Ich bin seit einiger Zeit arbeitslos und schreibe natürlich Bewerbungen, hauptsächlich per Mail, weil so vom eventuellen Arbeitgeber erwünscht. Manchmal kommt eine Eingangsbestätigung, manchmal nicht. Aber danach ruht der See ganz still. Zufällig bekomme ich dann über drei Ecken (aber nicht vom AG) mit, die Stelle ist vergeben. Der ÖD ist auch dabei. Hm, was kann man da tun? Telefonisch nachfragen? Ich weiß nicht, da schreibt man Stellen aus, bittet den Bewerber ein dafür geschaffenes Portal zu nutzen und dann kommt nix? Ist mir auch mit Jobangeboten passiert, die mir direkt von der AA unterbreitet worden sind. Wie ernst ist es eigentlich mit dem Arbeitskräftemangel?
-------------------------------------- kleiner Tipp, bitte ein Doppel der Anschrift in Paket und Päckchen legen und bei Retouren den Retourenschein, danke
Sehr ernst. So ernst, dass es oft bei denen, die kein Bewerberportal haben, personell nicht mal mehr für eine Absage reicht, weil sonst wichtigere Dinge liegen bleiben müssten. Kein Scherz. Ist natürlich trotzdem nicht schön.
Personal Trainer? Wenn ich von jemandem mit krassen Oberarmen angebrüllt werden will, frag ich einfach eine bayerische Bedienung nach dem veganen Tagesgericht.
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #2Sehr ernst. So ernst, dass es oft bei denen, die kein Bewerberportal haben, personell nicht mal mehr für eine Absage reicht, weil sonst wichtigere Dinge liegen bleiben müssten. Kein Scherz.
... oder auch ganz schlechter Stil bzw. ein Schlamperladen.
Es hängt sicherlich auch von der Branche ab, aber ich bin seit einigen Monaten arbeitslos und habe da ähnliche Erfahrungen gemacht (auch Stellen im ÖD) Inzwischen erwarte ich schon gar keine Rückmeldung mehr, das schont die Nerven. Ich hatte sogar schon zwei Bewerbungsgespräche und, trotz Nachfrage, nie eine Rückmeldung bekommen. Das fand ich aber tatsächlich ziemlich unhöflich und auch stillos.
Zitat von Hillary im Beitrag #1Ich bin seit einiger Zeit arbeitslos und schreibe natürlich Bewerbungen, hauptsächlich per Mail, weil so vom eventuellen Arbeitgeber erwünscht. Manchmal kommt eine Eingangsbestätigung, manchmal nicht. [...] Der ÖD ist auch dabei. Hm, was kann man da tun? Telefonisch nachfragen? Ich weiß nicht, da schreibt man Stellen aus, bittet den Bewerber ein dafür geschaffenes Portal zu nutzen und dann kommt nix?
Normalerweise sind die Portale so eingerichtet, dass man direkt eine Eingangsbestätigung vom System erhält. Auch Absagen (meist nichtssagend) werden nach Abschluss des Stellenbesetzungsprozesses meist vom System verschickt ... wenn es entsprechend hergerichtet ist, muss dafür kaum etwas vom Personaler getan werden.
Ob Anrufe etwas bringen? Hmm, Du kannst nach 2-3 Wochen mal nachfragen, ob Deine Bewerbung eingegangen ist und nach 6-8 Wochen sollten die Entscheidungen i.d.R. getroffen sein, da könntest Du auch nachhaken - aber ob es viel bringt, ist fraglich. Elektronische Bewerbungen kommen ja nicht weg, landen (außerhalb von Portalen) allenfalls im Spam.
@Phoebe - das tut mir leid. Man steckt ja soviel Hoffnung in so ein Gespräch, Kraft, Aufregung, Vorbereitung... Ich habe mir das Schweigen immer so erklärt,"naja, Number 1 bist du nicht, die halten Dich warm falls Einer abspringt". Dann bist Du halt Number 2 or 3, im Sport wäre das nicht schlecht.😉 Nein im Ernst, null Reaktion ist abwertend und unhöflich. 😡
Ich arbeite quasi im ÖD in Österreich. Die Verfahren dauern Wochen - wenn dann der gemachte Vorschlag nicht von den relevanten Stellen abgesegnet wird, zieht sich das ganze noch länger. Das ist für alle sehr mühsam, bei Auskünften muss ich aber natürlich sehr vorsichtig sein. Schwierig.
