Natürlich gibt es solche Familien, Dörfer, Strukturen. Aber dieser Tatort war lahm aus üblichen Versatzsstücken zusammengestellt.
Pro Stuttgart fällt mir wieder auf, dass Mundart gesprochen wurde und auch in der Disco thematisiert wurde, dass das Opfer seinen starken Heimatdialekt abgelegt hat und jetzt nur leicht schwäbelt.
Alles Szenen, die man vorher schon irgendwo gesehen hatte. Anfangs dachte ich, es sei eine Wiederholung, aber mitnichten. Sogar die Szene, bei der zwei Kommissare sich ein Zimmer teilen, war schon mehrfach früher gezeigt worden. Fehlte nur noch, dass sie zusammen am Pissoir stehen.
Der Schluss sehr schwach. Wie Kai aus der Kiste tauchte der Mörder urplötzlich auf.
Trotzdem konnte ich mir ihn ganz gut anschauen. Plätscherte halt vor sich hin und man konnte abschalten. Die Dorfgemeinschaft und die Atmosphäre in dem Dorf waren nicht schlecht dargestellt. Wie häufig aber war der Ton sehr schlecht.
Wenn hunderttausende Menschen gegen Rechtsextremismus demonstrieren, hat das nichts mit links sein zu tun. Sondern mit Anstand.
Mich hat weniger die hinterwäldlerische Darstellung der Dofbewohner geärgert als dieses doch akzeptierte "Auge um Auge " - Verhalten. Die Bigotterie und Herrschsucht der Mutter fand ich von Julia Jenkins ausgezeichnet gespielt.
Ansonsten vieles schon mal dagewesen, für mich einer der schwächeren Stuttgarter Tatorte
Wieder mal voller Klischees: die dummen bigotten Hinterwäldler. Und die Auflösung? zwei Finger ab, müsste eigentlich ein Schreiner sein, war es aber nicht. Einfallslos! Zwei Punkte nur deshalb, weil der eine Polizist ein Bein und der andere einen Arm in Gips hatte...... und hing da nicht am Anfang eine Regenbogenfahne im Dorf??
Zitat von Stina im Beitrag #4427Der Dialekt war aber schwer zu ertragen, weil wenig authentisch.
Wie bitte? Warst du schon mal auf der Schwäbischen Alb? Wenn sich die "Eingeborenen" unterhalten muss selbst ich als Schwäbin aufpassen, dass ich alles verstehe, im Tatort war das Schwäbisch stark abgemildert.
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
God gave rock 'n' roll to you, put it in the soul of everyone. (KISS)
Zitat von PeggySue im Beitrag #4435 auch so ein scheußliches mit Kruzifix und Hirschgeweih überm Bett? Beides hätte ich abgenommen ehe ich mich ins Bett gelegt hätte.
Ja, es wurden alle Klischees bedient.
Völlig unglaubwürdig fand ich im übrigen, wie die herb–frustrierte Mutter ihrem Mann mitten im öffentlichen Restaurant Stress am Tresen so penetrant in den Schritt fasste. Natürlich just vor dem Moment wo die Kripo mit dem Pfarrer anrückte.
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"Paradise has never been about places. It exists in moments. In connection. In flashes across time."
Zitat von PeggySue im Beitrag #4435 auch so ein scheußliches mit Kruzifix und Hirschgeweih überm Bett? Beides hätte ich abgenommen ehe ich mich ins Bett gelegt hätte.
Ja, es wurden alle Klischees bedient.
Völlig unglaubwürdig fand ich im übrigen, wie die herbfrustrierte Mutter ihrem Mann mitten im öffentlichen Restaurant Stress am Tresen so penetrant in den Schritt fasste. Natürlich just vor dem Moment wo die Kripo mit dem Pfarrer anrückte.
Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich dachte zunächst, das wäre ihr Liebhaber.
Völlig unglaubwürdig.
