In Deutschland ist der Abrechnungsweg ein anderer. Und bei der stark überalterten Gesellschaft bei uns, werden neue Konzepte auch schlecht angenommen. Hier gibt es viele Ü 70 jährige die kein Internet haben oder eine Email Adresse.
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Hier rechnet die Apotheke direkt mit der KK ab. Die KK schickt dann noch mir eine Rechnung für alles, was in meiner Franchise nicht enthalten ist bzw. wenn mein Selbstbehalt noch nicht voll ist.
Die Alterspyramiden sind zumindest vergleichbar. Hier ist es jetzt ein nebeneinander der verschiedenen Optionen. Auch mit dem Papierrezept kommt man noch zum Ziel, aber ich muss meine Zeit nicht damit verschwenden.
Zumindest innerhalb der Praxis (siehe Überprüfung der PT Verschreibung) sollte aber das Personal von derart fehleranfälligen und überflüssigen Aufgaben entbunden sein. Einscannen, Daten checken, Warnung auswerfen- das ist keine Aufgabe für eine Fachkraft, sondern für den digitalen Assistenten.
Digitalisierung ist so lange ganz fein bis Server ausfallen, Strom ausfällt oder Server über Monate gehackt sind und nichts mehr geht. Nicht alles, was modern ist, ist ohne Backup sinnreich.
Das ist aber eine andere Frage, nämlich wie weitgehend will man digitalisieren. Aber WENN man einen Service digitalisiert, könnte man sich schon bemühen, den Prozess nicht unnötig kompliziert oder sogar vollkommen idiotisch zu gestalten. Und dass niemand einen Plan dafür hat, falls mal längerfristig Strom ausfällt, dürfte klar sein.
Zitat von Letti im Beitrag #17401Und bei der stark überalterten Gesellschaft bei uns, werden neue Konzepte auch schlecht angenommen. Hier gibt es viele Ü 70 jährige die kein Internet haben oder eine Email Adresse.
Das ändert nichts daran, dass die Konzepte (in aller Regel) schlecht durchdacht sind. Damit überzeugt man Skeptiker erst recht nicht, sondern bestätigt sie.
Das Konzept mit dem digitalen Rezept ist schon gut. Schlecht vorbereitet sind aber anscheinend immer noch etliche Praxen. Bei meiner hat es vom ersten Tag an geklappt, meine HA hat mir erzählt, sie hätten die Mitarbeiter und sich selbst wochenlang geschult. Ich gehe zur Sprechstunde, bekomme ein Rezept, das die Ärztin selbst eingibt, bin ein paar Minuten später in der Apotheke und bekomme mein Medikament. Geht doch!
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Zitat von Letti im Beitrag #17401In Deutschland ist der Abrechnungsweg ein anderer. Und bei der stark überalterten Gesellschaft bei uns, werden neue Konzepte auch schlecht angenommen. Hier gibt es viele Ü 70 jährige die kein Internet haben oder eine Email Adresse.
Echt, Letti, kennst du das so? Das Internet gibt es immerhin schon seit den 90ern (natürlich wurde es noch früher erfunden, ich meine jetzt die breitere Nutzung). Die heutige Generation 70 - 80 war also in den 40gern und 50gern, als das zur Normalität wurde. Ich habe lange überlegt, aber ich kenne keine Leute über 70, die überhaupt keine Berührungspunkte damit haben. Mag sein, dass wir ein unterschiedliches Umfeld haben - ich lebe seit Jahrzehnten großstädtisch - aber ich frage mich schon lange, wann das mit den "älteren Leute, die mit den neuen Technologien nicht klarkommen" überholt sein wird.
Zitat von Fels im Beitrag #17407Das Konzept mit dem digitalen Rezept ist schon gut. Schlecht vorbereitet sind aber anscheinend immer noch etliche Praxen. Bei meiner hat es vom ersten Tag an geklappt, meine HA hat mir erzählt, sie hätten die Mitarbeiter und sich selbst wochenlang geschult. Ich gehe zur Sprechstunde, bekomme ein Rezept, das die Ärztin selbst eingibt, bin ein paar Minuten später in der Apotheke und bekomme mein Medikament. Geht doch!
Seufz ... darum geht es ja auch gar nicht. Es geht darum, dass man - wenn man zwischendurch ein Rezept braucht - extra in die Praxis latschen muss, um die Karte durchzuziehen, wenn man in dem Quartal noch nicht beim Arzt war. Und DAS ist eben NICHT durchdacht. Ich z.B. muss nicht viermal im Jahr zum Arzt, brauche aber regelmäßig ein Medikament. Und da bin ich nicht allein.
