Guten Morgen zusammen, ich möchte mir endlich eine neue Nähmaschine kaufen. Meine ist fast 40 Jahre alt, eine Sängerin "Samba", und sie näht einfach nicht mehr schön. Der Unterfaden macht Schlingen, die Ecken sind noch nie schön geworden, da die Nadel nicht stecken bleibt, wenn ich aufhöre zu nähen und eine Ecke nähen will. Mein Traum ist eine umgerüstete Industrienähmaschine, also ohne Starkstrom. Vor langer, langer Zeit habe ich auf Juki und Dürrkopp sogar mal eine Ausbildung zur Damenschneiderin gemacht. Die Teile sind allerdings irre schwer und der Transport in die Wohnung wäre ebenfalls eine Herausforderung. Die Frage ist, ob es nicht auch Alternativen gäbe? Ich brauche keine Maschine mit 1000 Stichprogrammen. Geradeaus nähen, das aber vernünftig, diverse Füßchen ( Reißverschluss, Teflon), Knopflochstich, Fadenabschneider, gerne Kniehebel und das die Nadel im Stoff stecken bleibt @, wenn man "anhält". Jetzt meine Frage: Was ist wichtig beim Nähmaschinenkauf, worauf achten, was sollte auf keinen Fall fehlen , was ist verzichtbar? Und wo kaufen? Online? Ich weiß nicht, wann ich das letzte Nähmaschinengeschäft gesehen habe... Ich danke euch schon mal für eure Anregungen und wünsche einen schönen Feiertag.
"Essen ist ein Bedürfniss, Genießen ist eine Kunst". La Rochefoucauld
Zitat von Kuechenwein im Beitrag #1 Ich brauche keine Maschine mit 1000 Stichprogrammen. Geradeaus nähen, das aber vernünftig, diverse Füßchen ( Reißverschluss, Teflon), Knopflochstich, Fadenabschneider, gerne Kniehebel und das die Nadel im Stoff stecken bleibt @, wenn man "anhält".
Deine Punkte waren auch die meiner Liste (außer Kniehebel - den kenne ich nicht), zudem war mir der autom. Fadeneinfädler wichtig. Letzteren und auch den -abschneider schätze ich sehr!
Was genau erhoffst Du Dir von einer Industrie-Nähmaschine? Da Du Fachfrau bist, weißt Du sicher was der Vorteil ist. Ich würde aber vermuten, dass Wartung/Ersatzteile dann schwerer zu organisieren sind, weil Du keine Firma bist. Ist aber nur eine Vermutung... Mir (!) wäre auch der unkomplizierte Transport der Maschine wichtig, z.B. wenn ich mal wieder einen Kurs mitmachen möchte (gut, den brauchst Du mit Deiner Ausbildung wohl nicht) oder irgendwo jemandem helfen möchte (z.B. Vorhänge vor Ort passend kürzen).
Auf YouTube gibt es zahlreiche Tests von diversen Maschinen. Ist sicher auch vieles davon Werbung, aber anhand des Stils der Videos bekommt man schon ein Gefühl dafür, was man ernst nehmen kann.
Ich würde mir auf jeden Fall Zeit lassen und sorgsam auswählen. So eine Maschine kauft man ja für 15-20 Jahre Nutzung, also ich jedenfalls. (Ich nähe eher wenige und einfache Dinge.)
Zitat von Kuechenwein im Beitrag #1Und wo kaufen? Online? Ich weiß nicht, wann ich das letzte Nähmaschinengeschäft gesehen habe...
Ich habe meine hier vor Ort in einem Laden gekauft, in dem es Stoffe, Kurzwaren und Maschinen gibt. Sie bieten an, die Handhabung der Maschine ausführlich zu zeigen und man kann sie dort auch warten lassen. Die Maschine, die ich mir kaufen wollte, war vor Ort nur minimal teurer als im Online-Handel.
Hier im Forum gibt es einige Vielnäherinnen - da kommen bestimmt noch gute Tipps.
