Ich habe zuletzt "Throw me to the Wolves" (dt. "Den Wölfen zum Fraß") von Patrick McGuinness gelesen. Trotz der Handlung, in deren Mittelpunkt ein Kriminalfall steht, würde ich es nicht als Krimi einsortieren, denn das Buch dreht sich viel stärker um psychologische Aspekte und Gesellschaftskritik und der Erzähler, einer der Ermittler im besagten Mordfall, driftet immer mal wieder ins Philosophieren über Gott und die Welt ab. So was kann ja extrem nervig sein, aber hier hat es gut gepasst. Nicht umsonst wird er von seinem Co-Ermittler gerne "Prof" genannt.
Worum geht's genau? Eine junge Frau verschwindet, man findet irgendwann ihre Leiche in einem Müllsack und ein pensionierter Lehrer, der in der Nähe wohnt, wird aufgrund von Indizien unter Tatverdacht festgenommen. Er ist ein Exzentriker und etwas eigenbrötlerisch, ein stiller Mensch, der sich lieber mit Musik und Büchern beschäftigt als mit Menschen. Das Urteil der Klatschpresse ist klar und erbarmungslos: mit dem Typen stimmt was nicht, und als Ex-Lehrer in einem sehr traditionellen englischen Jungsinternat hat er garantiert noch mehr Dreck am Stecken, Stichwort Pädophilie.
Während in den Kommentarspalten ein Shitstorm gegen den Mann tobt, ist der erzählende Ermittler, dessen Namen wir erst spät erfahren, nicht überzeugt von dessen Schuld. Nicht zuletzt, weil er ihn aus seiner eigenen Schulzeit auf jenem Internat kennt und er dort einer der wenigen Guten war in einem Umfeld, das von altmodischen Ansichten über Disziplin, üblen Machtspielchen und regelrechtem Psychoterror gegen die Schüler geprägt war.
Die Auflösung ging mir ein bisschen hopplahopp, aber ansonsten habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Der etwas eigenwillige Stil mit den mäandernden Gedankengängen gefiel mir sehr, ebenso der erbarmungslose Blick auf überkommene Traditionen und die widerlichen Machenschaften der Boulevardpresse.
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
I would love to live like a river flows,carried by the surprise of its own unfolding. (John O'Donoghue)
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Ich bin gerade mit " 22 Bahnen " von Caroline Wahl durch. Gutes Buch. Ich werde mir wohl auch noch das 2. Buch kaufen. Man möchte schon wissen, wie es weiter geht.
Im Fundus habe ich das Buch "Liebespaarungen" von Lionel Shriver aus dem Jahr 2009 gefunden. Es geht um ein Paar - er beschäftigt sich mit der politischen Konfliktforschung, sie ist Kinderbuchautorin. Sie sind seit zehn Jahren zusammen. Da ist die Leidenschaft nicht mehr so wie am Anfang. Trotzdem kann sie sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Aber als sie einen professionellen snooker-Spieler kennenlernt, trifft es sie wie ein Blitz.
Das könnte jetzt ein üblicher Schnulzenroman werden. Aber im Folgenden werden stur abwechselnd je Kapitel zwei Varianten erzählt. Einmal widersteht sie der Anziehung des Spielers, sehnt sich aber immer wieder nach ihm. In der anderen Variante verlässt sie ihren Partner und lebt fortan das Leben einer Spielerfrau. Beide Männer haben ihre Stärken und ihre Schwächen. Dabei spielt die Autorin mit Details, die in beiden Versionen eine andere Aussage haben. In beiden Varianten geht es nicht ohne Dramatik ab.
Hat mir wider Erwarten gut gefallen und darf im Regal bleiben.
Die amerikanische Autorin hatte ihren Durchbruch mit dem Roman "Wir müssen über Kevin reden", in dem es um den Amoklauf eines Sohnes geht, in dessen Folge neun Menschen starben.
paperbird, Spoiler hasse ich wie die Pest und vermeide sie, wenn ich über Bücher schreibe. Aber ich lese Kommentare über Bücher, die ich gerade selbst lese, auch lieber hinterher, um mir erst mal ganz unbefangen meine eigene Meinung zum Buch zu bilden. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf Deine Eindrücke.
