Zitat von Charlie03 im Beitrag #18 Da verstehe ich den Staat - Grundsicherungsempfänger im Alter sind zunehmend Selbständige, die nie etwas zurücklegten.
Mir hat gerade ein Selbständiger erzählt, dass er es aufgegeben hat, in die Künstlersozialkasse einzuzahlen, als ihm klar wurde, dass er mit dem, was er da einzahlt, auch nur auf eine Rente auf Grundsicherungsniveau kommt. Dann könne er sich die Beiträge auch sparen.
Kann man jetzt so oder so sehen. Ist das "Schmarotzertum"? Andererseits: wenn er jetzt etwas zurücklegen könnte - bekämer er Rente, auch wenn nur auf Grundsicherungsniveau, könnte er diese Ersparnisse behalten - ab bzw. bis zu einem gewissen Punkt müsste er sie bei Grundsicherung auch aufbrauchen.
Ich hab das gerade mal ausgerechnet: das bedeutet, dass er 40 Jahre lang jedes Jahr nichtmal auf das Äquivalent zu derzeit 13.000 Euro (eigentlich nichtmal das) Bruttoeinkommen kommt. Jährlich. Das wären also nichtmal 1100 Euro monatlich. Ich denke, er hat da vielleicht nicht richtig gerechnet. Das kommt schon mal vor, vor allem bei denen, die einfach in ihrer Selbständigkeit viel zu wenig verdienen, aber auch keinen (zusätzlichen) Brotjob machen wollen. Da wird dann gerne mal behauptet, dass sich Einzahlungen in die Rentenkasse für sie nicht lohnen. Für mich wäre es nichts, auch nicht, dass man gleich einkalkuliert, seine Zeit als Rentner von der Grundsicherung zu leben.
Personal Trainer? Wenn ich von jemandem mit krassen Oberarmen angebrüllt werden will, frag ich einfach eine bayerische Bedienung nach dem veganen Tagesgericht.
Wenn man über neue Arbeitsformen diskutiert, müsste man meines Erachtens nochmal kurz definieren, wo die Grenze zwischen Arbeiten, Ehrenamt und Hobby verläuft. Nach landläufiger Meinung ist Arbeiten ja meistens mit einem Arbeitsvertrag und Entlohnung verbunden. Ein Ehrenamt übt derjenige aus, der dafür nicht bezahlt wird oder höchstens eine Kostenpauschale bekommt und die Tätigkeit in diesem Ehrenamt kommt fast ausschließlich anderen zugute. Ein Hobby hat ebenfalls keine Gewinnerzielungsabsicht, jedenfalls keine primäre, die Tätigkeit kommt fast immer demjenigen alleine zugute, der sie ausübt. So lese ich das auch beim überschlägigen googeln.
Es gibt ja heute schon viele Menschen, die erwerbstätig sind, ein Ehrenamt ausüben und einem Hobby nachgehen. Welche neue Arbeitsform gibts denn noch, das habe ich noch nicht ganz verstanden.
Das Modell des "working travellers" bzw. der Form, dass man reist und von unterwegs aus online arbeitet, ist für mich eher ein Lebensmodell, weil man ja auch eine örtlich variable Wohnstätte hat. Interessant und irgendwo auch eine neue Arbeitsform, aber wie gesagt ein ganzes Lebensmodell. Auf Zeit oder für immer.
Personal Trainer? Wenn ich von jemandem mit krassen Oberarmen angebrüllt werden will, frag ich einfach eine bayerische Bedienung nach dem veganen Tagesgericht.
Ich fände das für mich schon interessant, neben meinem reinen Broterwerb noch einen Pralinenjob zu haben, um es mal so auszudrücken. Ich könnte meinen - gut bezahlten - Hauptjob auf 50% oder vielleicht sogar weniger reduzieren, das reicht dann für die laufenden Kosten. Nebenbei könnte ich mir einen Job suchen, der Spaß macht, bei dem es dann aber nicht so groß darauf ankommt, was man verdient.
Zitat von Dein Freund Nr.1 im Beitrag #25Arbeit: Ist das, was du tust, während du von deiner Beschäftigung abgelenkt bist. Ist ein Zustand, bei dem man mit Herz und Freude bei der Sache ist und anderen etwas davon abgibt. Man muss sich nicht zur Arbeit zwingen zu gehen. Man macht das, was man liebt, aus dem Herzen..
Das ist die Theorie. Die Praxis sieht ein bisschen anders aus meistens. Letztlich muss das, was man tut, ja auch von irgendwem bezahlt werden. Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, auf einen gewissen Lebens-Luxus in Form von teuren Hobbies zu verzichten. Da mache ich dann auch mal etwas „Ungeliebtes“.
