Tri-tra-trullala, tri-tra-trullala... ♫ (es ertönt die nervige, übliche Kaschperltheatermusik)
Kaschperl Seid ihr alle da? Grüß Euch Gott, Kinder! Ich bin's - der Kaschperl! Und ich such' gerade den Seppel. Kinder, habt ihr den Seppel gesehen?
Kinder (gelangweilt) Is' uns doch wurscht, wo der blöde Seppel abhängt!
Kaschperl Wollen wir ihn mal rufen, Kinder, ja? Ruft jetzt alle mit mir mit: Seppel! Seppel!
Kinder(genervt) Auf's Maul?!
Kaschperl Kinder, schaut's einmal, wer da kommt: der Herr Wachtmeister! Den frag' ich jetzt mal, ob er weiß, wo der Seppel ist. Herr Wachtmeister, Herr Wachtmeister, hast du den Seppel gesehen?
Schutzmann Seppel? Kenn' ich nicht. Aber ich suche den Halter des grün-blau-rot-karierten Fahrzeugs, das da hinten in der Feuerwehrzufahrt parkt. Können Sie mir da eventuell einen Tipp geben?
Kaschperl Uiii, Herr Wachtmeister - grün-blau-rot-kariert, sagen sie? Genau so, wie mein Kaschperl-Kostüm vielleicht? Und das steht in der Feuerwehrzufahrt? Na sooo was... Kinder, wer würde denn so etwas dummes tun?
Da kommt ja die Feuerwehr gar nicht mehr durch, wenn's brennt!
Kinder (schweigen verstockt und hantieren mit einem Feuerzeug)
Großmutter (aus dem Off) Zu Hilfe, zu Hilfe, es brennt!
Kaschperl O je Kinder, habt ihr das gehört? Es brennt bei der Großmutter! Da müssen wir ihr schnell helfen - kommt, rufen wir zusammen die Feuerwehr: hun-dert-zwölf, hun-dert-zwölf... schnell, ruft alle mit!
Schutzmann(schüttelt den Kopf und zückt das Handy, um Hilfe zu holen) Bekloppter Spinner!
(aus der Ferne hört man Tatü-Tata)
Kaschperl Ja Kinder, wie schön: da kommt ja schon die Feuerwehr!
Schutzmann Bloß blöd, daß die Feuerwehr nicht zum Haus von der Großmutter hinter kann, so lange das grün-blau-rot-karierte Fahrzeug vor der Zufahrt parkt!
Kaschperl Da haben Sie absolut Recht, Herr Wachtmeister! So eine bodenlose Dummheit - was machen wir denn jetzt da am besten?
Was meint ihr, Kinder, sollen wir das grün-blau-rot-karierte Fahrzeug zusammen wegschieben? Wollt ihr dem Herrn Wachtmeister und mir dabei kräftig helfen?
Kinder Nein, mach dein' Scheiß alleine!
Kaschperl KommenS, Herr Wachtmeister, schieben wir mal... kräftig... eins und zwei... und hau-ruck!
Schutzmann(genervt) So wird das nix! Die Karre bewegt sich keinen Zentimeter - is' die Handbremse angezogen.
Großmutter(aus dem Off, verzweifelt und hysterisch) Hilfe, Hilfe ... huuust... huuust... meine schönen Gardinen brennen schon... huuust... huuust... o je, o je, wo bleibt nur die Feuerwehr... huuust... huuuust...
(das Tatü-Tata wird lauter)
Feuerwehrhauptmann Wir wurden alarmiert, bei der Großmutter soll es brennen!
Kaschperl Was für ein Glück, Kinder: die Feuerwehr ist da! Rasch, rasch, retten sie die Großmutter, da hinten brennt ihr Haus!
Feuerwehrhauptmann Da habern wir jetzt aber ein Problem: wir haben heute Waschtag und der ganz lange Schlauch hängt noch zum Trocknen an der Leine. Und mit dem kurzen Schlauch kommen wir nicht bis zum Haus der Großmutter, weil da ein blau-grün-rot-kariertes Fahrzeug die Zufahrt blockiert.
Großmutter(aus dem Off) Hilfääää... huuuust... jetzt brennt schon der Teppich... huuuust... und meine Kaffeemühle.... huuuust.... aaaaah!.... ich brenn' ja auch schon.... HILFEEE!
Kaschperl Ui je, ui je, jetzt pressiert's langsam ein bißchen, Kinder. Herr Schutzmann, wollen wir es mit dem Feuerwehrhauptmann zusammen noch einmal probieren, das blau-grün-rot-karierte Fahrzeug da wegzuschieben?
Ich sperr' mal eben die Autotür auf und löse die Handbremse, dann tun wir uns leichter. Kinder, helft ihr uns noch einmal? Hau ruck, hau ruck... HAU RUCK!
Hurra! Wir haben es geschafft! Jetzt kann die Feuerwehr zum Haus von der Großmutter fahren und dort das böse Feuer löschen! So ein Glück!
Feuerwehrhauptmann Schätze, das hat sich erledigt. Da brauchen wir gar nicht mehr hinter zu fahren. Das Haus ist ja nur noch eine rauchende Ruine!
Kaschperl Und was ist mit der Großmutter?
Feuerwehrhauptmann Die liegt da hinten in der Ecke. Tot. Verbrannt. Nur die Brille ist noch ganz!
Kaschperl Tja, so geht's im Leben, Kinder: es ist oft schneller vorbei, als man denkt! Schade, dabei wollte ich doch mit der Großmutter Pflaumenkuchen essen... naja, egal. Immerhin ist die Brille noch ganz.
Seppel Servus, Kaschperl, was stinktn da so nach Rauch?