Zitat von bazeba im Beitrag #10Ich arbeite quasi im ÖD in Österreich. Die Verfahren dauern Wochen - wenn dann der gemachte Vorschlag nicht von den relevanten Stellen abgesegnet wird, zieht sich das ganze noch länger. Das ist für alle sehr mühsam, bei Auskünften muss ich aber natürlich sehr vorsichtig sein. Schwierig.
... wobei es ja reicht zu sagen, dass das Auswahlverfahren noch nicht abgeschlossen ist.
Und wenn alles durch ist, dann kann man ja allen anderen Bescheid geben, dass man sich für einen anderen Bewerber entschieden hat. Einfach damit alle wissen woran sie sind.
Zitat von Hillary im Beitrag #1Ich bin seit einiger Zeit arbeitslos und schreibe natürlich Bewerbungen, hauptsächlich per Mail, weil so vom eventuellen Arbeitgeber erwünscht. Manchmal kommt eine Eingangsbestätigung, manchmal nicht. Aber danach ruht der See ganz still. Zufällig bekomme ich dann über drei Ecken (aber nicht vom AG) mit, die Stelle ist vergeben. Der ÖD ist auch dabei. Hm, was kann man da tun? Telefonisch nachfragen? Ich weiß nicht, da schreibt man Stellen aus, bittet den Bewerber ein dafür geschaffenes Portal zu nutzen und dann kommt nix? Ist mir auch mit Jobangeboten passiert, die mir direkt von der AA unterbreitet worden sind.
Abhaken, next. Das sind auch alles nur Menschen .Ich würde dazu raten, nicht unnötig Zeit mit dem Einholen von Eingangbestätigungen zu verbringen. Wirklich "verloren" geht ja meistens nichts. Dann lieber gucken, wie Du Dich vorteilhaft auf dem Arbeitsmarkt positionieren kannst, Netzwerk aktivieren usw.
Zitat von Hillary im Beitrag #1 Wie ernst ist es eigentlich mit dem Arbeitskräftemangel?
Es gibt keinen Arbeitskräfte-, sondern einen Fachkräftemangel, das ist erst mal ein Unterschied. Gesucht werden vor allem "Techniker" und verwandte Berufe, oder auch spezialisierte Ingenieure mit einschlägiger Erfahrung. Darüber hinaus ist das auch regional meist sehr unterschiedlich. Die Solateur-Branche boomt zB gerade... viel mehr Aufträge für Solaranlagen als Fachkräfte vorhanden.
„Running is a mental sport, and we are all insane.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason ist that you're stupid."
Zitat von bazeba im Beitrag #10Ich arbeite quasi im ÖD in Österreich. Die Verfahren dauern Wochen - wenn dann der gemachte Vorschlag nicht von den relevanten Stellen abgesegnet wird, zieht sich das ganze noch länger. Das ist für alle sehr mühsam, bei Auskünften muss ich aber natürlich sehr vorsichtig sein. Schwierig.
... wobei es ja reicht zu sagen, dass das Auswahlverfahren noch nicht abgeschlossen ist.
Und wenn alles durch ist, dann kann man ja allen anderen Bescheid geben, dass man sich für einen anderen Bewerber entschieden hat. Einfach damit alle wissen woran sie sind.
Ja, das machen wir schon, aber hier an der Uni ziehen sich solche Verfahren dermaßen lang (schon mal der reg. Ablauf, aber wenn dann auch noch Einsprüche kommen, wird's ungemütlich). Das frustriert sicher. Habe das ja selbst auch erlebt als Bewerberin.