„Running is a mental sport, and we are all insane.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason ist that you're stupid."
Zitat von Tigerente im Beitrag #26@Charlie: es gibt Berufe im "Graubereich", Selbständige wie Journalisten oder Fotografen, die können da reingehen, müssen aber nicht.
Danke, Tigerente.
Das war mir nicht bewusst. Ich kenne "nur" Schauspieler und Musiker und weiß, dass die Musiklehrerin meiner Kinder alles dafür tat in die KSK zu kommen.
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Zitat von Charlie03 im Beitrag #18 Da verstehe ich den Staat - Grundsicherungsempfänger im Alter sind zunehmend Selbständige, die nie etwas zurücklegten.
Mir hat gerade ein Selbständiger erzählt, dass er es aufgegeben hat, in die Künstlersozialkasse einzuzahlen, als ihm klar wurde, dass er mit dem, was er da einzahlt, auch nur auf eine Rente auf Grundsicherungsniveau kommt. Dann könne er sich die Beiträge auch sparen.
Kann man jetzt so oder so sehen. Ist das "Schmarotzertum"? Andererseits: wenn er jetzt etwas zurücklegen könnte - bekämer er Rente, auch wenn nur auf Grundsicherungsniveau, könnte er diese Ersparnisse behalten - ab bzw. bis zu einem gewissen Punkt müsste er sie bei Grundsicherung auch aufbrauchen.
Ich hab das gerade mal ausgerechnet: das bedeutet, dass er 40 Jahre lang jedes Jahr nichtmal auf das Äquivalent zu derzeit 13.000 Euro (eigentlich nichtmal das) Bruttoeinkommen kommt. Jährlich. Das wären also nichtmal 1100 Euro monatlich. Ich denke, er hat da vielleicht nicht richtig gerechnet. Das kommt schon mal vor, vor allem bei denen, die einfach in ihrer Selbständigkeit viel zu wenig verdienen, aber auch keinen (zusätzlichen) Brotjob machen wollen. Da wird dann gerne mal behauptet, dass sich Einzahlungen in die Rentenkasse für sie nicht lohnen. Für mich wäre es nichts, auch nicht, dass man gleich einkalkuliert, seine Zeit als Rentner von der Grundsicherung zu leben.
OT, dann ist aber immer die Frage, wie viel legt er monatlich für die Alterssicherung zurück. Ich kenne viele, die fast nichts zurücklegen (können). Mein Kind musste sich nach dem Studium selbstständig machen, um in ihrer Branche bleiben zu können, die zahlt freiwillig in die GKV und die gesetzliche Rente ein. Sie hat mitbekommen, wie das ausgehen kann, wenn man auf privat oder gar nicht setzt.
-------------------------------------- kleiner Tipp, bitte ein Doppel der Anschrift in Paket und Päckchen legen und bei Retouren den Retourenschein, danke
Ich bin bei diesem Thema eher konservativ - aus mehreren Gründen:
- mehrere Jobs zu koordinieren bedeutet meist auch mehr "Rüstzeiten" und ggf. auch das Gefühl, zu manchen Zeiten vielleicht beiden nicht gerecht zu werden
- ein pünktlicher und auskömmlicher Geldeingang am Monatsende lässt mich ruhiger schlafen
- der deutsche Auflagen-, Steuer-, Genehmigungs- und sonstige Bürokratiedschungel ist nicht ohne - sich da die optimalen Wege heraus zu suchen, kostet viel Zeit, Nerven und ggf. auch Geld (Wer schon einmal die Anmeldung einer gewerblichen Tätigkeit beim Finanzamt ausgefüllt hat, weiß was ich meine.)
- wenn ich eine mich total überzeugende Gründungsidee hätte, dann würde ich es angehen, aber es reißt mich keine Idee so mit, dass die Risiken und andere Negativseiten gegenüber den Chancen deutlich zurückstehen würden
- es gibt bei den bestehenden "Selbständigkeiten" viele, die das nur machen können, weil der Partner sehr viel verdient und sie dann weich fallen. Da werden dann z.B. Ketten gefädelt und auf Märkten verkauft. Kann man machen, aber mir ist meine Unabhängigkeit vom Wohlwollen anderer (Partner, Staat, ...) sehr wichtig.
