In München werden derzeit eher Gebühren für Nichterscheinen nach Reservierung und Zeitfenster für die Anwesenheit abends diskutiert.
Am platten Land machen viele Wirtschaften zu. Nicht erst seit der Covid-Phase. Vieles ändert sich, so Bringdienste sind wohl ein Zeichen, dass durchaus bestellt wird, aber eben nicht auswärts gegessen.
Ich finde oft Getränkepreise irre überteuert. Super wäre, wie in Frankreich, dass eine Karaffe Leitungswasser einfach kostenlos gestellt werden muss.
Ingesamt mangelt es in meinen Augen und Gaumen oft an Qualität und Expertise. Ich koche selber super und gerne. Qualitativ auch meistens weit über dem Gastroangebot was die Herkunft der Waren angeht.
Wenn ich essen gehe, will ich was haben. An Leistung, Ambiente und Freundlichkeit. Wenn ich das nicht kriege, gehe nicht mehr hin. Wir gehen meistens Pizza essen, das machen wir nicht selber oder mit den Kindern zum Inder. So "fine dining" Gedöns mach ich lieber selber oder lasse mich von meinem Mann bekochen.
Was es bräuchte ist eine Art Serviceoffensive und mehr Aufbruchstimmung. Zumindest in Deutschland. In Österreich erlebe ich unisono mehr Qualität und Expertise bisher.
Das oben ist meine private Meinung. Mein pers. Empfinden. Meine Wahrnehmung.
Das stimmt. Teilweise liegt es aber auch an den Gästen, die das Servicepersonal demotivieren.
Insofern hat die Situation etwas Gutes, wenn das Angebot rarer wird, sind die Gäste vielleicht dankbarer und respektvoller.
Und ich bin für eine mindestens 10% Servicecharge auf der Rechnung - was mir Wirte und Kellner bezüglich Trinkgeld erzählen, ist zum Fremdschämen. Wenn es an den paar Euro scheitert, bleibt man besser zuhause.
Zitat von Mingararin im Beitrag #15051 In München werden derzeit eher Gebühren für Nichterscheinen nach Reservierung und Zeitfenster für die Anwesenheit abends diskutiert.
Das wird hier bei mir auch immer mehr zur Regel. Ich hab neulich in einem kleinen beliebten Ausflugscafe einen Lunch an einem Samstag für 8 Leute organisiert. Ich musste eine Kreditkarte hinterlegen, die mit $160 vorbelastet wurde, (aber nicht abgebucht). Canceln ging bis 24 Stunden vorher, sonst wäre für jedes Nichterscheinen oder zu späte Cancellation $20 abgebucht worden. Wir hatten einen Tisch für 90 Minuten.
Das wird mehr und mehr usus. Plus 15% Feiertags- und Sonntagszuschlag (da die Angestellten auch Zuschlag aufs Gehalt bekommen).
Ich verstehe die Kreditkartengeschichte sogar. So ein kleiner Laden braucht jeden Kunden und dort läuft es meist mit Vorbestellung, da es da keine richtige Laufkundschaft gibt, liegt zu abgelegen. Und an WE geht da kaum keiner auf Verdacht hin, da meist ausgebucht.
Ansonsten ist es hier mit den Preisen genauso wie bei euch. Noch vor Covid war es total üblich, abends oder auch mittags mal eben 'was essen zu gehen', da war man mit $25 gut dabei und hatte eine top internationale Auswahl und war satt. Die Auswahl hat man immer noch, aber heute zahlt man für ein Hauptgericht locker zwischen $28 und $50, was vor 6 Jahren noch $20-$30 gekostet hat. $50 sind ca 30 Euros. Ein Glas Wein unter $15 ist ein Glücksfall. Ich trinke inzwischen eher alkoholfreies (einheimisches) Bier, da kostet die Flasche $7-$9. Ich gehe inzwischen wieder dazu über, selbst zu kochen und Ausgehen als was Spezielles anzusehen, so wie früher. Lieferdienste nutze ich nicht, weil mir da die Fahrer zu sehr ausgebeutet werden udn auch die Restaurants nicht das bekommen, was ihnen zustehen sollte. Ich mag es auch lieber frisch vom Herd auf den Teller, am liebsten in Restaurants, wo ich sehe, wie zubereitet wird.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
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Auch die Stadtplaner der Kommune haben eine Mit Verantwortung. Wo ich lebe, hat man ein großes Einkaufs Center hingebaut, nach 10 Jahren hat man in nur 500 Meter Entfernung noch eins gebaut 😱 Und alle Geschäfte gleich:Deichmann, Douglas, Hunkemöller, DM usw. Und das alte Center ist jetzt schon lange fast komplett leer. Und jetzt heult die Stadtverwaltung. Nein, sry, das auf und Verbraucher zu schieben, nö. Und der Online Handel bietet Menschen auch Arbweitsmöglichkeiten. Wieso soll ich den örtlichen Handel unterstützen? Damit der Profit der Betreiber erhalten bleibt? Ein Shop wird doch nicht aus wohltätigen Motiven betrieben. Vielleicht sollten wir einsehen, daß man nicht mehr so viele Läden braucht. Ist ja so, wir sehen es doch alle an den leerstehenden Geschäften in den Zentren. Das ist doch Realität. Mehr Grün, guter Wohnraum, darüber würde ich persönlich mich freuen.