Ansonsten auch mal „flipped job market“ anschauen vielleicht, ich finde, das Konzept ist ganz interessant. Das ist nicht der einzige Anbieter dieser Art, da gibt’s noch mehr. Gerade wenn das Themen „was kann ich und wie will ich arbeiten “ und „was braucht der Arbeitsmarkt in meiner Region“ auf den ersten Blick nicht so gut zusammen gehen, hilft es manchmal, ein bisschen um die Ecke zu denken und vielleicht sogar einen kompletten Perspektivenwechsel anzustreben.
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Dankeschön schon mal an alle die geantwortet haben. Ich finde das in der Luft hängen lassen unhöflich, aber wenn 100 Bewerbungen eingehen, dann ist das eben viel Mühe. Mir schon klar, aber auch ich muss auf dem AA vorlegen, was ich gemacht habe, sieht ja sonst aus als hätte ich keine Lust. Da wäre ne Absagemail schon was handfesteres. Noch suche ich ja in dem Bereich, in dem ich ein paar Fachkenntnisse und Talente habe, als Kommissionierer/ Produktionshelfer nimmt mich jede ZA sofort. Ich kenne diese Arbeit, hab sie schon gemacht und werde sie wohl schlussendlich wieder machen, aber die ist körperlich sehr hart, schlecht bezahlt und ich muss noch 7 Jahre. *seufz*
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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wir im ÖD auf ausgeschriebene Stellen oftmals bis zu 200 Bewerbungen bekommen, die natürlich auch gesichtet werden müssen. Allein das zieht oftmals schon einen Rattenschwanz hinter sich.
Wir haben in den letzten 3 Jahren in unseren Fachbereichen 80 neue Stellen geschaffen und auch besetzt. Nicht aber in der Personalstelle.
Ich selber arbeite zwar nicht in der Personalstelle, aber ich könnte mir vorstellen, dass vielleicht auch aus Kostengründen auf eine Eingangsbestätigung verzichtet wird und vielleicht nur die eine bekommen, die in die engere Auswahl kommen. Es spricht aber nichts dagegen, dort anzurufen und nachzufragen. Das signalisiert ja auch Interesse.
Ich kann aus meiner Erfahrung berichten. Ich hatte letztes Jahr einen Werkstudenten gesucht, das wird bei uns über ein Bewerberportal gehandelt. Die HR-Kollegin hat schon vorgefiltert, also allen, die überhaupt nicht in Frage kamen, sofort eine Absage erteilt. Übrig blieben bei mir stabile 14 Bewerbungen, von denen ich stabile 10 direkt wieder rausfiltern musste wegen mangelnder Sprachkenntnisse. Blieben 4 und die habe ich dann sukzessive angeschrieben. Das hat sicherlich 3 Wochen gedauert seit dem Eintrag im Portal. Absagen haben alle bekommen (ich brauchte drei Runden, um die Stelle zu besetzen). Aber eben auch nicht sehr zeitnah... Wenn man dann nicht bloß Werkstudenten sucht, sondern qualifiziertes Personal und sich durch sehr viel Prüll wühlen muss... ich glaub, einen Monat kann das echt mal dauern...
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #2Sehr ernst. So ernst, dass es oft bei denen, die kein Bewerberportal haben, personell nicht mal mehr für eine Absage reicht, weil sonst wichtigere Dinge liegen bleiben müssten. Kein Scherz.
... oder auch ganz schlechter Stil bzw. ein Schlamperladen.
Für mich geht das leider auch eher in die Richtung "schlechter Stil". Zeit für eine Absage, auch ohne Bewerberportal, sollte sein. Das sind Zwei/Drei oder maximal Vierzeiler die man sich als Vorlage ablegen kann. Wenn wichtigere Dinge sonst liegen bleiben, frag ich mich ernsthaft wieviel Zeit man investiert um überhaupt Bewerbungen zu sichten, Einladungen zu versenden und die (mittlerweile gängigen) 3 bis 4 Gesprächstermine absolviert und dann danach noch immer nicht zu Potte kommt.
zum ÖD: ich hab vor 3 Monaten eine Bewerbung auf eine Stellenausschreibung im ÖD verschickt und nach der sofortigen Eingangsbestätigung heute eine Absage erhalten. Eine Freundin von mir hatte sich in den ersten Monaten in 2022 auf mehrere Stellenausschreibungen im ÖD beworben. Bei zwei Vorstellungsgesprächen wurde ihr gleich mitgeteilt, daß es mindestens 8 Wochen dauern wird, bis sie überhaupt eine Rückmeldung bekommen würde, ob sie weiter berücksichtigt wird oder nicht.
