Zitat von daggy5gram im Beitrag #22Gerade bestellt ist The Wood at Midwinter von Susanna Clarke, eine kurzgeschichte.
Oh, Susanna Clarke, da spitze ich direkt mal die Ohren :)
Gegen Kitsch und Schnulz bin ich beim Lesen normalerweise ziemlich allergisch, aber so ein oder zwei gefühlvolle Weihnachtsbücher dürfen schon mal sein, da lasse ich mich dann gerne rühren. Vorhersehbarkeit stört mich dabei auch weniger als sonst, aber es darf insgesamt doch nicht zuuu flach werden. Ein bisschen Klamauk geht auch, deshalb habe ich mir jetzt als zusätzliches Weihnachtsbuch für dieses Jahr "Schiefer die Socken nie hingen" von Ulrike Herwig ausgeguckt. Die perfekte Balance zwischen Humor und Gefühl findet für mich ja immer noch Connie Willis. Jammerschade, dass ihre beiden Weihnachts-Kurzgeschichtenbände nicht ins Deutsche übersetzt wurden.
Als kleine Inspiration teile ich mal noch meine Weihnachtsbücherwunschliste mit Euch, da dürften auch ein paar eher unkitschige oder untypische Exemplare dabei sein (ich nenne aber mal nur die, die im Thread noch nicht aufgetaucht sind):
Dylan Thomas - Weihnachten in meiner Kindheit Jaroslav Rudiš - Weihnachten in Prag Hannah Luis - Der Duft von Tee und Winter Sheila O'Flanagan - Christmas With You Jules Wake - Notting Hill in the Snow Emily Stone - Always, in December Terry Pratchett - Father Christmas's Fake Beard Anne Helene Bubenzer - Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown Hazel Gaynor - Last Christmas in Paris Rainer Wieland/Petra Müller - Habt alle ein schönes Fest und einen warmen Ofen! Weihnachtsbriefe berühmter Frauen und Männer Charles Lewinsky - Der Teufel in der Weihnachtsnacht J. R. R. Tolkien - Briefe vom Weihnachtsmann Otfried Preußler - Die Flucht nach Ägypten Samantha Silva - Mr. Dickens and his Carol
Und mein Mann bekommt "Weihnachten mit dem kleinen Nick" von Sempé und Goscinny zum Nikolaus :)
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
I would love to live like a river flows,carried by the surprise of its own unfolding. (John O'Donoghue)
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@Coryanne Du hattest mich im anderen Thread nach Weihnachtsbüchern gefragt, weil ich sie dort erwähnt hatte. :-)
Ich finde das Thema Weihnachtsromane durchwachsen bis schwierig und habe in den letzten Jahren eher wenig in diesem Bereich gelesen. Mich nerven manchmal schon die süßlichen Cover der Bücher, die man gerade wieder auf den Weihnachtstischen der Buchhandlungen sieht, wobei man da manchen Büchern wahrscheinlich Unrecht tut.
Dieses Jahr habe ich mich trotzdem mal wieder hinreißen lassen und habe gerade von Zsuzsa Bánk "Das Weihnachtshaus" angefangen zu lesen. Ein dünnes Büchlein, der Roman hat ca. 110 Seiten, handelt von der Freundschaft zweier Frauen, deren Leben ein bisschen aus den Fugen geraten ist, ist eine Rückschau und gleichzeitig ein Aufbruch. Ich bin noch nicht weit, aber ich kenne ein anderes Buch der Autorin, das mir sehr gefallen hat. Sie versteht es, einen mitzunehmen, ins Buch hineinzuziehen, wenn man sich drauf einlassen mag.
Vor einigen Tagen las ich von Alexander Oetker "Stille Nacht im Schnee", das gefiel mir auch. Familienzusammenkunft an Heiligabend bei den Eltern der Familie in einem Bergdorf in der Schweiz. Ein Schneesturm legt alles lahm, an dem Abend geschehen oder erfährt die Familie einige Dinge, mit denen niemand gerechnet hat und am nächsten Morgen ist alles anders - aber trotzdem richtig. Witzig und warmherzig geschrieben, das Ende ist - wie soll es auch anders sein - ein bisschen weihnachtskitschig. Aber dem Buch verzeihe ich das gern.
Ich mag sehr "Advent fängt im September an " und "Alle Jahre wieder der gleiche Stress " beide von Evelyn Sanders. In der Bibo habe ich mir Weihnachten im kleinen Strickladen mitgenommen und kurz darauf zurück gebracht- kitschiger Liebesroman.
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Ich habe gerade eine kleine weihnachtliche Kurzgeschichtensammlung von Lucy Maud Montgomery gelesen. Betitelt ist sie "Christmas with Anne of Green Gables (and other stories)". So kam ich drauf, weil ich die Anne-Bücher so mag. Es gibt zum Auftakt auch zwei Weihnachtsszenen aus den Anne-Romanen, allerdings fand ich, dass zumindest die eine so aus dem Buchkontext gerissen nicht so gut als Weihnachtsstory funktioniert.
Die anderen mochte ich aber gerne, so schön altmodisch-herzerwärmend. Das Strickmuster ist immer relativ ähnlich, meist steht am Anfang eine Familie, in der es Geldnöte gibt oder einen Familienzwist, dann geschieht etwas Unvorhergesehenes und am Ende wird alles zumindest vorübergehend gut. Mag man kitschig nennen, aber ich mochte die Geschichten, vor allem, weil sie nicht so holzhammer-moralisch daherkommen wie vieles andere aus derselben Zeit. Und ein bisschen heile Welt darf's für mich zum Fest schon mal sein.
Leider ist die Qualität des Papierbuchs nicht so toll, es ist ein dünnes, schlecht gebundenes Book-on-Demand-Büchlein, das schon beim ersten Lesen auseinanderzufallen drohte.
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"Schiefer die Socken nie hingen" von Ulrike Herwig war ein unterhaltsamer weihnachtlicher Familienklamauk, auch wenn die Prämisse, innerhalb der Weihnachtstage drei Töchter in Berlin, London und Seattle zu besuchen ein bisschen an den Haaren herbeigezogen war. Aber ich fand es lustig und ein bisschen Gefühl war auch dabei, mir hat's gefallen.
Wenig begeistert war ich von "Willkommen im kleinen Grand Hotel" von Felicity Pickford (ich vermute mal, dass es sich dabei um ein Pseudonym einer deutschen Autorin handelt, weil kein Originaltitel angegeben ist). Es klang so nett, mit einer jungen Kinderbuchillustratorin, bei der es in Job und Beziehung nicht läuft und die von einer Einladung in ein Luxushotel auf Skye überrascht wird. Erst hält sie die auf feines Büttenpapier handgeschriebene Einladung für Verarsche, lässt sich dann aber doch darauf ein und verlebt ein paar schöne Tage im kleinen Grand Hotel, mit kulinarischen Verwöhneinheiten, luxuriösen Zimmern und dem ständigen Gefühl, ein wenig fehl am Platz zu sein unter all den feinen Gästen. Es gibt ein bisschen Liebe, ein paar Verwicklungen und einen total albernen Pseudoskandal mit royaler Beteiligung, der so konstruiert war, dass ich ihn nicht mal ganz kapiert habe. Es kam auch für meinen Geschmack außer viel Atmosphäre, die wirklich hübsch beschrieben ist, wenig Gefühl rüber und die Figuren waren arg hölzern. Und nicht mal die zentrale Frage des Buches, deren Auflösung mich interessiert hat, wurde beantwortet. Mein diesjähriger Weihnachtsflop.
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