Zitat von Hillie im Beitrag #19900Zum Thema "Zahnspange": Patensohn Nr. 2 wollte beim gemeinsamen Essen in einem Lokal auch seine Zahnspange auf den Tisch legen. Ich riet ihm, sie in eine Serviette zu geben. Als die Bedienung die leeren Teller wegräumte, griff sie auch nach der Serviette und bevor wir einschreiten konnte, war sie damit in der Küche verschwunden. Wir konnten die kostbare Spange gerade noch vor dem Abfall retten.
Kann ich toppen. Tochter wickelte sie auch in eine Serviette, vergaß sie allerdings. Fiel erst im Hotel auf. Nach einem panischen Anruf beim Griechen, ob ich in deren Müll wühlen dürfe (ich sah mich bereits im dunklen Hinterhof in den Containern hängen) und ich im Auto saß, der erlösende Anruf, sie wurde gefunden. Drauf gab's einen Metaxa und ein fettes Trinkgeld.
Dass Grundschulkinder nicht in der Lage sein sollten, allein eine Hoteltoilette aufzusuchen oder bei laufender Nase ein Taschentuch zu benutzen, finde ich wirklich seltsam. Was machen solche Kinder denn in der Schule?
Du hast keine Kinder, oder? Ich verstehe sogar, dass man sich manches nicht vorstellen kann, aber glauben wäre nett. Und sinnerfassend lesen wäre auch ein erster Schritt.
Ich habe nämlich nicht geschrieben, dass sich die Kinder nicht allein die Nase putzen. Aber vorausschauend ein Taschentuch dabei haben sie in dem Alter auch eher nicht. Sie fragen also. Und es war auch nur exemplarisch für viele mögliche Anliegen, die Kinder während einer Mahlzeit haben können und die dafür sorgen, dass Eltern oft permanent Ablenkung ausgesetzt sind.
Zweitens gibt es bei der Selbständigkeit einen großen Unterschied zwischen gewohnter und ungewohnter Umgebung, zwischen fittem und müden Kind etc. Es ist auch nicht immer alles rational. Mein Sohn bleibt problemlos allein daheim, auch wenn es draußen dunkel ist, gruselt sich aber bis heute, wenn er allein ins obere Stockwerk soll, wenn der Rest der Familie unten ist. Das muss man nicht rational verstehen, er fühlt es aber so. Und dass man nicht ganz allein abends mit 7 in einen kühlen Keller mit langen Fluren will (oder alternativ allein ins Hotelzimmer), um aufs WC zu gehen, kann ich schon verstehen. Das ist was anderes als vormittags aufs Schulklo, wo ich bekannte Gesichter treffe und das Gebäude auswendig kann. Erstklässler trauen sich übrigens anfangs auch oft noch nicht allein und dürfen daher in den ersten Wochen jemanden mitnehmen.
Zitat von Hillie im Beitrag #19900Zum Thema "Zahnspange": Patensohn Nr. 2 wollte beim gemeinsamen Essen in einem Lokal auch seine Zahnspange auf den Tisch legen. Ich riet ihm, sie in eine Serviette zu geben. Als die Bedienung die leeren Teller wegräumte, griff sie auch nach der Serviette und bevor wir einschreiten konnte, war sie damit in der Küche verschwunden. Wir konnten die kostbare Spange gerade noch vor dem Abfall retten.
Kann ich toppen. Tochter wickelte sie auch in eine Serviette, vergaß sie allerdings. Fiel erst im Hotel auf. Nach einem panischen Anruf beim Griechen, ob ich in deren Müll wühlen dürfe (ich sah mich bereits im dunklen Hinterhof in den Containern hängen) und ich im Auto saß, der erlösende Anruf, sie wurde gefunden. Drauf gab's einen Metaxa und ein fettes Trinkgeld.
Ja, passiert schnell. Freunde haben ihre sogar daheim auf die Art entsorgt. In unserem Fall wäre die Spange im Hotelzimmerbad in ihrer Box am richtigen Ort gewesen. Tochter hatte aber vergessen, sie rauszunehmen und nichts gesagt - sonst hätte ich sie wahrscheinlich einfach kurz zurück aufs Zimmer getragen.
Zitat von Flau im Beitrag #19876 Das (edit: Erziehung) ist doch immer ein ganz fließender Prozess und man bekommt als Außenstehende nie ein Standbild der Familie, sondern immer nur eine Momentaufnahme.