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Zitat von Mendo im Beitrag #15052Und ich bin für eine mindestens 10% Servicecharge auf der Rechnung - was mir Wirte und Kellner bezüglich Trinkgeld erzählen, ist zum Fremdschämen. Wenn es an den paar Euro scheitert, bleibt man besser zuhause.
Was sind denn für dich ein paar Euro? Wenn man für 100€ essen geht, kommen nochmal 10€ Trinkgeld obendrauf. Das läuft bei mir nicht unter "den paar Euro".
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ja klar, aus betriebswirtschaftlicher Sicht verstehe ich das auch....
Aber mir ist das ungut. Ich finde 90 min auch total knapp zum Essen. Oft kriegt das auch weder Küche noch Service hin. Oder es ist von der Stimmung her so eine Art "Kantinen-Gefresse in der Pause mit Blick auf die Uhr"
Nee, da bleib ich lieber daheim. Ich gehe gerne und viel aus, aber ich gehe lieber in Kneipen oder Biergarten etc. als so "Fein"
Fein hatte ich schon genug im Leben. Bin daran grad satt.
Das oben ist meine private Meinung. Mein pers. Empfinden. Meine Wahrnehmung.
Zitat von Mendo im Beitrag #15052Und ich bin für eine mindestens 10% Servicecharge auf der Rechnung - was mir Wirte und Kellner bezüglich Trinkgeld erzählen, ist zum Fremdschämen. Wenn es an den paar Euro scheitert, bleibt man besser zuhause.
Ich nicht. Wenn ich gut bedient werde, gebe ich gerne trinkgeld, aber ich möchte nicht automatisch noch mal Geld zahlen müssen unabhängig von der Leistung des Service.
Im übrigen ist es hier anders als in USA, wo die Service Charges wirklich notwendig ist und zum Lohn gehört. Hier werden aber Servicekräfte bereits entlohnt.
Zitat von Mendo im Beitrag #15052Und ich bin für eine mindestens 10% Servicecharge auf der Rechnung - was mir Wirte und Kellner bezüglich Trinkgeld erzählen, ist zum Fremdschämen. Wenn es an den paar Euro scheitert, bleibt man besser zuhause.
Was sind denn für dich ein paar Euro? Wenn man für 100€ essen geht, kommen nochmal 10€ Trinkgeld obendrauf. Das läuft bei mir nicht unter "den paar Euro".
Und "die paar Euro" kann nur jemand als solche bezeichnen, wenn sein/ihr Portemonnaie gut gefüllt ist.
Zitat von -franzi- im Beitrag #15057[quote=Mendo|p1124765]Und ich bin für eine mindestens 10% Servicecharge auf der Rechnung -
Wenn ich gut bedient werde, gebe ich gerne trinkgeld, aber ich möchte nicht automatisch noch mal Geld zahlen müssen unabhängig von der Leistung des Service.
Kenne ich beides. In Ungarn und Polen ist das manchmal schon eingerechnet. Da erlebe ich den Service aber oft als absolut untadelig und vorbildlich: freundlich, gut gelaunt, gepflegt und informiert über das Angebot. Und das oft sogar auf deutsch und englisch!
Wenn der Service total super ist, gebe ich gerne und gut Trinkgelder. Für "Karte, Teller, Rechnung" sehe ich ehrlich gesagt nicht ein, mehr als 1, 2 Euro draufzulegen.