Aber diese bigotte Person hat sie gut gespielt. Als sie zum Schluss aufblühte, weil ihr Mann auf ihr Geheiß hin den vermeintlichen Mörder umbrachte. Gruselig
Mir hat er diesmal gar nicht gefallen. Vorallem dachte ich die ganze Zeit, der Krimi hätte gut gepasst, wenn er in den 60er oder 70er Jahren gespielt hätte. Ich kenne die Schwäbische Alb ganz gut, das was hier dargestellt war, kann ich mir beim besten Willen heute dort nicht mehr vorstellen. Und dass Eltern so penetrant erwarten, dass die Kinder genau das beruflich machen, was sie sich vorstellen, ist auch inzwischen sehr weit her geholt.
Das düstere Haus, das düstere Esszimmen.... nur gruselig und wenig authentisch. Es ärgert mich sowieso, dass Leute aus Dörfern (je kleiner desto schlimmer) so furchtbar dargestellt werden. Als ob dort die Zeit komplett stehen geblieben wäre!
Ich fand ihn einfach schlichtweg auch "handwerklich" schlecht. Da fährt Lannert mit Bootz Porsche den Vater bei Nacht und Nebel nach Stuttgart, bleibt dann aber dort - wie ist der Vater zurückgekommen? Und dass bei einem Mord in Stuttgart dann der Bootz meint, jetzt muss er sofort, ohne Wechselwäsche und Zahnbürste in die Pension der Opfereltern einziehen - ja klar, die Alb ist ja auch eine Tagesreise von Stuttgart entfernt, wie es scheint.
Und derart waren noch viele andere Dinge. Mal ganz ab vom Rest, der hier genannt wurde.
Ich fand die Stuttgarter immer gut, aber was das jetzt sollte?
Ich fand ihn ganz unterirdisch. Bin zu doof zum Unsichtbarmachen, also wer noch gucken will, bitte unten nicht weiter lesen, da Spoiler. . . . . . . . . . . . . . . . . . Fing ja schon merkwürdig an, seit wann läuft der Dorfpfarrer vor und tröstet, noch bevor die Beamten überhaupt die Todesnachricht überbracht haben? Und das mitten im vollbesetzten Gasthaus (btw, von so vollem Haus täglich und das ganze Dorf sitzt jeden Abend da, davon träumen aber Gastwirte heute nur noch .. besonders auf dem Dorf). Wieso muss danach unbedingt einer der Kommissare dort bleiben und übernachten (jeder normale Ermittler bestellt die Leute ein und gut ist). Dann wird nur der Vater mitgenommen zur Identifizierung und darf seine tote Tochter anfassen, umarmen und küssen, noch bevor überhaupt alle fallrelevanten Spuren gesichert wurden? Usw, usw. Permanent gibt es als Background hektisches Getrommel. Am Ende gibt's Selbtsjustiz, ein vermeintlicher Mörder wird umgebracht und vergraben und keiner wundert sich, dass er weg ist (Angehörige? Arbeitgeber? Nachbarn?). Und dann braucht's nur EINE Frage an eine Kollegin eines anderem Mordopfers (warum haben da nicht vor zwei Jahren schon die damaligen Ermittler nach gefragt, die Würgemale wiesen ja eindeutig darauf hin?) und schon ist der Luigi überführt (der Pizzadienst in Stuttgart hat auch nur den EINEN Liefermitarbeiter, der natürlich stante pede anrückt und festgenommen werden kann, bevor man nur "Pizza Hawaii" sagen kann. Ne, echt nicht.
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Zitat von Stina im Beitrag #4427Der Dialekt war aber schwer zu ertragen, weil wenig authentisch.
Wie bitte? Warst du schon mal auf der Schwäbischen Alb? Wenn sich die "Eingeborenen" unterhalten muss selbst ich als Schwäbin aufpassen, dass ich alles verstehe, im Tatort war das Schwäbisch stark abgemildert.
Du hast mich falsch verstanden. Natürlich gibt es auf der Alb starken Dialekt und das sman den etwas glättten muss, ist auch klar, sonst versteht kaum jemand was. Der Dialekt war aber zu "künstlich" und teils einfach falsch. Das habe ich schon bei der ersten Szene am Tisch gesagt. Kein Schwabe sagt "dübbisch" - das sagt man in Franken. Und solche Schnitzer waren einige drin.