Kaschperl Ja Seppel, da bist du ja! Stell' dir vor, das Haus von der Großmutter ist verbrannt... und die Großmutter gleich mit...
Feuerwehrhauptmann ... weil wir nur den kurzen Schlauch dabei hatten und nicht hinterfahren konnten...
Schutzmann ... weil ein blau-grün-rot-kariertes Fahrzeug die Feuerwehrzufahrt blockiert hat...
Seppel Scheiße, dann kann ich den Kuchen in den Wind schreiben.
Kaschperl Das ist aber nicht so schlimm, Seppel! Steig' ein, wir fahren zur Gretel, ich glaube, die wollt' heute auch was backen. Auf Wiedersehen, Kinder! Auf Wiedersehen, Herr Wachtmeister! Auf Wiedersehen, Herr Feuerwehrhauptmann!
(Kaschperl und Seppel steigen in das blau-grün-rot-karierte Fahrzeug und brausen davon)
Schutzmann Liebe Kinder, habt ihr euch das Kennzeichen von dem Fahrzeug gemerkt? Das muß ich noch aufschreiben, das war nämlich falsch geparkt! Kinder (sind schon längst draußen und knallen sich Alkopops in die Birne)
Feuerwehrhauptmann Lassen Sie's doch gut sein, Herr Wachtmeister. Verbrannt ist verbrannt, da können wir jetzt eh nichts mehr ändern. Wir fahren zurück zur Wache, um den kurzen Schlauch zu waschen...
Schutzmann Sie haben Recht, Herr Feuerwehrhauptmann! Ich werde dann auch wieder meine Runde drehen. Auf Wiedersehen!
Das war Feuer und Flamme, das legendäre, erste Kaschperlstück vom 29.10.2007. So hat es angefangen damals. Das erste "echte" Theaterstück gab es im Januar 2008, gespielt in einem leeren Karton und mit einem recht speziellen Ensemble: einem unrasierten Engel in zu kurzem Hemd und einem feschen Teufel (unter anderem).
Und nach diesem Ausflug in die Vergangenheit wenden wir uns wieder der Gegenwart zu. Wer mag noch ein Käffchen?
An den geradezu inflationär eingesetzten Apostrophen lässt sich erkennen, daß der Versuch einer Theaterszene schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Nicht einmal ich schreibe mehr Sachen wie "ich hab'". Wobei ich natürlich "ich habe" schriebe, wenn ich es denn schreiben wollte.
Wos is? Wer schreibt wos? Mia brauchma eh koan Appastrof ned, mia lassn einfach weg, wosma ned braucha.
Ich habe mich drüben soeben gelöscht. Nach kurzem Abschiedspost. Das ist bewusst nicht mit dem Nicknamen unterschrieben habe.
Ich fühle mich immer noch leicht blümerant, wie du zu sagen pflegst, Nachwehen der Impfung. Aber egal. Heute hab' ich eh nichts vor. Und es schneit und schneit und schneit, juhuu!
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Es saugt und bläst der Heizungsmann, daß Mutti wieder heizen kann.
Im Keller lärmt es und ich hab zum Glück die Reizwäsche von der Leine genommen, bevor der Techniker den Raum betreten hat.
Jetzt widme ich mich der Ausarbeitung der Ideen, die mich heute vor Morgengrauen aus dem Bett gescheucht haben. Ich habe sie ohne Brille notiert und damit komme ich zum interessanten Teil: was wollte ich mir mit "Karten - Römer - Holz - vergrößern - Sterntaler - Staubsaugerbeutel" sagen?
Das letzte Wort kann ich nicht lesen. Könnte "Stadtmusikanten" heißen.
Ist auch noch da. Magst du den fiesen Höllensud vom Boden der Kanne, der schon eine Weile vor sich hingebrodelt hat - oder lieber einen frischen, magenschonenden?
Ich hab grade drüben abgeschlossen. Drei Türen. Unsere! Tja … Wenn grade nicht sowieso die Welt schräg stehen würde, dann hätte ich vielleicht nach meinen knapp 20 Jahren dort Seelenschmerz oder so - aber irgendwie isses mir inzwischen auch egal. Und ihre Print-Ausgabe können sie sich sonstwohin hängen. Wir sind ja weiterhin zusammen - und nur das zählt.
Interessanterweise war es mir nach dem ersten Schrecken (unmittelbar nach der Ankündigung vom Ende einer Ära) auch ziemlich schnell wurscht. Zum einen, wegen dieser und anderer Alternativen und zum anderen gibts wirklich Schlimmeres als die Fehlentscheidung, so viel standorttreues Klickvieh auf einen Schlag auf die virtuelle Straße zu setzen.
Dann sollen sie ihre Ideal-Diät, den grünen Joghurt, die hippe Strandmode, die Lebenshilfetipps aus Omas Küchenkalender und die Rezepte mit nur zwei Zutaten eben behalten. Ich werde in diesem Leben vermutlich nie wieder eine Brigitte kaufen.
Die gibts nämlich auch nicht mehr lang, glaub ich.
Oder sie wird rosa eingefärbt und beschränkt sich auf "welches pädagogisch wertvolle Kuscheltier schenke ich meinem hochintelligenten Einzelkind zu Weihnachten / Chanuka?"
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Zitat von Horus im Beitrag #246Oder sie wird rosa eingefärbt und beschränkt sich auf "welches pädagogisch wertvolle Kuscheltier schenke ich meinem hochintelligenten Einzelkind zu Weihnachten / Chanuka?"
Kann sein, aber auch das ist ein Magazin, das ich mir dann nicht in gedruckter Form kaufen werde. Aus dem Alter bin ich raus - und die Blagen zum Glück auch.