Zitat von Vanessab im Beitrag #19886Also wenn die Schuhe die ganze Zeit in meinem Blickfeld gestanden wären, wäre ich rüber gegangen und hätte höflich gefragt, ob es möglich wäre, die Schuhe aus meinem Blickfeld zu stellen.
das waere mir persoenlich zu uebergriffig gewesen ...
Verstehe ich - und hätte ich ganz bestimmt auch nicht gemacht. Per se sind ja neue Kinderschuhe kein ekelerregender Anblick, also hätte ich mich auch nicht so daran gestoßen.
Vielleicht meine Macke, aber ich hasse es, wenn Frauen ihre Handtaschen auf den Tisch stellen. Macht mich geradezu kribbelig ;). Andere hingegen registrieren sowas nicht mal. Auch da halte ich mich zurück, weil's mich nichts angeht.
Oh echt? Kannst Du benennen, was Du an der Handtasche auf dem Tisch fies findest? Ich find das voll spannend.
Mir fällt gerade nichts ein, was ich jetzt bei anderen fies finde. Doch halt, bestimmte Piercings. Geht mich nix an, find ich nicht schön, kommuniziere ich natürlich nicht. Allerdings ist das ja auch kein "Verhalten".
"It has to be possible to feel the pain in one community without denying it to the other. It has to be!" John Oliver
Moderatorin in den Foren zu Beziehung und Sex, zu Kunst, Musik und Literatur, zu Politik und Tagesgeschen und zum Handwerken (warum auch immer). Ueberall sonst gilt: Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.
In der Kletterhalle gibt es immer mal wieder Eltern, die ihre Kinder in Socken oder gar barfuss klettern lassen. Das spreche ich an. Ich möchte meine Hände nicht auf Griffe legen, die im Fussschweiss fremder Kinder getränkt sind.
Zitat von Stina im Beitrag #19902Und dass man nicht ganz allein abends mit 7 in einen kühlen Keller mit langen Fluren will (oder alternativ allein ins Hotelzimmer), um aufs WC zu gehen, kann ich schon verstehen.
Ich finde deine Beispiele wirklich an den Haaren herbeigezogen. Ich habe noch nie, weder mit noch ohne Kinder, erlebt, dass sich die Toiletten eines 4-Sterne-Hotels "in einen kühlen Keller mit langen Fluren" befanden. Aber lassen wir das, bevor wir uns hier mit immer neuen Problemen auseinandersetzen müssen, die sich am Tisch eines 4-Sterne-Restaurants ergeben könnten.
Die erste Generation verdient Geld, die zweite verwaltet das Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt vollends. (Ulf Poschardt, Shitbürgertum)
Zitat von Amelanchier im Beitrag #19908In der Kletterhalle gibt es immer mal wieder Eltern, die ihre Kinder in Socken oder gar barfuss klettern lassen. Das spreche ich an. Ich möchte meine Hände nicht auf Griffe legen, die im Fussschweiss fremder Kinder getränkt sind.
Was stattdessen? Schuhsohlen sind doch erst recht nicht sauber?
Zitat von Amelanchier im Beitrag #19908In der Kletterhalle gibt es immer mal wieder Eltern, die ihre Kinder in Socken oder gar barfuss klettern lassen. Das spreche ich an. Ich möchte meine Hände nicht auf Griffe legen, die im Fussschweiss fremder Kinder getränkt sind.
Aber das ist doch bestimmt sowieso verboten oder? In der hiesigen Kletterhalle musst Du entsprechendes Schuhwerk tragen, entweder eigenes oder dort leihbares. Socken sind beim Klettern ja auch höllegefährlich. 😱 In Hallenspielplätzen (Softplay) wird bei uns auch immer kurz gecheckt, dass die Kinder Socken anhaben (besonders an warmen Tagen), sonst muss man welche kaufen.
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Zitat von Stina im Beitrag #19902Und dass man nicht ganz allein abends mit 7 in einen kühlen Keller mit langen Fluren will (oder alternativ allein ins Hotelzimmer), um aufs WC zu gehen, kann ich schon verstehen.
Ich finde deine Beispiele wirklich an den Haaren herbeigezogen. Ich habe noch nie, weder mit noch ohne Kinder, erlebt, dass sich die Toiletten eines 4-Sterne-Hotels "in einen kühlen Keller mit langen Fluren" befanden.
In unserem ist das so. Die Toiletten sind auf einer Etage mit Skikeller, Wäscheraum, Wellnessbereich und auch ich als Erwachsene bin da in der Anfangszeit gerne mal falsch abgebogen. Es muss aber auch gar nicht so sein. Meine Tochter wollte zum Beispiel bis vor gar nicht allzu langer Zeit, dass ich einmal mitgehe und mit ihr gucke, wie das Schloss funktioniert und ob sie es wieder aufbekommt. Auch das ist finde ich nachvollziehbar. Der Sohn meiner Freundin (auch bald 11) hat Angst, dass sich in einer Kabine jemand versteckt und ihn überfallen will.