Ich kenne sogar Menschen unter 70, die überhaupt keine Affinität zum Internet haben. Meistens sind das solche, die sich beruflich nicht damit befassen mussten und dann auch privat den Anschluss verpasst haben.
In der Generation, die jetzt ü80 ist, hat über die Hälfte in meinem (dörflichen) Umfeld weder PC noch Smartphone.
Zitat von Fels im Beitrag #17407Das Konzept mit dem digitalen Rezept ist schon gut. Schlecht vorbereitet sind aber anscheinend immer noch etliche Praxen. Bei meiner hat es vom ersten Tag an geklappt, meine HA hat mir erzählt, sie hätten die Mitarbeiter und sich selbst wochenlang geschult. Ich gehe zur Sprechstunde, bekomme ein Rezept, das die Ärztin selbst eingibt, bin ein paar Minuten später in der Apotheke und bekomme mein Medikament. Geht doch!
Seufz ... darum geht es ja auch gar nicht. Es geht darum, dass man - wenn man zwischendurch ein Rezept braucht - extra in die Praxis latschen muss, um die Karte durchzuziehen, wenn man in dem Quartal noch nicht beim Arzt war. Und DAS ist eben NICHT durchdacht. Ich z.B. muss nicht viermal im Jahr zum Arzt, brauche aber regelmäßig ein Medikament. Und da bin ich nicht allein.
Das musste man ja nun vorher auch schon beim Papierrezept, das hat sich nicht geändert. Nur vorher konnte ich mit dem Papierrezept in die Apo und sofort das Medikament abholen. Nun eben nicht mehr, ich muss am Folgetag nochmal extra losfahren, am gleichen Tag kann ich es nicht abholen, da die Ärzte in der Praxis die Signaturen erst abends nach Feierabend eingeben. Das ärgert mich auch gewaltig.
Ich wäre aber auch sehr dafür ein Jahresrezept erstellen zu können. Wenn jemand chronisch krank ist, und das Medi eh braucht, dann ändert sich doch nichts ausser evtl. nach vielen Jahren mal die Dosis.
Zitat von Nordsee im Beitrag #17377Wahrscheinlich entstehen die Probleme, wenn der Arzt das Rezept nicht sofort selbst auf die Karte lädt, sondern den Vorgang dem Praxispersonal überlässt und die das dann irgendwann mal erledigen, wenn sie grad Zeit haben.
Das ist dann ein generelles organisatorisches Problem, auf das du als Patient keinen Einfluss hast. Und nicht jeder kann sich dann einen anderen Hausarzt suchen. In manchen Gegenden hat man keine Wahl und muss froh sein, wenn man überhaupt irgendwo genommen wird.
Bei mir ist es seit der Umstellung in 2024 viel umständlicher und zeitaufwändiger geworden, um ein Rezept und Medikament zu bekommen.
Ich fahre zur Hausarztpraxis mit dem Auto (mit den Öffentlichen wäre es noch zeitaufwändiger und würde viel länger dauern). Dann wird vom Praxisteam die Karte eingelesen. Erst abends wird das Rezept vom Hausarzt freigeschalten (da habe ich keinen Einfluss darauf). Es liegt also nicht am Personal. Bis Anfang Januar konnte ich mit dem Rezept im selben Gebäude im EG sofort in die Apotheke und die beiden Medikamente erhalten, die ich seit Jahren regelmäßig einnehmen muss.
Erst am nächsten Tag kann ich die Medikamente in einer anderen Apotheke (mit Auto) abholen, die etwas näher liegt (Vorteil: keine Parkgebühren), aber nicht fußläufig nah. Einfacher Fußweg zur nächsten Apotheke wäre ca. 30 Min.. Es gibt auch keine passende Busverbindung. Es sind halt jedesmal zwei Fahrten (Arzt+ Apotheke) an zwei Tagen notwendig im Quartal (egal, ob mit dem Auto oder den Öffentlichen), da das Rezept nie zeitnah vom Arzt freigeschaltet wird. Ich muss selten mal den Hausarzt persönlich aufsuchen. Sollte ich akut krank bzw. verletzt sein und sofort starke Medikamente benötigen, wäre das besonders unangenehm, mit Schmerzen (hohem Fieber, Durchfall, gehbehindert) an zwei verschiedenen Tagen aus dem Haus zu müssen, außer wäre in dem Quartal schon mal in der Praxis gewesen. Meine Dauermedikamente reichen für ein Quartal.