Zitat von perlengazelle im Beitrag #2179Das könnte jetzt ein üblicher Schnulzenroman werden.
Vor Schnulzerei braucht man bei Shriver keine Angst zu haben :) "Wir müssen über Kevin reden" fand ich großartig, aber auch sehr beklemmend.
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Ich lese gerade "Wo die Wölfe sind" von Charlotte McConaghy und bin nach etwa der Hälfte viel begeisterter, als ich erwartet hatte. Zu Beginn empfand ich die Hauptfigur als ein bisschen arg radikal in ihren Ansichten, aber ich habe mich sehr schnell eingelesen und das Buch bisher geradezu verschlungen. Es geht um ein Projekt zur Wiederansiedelung von Wölfen in Schottland. Inti, die Erzählerin, gehört zum Projektteam und hofft inständig, dass die Wölfe, die sie zeitlebens fasziniert haben, dort wieder Heimat finden. Die Einheimischen sind größtenteils nicht besonders angetan und fürchten, die Wölfe könnten Mensch und Tier gefährden. Es gibt eine kleine, etwas holprige Romanze, Auseinandersetzungen mit den Einheimischen, schöne Naturbeobachtungen, irgendwann noch einen rätselhaften Todesfall und einige Rückblenden in Intis Vergangenheit, die recht bewegt war. Heute kümmert sie sich neben ihrem Engagement im Wolfsprojekt auch noch um ihre schwer traumatisierte Zwillingsschwester. Inti selbst hat Mirror-Touch-Synästhesie, d.h. sie spürt alles, was sie an anderen Lebewesen beobachtet (Berührungen oder auch Verletzungen) am eigenen Leib, was das Leben oft schwer macht.
Das sind ziemlich viele Themen und die Figuren sind alle irgendwie angeknackst, aber irgendwie kriegt es die Autorin hin, dass ich das nicht als überfrachtet, sondern als ziemlich fesselnd empfinde.
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Ich lese gerade " eine andere Zeit" von Helga Bürster. " Zwei Mädchen wachsen in der DDR auf und als sich die Grenze öffnet, verschwindet eine in den Westen und man hört nie wieder was von ihr.
Zitat von Hattima im Beitrag #2178Ich bin gerade mit " 22 Bahnen " von Caroline Wahl durch. Gutes Buch. Ich werde mir wohl auch noch das 2. Buch kaufen. Man möchte schon wissen, wie es weiter geht.
Geht mir genauso. Ich habe gerade "22 Bahnen" zu Ende gelesen und leider, leider war hinten im Buch ein Teaser von "Windstärke 10". Da kann ich nicht widerstehen! Obwohl ich "22 Bahnen" nicht überragend fand, sondern einfach ganz okay, sind mir die Hauptfiguren richtig ans Herz gewachsen.
**************************** Die schönsten Wege sind aus Holz. (Annett Louisan) ****************************
Ich lese gerade eine schönen Schmöker, passend für eine verregneten Sonntag. KATE THOMPSON-DIE BBILOTHEK DER HOFFNUNG Bisher habe ich ein Viertel gelesen, allerdings die letzten ca 40 Seiten eben beim Frühstück (zwischen Lesebeginn und jetzt gab es einen kleine Pause).
Erzählt wird die wahre Geschichte der U-Bahn-Station Bethnal Green in London, die während des 2. Weltkriegs für 5.000 Menschen zu einer Art Zuhause wurde. Die Protagonistin führt dort eine kleine Bücherei. Ich bin, wie gesagt, noch ganz am Anfang. Anfangs wird auf das wahre Unglück an dieser U-Bahn-Station, bei dem bei einer Massenpanik 173 Menschen starben verwiesen. Dann geht es mehr um die kl Bücherei, die Besitzerin, ihre Freundin, die Kinder, die in der U-Bahn leben. Aber es liest sich irgendwie richtig schön weg.