Wäre gut, wenn dem Personal der Konnex zwischen dem Diridari und dem eigenen Verhalten deutlicher wäre. Ich denke mir manchmal meinen Teil, wenn eine Bedienungs-Person nicht mal bitte und danke sagt und dann aber die Hand aufhält....
Tipps: ja gerne! Wofür: für außer!!ordentliche Leistung.
Das oben ist meine private Meinung. Mein pers. Empfinden. Meine Wahrnehmung.
Teilweise wird das mit den Zeitslots in München schon realisiert. Habe das als Staffel erlebt: vier Personen dürfen 4h bleiben, zwei Personen 2h. Mit unseren Kindern sitzen wie niemals 4 Stunden beim Essen, ich habe auch kein Sitzfleisch. Aber in dieses Lokal gehe ich nicht mehr, dass ist mir zu ungastlich.
Zitat von Immernagellack im Beitrag #15054 Vielleicht sollten wir einsehen, daß man nicht mehr so viele Läden braucht. Ist ja so, wir sehen es doch alle an den leerstehenden Geschäften in den Zentren.
Mehr Grün, guter Wohnraum, darüber würde ich persönlich mich freuen.
Hat für mich aber rein gar nichts mit dem zu tun, was ich unter *belebter Innenstadt* verstehe.
Hier werden - von den Grünen natürlich ;) - auch Baumpflanzungen veranlasst und sog. Erholungs- und Begegnungsoasen in der FuZo geschaffen. Ist ja eine nette Sache, nur frage ich mich: wovon erholen? Vom vielseitigen Shopping-Erlebnis eher nicht ...
Grundsätzlich ist die Bereitschaft, Trinkgeld zu geben zurück gegangen. Wenn ich mir überlege, dass wir in unserem Beruf als Physiotherapeuten früher (vor 20 - 30 Jahren) in manchem Monat 200 - 400 DM bekommen haben von den Patienten, dann sieht das heute ganz anders aus. Die Leute sind zufrieden, geben aber meist nichts oder maximal nach etlichen Behandlungen mal 5 oder 10 Euro.
Inzwischen sind halt auch die Zuzahlungen recht hoch geworden, wenn jemand für 6 x Krankengymnastik an die 20 Euro selbst zuzahlen muss, sinkt natürlich auch die Bereitschaft, dem Therapeuten noch was zu geben.
Wir hatten die Diskussion mit dem Trinkgeld schon öfters. Ich bin da nicht konsens mit der Mehrheit und finde alles unter 10% knausrig. Nein, ich habe auch nur eine kleine EU Rente. Ich habe aber während des Studiums im Service gearbeitet, es ist ein Knochenjob zu unsozialen Arbeitszeiten und man stinkt nach Essen. Frauen müssen sich um eine Kinderbetreuung bemühen, um diese Uhrzeit gibt es keine Kita und keinen Hort.
Wenn man guten Service möchte, muss man dafür bezahlen. Alles andere ist ausnutzerisch. Kein Wunder, daß es in diesem Bereich einen Fachkräftemangel gibt.
Zitat von Mingararin im Beitrag #15056ja klar, aus betriebswirtschaftlicher Sicht verstehe ich das auch....
Aber mir ist das ungut. Ich finde 90 min auch total knapp zum Essen. Oft kriegt das auch weder Küche noch Service hin. Oder es ist von der Stimmung her so eine Art "Kantinen-Gefresse in der Pause mit Blick auf die Uhr"
Nee, da bleib ich lieber daheim. Ich gehe gerne und viel aus, aber ich gehe lieber in Kneipen oder Biergarten etc. als so "Fein"
Fein hatte ich schon genug im Leben. Bin daran grad satt.
Von der Küche her ging's ganz gut, die waren gut aufgestellt, normalerweise reichen auch 90 Minuten, wenn man hinterher noch was anderes in der Gegend machen kann. Was Wochenends Mittags besser geht als Abends, finde ich - obwohl man es hier generell nicht kennt, dass man ewig lang im Restaurant sitzen bleibt und gemütlich isst und schwatzt. Leider. Was aber blöde war, bei uns - eine der Frauen hatte sich verspätet und wir haben mit 20 Minuten Verspätung erst bestellt. Da wurde es mit dem Essen etwas hektisch. Man musste uns dann höflich aufscheuchen, da die nächste Gruppe schon da stand. Das mach ich nächstes Mal anders.