Selbst wenn jemand aus der Familie kommen würde und mit meiner Karte für mich zum Arzt fährt, um ein Rezept zu holen, müsste derjenige zweimal fahren. Das empfinde ich sehr umständlich. Wie gesagt, davor war es einfacher.
Es wäre hilfreich, wenn das Rezept sofort aktiviert werden würde für denselben Tag. Ich wies jedesmal freundlich darauf hin. Antwort: Unsere Ärzte schalten erst abends die Rezepte frei (wann? Die Uhrzeit der Freischaltung kenne ich nicht.).
Ich kann damit leben, sofern ich nicht zu stark körperlich eingeschränkt bin und noch mit dem Auto fahren kann oder jemanden aus der Familie finde, der mich zweimal vierteljährlich fährt.
Richtig umständlich war es vorige Woche in der Apotheke. Hole ein Medikament fürs Kind...kein E-Rezept:-)..., für eine Packung mit 50 Tabletten. War nicht vorrätig. Nur 10er und 20er Blister. Jetzt musste die PTA erst Kontakt mit der KK aufnehmen, da sie wohl, wenn sie 2 mal 20 und einmal 10 rausgeben, Probleme bei der Abrechnung mit der Kasse bekommen. Musste an nächsten Tag noch mal jemand zur Apotheke fahren.
Für mich als Patient gleicht das System der KK ganz oft einem Schildbürgerstreich für "Verstehen sie Spaß"
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
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Zitat von Nordsee im Beitrag #17410Ich kenne sogar Menschen unter 70, die überhaupt keine Affinität zum Internet haben. Meistens sind das solche, die sich beruflich nicht damit befassen mussten und dann auch privat den Anschluss verpasst haben.
In der Generation, die jetzt ü80 ist, hat über die Hälfte in meinem (dörflichen) Umfeld weder PC noch Smartphone.
Das zeigt gut, wie sehr man dazu tendiert, die Gegebenheiten in der eigenen "Blase" als allgemein zu verstehen. Mich erstaunt das tatsächlich, was du schreibst.
Stansouth, doch, das liegt schon am Personal. Am Arzt. Ich habe bisher bei meiner Hausärztin und bei 2 Fachärzten Rezepte bekommen, alle haben direkt freigegeben. Ein Facharzt hat (soweit ich das beobachten konnte) direkt das Medikament selbst isn System eingegeben, die anderen haben das machen lassen und dann freigegeben. Wie die Unterschrift auch, die ja auch nicht erst abends gegeben wurde, sondern maximal ein paar Minuten nach dem Termin.
Mag sein, dass dies für die Ärzte umständlicher ist, das kann ich nicht beurteilen. Ein Problem des Patienten sollte es jedenfalls nicht sein, ich finde es auch ein absolutes Unding, wenn man das Rezept nicht sofort einlösen kann.
Zitat von Sonnenwende im Beitrag #17404Digitalisierung ist so lange ganz fein bis Server ausfallen, Strom ausfällt oder Server über Monate gehackt sind und nichts mehr geht. Nicht alles, was modern ist, ist ohne Backup sinnreich.
Naja „modern“….
Wenn das ein Problem ist, dann sollte uns aber der digitale Zahlungsverkehr mehr besorgen.
Jahresrezept: habe ich auch schon bekommen. Wird bei der Apotheke hinterlegt .
Das von euch beschriebene System ist wirklich komplett schwachsinnig. Das ist genau so eine halbe Digitalisierung, vor der in allen Workshops jeweils gewarnt wird. Man folgt dem alten Prozess statt den Prozess mit den neuen Möglichkeiten neu zu denken. Mich regt sowas auf.
Und: ich kenne auch niemanden mehr, der gar keine digitalen Medien nutzt. Und ich kenne durchaus einige Menschen, die > 80 Jahre alt sind.
Zitat von Nordsee im Beitrag #17410Ich kenne sogar Menschen unter 70, die überhaupt keine Affinität zum Internet haben. Meistens sind das solche, die sich beruflich nicht damit befassen mussten und dann auch privat den Anschluss verpasst haben.
In der Generation, die jetzt ü80 ist, hat über die Hälfte in meinem (dörflichen) Umfeld weder PC noch Smartphone.
Das zeigt gut, wie sehr man dazu tendiert, die Gegebenheiten in der eigenen "Blase" als allgemein zu verstehen. Mich erstaunt das tatsächlich, was du schreibst.
Das ist gar nicht der Fall. Ich meine bestimmt nicht, dass es überall so ist, wie hier auf dem Dorf. Aber das gibt es eben AUCH, dass alte Menschen überhaupt keine digitalen Medien nutzen. Die gehen auch für jede Überweisung zur Bank und zahlen eine Gebühr.
