Ich habe es nicht gleichgesetzt. Es sind nur zwei unterschiedliche Dinge. Ja, man sehnt sich nach Kindern und ja, die können einen trotzdem einengen. Aber sich nach einer Partnerschaft zu sehnen und diese dann als einengend zu empfinden ist etwas komplett anderes. Weil eine Partnerschaft schlicht nicht einengend sein muss, während es bei Kindern unumgänglich ist.
Das mit den Kindern als Beispiel heranzuziehen zeigt ja wie deine Wahrnehmung von Beziehungen ist. Meine und Wendy's z.b. ist eine komplett andere. Und da stellt sich schon die Frage, ob es vielleicht mehr an der Qualität der bisherigen Partner-/schaften liegt, dass du sie als einengend empfindest und Kinder als Beispiel zur Verdeutlichung heranziehst. Ein Partner sollte erwachsen genug sein dir die Freiräume zu geben, die du brauchst. Wenn dein Rahmen und sein Rahmen aber überhaupt nicht kompatibel sind, dann passt es einfach nicht. Das sagt dann aber nur etwas über diese eine Beziehung aus und nicht über Beziehungen im allgemeinen.
Zitat von Jubidu im Beitrag #626 Ein Partner sollte erwachsen genug sein dir die Freiräume zu geben, die du brauchst. Wenn dein Rahmen und sein Rahmen aber überhaupt nicht kompatibel sind, dann passt es einfach nicht. Das sagt dann aber nur etwas über diese eine Beziehung aus und nicht über Beziehungen im allgemeinen.
Da sagst du was ... Mich stören auch diese Verallgemeinerungen und der ständige unterschwellige Tenor, platt gesagt: "meins" ist besser als "deins".
Ne prenez pas la vie au sérieux, de toute façon vous n'en sortirez pas vivant Bernard de Fontenelle
Zitat von Chambord im Beitrag #520Und so wird vermutlich die "Dreier-Fraktion" hartnäckig bleiben:
1. Glücklich Verpartnerte unterstellen Solitären, nur den "Richtigen" (noch) nicht gefunden zu haben und viele Solitäre wittern hinter jeder Beziehung Schieflagen. 2. Unglücklich Verpartnerte sind neidisch auf glückliche Solitäre und 3. unglückliche Solitäre sind neidisch auf glücklich Verpartnerte.
Und dann gibt es eben noch solche wie mich … Glückliche Solitäre, die ab und an total neidisch auf glücklich Verpartnerte sind!
Ich glaube, das ist der Normalzustand bei „Glücklichen Solitären“. Eigentlich paßt alles - jedenfalls in 90% der Zeit. Aber ab und an hätte frau doch gerne die „Garantie auf das Date am Samstagabend“, den Menschen, der grundsätzlich interessante Sachen mit unternimmt, oder grundsätzlich bei was-auch-immer hilft. Oder?
ZitatIch bin nur froh, dass mir das alles im RL nicht begegnet. Da interessiert es keinen, wer wie lebt, ob mit, ob ohne.
Wie kommst Du zu der Erkenntnis? Ich kenne eigentlich fast nur Menschen, die das wer-mit-wem anderer interessiert… Wobei ich Interesse ja ok finde. Es zu bewerten - oder gar zu kommentieren oder zu beratschlagen - nu grade garnicht.
@Rokeby Der „Schicksen-Shadkhen„ arbeitet vermutlich nur in Israel, oder? Wäre irgendwie spannend, mal sowas auszuprobieren.
Vielleicht lustiger als Singlebörse
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von Nora im Beitrag #628Aber ab und an hätte frau doch gerne die „Garantie auf das Date am Samstagabend“, den Menschen, der grundsätzlich interessante Sachen mit unternimmt, oder grundsätzlich bei was-auch-immer hilft. Oder?
Klares nein.