Zitat von Kuechenwein im Beitrag #1 Die Frage ist, ob es nicht auch Alternativen gäbe? Ich brauche keine Maschine mit 1000 Stichprogrammen. Geradeaus nähen, das aber vernünftig, diverse Füßchen ( Reißverschluss, Teflon), Knopflochstich, Fadenabschneider, gerne Kniehebel und das die Nadel im Stoff stecken bleibt @, wenn man "anhält". Jetzt meine Frage: Was ist wichtig beim Nähmaschinenkauf, worauf achten, was sollte auf keinen Fall fehlen , was ist verzichtbar? Und wo kaufen? Online? Ich weiß nicht, wann ich das letzte Nähmaschinengeschäft gesehen habe... Ich danke euch schon mal für eure Anregungen und wünsche einen schönen Feiertag.
Moin!
Ich würde Dir sehr ans Herz legen wollen, in ein Fachgeschäft zu gehen. Das, was Du von einer Maschine erwartest, findest Du beispielsweise ausserhalb der Industriemaschinen bei den Schnellnähern (Geradstichmaschinen) - da wären aktuell zu nennen die Janome HD9 oder die Juki Sumato.
Eine tolle Maschine, allerdings mit großer Vielfalt, ist die Janome MC6700p, die nutze ich selbst und bin sehr zufrieden damit.
Gebraucht gibt es günstig möglicherweise beispielsweise die Brother PQ1500 S noch irgendwo.
ABER: Auf dem Papier lesen sich alle Maschinen toll. Entscheidend sollte sein, wie sie sich unter den Händen anfühlen. Die viel gerühmten Berninas beispielsweise mag ich nicht, wir passen einfach nicht zueinander. Daher würde ich an Deiner Stelle nach einem guten Fachhändler in Deinem Umfeld schauen oder ggf. mal einen Tag Urlaub nehmen und beispielsweise in die Nähwelt Flach oder den Nähpark fahren, um in aller Ruhe zu schauen, was für mich passend sein könnte.
Ich wünsche Dir viel Spass dabei!
Das Unmögliche zu schaffen, gelingt einem nur, wenn man es für möglich befindet Alice im Wunderland
Uiiii, Nähwelt Flach ist ein toller Tipp, habe ich noch nie gehört. Ist zwar nicht gerade um die Ecke, aber doch erreichbar. @Puls, vielen Dank für deine Ausführungen. Transportabel muss die Maschine nicht sein, das spielt keine Rolle für mich. Das es automatische Fadeneinfädler gibt wusste ich gar nicht, dass ist super! Die Augen werden ja auch nicht besser.... An den Industrienähmaschinen fand ich die Schnelligkeit und die Genauigkeit toll, man konnte schöne, exakte Steppnähte machen, ohne dauernd irgendwo Fadenchaos zu haben und konnte sich darauf verlassen, dass die Nähte auch halten.
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Zitat von Kuechenwein im Beitrag #5Uiiii, Nähwelt Flach ist ein toller Tipp, habe ich noch nie gehört. Ist zwar nicht gerade um die Ecke, aber doch erreichbar.
Noch ein Tipp für die Nähwelt Flach. Hier kannst du im Geschäft ausprobieren, welche Maschine zu dir und deinem Budget passt. Es spricht viel dafür, den Weg nach Unterfranken zu machen.
Braucht nicht transportabel zu sein, hm… was machst du, wenn die Maschine defekt ist oder gewartet werden muss? Einen Mechaniker zu sich nach Hause rufen dürfte teuer sein, wenn es überhaupt jemanden gibt, der das macht.
Ansonsten bin ich auch Fraktion im Laden kaufen, wegen Einführung in die Bedienung und ausführlich ausprobieren verschiedener Modelle.
Zitat von Kuechenwein im Beitrag #5Uiiii, Nähwelt Flach ist ein toller Tipp, habe ich noch nie gehört. Ist zwar nicht gerade um die Ecke, aber doch erreichbar.
Ich habe dort alle meine Nähmaschinen bis auf meine erste gekauft, aber auch die hatte ich gebraucht im Fachhandel erworben. Flach ist super, ich lasse dort meine Maschinen auch warten.
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Zitat von Kürbiskern im Beitrag #7Braucht nicht transportabel zu sein, hm… was machst du, wenn die Maschine defekt ist oder gewartet werden muss? Einen Mechaniker zu sich nach Hause rufen dürfte teuer sein, wenn es überhaupt jemanden gibt, der das macht.