Ich habe dazu eine wirklich schöne Rezension gefunden. Diese Seite erhält keine kommerziellen Links, allerdings, wenn man in diesem Forum (Vorablesen) weiterklickt.
Der Lesekreis hat " Nacht der Ruinen" ausgelost. Ich wusste schon vorher ,dass Adenauer vorkommt und bin jetzt nicht so der größte Fan von Namedropping. Tja. In Kapitel 3 : Auftritt Eric Arthur Blair. Natürlich mit hochdramatischer Enthüllung des Pseudonyms. Als ob das nicht jeder weiss.
Ich habe gerade von der großartigen Nicole Seifert "Einige Herren sagten etwas dazu": Die Autorinnen der Gruppe 47 beendet. Ein ernüchternder Blick auf die Literatur-Szene der Bundesrepublik zwischen 1947 und 1967. Ich kann das Buch nur jedem/jeder empfehlen. Seiferts Hauptthema ist natürlich der Umgang der männlichen Kritiker und Autoren mit den schreibenden Frauen, es geht aber auch um die Weigerung der bundesrepublikanischen Gesellschaft UND der Gruppe 47 (in ihren Anfangsjahren), sich mit der jüngsten Vergangenheit auseinanderzusetzen. Sie untersucht, warum es in der jungen Bundesrepublik weniger Autorinnen gab als zum Beispiel in den angelsächsischen Ländern, und kommt zu Schlussfolgerungen, die heute noch gültig sind. Ich sehe mich gerade nicht in der Lage, mehr zum Buch zu schreiben (z.B. zur hoch interessanten Frage WARUM die Herren Autoren die Autorinnen in ihren Beschreibungen in mythisch-legendäre Wesen verwandeln mussten - Undine, Melusine, Sphinx, Kleopatra etc., worüber ich mir zuvor noch nie Gedanken gemacht habe) - ich kann nur sagen:Lest es.
Auf die Gefahr hin, dass es einen gewissen Ärger anfacht.
Andere Lektüre der letzten Wochen:
"Achtzehnter Stock" von Sara Gmuer, ein fesselnder Berlin-Roman mit einer alleinerziehenden Protagonistin aus der Frankfurter Allee. Bei allem Realismus hat das Buch märchenhafte Elemente, und schreit meiner Meinung nach geradezu nach einer Verfilmung. "Ein Mädchen mit Prokura", ein Roman der "Neuen Sachlichkeit" aus dem Jahr 1931, neu aufgelegt 2023 von Nicole Seifert und Magda Birkmann. Die Autorin Christa Anita Brück erzählt darin die Geschichte einer jungen Fraue, die in einer "Männerdomäne" Karriere macht. Das erste Buch der Autorin, "Schicksale hinter Schreibmaschinen", landete auf der Schwarzen Liste der Nationalsozialisten, "Mädchen mit Prokura" hingegen wurde 1934 sogar verfilmt (auf YouTube zu sehen). Irgendwo habe ich gelesen, dass sich die Autorin in ihren beiden noch folgenden Romanen der NS-Ideologie anpasste, was ihr Frauenbild betraf. Leider finde ich das Zitat nicht mehr. Allerdings scheint sie das Schreiben nach ihrer Heirat und der Geburt eines Kindes weitgehend aufgegeben zu haben (wie es halt so geht).
"Gerron" von Charles Lewinsky, eine Romanbiografie des Regisseurs und Kabarettisten Kurt Gerron, der leider heute hauptsächlich nur noch deshalb bekannt ist, weil er für das NS-Regime einen Propagandafilm über das KZ Theresienstadt drehte - er hoffte damit, sich, seiner Frau und allen Beteiligten genug Zeit zu erkaufen, um das Kriegsende zu erleben. Die Rechnung ging leider nicht auf. Kurt Gerron war außerdem "Mackie Messer" in der Uraufführung der "Dreigroschenoper" und der Anwalt im wegen der zahlreichen jüdischen Beteiligten später verbotenen Film "Die drei von der Tankstelle". Lewinskys Buch ist ein Höllenritt. Die Lücken in Gerrons Biografie füllte er jedoch großzügig mit Fiktion. Trotzdem ein wichtiges Buch.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Zitat von saggi im Beitrag #2187Der Lesekreis hat " Nacht der Ruinen" ausgelost. Ich wusste schon vorher ,dass Adenauer vorkommt und bin jetzt nicht so der größte Fan von Namedropping. Tja. In Kapitel 3 : Auftritt Eric Arthur Blair. Natürlich mit hochdramatischer Enthüllung des Pseudonyms. Als ob das nicht jeder weiss.