Aber die Location war halt so schön.
'Fein' mag ich z zt auch nicht mehr so, das ist mir hier oft viel zu überdreht, mehr Kunst als alles andere. Pretentious.
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Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #14976... Und dann noch die Erhöhung des Mindestlohns, den zwar hier niemand zahlt, alle zahlen mehr, aber die müssen ja dann auch rauf, wenn der steigt. ...
Diese "Logik" erschliesst sich mir nicht. Wenn ich mit meinem Personal 15 EUR/h vereinbart habe, dann muss ich doch nicht mehr zahlen, nur weil der Mindestlohn auf 13,60 EUR steigt.
Das ist eben die Praxis. Mindestlohn ist für Ungelernte beispielsweise Küchenkräfte die schnibbeln oder spülen, dafür arbeitet niemand im Service oder in der Küche, der auch nur ein bisschen was drauf hat. Natürlich kommen die zum Inhaber und sagen, hömma, ich hab jetzt 14 Euro, als wir das ausgemacht haben, lag der Mindestlohn noch deutlich niedriger. Mindestlohn ist jetzt auf 13,60 gestiegen, in ein paar Monaten ist er 13,95 Euro, das sind also 14 Euro, da musst du mir schon mehr zahlen, der Abstand muss gewahrt bleiben. Natürlich muss man dann nicht mehr zahlen, aber dann hat man halt keine Leute mehr.
Mich wundert immer, dass alle dafür sind, die Löhne im Niedrigbereich zu erhöhen (ich ja auch), aber wir sollten uns schon dessen bewusst sein, wer das bezahlt: wir alle, wer sonst.
Das gleiche gilt auch in anderen Branchen und in anderen Berufen. Natürlich gehen die Löhne im Niedriglohnsektor auch nach oben, wenn der Mindestlohn steigt.
Wusstet ihr, dass 14 Muskeln aktiv sind, während man eine Flasche Wein öffnet? Folgt mir für mehr Fitnesstipps!
In Australien ist Trinkgeld keine Pflicht. Hier liegt das Minimumgehalt für Festangestellte im Service zwischen $23 und $28 die Stunde und für Casuals um die $30/$31. Wochenendzuschlag 125-150%, Feiertagszuschlag 225%. Man gibt TG, wenn man extra zufrieden war, man wird aber nicht dumm angeguckt, wenn man es nicht tut.
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Wenn man guten Service möchte, muss man dafür bezahlen. Alles andere ist ausnutzerisch. Kein Wunder, daß es in diesem Bereich einen Fachkräftemangel gibt.
wie siehst du denn da die Postion des Unternehmens?
Und wie gesagt, ich honoriere einen exzellenten Service gerne. NACHHER. Also nachdem er exzellent war.
Gibts du denn immer hohe Trinkgelder? Auch bei so la la Service?
Wenn ich 5,90 für einen Kaffee zahle und der mir maulfaul und lauwarm gebracht wird, gebe ich 6,50. Aber im Grund stinkt es mir. Am liebsten gäbe ich da gar nix, traue mich aber nie.
Für ein Mittagessen für sagen wir 20,40 gebe ich 23 Euro. Wenn ich aber das Gefühl hatte, die Kellnerperson hat die Arbeit nicht erfunden, die Atmosphäre war lausig und der Raum ungeheizt oder ... etc, auch nur 22.
Zitat von Fels im Beitrag #15062Grundsätzlich ist die Bereitschaft, Trinkgeld zu geben zurück gegangen. .
ja. Berichten alle irgendwie relevanten Branchen.
Ich finde es sogar gut. Die Mentalität für im Grunde jeden Handschlag, der ZU DEM NORMALEN Tätigkeitsfeld gehört, die Hand aufzuhalten ist mir von jeher suspekt.
Tipps honorieren außerordentliche, zusätzliche Leistungen. Mehr Freundlichkeit, mehr Mitdenken, überhaupt Denken, mehr Elan, mehr... Lieber die Löhne höher machen, Trinkgeld abschaffen.
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Zitat von frangipani im Beitrag #15067 Man gibt TG, wenn man extra zufrieden war, man wird aber nicht dumm angeguckt, wenn man es nicht tut.
der Idealfall, finde ich.
