Zitat von schafwolle im Beitrag #12573Ich habe selbst einige Jahre im vorarlbergischen Kleinwalsertal gelebt und somit gelernt, die Gsiberger zu verstehen :).
Ich finde, wenn alle so sprechen und das rücksichtsvoll langsam , kann man sich ganz gut einhören. Vor allem wenn man den Dialekt eh schon kennt.
'Wenn morgen alle Frauen aufwachen und ihre Körper lieben würden, würde ein Milliardenmarkt in sich zusammenfallen.' - kleiderzimmer - ****** Moderatorin in den Bereichen: Ich bin neu hier! | Alleine leben | Ernährung und Kulinarik | Sport, Wellness, Fitness | Digitale Sicherheit | Digitales Kaufen, Verkaufen und Bezahlen | Rund um Social Media | Plauderecke | Hoffnungsforum |
Zitat von schafwolle im Beitrag #12573 *I bin in Bregenz gsi* “.
Alemannisch halt. Klingt in der Schweiz oder in Südbaden ähnlich.
Fun Fact: Es gab in Vorarlberg tatsächlich mal eine Volksabstimmung zur Einleitung von Verhandlungen über einen Beitritt zur Schweiz (1919 war das, in Wiki steht mehr darüber).
"Ein markantes alemannisches Dialektmerkmal, besonders häufig im Süden unseres Gebiets, sind auch die sogenannten Kurzverben wie go ‚gehen‘, sto ‚stehen‘, schlo ‚schlagen‘, lo ‚lassen‘, ho ‚haben‘, koo/choo ‚kommen‘, gää ‚geben‘ und nää ‚nehmen‘. Wie schon gesagt, sind diese Kurzverben besonders im Süden des Alemannischen in Gebrauch, jedoch bei gehen, stehen, geben, haben und lassen auch in den nördlicheren Gebieten.
Sehr exotisch mag auf Nicht-Alemannen die Verwendung des sogenannten Infinitiv-Partikels wirken. Er lautet gi/ge oder go (enstanden aus gehen) bzw. choo (aus kommen) und wird in Konstruktionen verwendet, die eine bestimmte Absicht oder einen Zweck ausdrücken sollen. Besonders in Verbindung mit Verben der Bewegung wird er verwendet, z. B.: ich gang go Wii hole ‚ich gehe Wein holen‘, i han miäße gi dängle ‚ich habe dengeln müssen‘, chumm choo ässe! ‚komm essen!‘ Auch bei Infinitivkonstruktionen wie es wird regnen finden sich im Alemannischen besondere Partikel, man sagt s kummt z rägne oder s chunnt gi rägne u. ä. Sehr eigenständig, wenn auch nur noch in Teilen des Alemannischen gut bezeugt, sind auch besondere Formen des Konjunktivs, die auf einer eigenen Ableitungssilbe beruhen. Als Beispiel kann ich/er käme gelten: Hier kann das Alemannische mit ich/er kämtig, kämti, kämt, kämi aufwarten.
Eigene Verhältnisse finden sich im Alemannischen vereinzelt auch bei der Zuordnung der Verben zu den starken bzw. schwachen Verbklassen. So bilden rufen, heben, dreschen, denken, brennen u. a. das Partizip nach der schwachen Konjugation, also griäft ‚gerufen‘, ghebt ‚gehoben‘, drescht ‚gedroschen‘, denkt ‚gedacht‘, brennt ‚gebrannt‘, während schimpfen oder hinken stark flektiert: gschumpfe ‚geschimpft‘, ghunke ‚gehinkt‘."
Zitat von schafwolle im Beitrag #12573 *I bin in Bregenz gsi* “.
Alemannisch halt. Klingt in der Schweiz oder in Südbaden ähnlich.
Fun Fact: Es gab in Vorarlberg tatsächlich mal eine Volksabstimmung zur Einleitung von Verhandlungen über einen Beitritt zur Schweiz (1919 war das, in Wiki steht mehr darüber).
Das wollte ich bei meinem Posting weiter oben über das Alemannische auch schreiben! Es geht das Gerücht, die Vorarlberger seien doch lieber Schweizer. 🙃
Zitat von schafwolle im Beitrag #12573 *I bin in Bregenz gsi* “.