Zitat von Nora im Beitrag #628Ich kenne eigentlich fast nur Menschen, die das wer-mit-wem anderer interessiert…
Das war früher mal, seit etlichen Jahren kein Thema mehr. Ich frage schon mal gar nicht und sooooo viele "Neuzugänge" in meinem Leben gibt's nun auch nicht (mehr), dass ich da in dieser Form Rede und Antwort stehen müsste. Wenn es welche gab, kann ich mich nicht mehr bewusst daran erinnern, nach meinem Familienstatus gefragt worden zu sein.
Zitat von Wendy im Beitrag #627 Da sagst du was ... Mich stören auch diese Verallgemeinerungen und der ständige unterschwellige Tenor, platt gesagt: "meins" ist besser als "deins".
Zitat von Nora im Beitrag #628 Eigentlich paßt alles - jedenfalls in 90% der Zeit. Aber ab und an hätte frau doch gerne die Garantie auf das Date am Samstagabend, den Menschen, der grundsätzlich interessante Sachen mit unternimmt, oder grundsätzlich bei was-auch-immer hilft. Oder?
Und ich finde, das in aller Freimütigkeit hinschreiben zu können, ohne den eigenen Lebensentwurf gegen skeptische Anfragen anderer (warum nicht?) zu verpanzern (mein Eindruck im anderen Strang) ist eine schöne Ausdrucksform für "passt eigentlich alles".
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Halte Dir jeden Tag 30 Minuten für Deine Sorgen frei, und in dieser Zeit mache ein Nickerchen. (A. Lincoln)
Auweia, im Nachbarstrang geht es schlicht und ergreifend einfach nur darum, dass Alleinlebende sich austauschen darüber, was ihnen daran gefällt - egal, wie und wann und warum sie es tun. Und es geht nicht darum, dass sie ihr Lebenskonzept anderen überstülpen wollen oder es sich schönreden müssten oder es zu rechtfertigen hätten.
Scheint für manche ein bedrohliches Konzept zu sein - oder warum sonst versuchen UserInnen , dort Begründungen einzufordern dafür, dass man sich einfach gut fühlt im eigenen Leben? Ich bin ehrlich froh, dass ich in meinem Umfeld ernst genommen werde und mir niemand einzureden versucht, dass ich so, wie ich bin - ohne Partner - unvollständig wäre.
@Rokeby Der „Schicksen-Shadkhen„ arbeitet vermutlich nur in Israel, oder? Wäre irgendwie spannend, mal sowas auszuprobieren.
Vielleicht lustiger als Singlebörse
Ich fand es tatsächlich spannend im Sinne von "neue Horizonte und Gedanken eröffnend" eine mir so fremde Lebensart zu beobachten.
Das war ja alles eher locker-witzelnd gemeint von meiner Bekannten.
Wenn dich das Leben (sehr) orthodoxer Juden in Israel interessiert, auf Netflix ist die Serie "Shtisel" ein Kleinod. Leider nur mit Untertiteln bisher, aber daran gewöhnt man sich oft schnell.
Sehr gut gemacht, sehr hochdekoriert und auch in Israel sehr gut angekommen. (ich harre der weiteren Fortsetzung von Kives Schicksal...)
Einen Kuppler kannst doch sicher auch im Freundeskreis von der Leine lassen! Ich kenne keinen Freundeskreis, wo nicht mindestens eineR das liebend gerne täte... Und das kostet dann auch nix
Zitat von Chambord im Beitrag #520Und so wird vermutlich die "Dreier-Fraktion" hartnäckig bleiben:
1. Glücklich Verpartnerte unterstellen Solitären, nur den "Richtigen" (noch) nicht gefunden zu haben und viele Solitäre wittern hinter jeder Beziehung Schieflagen. 2. Unglücklich Verpartnerte sind neidisch auf glückliche Solitäre und 3. unglückliche Solitäre sind neidisch auf glücklich Verpartnerte.
Und dann gibt es eben noch solche wie mich … Glückliche Solitäre, die ab und an total neidisch auf glücklich Verpartnerte sind!