Bei uns hat sich irgendwie total verselbständigt, diese Trinkgeldgeberei..... Also dass das so habituell wurde trotz völlig anderer Entlohnung und Arbeitsverträge als in den USA, die oft als Referenz herangeführt werden, wenn wer die Hand besonders weit aufhalten will.
Das oben ist meine private Meinung. Mein pers. Empfinden. Meine Wahrnehmung.
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #15066... Natürlich kommen die zum Inhaber und sagen, hömma, ich hab jetzt 14 Euro, als wir das ausgemacht haben, lag der Mindestlohn noch deutlich niedriger. Mindestlohn ist jetzt auf 13,60 gestiegen, in ein paar Monaten ist er 13,95 Euro, das sind also 14 Euro, da musst du mir schon mehr zahlen, der Abstand muss gewahrt bleiben. ...
Tja, das mag für Dich die Praxis und "natürlich" sein. Die Leute, die ich persönlich kenne und die in solchen Jobs arbeiten, würden niemals so argumentieren. Das -pardon- "Abstands"-Gelaber höre ich eigentlich nur von Merz, Lindner und anderen Leuten, die garantiert niemals für Mindestlohn arbeiten würden.
Zitat ... Natürlich muss man dann nicht mehr zahlen, aber dann hat man halt keine Leute mehr. ...
Unter den mir bekannten Gründen, warum Gastro-Servicekräfte den Job wechseln, rangiert die Bezahlung unter "Ferner liefen ...", weil das Spielentscheidende sowieso die Trinkgelder sind.
Dass Gastro-Betreiber:innen gern was Anderes erzählen, wundert niemanden, der im Detail mitbekommt, wie die sich teilweise benehmen, wie unprofessionell bis gesetzeswidrig die ihre Läden "führen".
Eine mittlerweile stadteilbekannte "Perle" war über ein Jahr lang nicht in der Lage, die Bezahlung halbwegs pünktlich zu überweisen - also niemandem und nicht in einem einzigen Monat. Jetzt hat sie genau das Personal, dass sie verdient - nur noch Oberschüler:innen, die das Geld eigentlich gar nicht brauchen und auch genauso arbeiten. Bzw. nicht arbeiten, im Extrem also schlicht nicht erscheinen - "Oh, vergessen ..."
Zitat... Mich wundert immer, dass alle dafür sind, die Löhne im Niedrigbereich zu erhöhen (ich ja auch), aber wir sollten uns schon dessen bewusst sein, wer das bezahlt: wir alle, wer sonst. Das gleiche gilt auch in anderen Branchen und in anderen Berufen. Natürlich gehen die Löhne im Niedriglohnsektor auch nach oben, wenn der Mindestlohn steigt.
Bei bestimmten Dienstleistungen führt ein höherer Mindestlohn zu höheren Preisen - und trotzdem ist ein Mindestlohn m.E. auf einem gewissen Niveau wichtig. Eine "automatische" Anpassung aller Löhne im Niedriglohnbereich zur Abstandswahrung nehme ich nicht wahr.
Zitat von Mendo im Beitrag #15063Wenn man guten Service möchte, muss man dafür bezahlen. Alles andere ist ausnutzerisch. Kein Wunder, daß es in diesem Bereich einen Fachkräftemangel gibt.
Fachkräfte im Service? Nö, das sind meist keine Fachkräfte.
In meiner Stammkneipe, von der ich anfangs erzählte, arbeiten vorwiegend Studis. Die sind super bemüht, und die bekommen natürlich Trinkgeld. Wegen: superbemüht.
Ansonsten: siehe oben: guter Service – gutes Trinkgeld.
Fachkräfte in der Gastro...zumindest hier...gibt es doch kaum noch. Unser Hotel vor Ort hat fast nur noch Servicekräfte asiatischer oder ukrainischer Herkunft.
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Zitat von Mingararin im Beitrag #15069Ich finde es sogar gut. Die Mentalität für im Grunde jeden Handschlag, der ZU DEM NORMALEN Tätigkeitsfeld gehört, die Hand aufzuhalten ist mir von jeher suspekt.
Sehe ich auch so. Ich habe von Kunden auch nie ein Extra bekommen, wenn ich mal ein Projekt besonders gut geleitet habe. War eben mein Job.