Ansonsten bin ich auch Fraktion im Laden kaufen, wegen Einführung in die Bedienung und ausführlich ausprobieren verschiedener Modelle.
Das ist kein Problem, wenn man den Originalkarton aufbewahrt. Man kann die Maschine dann auch zur Wartung schicken.
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Na ja… transportabel heißt für mich, ich kann sie tragen. Kuechenwein schrieb von ihrem Traum, eine Industrienähmaschine zu haben, die „irre schwer“ ist. Und so ein Trumm zwecks Reparatur zur Post bringen… ?
Einige Punkte, was die neue Maschine können soll, hast du ja schon genannt. Notier dir weitere, sobald sie dir einfallen. Mit dieser Liste würde ich dann ins Fachgeschäft gehen, mich beraten lassen und mehrere Modelle ausprobieren. Ich persönlich schätze ua. meine Knopflochautomatik, diverse Elastikstiche und die drei verschiedenen Overlock-Stiche. Aber Vielnäherinnen besitzen vermutlich eine extra Overlock-Maschine.
Es gibt mittlerweile Nähmschinen, die stehen den Industriemaschinen fast in nichts nach. Der Unterschied: Industriemaschinen sind auf eine intensivere Nutzung ausgelegt. Wenn du mit einer sogenannten Haushaltsnähmaschine fünf Tage die Woche täglich acht Stunden dauernähen würdest, wären die ersten Verschleißteile bald fällig für einen Austausch.
Kaufen würde ich auf jeden Fall im Fachgeschäft - dort, wo man dir auch sagen kann, was im Reparaturfall abläuft und wie es mit Ersatzteilen aussieht. Auch wenn du dafür einige Kilometer fahren musst. Aber man kauft ja nicht so oft Nähmaschinen....
Zitat von Kürbiskern im Beitrag #10Na ja… transportabel heißt für mich, ich kann sie tragen. Kuechenwein schrieb von ihrem Traum, eine Industrienähmaschine zu haben, die „irre schwer“ ist. Und so ein Trumm zwecks Reparatur zur Post bringen… ?
Schwer ist immer relativ. Eine transportable Maschine wäre sowas wie die Pfaff passport, Janome DC7100, bernette b27 oder Juki HZL-H, vielleicht noch eine Husqvarna Emerald. Diese Maschinen kann man auch problemlos mit zum Nähkurs nehmen.
Viele der größeren Maschinen und insbesondere die mit einem Metallkorpus sind dagegen echte Schwergewichte. Das heisst nicht, dass man sie nicht verpacken und verschicken könnte, aber das ist schon ein Kraftakt. Und das gilt für Industriemaschinen sicher noch einmal im besonderen Maße - die werden ja meist auf Palette geliefert. Dafür sollte man bestenfalls jemanden, der sie warten kann, in der Nähe haben.
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Ich würde beim Kauf einer Nähmaschine darauf achten, dass sowohl die Oberfadenspannung regulierbar ist (ist ja Standard) als auch die Unterfadenspannung. Bei meiner Pfaff geht letzteres nicht. Das hat zur Folge, dass bei Nähten mit der Zwillingsnadel (Säume) der Unterfaden beim An- und Ausziehen der Tshirts leicht reißt und sich der halbe Saum löst😠. Ich finde eine Zwillingsnaht am Saum schön, mache das aber kaum noch, weil ich keine Lust habe, immer wieder den Saum nachzunähen.
Zitat von Kürbiskern im Beitrag #13 Das hat zur Folge, dass bei Nähten mit der Zwillingsnadel (Säume) der Unterfaden beim An- und Ausziehen der Tshirts leicht reißt und sich der halbe Saum löst😠. Ich finde eine Zwillingsnaht am Saum schön, mache das aber kaum noch, weil ich keine Lust habe, immer wieder den Saum nachzunähen.
Wir sind jetzt ot, aber, auch meine Maschine hat keine Unterfadenspannung und bei mir tritt dieses Phänomen nicht auf. Und auch ich säume viel mit der Zwillingsnadel. Liegt es vielleicht doch an deiner Maschine?
Man kann das eigentlich bei jeder Maschine einstellen. Bei Maschinen mit einer Spulenkapsel sowieso, es sei denn, die Schraube ist gelackt wie beispielsweise bei bernette - aber auch die lässt sich bewegen, allerdings kann man dann u.U. Gewährleistungsansprüche verlieren. Deshalb dann lieber eine neue Spulenkapsel kaufen und mit dieser experimentieren.