Ich glaube, das ist der Normalzustand bei „Glücklichen Solitären“. Eigentlich paßt alles - jedenfalls in 90% der Zeit.
war anerkennend gemeint. Ich find's einfach erfrischend, dass ein Frau hier frei (!) einräumen kann, dass ihr hin und wieder ein Partner abgeht. Dass 90 Prozent ihrer Lebenszeit aber im Gefühl stattfinden, vollständig erfüllt zu sein und dass da nichts fehlt. Im anderen Strang ("Freuden des Single-Seins") ist mein Eindruck, dass solche entspannte Freimütigkeit, wie hier von ihr gezeigt, irgendwie einem Geländeverlust auf hart umkämpftem Boden gleich käme. Da müssen (?) die "100-Prozent-super-als-Single-und-ich-wills-nie-kein-bisschen-anders-haben" performt werden.
Das ist mein Eindruck.
Der Vollständigkeit halber - gespiegelt, wenn Du so willst - finde ich's übrigens genauso befreiend, wenn Verpartnerte freimütig einräumen können, dass es diese 10 Prozent Lebenszeit im gefühlten "Ochnö, bitte anders" auch in ihrer Lebenssituation (Lebensmodell ist mir schon der Ticken zu viel) gibt und geben darf, ohne dass damit irgendein Verrat an irgendeiner Idee von irgendwas begangen würde.
Alles andere erscheint mir so künstlich wie verspannt und tatsächlich ... unfrei.
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Halte Dir jeden Tag 30 Minuten für Deine Sorgen frei, und in dieser Zeit mache ein Nickerchen. (A. Lincoln)
Zitat von Neustart im Beitrag #633Auweia, im Nachbarstrang geht es schlicht und ergreifend einfach nur darum, dass Alleinlebende sich austauschen darüber, was ihnen daran gefällt - egal, wie und wann und warum sie es tun.
Ich glaube der Nachbarstrang triggert einige weil der Titel so verstanden werden KANN, als wären die Freuden des Alleinlebens ausschließlich welche, die man als Alleinlebender genießen kann. A la "Heute hab ich ausgeschlafen".
Und dann denken einige "Ich auch, ist also auch eine Freude des Paarlebens".
Manche schreiben ja auch dazu "Heute durfte ich ausschlafen und musste in kein grimmiges Gesicht sehen" Und dann denken einige "Aha, es wird also unterstellt, dass alle Menschen in Beziehungen in grimmige Gesichter sehen - da muss ich widersprechen!"
Aber ich glaube so ist es nicht gemeint. Klar ist jemand der eine schlechte Beziehung hatte, erstmal froh allein zu sein. Und hat alles recht davon zu erzählen. Da erzählen Frauen von sich und tauschen sich aus.
Es ist vielleicht etwas missverständlich weil man den Titel des Strangs auch als Diskussionsstrang lesen könnte - a la "Gibt es wirklich besondere Freuden die man per se nur als Single haben kann?". Das ist ja auch ein spannendes Thema.
Eindeutiger wäre so ein Name wie "Ein Plauderstrang - Singles tauschen sich aus" oder so. (Etwas blöd aber ihr wisst was ich meine).
Aber ich vermute letzteres ist das, was der Strang sein soll...eln Austauschstrang für Schönes und vielleicht hat auch mal was Blödes Platz wie eben das fehlende Date am Samstagabend.
Saily, Das hast du gut formuliert. So ist es! Keine der allein Lebenden oder Seienden will anderen irgendetwas. Jede möge doch so glücklich werden wie sie es braucht und kann.
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben. Arthur Schopenhauer
Zitat von Lea58 im Beitrag #17 Wenn wir beide etwas gern zusammen machen möchten, dann tun wir das. Wenn nicht beide das gleichermaßen wollen, dann macht eben jeder seins. Unsere gemeinsame Wohnung ist eher WG-artig organisiert, wir teilen nur Küche und Bad, ansonsten hat jeder seine Räume und wir "besuchen" uns. Und ich tue und verhalte mich in der Wohnung so, wie ich will, da gibt es keine Einschränkung.
Trotzdem nimmt man natürlich Rücksicht aufeinander und da wir ein Liebespaar sind, auch emotional. Für mich fühlt sich diese Form genau richtig an.
