Zitat von R_Rokeby im Beitrag #24Aber Kunst ist Kunst.
Kunst entsteht im auge des betrachters. Da halte ich es mit Beuys. Das ist absolut individuell.
Die nächste stufe ist, wie viele menschen dasselbe für kunst halten. Je mehr, desto höher der wert. Dadurch entsteht nachfrage. Zu besitzen, zugang zu haben, teilzunehmen. Schwierig finde ich es in dem moment, wo der besitz durch wenige einer grossen nachfrage entgegensteht. Manche öffnen sich und lassen andere teilhaben; durch stiftungen, leihgaben, ausstellungen. Anderen sind die bedürfnisse ihrer mitmenschen egal. Besonders schlimm ist es allerdings, wenn es beim erwerb nicht um den kunstaspekt geht, sondern eine rein wirtschaftliche transaktion.
Zitat von daggy5gram im Beitrag #26 Besonders schlimm ist es allerdings, wenn es beim erwerb nicht um den kunstaspekt geht, sondern eine rein wirtschaftliche transaktion.
wieso?
Ich glaub es gab nie eine Epoche, wo nicht ein Künstler oder dessen Werk beliebter und damit lukrativer war, als andere.
War nie anders. Ich glaub schon Rubens (oder Vermeer? auf jeden Fall Dürer! waren stinkreich mit dem Gemale geworden)
Wie ist es mit z. B. einem Tanzstar? Also einem als besonders befähigten Ballerin* ? Wenn der engagiert wird und damit Massen in die Vorstellung bringt, die ein anderer (noch) nicht anzieht?
Oder eine Operndiva?
Oder ein Robbie Williams oder eine Taylor Swift? Oder ist das keine Kunst?
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #27Das sollte bei "Zugang, Handelsware, wer hat sie" auch mit diskutiert werden, denn Kunst ist nicht nur Malerei.
Na ja, kunst zum anfassen ist natürlich eher für handel geeignet. Aber das prinzip gilt allgemein. Z.b. das konzertvon Beyoncé in Dubai. Finanziert von einem reichen mann und nicht für die allgemeinheit zugänglich.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #22 [...] Das geht uns nix an. Das ist eine inner-beninische Sache. DAS Auszuhalten, dass uns was nix angeht, ist imho Hauptlernaufgabe für die Doitsche DNS. [...] Erst nehm ich wem was weg, dann komm ich nicht umhin, es zurück zugeben (freiwillig ist da ja nix), und dann sag ich "okay, du kriegst die Karre wieder, aber geparkt wird sie künftig in der Schlossallee!"
+1 Bestimmen zu wollen, was mit zurückgegebener Beutekunst geschehen soll, weil XYZ das nicht "richtig"machen... dieser Paternalismus ist echt peinlich,
I imagine one of the reasons people cling to their hates so stubbornly is because they sense, once hate is gone, they will be forced to deal with pain.
Es ist auch noch ein unterschied, ob der/die erschaffer*in eines kunstwerks dessen vermarktung selbst steuern kann. Also ob er/sie noch lebt, seine rechte wahren kann und so. Gerhard Richter ist dieser hinsicht ein bemerkenswerter kämpfer. Bei verstorbenen künstler*innen wird vieles nur noch über den markt oder die gesinnung weniger geregelt.
Zitat von daggy5gram im Beitrag #29. das konzertvon Beyoncé in Dubai. Finanziert von einem reichen mann und nicht für die allgemeinheit zugänglich.
na und?
Echt, ich verstehe es nicht.
Es gibt neben diesem, ja zig Beyonce Konzerte, jährlich, global.
Was geht es einem an, wenn einer sich das so privat kauft? Damit wird "Beyonce" doch nicht weniger! Die singt ja dennoch von HH bis M und über Wien nach Portugal.
Bsp. aus meinem Leben: Die Spider Murphy Gang ist nach wie vor /wieder dickest im Geschäft. 10001 Konzerte noch und nöcher. ich kenne wen, der mit einem Bandmitglied gut bekannt ist. Kein Armer. Der hat sich die Band für seinen Geburtstag geholt! Teuer, toll, ein Erlebnis.
