Zitat von Nicolo im Beitrag #18526 Naja, dritter bis fünfter Bildungsweg? Als ich studierte, saß ein Herr Anfang 70 in meinen Geschichtsvorlesungen und -seminaren.
Die FrGe lautete aber::“Studieren Sie noch, oder arbeiten Sie schon?“
… und ich bekam mit, dass er eine geschätzt 60 –jährige Frau das Gleiche fragte, und sie dann geschmeichelt kicherte. Ich bleibe dabei: plumper Versuch eines Gesprächeinstiegs.
Aber mein Zug rollt nun wenigstens. Er wurde, tataaa… na, was war es heute? zu spät bereitgestellt. Wird immer gerne genommen.
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"Paradise has never been about places. It exists in moments. In connection. In flashes across time."
Zitat von ralice im Beitrag #18484Mit ein Bißchen good will ist das doch hinzubekommen! Gerade die Engländer, wie auch die Amerikaner, habe ich persönlich immer als sehr offen und freundlich erlebt. ( Ausnahme: in den USA an den Flughäfen!) Dagegen habe ich die Franzosen durchgehend als arrogant erlebt, wenn man nicht fließend französisch spricht! Und ich habe öfters durch EU- Projekte auch beruflich mit ihnen zu tun gehabt. Sie wollten i m m e r alles übersetzt bekommen, schickten selber aber alle Unterlagen nur in Französisch! Ob das jetzt die beteiligten Griechen oder Italiener lesen konnten, kümmerte sie nicht. Selbstredend erwarteten sie, dass man am Flughafen habtacht stand, während sie sich selber weder um ein Hotel, noch darum kümmerten, wie unsereiner vom Flughafen zu ihnen gelangte. Und ich kenne viele andere Projektleiter, der Tenor war überall gleich! Offensichtlich sollten wir froh sein, dass sich La Grande Nation überhaupt beteiligte.
Die Erfahrungen mit den Franzosen kann ich komplett unterschreiben. Durch die ständige Übersetzerei durch ihre mitgebrachten Dolmetscher während Sitzungen sahen sie sich zudem ständig bewogen, auf wirklich jede Äußerung eines der anderen Teilnehmer erneut zu reagieren. Und es mussten auch immer alle warten, bis für sie übersetzt wurde - während alle anderen vertretenen Nationen sich auf englisch abarbeiteten. Wenn alle so gehandelt hätten wie die Franzosen, wären aus 1-Tages-Sitzungen vermutlich ganze Wochen geworden…
In den 90ern waren wir mit unserem Campingbus in der Bretagne. Zu unserer Überraschung waren da sehr viele Urlauber aus Großbritannien unterwegs. Es war mir ein Rätsel, wie sich die britischen Urlauber und die französischen Platzbetreiber eigentlich verständigten.
.............................. life is all about finding people who are your kind of CRAZY ..............................
Zitat von Syriana im Beitrag #18525Heute war es soweit. Zum ersten Mal hat mir ein Junge im Bus seinen Platz angeboten. Vermutlich war er nur gut erzogen und bietet allen Frauen seinen Platz an. Ja, bestimmt. ...
oh ja, beim ersten Mal war ich auch irritiert!
Und auch mit Ü70 habe ich immer noch den inneren Drang, meinen Platz anzubieten, wenn ein älterer Mensch das Verkehrsmittel betritt. Ohne eine Ahnung zu haben, wer eigentlich älter ist. Meistens bleibe ich inzwischen aber sitzen, sofern nicht jemand noch hinfälliger wirkt als ich.
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In der Bretagne ist das ziemlich normal, Ullalla. Das ist anders als der Rest Frankreich, die Bretonen haben viel mehr mit den keltischen Brüdern und Schwestern auf den britischen Inseln gemeinsam als mit dem Rest Frankreichs. Hab ich auch so erlebt.
Dodadadiamoisongdesisahoidamoiaso
Ein kluges Wort, und schon bist du Kommunist (Autoaufkleber aus den 80ern)
Zitat von Syriana im Beitrag #18525Heute war es soweit. Zum ersten Mal hat mir ein Junge im Bus seinen Platz angeboten. Vermutlich war er nur gut erzogen und bietet allen Frauen seinen Platz an. Ja, bestimmt.