Ich könnte mir vorstellen, dass das mit dem quartalsweisen Einlesen der KK Karte demnächst auch überflüssig ist, denn das Bundeskabinett hat doch Ende Mai das Versorgungsstärkungsgesetz beschlossen und ein Baustein ist, dass die Quartalspauschalen abgeschafft werden. Das hier hatte ich neulich in einem anderen Strang schon gepostet:
„Unser Gesundheitssystem braucht eine Generalüberholung, um stark zu bleiben. Parallel zur Krankenhausreform ist die Reform der ambulanten Versorgung deswegen zwingend notwendig. Dafür machen wir zunächst die Arbeit der Hausärztinnen und Hausärzte attraktiver, streichen Budgetvorgaben und schaffen die bürokratischen Quartalspauschalen ab. . Arzttermine zu bekommen wird für Patientinnen und Patienten dadurch einfacher, unnötige Arztbesuche fallen weg und lange Wartezeiten in den Praxen werden vermieden. Wir verbessern außerdem das Angebot an Psychotherapie, insbesondere für Kinder und Jugendliche und für besonders schwer erkrankte Patienten.
Das kostet aber einen dreistelligen Millionenbetrag im Jahr, weshalb jetzt die KK Beiträge steigen werden. Von nichts kommt nichts.
Wir liegen in Deutschland an der Spitze, was die Anzahl der jährlichen Arzt-Patientenkontakte betrifft. Kein anderes Volk in Europa geht so häufig zum Arzt.“
Dauert aber bestimmt noch, bis sich das in den Hausarztpraxen rumgesprochen hat.
Wusstet ihr, dass 14 Muskeln aktiv sind, während man eine Flasche Wein öffnet? Folgt mir für mehr Fitnesstipps!
Laut einer Erhebung der Bitcom im Jahr 2023 benutzen 73 Prozent der Senioren über 65 Jahren ein Smartphone oder ein herkömmliches Handy. Im Jahr 2021 waren es noch 68,8 Prozent.
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Das ist gar nicht der Fall. Ich meine bestimmt nicht, dass es überall so ist, wie hier auf dem Dorf. Aber das gibt es eben AUCH, dass alte Menschen überhaupt keine digitalen Medien nutzen. Die gehen auch für jede Überweisung zur Bank und zahlen eine Gebühr.
Da haben wir uns missverstanden. Ich meinte mich selbst. Ich hatte eher gedacht, dass das, was ich in meinem großstädtischen Umfeld habe, mehr oder weniger überall gilt.
Also, meine Schwiegermutter, fast 90, hat ein Smartphone und der größte Teil ihrer Mitbewohner im Seniorenstift auch. Die alten Leute regeln so gut wie alles per WhatApp, die eine oder andere hat auch ein MacBook. Aber ich denke, das liegt vor allem daran, dass Kinder und Enkelkinder darauf bestehen.
Zitat von Convallaria im Beitrag #17416Stansouth, doch, das liegt schon am Personal. Am Arzt. Ich habe bisher bei meiner Hausärztin und bei 2 Fachärzten Rezepte bekommen, alle haben direkt freigegeben. Ein Facharzt hat (soweit ich das beobachten konnte) direkt das Medikament selbst isn System eingegeben, die anderen haben das machen lassen und dann freigegeben. Wie die Unterschrift auch, die ja auch nicht erst abends gegeben wurde, sondern maximal ein paar Minuten nach dem Termin.
Mag sein, dass dies für die Ärzte umständlicher ist, das kann ich nicht beurteilen. Ein Problem des Patienten sollte es jedenfalls nicht sein, ich finde es auch ein absolutes Unding, wenn man das Rezept nicht sofort einlösen kann.
Ich denke, das liegt an der Signatur für das Rezept. Die Ärzte benutzen sicherlich eine qualifizierte elektronische Signatur (QES). Diese darf - so stelle ich mir das aufgrund eigener Nutzung dieser Signatur in einem anderen Bereich vor - nur der Arzt anbringen, auch wenn das technisch die Mitarbeiterin könnte. Wahrscheinlich signiert dann der Arzt am Abend alles.
Ob es bei anderen Praxen hier eine Softwarelösung gibt, ist sicherlich davon zu unterscheiden. Wahrscheinlich macht das doch die Mitarbeiterin; ist dann jedoch so, als würde sie die Unterschrift des Arztes nachmachen. Achtung: Alles Mutmaßungen von mir aufgrund meines Berufsumfelds, kann technisch für Arztpraxen ganz anders