Wer da nicht eingeladen war, der geht halt zum Tollwood oder so.
Und wenn der EINE (oder von mir aus mehrere) Chagalls jetzt beim Oligarchen überm Bett hängen und nicht im Louvre - der Louvre hat andere!
Man kann doch nicht bestimmen, wer was besitzt und was der damit macht!? Also bei Gegenständen... Bei Wasser oder Luft sähe ich's anders.
Zitat von daggy5gram im Beitrag #32Es ist auch noch ein unterschied, ob der/die erschaffer*in eines kunstwerks dessen vermarktung selbst steuern kann. Also ob er/sie noch lebt, seine rechte wahren kann und so. Gerhard Richter ist dieser hinsicht ein bemerkenswerter kämpfer. Bei verstorbenen künstler*innen wird vieles nur noch über den markt oder die gesinnung weniger geregelt.
Künstler haben Erben! Weiß ich, weil ich unlängst mit einer Tochter von einem sehr beliebten und bekannten dt. Komiker auf einer Einladung war und dort das Gespräch auf das Thema kam. Wie verwaltet man das inhaltliche! Erbe. Also wer darf z. B. welchen Spruch für was verwenden....und warum!
und wenn tatsächlich keine Erben mehr da wären - dann ist das halt so. Das Urheberrecht ist sehr lange und großzügig ausgelegt.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #24 Ich weiß, was du meinst! nur ich sehe da keine Lösung, außer man greift massiv in Eigentumsrechte ein. Und was ist mit Dramen? Mit Tanz? Mit Tecno? Gut, das hängt man nicht so schön an die Wand. Aber Kunst ist Kunst.
Naja, ich würde da differenzieren. . Darstellende Kunst im weitesten Sinne und auch Musik existiert vor dem und auch durch das Publikum. Das sind Aufführungen. Klar könnte sich irgendein oberreicher Zipfel eine Originalpartitur ersteigern, die einsperren und sie anschauen. Aber das Ganze wird erst durch die Aufführung existent. Irgendwie etwas anderes, finde ich.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Zitat von daggy5gram im Beitrag #26 Besonders schlimm ist es allerdings, wenn es beim erwerb nicht um den kunstaspekt geht, sondern eine rein wirtschaftliche transaktion.
Oder kriminelle wirtschaftliche Transaktionen - Stichwort Geldwäsche durch Kunsthandel.
Zitat von Katelbach im Beitrag #35. Darstellende Kunst im weitesten Sinne und auch Musik existiert vor dem und auch durch das Publikum.
. Irgendwie etwas anderes, finde ich.
das muss ich drüber nachdenken....
ist das nicht irgendwie ein ewiges Thema in der kunstrezeptionsanalyse? Inwieweit ein KunstWERK mit dem Betrachter /Publikum interagiert bzw. ob ein Kunstwerk/form von Betrachtern "abhängt"?
Ich glaub ich hab da mal was gewusst
Ist aber interessant, weil es ja ähnelt oder? Der van Gogh im Oligarchen Schuppen ist genauso "weg" wie die Oper, die nie mehr aufgeführt wird.
Aber ist sie das? Ich glaub, Kunst existiert nicht für sich allein, sondern eben in Bezug auf die Menschen die sie erschaffen, erfassen, bewundern oder ablehnen. Das ist vielleicht ein Unterschied zwischen einem Kunstspektakel und einem Naturschauspiel (?)
Was mit Literatur? ist der Roman immer derselbe, egal wer ihn liest und für sich erschließt?
Finde ich ein interessantes Thema! Gemälde sind halt mehr "Möbel" und damit fassbarer als ein Gedicht.
Interessantes Thema!
Ich finde übrigens, dass grad die Kommerzialisierung den Zugang von Hinz und Kunz zur Kunst verbreitert hat! Weniger elitär gemacht.
Vielleicht kann auch nur der Künstler selbst sagen, was ok ist? Ob es für ihn ok ist, wenn sein Werk im Safe erfreut oder ob es jeder sehen soll? Wenn, müsste es doch der entscheiden, der es hergestellt hat, oder?