habe versucht, geduldiger zu werden, hab aber damit aufgehört. ging mir einfach nicht schnell genug.
you get older and you learn there is one sentence, just four words long, and if you can say it to yourself it offers more comfort than almost any other. It goes like this: At least I tried. -Ann Brashares -
@Twix, ich hab auch bereits die ersten Kapitel vom 'Dritten Leben' gelesen. Ich mag ihren Stil auch.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"We are all just walking each other home." Ram Dass, writer
Zitat von saggi im Beitrag #2187Der Lesekreis hat " Nacht der Ruinen" ausgelost. Ich wusste schon vorher ,dass Adenauer vorkommt und bin jetzt nicht so der größte Fan von Namedropping. Tja. In Kapitel 3 : Auftritt Eric Arthur Blair. Natürlich mit hochdramatischer Enthüllung des Pseudonyms. Als ob das nicht jeder weiss.
Und Irmgard Keun. Seufz
Ich hasse name-dropping. Es hat das ganze Genre "historischer Roman" für mich ruiniert.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Vor ein paar Tagen hat mir eine Freundin ein Buch in die Hand gedrückt mit den Worten "Lies das - es wird Dir gefallen". An sich bin ich bei solchen Aussagen eher skeptisch, aber hier muss ich voll zustimmen - auch wenn ich noch lange nicht fertig bin!
Elisa Hoven "Dunkle Momente"
»Jede Tat hat eine Geschichte«
Eva Herbergen ist Strafverteidigerin mit ganzer Seele. Ihre Aufgabe ist es, Menschen vor Strafe zu bewahren: die berühmte Schriftstellerin, den gebrechlichen Millionär, die überforderte Stiefmutter. Sie weiß, es braucht nicht viel, dass aus einem Menschen ein Verbrecher wird, vielleicht sogar ein Mörder. Es genügt ein dunkler Moment, der die Wendung markiert – zum Opfer oder zum Täter. Auch Eva kämpft mit diesen Grenzen, die sie selbst schon überschritten hat, mit den blinden Flecken unserer moralischen Verurteilung. Mit jedem Fall, den Eva erzählt, in dem die Grenze zwischen Gerechtigkeit und Recht verschwimmt, lösen sich ihre Gewissheiten auf. Bis sie sich fragt, welche Konsequenzen sie ziehen muss. »Dunkle Momente« ist ein packender Roman über die ethischen und moralischen Dilemmata jedes Einzelnen, darüber, dass Recht und Gerechtigkeit nicht immer das Gleiche sind. Mit unbestechlichem Blick stellt Elisa Hoven die Eindeutigkeit infrage und zeigt, dass ein Mensch immer mehr ist als seine Tat.
Gut geschrieben, spannende Geschichten.... immer eine Art Wow-Effekt dabei... und ausreichend Material zum Nachdenken und Diskutieren. In meinem Freundeskreis macht dieses Buch gerade die Runde....
Ich bin - bis jetzt - echt begeistert von dem Buch. Mir gefällt der ruhige Stil und die Tatsache, dass die Diskrepanz zwischen Recht und Gerechtigkeit mehr oder weniger subtil aufgezeigt wird... viel Material für meine Gehirnwindungen und sehr viel Diskussion.
Aber: noch hab ich es nicht fertig gelesen.... es kann also noch all ganz anders kommen
Zitat von ysa im Beitrag #2194Elisa Hoven "Dunkle Momente"
Das klingt wirklich sehr interessant! Habe ich mir auch auf die Leseliste gesetzt!