Hilfreich wäre auch von AG-Seite in Stellenausschreibungen mal einen Gehaltsspielraum anzugeben. Im öffentlichen Dienst wird's ja gemacht. Würde es generell so laufen, dann könnte man sich Bewerbungen ersparen und diese dann bei Stellenangeboten bei denen der AG wirklich Fantasievorstellungen hat wie z. B. 10€/Std für eine Bilanzbuchhalterin. Alles schon erlebt in den letzten 3 Jahren (also auch vor Corona) und nicht erfunden.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #19Ich würde das umgekehrt so sehen: wenn nach 3 Wochen keine Rückmeldung kam, ist man so oder so „raus“ in 90% der Fälle.
Das trifft hier bei Uni-Besetzungsverfahren (im allg. Personal) z.B. überhaupt nicht zu. Wir dürfen aber nicht vor Begutachtung durch mehrere Stellen Absagen verschicken. Auch nicht an KandidatInnen, die ganz offensichtlich nicht passen.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #19Ich würde das umgekehrt so sehen: wenn nach 3 Wochen keine Rückmeldung kam, ist man so oder so „raus“ in 90% der Fälle.
Würde ich auch so sehen. Mein Sohn hat vergangenes Jahr aus der freien Wirtschaft in den ÖD (Uni) gewechselt, das ging ruckzuck, der hatte echt noch mit der Kündigungsfrist im alten Job zu kämpfen, die hätten ihn am liebsten "vorgestern" eingestellt. Ist befristeteter Job, dessen Verlängerung ziemlich sicher ist.
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Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #19Ich würde das umgekehrt so sehen: wenn nach 3 Wochen keine Rückmeldung kam, ist man so oder so „raus“ in 90% der Fälle.
Würde ich auch so sehen. Mein Sohn hat vergangenes Jahr aus der freien Wirtschaft in den ÖD (Uni) gewechselt, das ging ruckzuck, der hatte echt noch mit der Kündigungsfrist im alten Job zu kämpfen, die hätten ihn am liebsten "vorgestern" eingestellt. Ist befristetet Job, dessen Verlängerung ziemlich sicher ist.
Da gibt's manchmal Möglichkeiten das Verfahren schneller zu machen. bei normalen Ausschreibungen zieht es sich Wochen (ohne, dass jemand besonders faul war) - Fristen, die einzuhalten sind.
Nach drei Wochen kann man auch einen Arbeitgeber anrufen und nach dem Stand der Dinge fragen.
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Zitat von Charlie03 im Beitrag #24Nach drei Wochen kann man auch einen Arbeitgeber anrufen und nach dem Stand der Dinge fragen.
Und mit dieser Information macht man dann was genau?
Meist bewirbt man sich doch auf eine Reihe von Stellen, wenn man das alles nachhält - puh. Der Arbeitsmarkt ist ein Markt, das darf man nicht so emotional sehen. Bei den meisten Bewerbern ist das ja eher so eine Art Trotz- und Verletzungsreaktion ("gesehen werden wollen"). Ist menschlich nachvollziehbar, bringt einen in der Sache aber keinen Millimeter weiter. Wenn man ein interessanter Kandidat ist, wird man eingeladen (wann auch immer das ist). Wenn man kein interessanter Kandidat ist, dann nicht. Welchen Mehrwert hat dabei eine Eingangsbestätigung der Bewerbung? Dass dieselbigen "zufällig" übersehen werden, passiert doch eher selten. Letztlich kann man daraus auch den Schluss ziehen, dass ,wenn der Laden das Bewerbungsverfahren nicht richtig auf die Reihe kriegt, man da sowieso nicht arbeiten wollen würde. Das stimmt im Falle der TE aus der Arbeitslosigkeit heraus sicherlich nur so halb, aber kann man als Mindset ja mal so festhalten.
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