Alemannisch halt. Klingt in der Schweiz oder in Südbaden ähnlich.
Ja, Südbaden klingt auch so. Ich hab in den Landkrimi mal reingeguckt und hab den Dialekt halbwegs verstanden. Eben weil ich lange Jahre Kontakte zu Leuten im Hochschwarzwald hatte. Aber wenn die alteingesessenen Dorfbewohner mal so richtig loslegten, war meist ganz schnell Bahnhof. 😳
Zitat von -franzi- im Beitrag #12567Ah, du hast heute "das Schweigen der Esel" gesehen, adp?
Das ist eben Vorarlberg. 😄 Ich glaube, vorarlbergisch es mehr alemannisch und weicht von allen österreichischen Dialekten extrem ab. Wahrscheinlich können sich Thurgauer und Vorarlberger besser verstehen.
Und die Westallgäuer (LK Lindau), mit denen sie ja eine direkte Grenze haben, wo ich lange Jahre gewohnt und anfangs nur etwas verstanden habe, weil ich vorher viel mit Schweizern zusammen war.
Zitat von Kambara im Beitrag #12580 Ila sagt Radlberger.^^
ZitatJa, Südbaden klingt auch so. Ich hab in den Landkrimi mal reingeguckt und hab den Dialekt halbwegs verstanden. Eben weil ich lange Jahre Kontakte zu Leuten im Hochschwarzwald hatte. Aber wenn die alteingesessenen Dorfbewohner mal so richtig loslegten, war meist ganz schnell Bahnhof. 😳
Bei mr auch oft. Danke für den Landkrimi-Tipp, hab ihn noch nicht gesehen. Die Reihe finde ich meistens ziemlich gut.
"Man muss dankbar sein, dass man überschätzt wird." Otto Schenk
@Kambara, sorry, der Text mit Ila ist nicht von dir, sondern von mir. Ich krieg's heut nicht besser hin. Die Zitiererei hier im F und bes. "Bearbeiten" nervt manchmal. Und jetzt auch noch Crosspostig von mir: Geht's dir ein bisschen besser? Jedenfalls gute Wünsche dafür!
"Man muss dankbar sein, dass man überschätzt wird." Otto Schenk
Zitat von Kunterbunt im Beitrag #12578https://www.alemannisch.de/eip/pages/eigene-sprache.php
"Ein markantes alemannisches Dialektmerkmal, besonders häufig im Süden unseres Gebiets, sind auch die sogenannten Kurzverben wie go gehen, sto stehen, schlo schlagen, lo lassen, ho haben, koo/choo kommen, gää geben und nää nehmen. Wie schon gesagt, sind diese Kurzverben besonders im Süden des Alemannischen in Gebrauch, jedoch bei gehen, stehen, geben, haben und lassen auch in den nördlicheren Gebieten.
Sehr exotisch mag auf Nicht-Alemannen die Verwendung des sogenannten Infinitiv-Partikels wirken. Er lautet gi/ge oder go (enstanden aus gehen) bzw. choo (aus kommen) und wird in Konstruktionen verwendet, die eine bestimmte Absicht oder einen Zweck ausdrücken sollen. Besonders in Verbindung mit Verben der Bewegung wird er verwendet, z. B.: ich gang go Wii hole ich gehe Wein holen, i han miäße gi dängle ich habe dengeln müssen, chumm choo ässe! komm essen! Auch bei Infinitivkonstruktionen wie es wird regnen finden sich im Alemannischen besondere Partikel, man sagt s kummt z rägne oder s chunnt gi rägne u. ä. Sehr eigenständig, wenn auch nur noch in Teilen des Alemannischen gut bezeugt, sind auch besondere Formen des Konjunktivs, die auf einer eigenen Ableitungssilbe beruhen. Als Beispiel kann ich/er käme gelten: Hier kann das Alemannische mit ich/er kämtig, kämti, kämt, kämi aufwarten.
Eigene Verhältnisse finden sich im Alemannischen vereinzelt auch bei der Zuordnung der Verben zu den starken bzw. schwachen Verbklassen. So bilden rufen, heben, dreschen, denken, brennen u. a. das Partizip nach der schwachen Konjugation, also griäft gerufen, ghebt gehoben, drescht gedroschen, denkt gedacht, brennt gebrannt, während schimpfen oder hinken stark flektiert: gschumpfe geschimpft, ghunke gehinkt."