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In solchen Momenten komme ich dann auch eher ins Grübeln
Aber: Ich habe das beobachtet. Zum Beispiel nach Augenschein "Ausländer" bieten dann doch eher mal einer Frau einen Platz an (auch wenn sie nicht bedürftig aussieht).
Zitat von Ullalla im Beitrag #18530 oh ja, beim ersten Mal war ich auch irritiert!
Den Moment hatte ich, als mir bei McD ein Schüler ( der in einer Gruppe stand, die mich überragten, auch ein neues Gefühl, gehörte eher zu den Großen in meiner Altersklasse damals...lange her) die Tür aufhielt und mich vorließ ! Da war ich so kurz vor 50. War ja nett gemeint, aber #aufplusterndvorEntsetzen , ich war schon etwas konsterniert. Heute passiert mir das nicht mehr oft, was ich eigentlich bedaure. Ich bin so doof und halte anderen auch mal die Tür auf und gebe den Vortritt. Leider wird man da auch öfters mal mit dem Pförtner verwechselt und es wird zur Dauerfunktion.
Gedanken sind frei und fliegen hoch - bis die Realtät sie einfängt....
Zitat von Nicolo im Beitrag #18526@Syriana Naja, dritter bis fünfter Bildungsweg? Als ich studierte, saß ein Herr Anfang 70 in meinen Geschichtsvorlesungen und -seminaren.
Das war vielleicht ein Gasthörer ? ist auch mein Plan für die Zeit in der Rente, weil es viele Themen gibt, die mich interessieren.
Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag. - Charlie Chaplin -
Mir hat kürzlich sogar eine nette junge Dame geholfen, schwere Taschen nach Hause zu schleppen. Das war unglaublich lieb und wirklich hilfreich an dem Tag. Was hab ich mich gefreut!
_____________________________________ Ich bin Karla48 aus dem alten Brigitte-Forum.
Zitat von Malaita im Beitrag #18538 Wenn es dann tatsächlich mal wieder zu einer Pandemie kommt, stehen sie alle aber wieder da: Was machen wir am besten?
Vermutlich wie bei Corona bereits praktiziert: Einschließen, Lockdown, soziale Kontakte endgültig eliminieren, natürlich ohne anschließend psychologische oder sonstige Hilfe zu leisten. (Wer in den letzten Jahren versucht hat, einen Therapieplatz oder auch nur eine Beratung zu bekommen, weil sein Leben oder die berufliche Existenz durch die Pandemie bzw. die Maßnahmen zertrümmert wurde, versteht, was ich meine.) Ich mache das nicht nochmal mit. Wenn ich mich infizieren sollte und sterbe... dann ist es so. Besser, als wieder monatelang alleine isoliert in der Wohnung zu hocken. Knast ohne vorherige Straftat.
Ich habe beim ersten Lockdown noch brav pariert, beim 2. war ich sperriger und hätte auch Verbote ignoriert. Nützt aber nichts, wenn Deine Kontakte aus Angst nicht mitmachen.
Und wie alte Menschen in den Pflegeheimen gelitten haben... ich will das hier gar nicht vertiefen, es war so grausam. In den Medien wurden häufig die Leiden der Kinder hervorgehoben (ich will das nicht verharmlosen, aber die haben doch Eltern und vielleicht Geschwister, da besteht doch Kontakt), aber die einsamen Alten waren kaum der Rede wert. Ich will meine damalige Aufregung nicht neu beleben und beende hier besser den Tag für mich.
Ich verstehe den Wunsch nach Aufarbeitung durchaus (ist hier in Ö ja ebenfalls ein Thema). Aber ich denke nicht, dass *die Politik* das leisten kann.
Wie schon während der Pandemie, schätze ich auch hier die Meinung von Herrn Drosten, der in erster Linie für wissenschaftliche nachträgliche Aufklärung plädiert, um eine Grundlage für zukünftige Maßnahmen im Fall einer erneuten Pandemie zu schaffen. Nur daran kann sich nämlich die Politik überhaupt orientieren und Bewertungen vornehmen.
... Englische Wissenschaftler beispielsweise hätten sehr gute Auswertungen gemacht über die Wirksamkeit von Maßnahmen während der Pandemie, sagte er der "Augsburger Allgemeinen".