Bei Maschinen mit Horizontalgreifer gibt es zwar auch eine solche Einstellmöglichkeit, das ist aber erheblich schwieriger und würde ich vermutlich nicht machen.
Allerdings liegt bei der überwiegenden Mehrzahl bei fehlerhaftem Stichbild die Ursache im Oberfaden (falsch eingefädelt, falsche Spannung), in Verschmutzungen (sämtliche Fadenwege und auch Spulenkapsel) ODER im Nähgarn (zu alt, Oberfaden passt nicht zum Unterfaden) oder eben auch in der Nadel (zu alt).
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Zitat von vultura im Beitrag #17Nähgarn altert? ????????. Dann kann ich alles wegschmeißen
Ja, tut es, vor allem bei unsachgemässer Lagerung. Licht spielt da eine große Rolle. Wenn Garn schnell reisst oder fusselt, sollte man es auf jeden Fall entsorgen, da man sich ansonsten auch an der NäMa Probleme einhandeln kann.
Das Unmögliche zu schaffen, gelingt einem nur, wenn man es für möglich befindet Alice im Wunderland
Welche an der Maschine? Dass der Faden schnell reißt, ist sicher lästig. Gibt es noch andere?
Vielleicht bin ich ja immr nur an meinen Garnen gescheitert, die sind alle älter als die meisten, die hier mitschreiben; ich hab sogar noch welche von meiner Schwiegermutter. Aufgefallen ist mir bisher nichts . Aber gut zu wissen, ich werde den Krempel also auch entsorgen. obwohl alle im Nähkästchen geschlafen haben wie Dornröschen
@vultura, die Maschine verstaubt innen schnell, Fadenfragmente können sich in die Spannungsscheiben und Fadenwege setzen - und das wiederum kann einem die Arbeit ganz schön erschweren, da es zu Fehlstichen führen kann oder zu Blockaden. Nähmaschine ist halt Feinmechanik. Auch in der Spulenkapsel / am Greifer kann es je nach technischer Voraussetzung Probleme geben. Gutes Garn ist daher auch für die Maschine wichtig - und erleichtert das Arbeiten erheblich, ebenso wie die Angewohnheit, Nadeln projektbezogen zu wechseln und als Verbrauchsartikel zu betrachten.
Tolles Garn für einen vernünftigen Preis gibts übrigens von Alterfil, die kann ich wärmstens empfehlen.
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Danke! Wusste ich alles nicht. Nähmaschine war für mich bis jetzt ein Teil, das funktioniert, weil es dafür gebaut wurde. Deine Erklärung ist nachvollziehbar, ich werde sie künftig besser behandeln! Wobei ich sie innen schon immer brav abgestaubt habe. oder das Staubsaugerrohr drangehalten
Zitat von vultura im Beitrag #17Nähgarn altert? ????????. Dann kann ich alles wegschmeißen
Ja, das wird wohl so sein.
Meine Oma hatte einen Kurzwarenladen. Das Schränkchen mit den Gütermann-Nähgarnen, schön nach Farben sortiert, hat meine Oma und diverse Umzüge überlebt und ist mittlerweile an die 60 Jahre alt. Und plötzlich taugt das teure Gütermann-Garn nichts mehr. Es reißt schon beim Einfädeln und ist einfach nicht mehr zu gebrauchen.
Ich habe meine mittlerweile auch schon fast 40 Jahre alte Pfaff-Nähmaschine vor einem Jahr mal gründlich reinigen lassen. Das Geld hat sich gelohnt. Sie schnurrt wie neu!
Nochmal zum Nähgarn - ich habe 2 Packungen mit allen möglichen (und unmöglichen) Farben von Lidl und je nach Stoffart habe ich daran keine Freude. Das Garn ist dicker und bei feineren Nadeln, reisst dauernd der Faden. Vorteil - ich habe ganz viele Spulen, die ich mit den anderen Garnen füllen kann.
Ich brauch sie trotzdem nach und nach auf, aber inzwischen weiss ich, bei welchen Stoffen ich das lieber lassen sollte.