Habt Ihr bezüglich Eurer elektronischen Hinterlassenschaften für den Fall Eures Todes etwas geregelt?
Inzwischen gibt es ja auch Dienstleister, die das elektronische Erbe dann verwalten, Löschungen vornehmen, ggf. (im Vorfeld definierten) Personen elektronische Dokumente, Fotos etc. zukommen lassen, Abmeldungen vornehmen, ggf. vielleicht in viel besuchten Foren eine Bekanntmachung (Traueranzeige) posten usw.
Oder lasst Ihr das laufen im Sinne von "nach mir die Sintflut"?
Mir geistert das schon länger im Kopf herum und jetzt, da es aktuell einen Strang bzgl. verstorbener User gibt, dachte ich mir, ich frage mal in die Runde.
Ich habe noch nichts geregelt, treibe mich aber auch nicht in vielen Foren o.ä. herum. Es gibt keine Fotosammlungen, die ich eine Cloud hochgeladen hätte, auch keine sonstigen gesammelten Werke.
Vielleicht hinterlege ich eine Liste mit Zugangsdaten und schreibe dazu, was damit passieren soll? Hmm ... da kommt aber auch immer wieder etwas hinzu oder ich ändere Passwörter. Außerdem möchte ich nicht, dass sich ggf. jemand vor meinem Ableben schon Zugang verschafft.
Forum ist mir egal, da kennt mich keiner. Bei Xing zum Beispiel werden mir aber regelmäßig zwei Menschen als Kontakt vorgeschlagen, von denen ich weiß, dass sie tot sind. Das finde ich gruselig, so möchte ich im Falle des Falles nicht noch ewig herumgeistern.
Ich bin demnächst bei einem Seminar zum Thema Digitaler Nachlass, mal sehen.
Bis jetzt denke ich noch: wer mir nahe steht, wird es erfahren und bei den anderen: *schulterzuck*
Hier z.B. würde mich wohl niemand vermissen und darum wollte ich auch kein "unvergessen" Schild haben, wenn es auch bei anderen stimmig ist.
Werbung, die per Email kommt wird dann irgendwie durch Leitungen geistern und sich auf einem ebenso toten Account ansammeln... muss mich das dann noch jucken? Eher nicht...
Ich habe sämtliche Zugangsdaten zu allem und jedem in einem elektronischen Passwortsafe. Das Masterpasswort, um diesen zu öffnen, kennt auch mein Mann. Und vice versa. Sollten wir beide gleichzeitig hops gehen, wäre das einfach Pech.
print, ich würde Dich sehr wohl vermissen.
Was Du hast, kann jeder haben, doch was Du bist, kann niemand sein.
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Ich hab mich mit dem Thema schon einmal auseinandergesetzt mit einer Anwältin und bin bei einigen Themen trotzdem zwigespalten. Gerade was Forenzugehörigkeit angeht, Namen bestehen lassen oder löschen?
Das meiste andre werde ich wohl löschen lassen, einfach weil diese Konten ja niemand betreut und ich nicht möchte, dass da was gehackt und Schindluder betrieben wird. Also ja, weiter als angedacht ist das Thema bei mir, aber noch nicht ganz zu Ende gedacht.
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Danke für das interessante Thema. Der BGH hat dazu vor längere Zeit eine interessante Entscheidung getroffen (Aktenzeichen: III ZR 183/17) und den Eltern als Erben Zugung zum Facebook Account ihrer verstorbenen Tochter gewährt.
Letztendlich geht es nicht nur um soziale Medien.
Alles, was das Konto betrifft kann auch auf dem Server der Bank belassen werden etc. Wir werden immer mehr digital machen und die meisten werden das dann nur noch abspeichern.
Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen. Meister Eckhart
Ich habe das umgekehrt. Ein Bekannter leitete eine große FB Gruppe als alleiniger Admin, keine Moderatoren. Leider ist er 2018 verstorben und so ist die Gruppe zwar noch existent, sehr aktiv, aber leider unmoderiert. Viel Spam kommt rein. Ich habe schon mehrfach versucht, seine Tochter zu kontaktieren und auch Facebook. Niemand reagiert. Damit mir das selbst nicht mal passiert, habe ich überall zumindest weitere Admins angelegt. Mein Sohn kommt an alle meine Domains, meine Passwörter sind alle in einem Tool gespeichert, das mein Nachwuchs öffnen kann. Bei Facebook könnte man seinen Nachlass regeln, ich habe meine Tochter als Erbin eingetragen. Sie kann das dann auf "in Erinnerung an" stellen.
@print - ich mag Deinen Diskussionsstil sehr und mir würde das garantiert abgehen. Die Person print kenne ich natürlich nicht :-)
Bei mir gehen digitales und normales Erbe ein bisschen durcheinander ....
Aktuell arbeite ich ja noch und habe Mitarbeiter. Für die gibt es eine Akte, in der alle wesentlichen Kontakte stehen, die im Falle meines Todes zu informieren sind. Darunter sind auch Menschen, die ich aus der Bri oder dem BFO kenne und die sich dann entsprechend hier äußern können.
Wenn ich kein Büro bzw. keine Mitarbeiter mehr habe, wird es diese Akte in Papier geben und meine Erben - wer auch immer das sein wird, wird sie schon finden. Aktuell wüsste mein Lebensgefährte meinen Zugangscode zu meinem i-phone, auf dem alles wesentliche (auch alle wesentlichen Passwörter) gespeichert sind und könnte dann meine Eltern (so sie mich überleben) mit entsprechenden Informationen versorgen.
Online gespeichert habe ich nichts und ich habe mich weder in der Bri löschen lassen noch soll das hier passierten, was ich hier schreibe, kann jeder jetzt hier lesen und nach meinem Tod eben auch.
Aber insgesamt wird das noch ein spannendes Thema für die nächsten Jahren und Jahrzehnte.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Zitat von print im Beitrag #8 @Puls, wenn du so wenig virtuelle Präsenz hast bzw. dort speicherst (Fotos z.B.), was genau treibt dich um?
Ach - mir geht doch immerzu so viel durch den Kopf. 😃
Die Digitalisierung wird immer mehr voran schreiten, die Sicherheit der Daten ist manchmal fraglich, zudem fallen Lücken ja oft auch so spät auf.
Es erscheint mir (als Laie) kaum noch kontrollierbar, wo meine Daten so alles landen - zu Lebzeiten nicht und danach wohl auch nicht. Aufhänger für den Strang war, wie ich schon im Eingangsbeitrag schrieb, die gestrige Mitteilung, wie das Forum mit den Accounts Verstorbener User umgehen möchte.
Privat ist da wenig zu regeln... aber beruflich, bzw. Sachen, wo auch Kosten weiterlaufen würden. Ich werde da fürs erste mal eine einfache Liste machen, wo was wie zu abzumelden, bzw. zu löschen ist, bzw. wer da über mein Sterbchen informiert werden sollte. Nein, ich will nicht "nach mir die Sinnflut" denken, ich finde das ganz schlimm und z.T. auch egoistisch den Nachkommen gegenüber (und solch chaotische Verhältnisse haben wir schon durch in der Verwandschaft... währe da noch nen digitaler Nachlass hinzugekommen, glaube wir hätten alle am Rad gedreht.)
Interessant - bei Apple gibt es also offenbar einen Service dazu. (Letztlich ist es ja auch im Interesse der Firmen, dass da nicht ewig Daten rumliegen, die keiner mehr nutzt.)