeln für sich befand. Ich erinnere mich an eine ältere Kollegin, die darauf bestand, mit Fräulein XY angesprochen zu werden, nicht mit Frau XY. So weit, so sehr ihre Sache, es lief bei uns einfach unter „schrullig“, dass sie aber öfter darüber sprach, dass sie das so haben wollte, nervte etwas.
Wusstet ihr, dass 14 Muskeln aktiv sind, während man eine Flasche Wein öffnet? Folgt mir für mehr Fitnesstipps!
Zitat von Dineke im Beitrag #462@ Schafwolle, vielleicht habe ich Glück, dass meine Geschäftsleitung auch nur interessiert, ob die Info angekommen ist …
Oh, das wundert mich jetzt, du machst das mit den alten Rechtschreibregeln bzw. deinen persönlichen Regeln auch nach außen?
Wusstet ihr, dass 14 Muskeln aktiv sind, während man eine Flasche Wein öffnet? Folgt mir für mehr Fitnesstipps!
Zitat von schafwolle im Beitrag #458 Auch heute noch wird in seriösen Bewerbungsschreiben *Sehr geehrte ...* geschrieben, und Briefe bzw. Mails mit offiziellem Charakter werden auch von einem 25-Jährigen nicht mit zB *Hi, Finanzamt* eingeleitet.
Ansonsten finde ich persönlich es schön, dass sich die starren Regeln gelockert haben. Und mir *Liebes Kundenservice-Team* viel leichter über die Tastatur kommt als *Sehr geehrte Damen und Herren vom Kundenservice*.
Und die Welt dazwischen? Da muss ich überlegen, abwägen, oft genug auf unbekanntem Terrain. Die sehr geehrten waren für mich halt einfacher. war ein festgestanztes Muster. "Im Zweifel nach oben orientieren" kann einen da leicht in die Ecke 'lange nach best before, noch nicht wirklich gaga und anscheinend harmlos' kicken. Geehrt fühlt sich falsch an, lieb erst recht, Hallo zu flapsig, Guten Tag irgendwie krampfig....
Echt? Guten Tag finde ich im Zweifel immer passend, zumal, wenn man nicht genau weiß, an wen man schreibt und die „sehr geehrten..,“ eine Nummer zu groß (oder manchmal auch zu verlogen) sind.
Zitat von Ranunkel im Beitrag #467Ich finde, "Guten Tag" prima, es passt meistens. Ich verwende es oft und erhalte es auch oft.
Gefällt mir auch ganz gut, benutzt außer mir hier aber keiner. Die meisten sagen oder schreiben "Grüß Gott" , das geht mir schwer über die Lippen bzw. die Tastatur. Eher noch "Servus", dann aber eher intern.
Ich lebe jetzt ja auch in der "Grüß Gott" - Gegend, aber das benutze ich aus Prinzip nicht, und schriftlich schon gar nicht. "Servus" liebe ich, aber man hat mir vor kurzem erst erklärt, das sei "familiär". Also intern, wie du schreibst.
Zitat von Dineke im Beitrag #456Und ich nehme mir auch bei Rechtschreibung die Freiheit, so zu schreiben, wie ich es gelernt habe, und nur zu übernehmen, was mir logisch erscheint.
Da hast du den Duden oft auf deiner Seite. Nach einigen Revisionen der Reform hat sich ja in vielen Fällen herauskristallisiert, dass es zwar eine vom Duden präferierte Variante gibt (entweder die neue, aber auch recht oft die alte), die nicht präferierte aber nicht dudentechnisch illegal ist. Ähnlich bei der Zeichensetzung. Keine/r muss Kommata weglassen, nur weil er/sie das nach der Reform darf. Ich erlaube mir in meinen Texten durchaus, Kommata zu setzen, wo ich es nicht müsste, wenn es der Verständlichkeit dient.
ZitatBei mir sind in der Anrede auch nur wenige Menschen "lieb": Verwandte und enge Freunde. Und die dürfen mich auch umarmen!
# Bei meinem Arbeitgeber ist es allerdings so, dass generell geduzt wird inklusive Vorstandschaft (nein, es handelt sich nicht um IKEA), dass alle "liebe" sind und man die internen Mails mit "lieben Grüßen" beendet.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Zitat von PaulaGreen im Beitrag #468 Die meisten sagen oder schreiben "Grüß Gott" ...
In schriftlicher Form sehe ich das hier lediglich im Pfarrblatt. Da passt's aber gut ;).
ich, vor hundert Jahren im Land der Gottlosen (grad extra): "Grüßgott". Kollege (anders als ich gottgläubig): "Wenn ich ihn sehe". Seit einiger Zeit könnte er, leider.
Ich war froh, als mein AG offiziell die Anrede „Sehr geehrte“ durch „Guten Tag „ abgelöst hat. Habe ich auch sofort bei meinem privatem Schriftverkehr benutzt. Ich konnte noch nie erwas damit anfangen, dass ich Menschen, die ich überhaupt nicht kenne, sehr ehren soll. Fand ich furchtbar.
Zitat von Heaven im Beitrag #473Ich war froh, als mein AG offiziell die Anrede „Sehr geehrte“ durch „Guten Tag „ abgelöst hat. Habe ich auch sofort bei meinem privatem Schriftverkehr benutzt. Ich konnte noch nie erwas damit anfangen, dass ich Menschen, die ich überhaupt nicht kenne, sehr ehren soll. Fand ich furchtbar.
und ich mag sie nicht lieben. Auch nicht in der abschließenden Grußformel, da bleibe ich meistens bewährt freundlich, gern aber auch aktualitäts-bezogen (nein, ich bin nicht trendy, das hab ich erfunden, zumindest co-). Immer mehr Leute, die ich gar nicht kenne, grüßen mich aber lieb und herzlich, manche schicken mir auch ihre besten, da könnte ich überlegen, wie die Güteklasse 1- oder darunter aussieht
Mit „lieben“ Grüßen gehe ich auch sparsam um, aber „freundliche“ finde ich fast immer angemessen und „herzlich“ dann, wenn ich es so meine. Ich finde aber, herzlich kann man auch mit Fremden sein (am Telefon oder bei geschäftlichen Treffen passier das zum Glück häufiger), das erfordert für mich, anders als „liebe Grüße“ keinen emotionalen Bezug. Zudem bleiben „herzliche Grüße“ formeller als liebe.