Aus den zusammengefassten Ergebnissen könne man eindeutige Botschaften ableiten, sagte Drosten. Jede Pandemie ist laut Drosten zwar anders, aber es gebe Elemente, die man übertragen könne. "Aber erst, wenn wir unsere Kenntnisse zusammengetragen haben, können wir auch in die Zukunft schauen.
Zitat von LisaSH im Beitrag #18539 ... Besser, als wieder monatelang alleine isoliert in der Wohnung zu hocken. Knast ohne vorherige Straftat.
Ich habe das überhaupt nicht in dieser Stringenz erlebt, konnte jederzeit jemanden draußen treffen (und habe das auch getan).
Ich habe zu dem Zeitpunkt meine Schwiegermutter zuhause gepflegt und hatte richtig Angst um sie. Deswegen haben wir uns rigoros an die Maßnahmen gehalten. Im Nachhinein vielleicht übertrieben, aber wir hatten keine Wahl - man wußte ja nichts!
Zitat von LisaSH im Beitrag #18541Ich habe beim ersten Lockdown noch brav pariert, beim 2. war ich sperriger und hätte auch Verbote ignoriert.
So war es bei uns auch. Noch einmal würde ich das auch nicht mitmachen. Wir haben das auch nur wegen des kranken Kindes gemacht, ansonsten wäre mir das völlig egal gewesen.
Eine alte Indianer Legende besagt: Wenn Du stirbst, begegnest Du auf der Brücke, die zum Himmel führt, allen Tieren, die Dir auf Deinem Weg zu Lebzeiten begegnet sind. Und diese Tiere entscheiden, ob Du weiter gehen darfst oder nicht.
Ich habe mich durchweg an die Maßnahmen gehalten, was mir aber auch nicht schwer fiel, weil ich einen "einsamen" Admin-Job in einem sonst leeren Büro habe. Was mir im Nachhinein aber richtig, richtig übel aufstößt, sind die endlosen Überstunden und die vielen Wochenenden, die ich in die Administration dieser Regelungen für einen größeren Bereich reingesteckt habe, weil man bei uns hyper-superkorrekt war, einschließlich dem Datenschutz rauf, runter, links und rechts, den Lüftungsregelungen für künstliche Belüftung, etc. etc. etc. Und das, während es gerade in der Gastro deutlich lockerer zuging, wo man sich eben nicht an alles hielt. Als ich mitkriegte, dass da (privat organisiert) etliche hundert Leute aus genau meinem Bereich, nur mit einem Test wedelnd, im Bierzelt singend auf den Bänken tanzen durften, während ich Auslegungen zur Abstandsregelung gebastelt habe, bin ich wütend geworden (und bin es zum Teil immer noch), meine Lebenszeit für Sinnlosigkeiten verschwendet zu haben, anstatt wie andere Renovierungsprojekte oder Hobbies ausgeübt zu haben. Wenn es noch einmal zu sowas kommen würde, ist mein Goodwill aufgebraucht: ich würde Freitags um 16:00 Uhr heimgehen und den Laptop am Wochenende nicht aufklappen. Und dann wäre es halt chaotischer...
Mein Goodwill ist nach dem, was wir in der Praxis und privat erlebt haben auch aufgebraucht. Das ständige Hin und Her mache ich nicht noch einmal mit und schon gar nicht, dass wir planen und machen, um alles organisiert zu halten und die Patient/innen machen, was sie wollen.
Schmiert Euch die Highwaisthosen,Cropped Tops,Gürtel und High Heels dahin, wo die Sonne nicht hinkommt und nehmt das intermittierende Fasten und Keto mit. Ich bin es Leid, mich unzulänglich und schuldig zu fühlen!
Dann hoffen wir mal, dass es nicht zum prognostizierten worst case kommt, wo Virulenz und Letalität sich vereinen, wie bei der Pest oder der Spanischen Grippe.
"Das vornehme Wort Kultur tritt anstelle des verpönten Ausdrucks Rasse, bleibt aber ein bloßes Deckbild für den brutalen Herrschaftsanspruch." Theodor W. Adorno
"Wohlstandsstreben allein macht keine guten Bürger." Alexis de Tocqueville