Zitat von Puls im Beitrag #35 - der deutsche Auflagen-, Steuer-, Genehmigungs- und sonstige Bürokratiedschungel ist nicht ohne - sich da die optimalen Wege heraus zu suchen, kostet viel Zeit, Nerven und ggf. auch Geld (Wer schon einmal die Anmeldung einer gewerblichen Tätigkeit beim Finanzamt ausgefüllt hat, weiß was ich meine.)
Die Frage ist eben, ob das so sein MUSS. Allein das Freiberufler-Thema wirkt so merkwürdig antiquiert, kann mir kaum vorstellen, dass andere Länder solche Konstrukte haben.
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"Everything happens for a reason. Sometimes the reason ist that you're stupid."
So kompliziert fand ich eine Gewerbeanmeldung bei der Kommune nicht. An die beim Finanzamt kann ich mich nicht mehr erinnern, vielleicht hat das der Steuerberater gemacht. Jedenfalls kann man die heute auch schon über Elster machen, jedenfalls in München.
Davon abgesehen ist sowas in anderen Ländern auch nicht anders. Wir haben aus irgendeinem Grund oft die Vorstellung, Bürokratie gäbe es in dem Maße nur hier und andere Länder wären da viel mehr Laisser-faire, das ist aber gar nicht der Fall. Bei dem Freiberufler Thema kann das natürlich verstärkt der Fall sein, das weiß ich nicht. Aber Freiberufler sind auch nur ganz bestimmte Berufsgruppen. Viele denken, Freiberufler sei das schickere Synonym zum Selbständigen. Hab ich in der Bri oft gelesen, dass jemand sagte, er denke an einen Job als Freiberufler und dann ging’s um eine Selbständigkeit.
Personal Trainer? Wenn ich von jemandem mit krassen Oberarmen angebrüllt werden will, frag ich einfach eine bayerische Bedienung nach dem veganen Tagesgericht.
Gerade bei Freiberuflern wird auch sehr genau darauf geschaut, dass es keine Scheinselbständigkeit ist. Das macht eine freiberufliche Tätigkeit im IT-Bereich beispielsweise schwieriger. Bist du zu lange in einem Projekt und arbeitest nur für Kunde X, kann es schon eine Scheinselbständigkeit sein.
Ich werfe mal etwas ganz innovatives in dem Raum: warum sucht man sich nicht einen Job, den man gern macht, indem man aufgeht und sich wertgeschätzt fühlt? Gibt es nicht an jeder Ecke, klar. Aber oft genug gibt es diese auch. Ich verstehe Menschen einfach nicht, die seit 20 Jahren beim gleichen Arbeitgeber sitzen und genauso seit 20 Jahren darüber jammern, wie schlimm das ist...
Zitat von Puls im Beitrag #35- der deutsche Auflagen-, Steuer-, Genehmigungs- und sonstige Bürokratiedschungel ist nicht ohne - sich da die optimalen Wege heraus zu suchen, kostet viel Zeit, Nerven und ggf. auch Geld (Wer schon einmal die Anmeldung einer gewerblichen Tätigkeit beim Finanzamt ausgefüllt hat, weiß was ich meine.)
Ich habe schon eine gewerbliche Tätigkeit betrieben in meinem Leben und auch eine freiberufliche. Beides war bzgl. der Formalitäten bei Gründung echt harmlos und bleibt es auch, solange man keine Geschäftsräume und vor allem keine Mitarbeiter*innen hat. Beginnt man als Kleinunternehmer*in, kann man sich sogar die Umsatzsteuervoranmeldung und -erklärung sparen. Und die meisten, über die wir hier sprechen, werden ja klein anfangen und nicht gleich Leute einstellen und ein Büro/Betriebsräume mieten.
Was genau sind denn die bürokratischen Hürden deiner Meinung nach?
L’homme n’est ni ange ni bête, et le malheur veut que qui veut faire l’ange fait la bête. S’il se vante, je l’abaisse; s’il s’abaisse, je le vante; et le contredis toujours, jusqu’à ce qu’il comprenne qu’il est un monstre incompréhensible. (Blaise Pascal)
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #37So kompliziert fand ich eine Gewerbeanmeldung bei der Kommune nicht. An die beim Finanzamt kann ich mich nicht mehr erinnern, vielleicht hat das der Steuerberater gemacht. Jedenfalls kann man die heute auch schon über Elster machen, jedenfalls in München.
Genau. Es gibt den Betriebseröffnungsbogen/Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Hier: https://www.smartsteuer.de/online/wp-con...9/01/034250.pdf Für eine freiberufliche Tätigkeit habe ich damals einfach lapidar ans FA geschrieben: "Hiermit eröffne ich per TT.MM.YYYY eine freiberufliche Tätigkeit als XYZ."