Zitat von Tigerente im Beitrag #4439Ich fand ihn einfach schlichtweg auch "handwerklich" schlecht. Da fährt Lannert mit Bootz Porsche den Vater bei Nacht und Nebel nach Stuttgart, bleibt dann aber dort - wie ist der Vater zurückgekommen? Und dass bei einem Mord in Stuttgart dann der Bootz meint, jetzt muss er sofort, ohne Wechselwäsche und Zahnbürste in die Pension der Opfereltern einziehen - ja klar, die Alb ist ja auch eine Tagesreise von Stuttgart entfernt, wie es scheint.
Zitat von Stina im Beitrag #4442Das habe ich schon bei der ersten Szene am Tisch gesagt. Kein Schwabe sagt "dübbisch" - das sagt man in Franken. Und solche Schnitzer waren einige drin.
auf einzelne Worte mag ich mich nicht versteifen weil das schon von Ort zu Ort verschieden sein kann, insgesamt war es aber Schwäbisch und davon sehr viel mehr als in früheren Stuttgart Tatorts, das hat mich etwas besänftigt. Bei Facebook wird natürlich wieder geschimpft und nach Untertiteln gerufen. Ich selbst habe den Ehrgeiz deutsche Dialekte zu verstehen, auch die Österreicher. Man muss die Dialekte pflegen sonst versteht irgendwann jeder nur noch Denglisch.
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Zitat von Stina im Beitrag #4427Der Dialekt war aber schwer zu ertragen, weil wenig authentisch.
Wie bitte? Warst du schon mal auf der Schwäbischen Alb? Wenn sich die "Eingeborenen" unterhalten muss selbst ich als Schwäbin aufpassen, dass ich alles verstehe, im Tatort war das Schwäbisch stark abgemildert.
Nein der Dialekt klang nicht nach Alb, ich habe da viel zu viel badisch oder nachgemacht rausgehört, also für mich nicht authentisch. Außerdem ist die Ecke wo gefilmt wurde nicht so bigott, die sind eher evangelisch. Nicht dass die nicht auch bigott sein können. Witzigerweise ist dieses kleine Dorf in dem gedreht wurde tatsächlich ein katholisches Überbleibsel.
Man merkt schon, ich bin ein Schwäble . Mich regt es einfach auf weil so häufig die Baden-Württemberger als hinterwäldlerisch und provinziell hingestellt werden. Das gibt es nämlich, wie Anemone weiter oben schrieb, überall.
Deshalb hat mich dieser Tatort so geärgert, weil er wieder mal jedes Klischee bedient hat.
Aber so hübsch war sie, die Hanna! Zum Niederknien ... wie sie da ins Ziel gerannt ist . Emma auch, tatsächlich wie Schwestern, habe nachgeschaut - sind sie nicht.
Zitat von Madame_X im Beitrag #4444Witzigerweise ist dieses kleine Dorf in dem gedreht wurde tatsächlich ein katholisches Überbleibsel.
welcher Ort war es denn?
ZitatNein der Dialekt klang nicht nach Alb
ja, ich weiß, aber hätten die Schauspieler so breites Schwäbisch gesprochen wie es die Einheimischen tun dann hätte man für die Nordlichter wirklich Untertitel gebraucht auf jeden Fall wurde Dialekt und nicht nur Hochdeutsch gesprochen wie sonst immer, da kommen höchstens mal zwei, drei Sätze im Dialekt von irgendeinem der befragt wird.
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Zitat von PeggySue im Beitrag #4447[quote="Madame_X"|p1322846]Witzigerweise ist dieses kleine Dorf in dem gedreht wurde tatsächlich ein katholisches Überbleibsel.
welcher Ort war es denn?
Es war der Ort Bichishausen. Der liegt auf der Schwäbischen Alb und ist ein Stadtteil von Münsingen. Ich habe das gegoogelt.