Sehr interessante Sprache!
Tatsächlich klingt mir das alles sehr sehr bekannt. Die "Bergdörfer" rund um Nagold bei Stuttgart reden alle so.... oder so ähnlich.
@ganda : Kein Problem, ich kämpfe auch oft mit der hakeligen Zitiertechnik hier.
Und danke der Nachfrage. 😊 Es wird schon besser, sagt auch der Test-Streifen. Ich ziehe artig das Programm "viel trinken, warm halten und Minus-Temperaturen draußen meiden" durch.
Was den Dialekt angeht: in einem MERIAN - Heft über Vorarlberg habe ich gelesen, daß der Satz "ich habe gehabt" in drei Talschaften, die innerhalb 10 km Luftlinie lagen, so geheissen hat: "I ho kho" bzw. "I ho ghett" bzw. "I hi khi". Und das alles ist angeblich Deutsch...
Erinnert mich an unser belgisch-deutsches Platt. Jeder sagt, er spricht Platt, versteht aber den Nächsten im Nachbardorf nicht, und umgekehrt genau so. 😄
Zitat von Wecker im Beitrag #12586Was den Dialekt angeht: in einem MERIAN - Heft über Vorarlberg habe ich gelesen, daß der Satz "ich habe gehabt" in drei Talschaften, die innerhalb 10 km Luftlinie lagen, so geheissen hat: "I ho kho" bzw. "I ho ghett" bzw. "I hi khi". Und das alles ist angeblich Deutsch...
Das gibt es auch in Bayern. Da heißt es dann "i ho geha(b)". Oder statt ich war heißt es "in bin in Rengschburch g´wen."
"Ein Hund ist ein ständiger Quell der Freude, zwei Hunde sind zwei ständige Quellen der Freude.”
Was mich mitunter (nur ein klitzekleinwenig) fassungslos macht, ist die in ländlichen Regionen gebräuchliche Verwendung von "auf" statt "nach": "Mia foarn auf Wean!" "Wir fahren nach Wien!" Im weinviertel öfters das Wort "rar" gehört - in der Bedeutung von gut oder auch besser: "Des is a rars Auto" "Owa aum rarern waar, waun ma jetzad zum Wirtn gangadn!"
Ich fand am Anfang das im saarländischen gebräuchliche holen für nehmen auch gewöhnungsbedürftig und habe da anfangs anders interpretiert und teilweise Zusammenhänge nicht erkannt.
harder, better, faster, stronger
beatinge the competition ist easy, beating yourself is a never ending comitment
Zitat von Letti im Beitrag #12590Ich fand am Anfang das im saarländischen gebräuchliche holen für nehmen auch gewöhnungsbedürftig und habe da anfangs anders interpretiert und teilweise Zusammenhänge nicht erkannt.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #12591 holen für was kaufen
laufen für gehen
wo kommt das weg? für von woher stammt das?
Das kenne ich aus meiner Kinder/Teeniezeit. "Ich hol mir jetzt das T-Shirt", "Ich lauf eben rüber zum Supermarkt". Ich weiß nicht ob das unbedingt regional begrenzt ist oder gar dialektmäßig angehaucht. Eher reine Umgangssprache in nicht ausgeprägt dialektstarken Gegenden.
Bei uns sind sie leider im Verschwinden begriffen. Früher gab es zum Beispiel den Plafond, das Trottoir, den Paraplü, man war schenant oder pressant und hat im Bett unter einem Plümo geschlafen.
Zitat von mumpf im Beitrag #12596... Früher gab es zum Beispiel den Plafond, das Trottoir, den Paraplü, man war schenant oder pressant und hat im Bett unter einem Plümo geschlafen.
Den Plafond gibt es auch bei den Jüngeren noch, alles andere kennen nur mehr wir Älteren und wird mit uns verschwinden!
Bei uns sind sie leider im Verschwinden begriffen. Früher gab es zum Beispiel den Plafond, das Trottoir, den Paraplü, man war schenant oder pressant und hat im Bett unter einem Plümo geschlafen.
Und wenn Du "Fisimatenten" machtest, schimpfte die Mutter wie eine Gouvernante.