Stina, ja das kenne ich auch mit Angst alleine auf die Toilette zu gehen und je nach Örtlichkeit verstehe ich das voll. Ich selber gehe äußerst ungern auf Tankstellen Toiletten und in ewigen Gängen allein rumlaufen ist auch nicht meins.
harder, better, faster, stronger
beating the competition ist easy, beating yourself is a never ending commitment
Zitat von Internistin im Beitrag #19909Ich finde deine Beispiele wirklich an den Haaren herbeigezogen. Ich habe noch nie, weder mit noch ohne Kinder, erlebt, dass sich die Toiletten eines 4-Sterne-Hotels "in einen kühlen Keller mit langen Fluren" befanden.
... Meine Tochter wollte zum Beispiel bis vor gar nicht allzu langer Zeit, dass ich einmal mitgehe und mit ihr gucke, wie das Schloss funktioniert und ob sie es wieder aufbekommt. Auch das ist finde ich nachvollziehbar.
Stina, wir reden jetzt aber komplett aneinander vorbei. Dass du mit deiner Tochter ein Mal zur Toilette mitgegangen warst, damit sie sich mit der Örtlichkeit und dem Toilettenschloss vertraut machen kann, ist absolut nachvollziehbar und nicht der Rede wert. Du sprachst aber davon, dass die Eltern total gestresst am Tisch eines Sterne-Restaurants sitzen, weil sie "viele Dinge gleichzeitig tun und im Blick behalten müssen". Als ein Beispiel nanntest du dann den Toilettengang der Kinder, so als müssten die Eltern ihre Kinder jedes Mal begleiten.
Die erste Generation verdient Geld, die zweite verwaltet das Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt vollends. (Ulf Poschardt, Shitbürgertum)
In meinem Haus ist das Licht im Aufzug kaputt. 😶 Ich gebe zu, dass ich eine besondere Anspannung hatte, als ich gerade hoch fuhr. Dann auch wenn nur einfach das Licht nicht funktioniert, könnte es ja theoretisch sein, dass ...
(Der Aufzug ist zwar nicht alle Nase lang kaputt, aber er hat schon öfter was.)
Wo es vorhin von Schafwolle eingeworfen wurde, dass sie Handtaschen auf dem Tisch stehend im Restaurant nicht mag, mich schaudert es immer, wenn Leute ihre Handtaschen, andere Taschen und Rücksäcke an Bahnhöfen, auf Treppen im Wartebereich etc. neben sich abstellen und sie bei nächster Gelegenheit auf Sitzen abstellen, wo Leute Platz nehmen. Das finde ich unhygienisch. Mein Mann hatte sich früher auch nichts dabei gedacht und ist immer so verfahren, bis sein Rucksack mal in einem am Boden klebenden Kaugummi landete. Das saß, weil blieb haften. Ein sichtbares Beispiel, dass sich am Boden noch ganz andere unappetitliche Hinterlassenschaften befunden haben könnten, die man nun nicht mehr sieht, aber vielleicht mal da waren und mehr oder weniger gut oder schlecht weggeputzt wurden oder auch nicht.
Nochmal: ich habe einfach nur eine Reihe möglicher und gängiger Kinderanliegen aufgezählt. Mir ging es nicht um das einzelne Anliegen, sondern ich habe versucht, die Frage zu beantworten, was denn da so anstrengend sein kann. Das bedeutet nicht, dass es allabendlich genau diese 4 oder 5 Beispiele waren. Es könnte auch sein - ich hab Schluckauf - meine Beine tun weh - ich hab meine Stifte im Zimmer vergessen - kann ich mir ein Eis an der Theke holen?
Du bist die, die sich an den Details aufhängt. (Und ja - meine Tochter wäre mit 7 auch an mehreren Abenden nacheinander nicht allein auf die Toilette, aber ob das in der Situation überhaupt jemals vorkam, weiß ich wirklich nicht mehr)
Stina, ich kenne das von den Kindern und den Enkeln. Die beiden Großen (9) gehen im Restaurant in Begleitung der Papas zur Toilette, wenn es separate Herrentoiletten gibt.
Kinder sind doch keine Soldaten. Manche gehen mit 6 schon alleine wohin und andere erst mit 10. So ist es und so soll es auch sein. Jeder Jeck / jedes Kind ist anders.