ZitatBei dem Freiberufler Thema kann das natürlich verstärkt der Fall sein, das weiß ich nicht.
Nein, da ist es eher einfacher. Die müssen keine Gewerbesteuer zahlen z.B.
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Zitat von Allexx im Beitrag #38Gerade bei Freiberuflern wird auch sehr genau darauf geschaut, dass es keine Scheinselbständigkeit ist. Das macht eine freiberufliche Tätigkeit im IT-Bereich beispielsweise schwieriger. Bist du zu lange in einem Projekt und arbeitest nur für Kunde X, kann es schon eine Scheinselbständigkeit sein.
Stimmt. Warum nicht nebenher z.B. Fachartikel schreiben und damit auch nennenswerten Umsatz machen?
ZitatIch werfe mal etwas ganz innovatives in dem Raum: warum sucht man sich nicht einen Job, den man gern macht, indem man aufgeht und sich wertgeschätzt fühlt? Gibt es nicht an jeder Ecke, klar. Aber oft genug gibt es diese auch. Ich verstehe Menschen einfach nicht, die seit 20 Jahren beim gleichen Arbeitgeber sitzen und genauso seit 20 Jahren darüber jammern, wie schlimm das ist...
ITler sind da etwas besser dran als andere, daher nicht verallgemeinern. Auch wenn ich dir tendenziell recht gebe.
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@Allexx, Es geht ja nicht unbedingt darum einen Beruf NICHT gerne zu machen, es geht darum, daß die wunderschöne Tätigkeit einen auffressen kann, wenn es zuviel wird.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #5Ein klassisches Beispiel wird häufig in Verbindung mit so etwas wie einem bedingungslosen Grundeinkommen gesehen. Also Dinge (oft im Kontext Soziales), für die es keine ausgeschriebenen Jobs gibt (bzw die Leute, die das oft schon viele Jahre ehrenamtlich machen, formal dafür nicht qualifiziert wären, wenn es eine Stellenausschreibung gäbe), von denen die Gesellschaft aber trotzdem profitieren würde - zB Prävention, Integration, Inklusion.
Viele Leute wünschen sich sehr, so was hauptberuflich zu machen, aber es wird eben nicht bezahlt. Mit einem „Grundeinkommen“ könnte diese Arbeit dagegen geleistet werden.
Ich muss zugeben, dass ich diesen Ansatz heikel finde. Beispiel Inklusion: Man hat schon jetzt das Problem, dass Schulbegleiter auf Kinder mit besonderem Förderbedarf losgelassen werden, die mit einem geringen Gehalt abgespeist werden und praktisch keine formalen Qualifikationen haben.
Bis vor wenigen Jahren war das Denken verbreitet, dass "das Soziale" von demütigen, eherbaren Frauen für ein Dankeschön und Gotteslohn verrichtet werden kann und soll. Mittlerweile ist auch dem Letzten klar geworden, dass soziale Berufe eine formale Qualifikation voraussetzen und entsprechend bezahlt werden müssen. Wenn sich genügend Menschen finden, die von einem geringen Grundeinkommen leben und sich sorgen und kümmern, dann werden die Träger das selbstverständlich ausnutzen und qualifiziertes Personal einsparen. Aus meiner Sicht eine Gefahr für die Errungenschaften der letzten Jahre und eine glatte Rolle rückwärts.
Zitat von Schreckgespenst im Beitrag #43 Ich muss zugeben, dass ich diesen Ansatz heikel finde.
Solche Ansätze finde ich persönlich auch heikel. Insgesamt scheint mir der Trend, eine "kleine" Selbständigkeit zu machen, also etwas, in dem man nur selbst und ohne Angestellte arbeitet, ein Ding in Richtung von mehr Selbstausbeutung zu sein. Viel Arbeit für wenig Geld, denn "es macht ja so großen Spaß". Oft hat man wenig Ahnung von Wirtschaft und Organisation und denkt nicht daran, dass man auch mal ernsthaft krank werden könnte oder einfach nur älter und weniger leistungsfähig.
Dieses Modell gibt es auch in Branchen wie dem Bau und das sind durchaus (meist) Facharbeiter, die wirtschaftlich als Einzelkämpfer agieren und sich dann für größere Aufträge zusammentun. Das mag Vorteile haben, aber das hat garantiert auch Nachteile, die erst später absehbar sind.
Was du über Quereinsteiger sagst, die sich möglicherweise noch über ein Grundeinkommen subventionieren lassen und damit sowohl das Niveau wie auch die Preise drücken sehe ich ähnlich kritisch.