Ja! So leben mein Mann und ich auch - ich hab ein mittelgroßes Arbeits- und ein winziges Schlafzimmer, er einen großen Alleszusammen-Raum mit Balkon. Sieht aus wie bei den Studis :D, wir könnens aber auch nicht anders; "getrennt zusammen" wohnen wir seit Anfang an. So wie du ist mein Mann der Eigenbrötler, der seine Ruhe und Zurückgezogenheit braucht und ich eher das "Kollektivtierchen"; das lebe ich aus, in dem ich im Ehrenamt migrantische Kinder unterrichte und so öfter mal "Hallas" in der Bude habe, während Gatterich mit Ohrhörern am Rechner oder aufm Balkon hockt ... Besuchende fragen mal, ob er jetzt "muckst" oder sich "gestört" fühlt - nix davon. Wir leben so, dass beide "ihres" auf die Kette kriegen und das Gemeinsame gemeinsam tun - was auch phasenweise massiv wechseln kann. In manchen Phasen hocken wir abendelang zusammen, gucken Dokus, quasseln etc. - und manchmal unterhalten wir uns eher auf Twitter denn "life" :D
Was ist klein, grün und dreieckig? - Ein kleines grünes Dreieck! (copyright: mein Neffe als Kleines)
Wie man sieht, gibt es unendlich viele Modelle des Lebens allein, zu zweit -in unendlich vielen Variationen - man sollte meinen, dass wir ein so großes Herz haben, dass wir alle diese Modelle (mir fällt kein besseres Wort dafür ein) nebeneinander unkritisiert stehen lassen können, oder? Ausnahmen natürlich sind Beziehungen, die gegen Gesetze verstoßen, in denen unterdrückt, geschlagen, terrorisiert wird..... ich denke, ihr wißt, was ich meine.
Ich mache zurzeit allein Urlaub, was iich in der Form nicht mehr gemacht habe, seit die Beziehung zu meinem Mann vor ca. 13 Jahren "fest" wurde. Seitdem war ich nur noch im Rahmen von Aktivitäten, also Hobby-Workshops, Bildungsurlaub oder Besuchen bei Freunden und Verwandten ohne ihn verreist. Jetzt also mal wieder einfach allein an einem Ort ohne jedes Programm. Ich habe mal nachgespürt, wie das so ist.
Vermisst habe ich es nicht und es gibt Momente, an denen ich denke, wäre schon schön, wenn man dies oder das jetzt zusammen erleben, machen, genießen könnte, er dies oder das auch sehen könnte. Was ich bemerke, ist, dass es bei der Tagesgestaltung keine Konkurrenz bei meinen Wünschen und Bedürfnissen gibt. Ich muss mich nicht entscheiden zwischen meinem Wunsch nach seiner Gesellschaft und Unternehmungen die zusammen nicht funktionieren würden.
Ich könnte zum Beispiel meinen Mann wohl nicht dazu bekommen, mit mir morgens um vier aufzustehen, um um fünf zu einer Tageswanderung aufzubrechen, wenn damit kein ganz einzigartiges Erlebnis verbunden ist, dass es nur zu dieser Uhrzeit gibt. Wäre er vor Ort, müsste ich mich entscheiden, ob ich den Tag mit ihm verbringen möchte oder ganz und gar nach meinen spontanen Ideen, also zwischen Paarzeit, die gefühlt ein eher knappes Gut ist, oder eigener Aktivität. Um Kompromiss geht es mir dabei nicht, da es nicht darum geht, irgendeinen gemeinsamen Mittelweg zu finden sondern um einander ausschließende Wünsche.
Damit habe ich jetzt innerlich natürlich mehr Freiheit. Andererseits aber auch kein Korrektiv meines gerade total blödsinnig verschobenen Tagesrhythmuses.
Ging mir so, sicher angeregt durch diesen Strang, durch den Kopf. Frau hat halt viel Zeit zum Reflektieren so allein im Wald oder auf Radwegen, wenn noch ganz lange keinerlei Einkehrorte geöffnet haben werden.