Zitat von Puls im Beitrag #35... - der deutsche Auflagen-, Steuer-, Genehmigungs- und sonstige Bürokratiedschungel ist nicht ohne - sich da die optimalen Wege heraus zu suchen, kostet viel Zeit, Nerven und ggf. auch Geld (Wer schon einmal die Anmeldung einer gewerblichen Tätigkeit beim Finanzamt ausgefüllt hat, weiß was ich meine.) ...
Ich habe schon dreimal ein Gewerbe für mich selbst angemeldet (und wieder ab), noch öfter die Anmeldung für "Formularschisser*innen" ausgefüllt und weiss nullkommagarnicht, was Du meinst. Für die Steuern gibt es Steuerberater*innen - dafür sollte mensch sich jemand Gutes gönnen.
Mit Auflagen und Genehmigungen hatte ich bisher nur am Rande zu tun (einmal Gastronomie, einmal normaler Bürobetrieb), fand das aber nie wirklich dramatisch. Die Amtsmenschen war freundlich zu mir und hilfsbereit, was die "Erfüllung ihrer Bedürfnisse" anging.
Aber so, wie Du es schreibst, magst Du eben lieber angestellt, nicht unternehmerisch arbeiten. Finde ich ok - "solche" muss es ja auch geben.
Meine Sozialversicherung mag ich sehr, ich bin gerne angestellt. Das heißt ja nicht, das sich nicht selbstbetimmt arbeiten kann und Sachzwänge gibt es auch für selbstständige. Von meinen bisherigen Arbeitszeitmodellen mochte ich die Regelung in der allerersten stelle am liebsten: ich konnte Überstunden sammeln und in ruhigeren Zeiten abbauen. Und ich musste erst um 9:00 anfangen. Ich bin kein Morgenmensch.
Signatur:
Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.
"Kein Ziel und keine Ehre, keine Pflicht, sind's wert, dafür zu töten und zu sterben" (R. Mey)
Zitat von Agathe13 im Beitrag #39 Was genau sind denn die bürokratischen Hürden deiner Meinung nach?
Das kommt natürlich sehr auf die Art des Unternehmens an, aber z.B. Personalabrechnungen SV-Recht Gewerbesteuer, USt Zoll Intrastat Exportkontrolle ...
Und Vereinfachungsregelungen sind nicht immer zugunsten desjenigen, der sie wählen kann.
Letztlich muss man sich sehr gut informieren (oder informierte Leute dafür bezahlen), um das Optimum zu finden.
Geht alles - klar, aber ich habe keine Lust, mich damit herum zu schlagen.
Zitat von Agathe13 im Beitrag #39 Was genau sind denn die bürokratischen Hürden deiner Meinung nach?
Das kommt natürlich sehr auf die Art des Unternehmens an, aber z.B. Personalabrechnungen SV-Recht Gewerbesteuer, USt Zoll Intrastat Exportkontrolle ...
Und Vereinfachungsregelungen sind nicht immer zugunsten desjenigen, der sie wählen kann.
Letztlich muss man sich sehr gut informieren (oder informierte Leute dafür bezahlen), um das Optimum zu finden.
Geht alles - klar, aber ich habe keine Lust, mich damit herum zu schlagen.
Vieles davon kann und sollte wahrscheinlich auch der Steuerberater machen. Kein Kleinunternehmer - und als solcher fängt man ja meistens mal an - macht Personalabrechnungen selbst, somit ist das SV-Recht und alles anderen Steuern da auch gut abgedeckt. Intrastat ist nur nötig, wenn man für mehr als 500.000 Euro Waren versendet oder für mehr als 800.000 Euro Waren empfängt. Hat man erstmal diese Größenordnungen erreicht, kann man das auch auslagern.
Dass du dich damit nicht persönlich herumschlagen wollen würdest, verstehe ich gut. Das machen aber auch die wenigsten Firmengründer alles selber, wie oben gesagt. Eine Hürde, zu gründen (und das war ja die Kernaussage) sehe ich dabei eher nicht. Oder anders gesagt wüsste ich nicht, in wieweit mehr Menschen eine erfolgreiche Firma gründen würden, wenn man Dinge davon wegließe, zumal vieles erst greift, wenn das Unternehmen eine gewisse Größenordnung erreicht hat.
Personal Trainer? Wenn ich von jemandem mit krassen Oberarmen angebrüllt werden will, frag ich einfach eine bayerische Bedienung nach dem veganen Tagesgericht.