'Wenn morgen alle Frauen aufwachen und ihre Körper lieben würden, würde ein Milliardenmarkt in sich zusammenfallen.' - kleiderzimmer - ****** Moderatorin in den Bereichen: Ich bin neu hier! | Alleine leben | Ernährung und Kulinarik | Sport, Wellness, Fitness | Digitale Sicherheit | Digitales Kaufen, Verkaufen und Bezahlen | Rund um Social Media | Plauderecke | Hoffnungsforum |
"Wo die Wölfe sind" von Charlotte McConaghy habe ich vor meinem Urlaub noch beendet und insgesamt für gut befunden, auch wenn ein, zwei Schippchen weniger Drama gegen Ende hin auch gereicht hätten.
Im Urlaub habe ich gar nicht sooo viel gelesen, zumindest nicht anzahlmäßig - es waren allerdings dicke Bücher und man tut ja im Urlaub auch noch andere Dinge als lesen :) Gefallen haben mir beide:
Juliet Marillier - Das Kind der Stürme Band 3 der Sevenwaters-Reihe springt vom Vorgängerband aus eine Generation weiter. Fainne ist sehr behütet und etwas weltfremd bei ihrem Vater, einem Druiden, aufgewachsen und sieht sich mit sechzehn mit dem Erbe ihrer Großmutter, einer bösen und mächtigen Zauberin, konfrontiert. Die Alte hat das Mädchen schnell in der Hand mit Hilfe von Drohungen und geschickt eingesetzter Magie und zwingt sie, Dinge zu tun, die ihr eigentlich zuwider sind, insbesondere soll sie verhindern, dass das "Kind der Prophezeiung" die sagenumwobene Insel zwischen Irland und England zurückerobern hilft. Es bleibt spannend bis zum Showdown am Schluss und entgegen dem, was die Zusammenfassung vermuten lässt, gibt es im Lauf der Handlung so einige Überraschungen. Es ist etwas fantasylastiger als die Vorgängerbände, hat mir aber gut gefallen.
Sharon Kay Penman - Lionheart Penman gehört für mich mit zu den besten Autorinnen historischer Romane und setzt hiermit ihre Plantagenet-Reihe fort. Diesmal steht der titelgebende Richard Löwenherz im Mittelpunkt, der nach dem Tod seines Vaters König geworden ist und auf dem Weg zum Kreuzzug im Heiligen Land auf Sizilien heiraten soll. Auch seine Gattin Berengaria von Navarra und seine toughe Schwester Joanna spielen eine wichtige Rolle (keine klischeehafte). Abgesehen von ein paar Schlachtszenen, die ich ein bisschen zäh fand, ein toller historischer Schmöker, bei dem man dank guter Recherche auch noch sein Geschichtswissen erweitern kann.
Aktuell lese ich noch an meinem letzten im Urlaub begonnenen Buch, "The Winter Journey" von Cynthia Harrod-Eagles. Das ist Band 20 der Mammutserie um die Familie Morland und spielt Mitte des 19. Jahrhunderts. Neben familiären Verwicklungen steht der Krimkrieg im Mittelpunkt sowie die signifikanten Entwicklungen in der Medizin wie das Aufkommen der Anästhesie und die Bekämpfung der Cholera. Gefällt mir wie immer gut, die Autorin trifft immer noch den richtigen Ton zwischen Historie und Familiensaga, so unterhaltsam wie fundiert.
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
I would love to live like a river flows,carried by the surprise of its own unfolding. (John O'Donoghue)
Moderatorin in Kultur und Unterhaltung | Mode und Kosmetik | Andere Sprachen - anderes Leben | Photographie | Hobbies aller Art
Ich bin - bis jetzt - echt begeistert von dem Buch. Mir gefällt der ruhige Stil und die Tatsache, dass die Diskrepanz zwischen Recht und Gerechtigkeit mehr oder weniger subtil aufgezeigt wird... viel Material für meine Gehirnwindungen und sehr viel Diskussion.
Aber: noch hab ich es nicht fertig gelesen.... es kann also noch all ganz anders kommen
Ich habs meinem Mitbewohner zum Geburtstag geschenkt. Der liest ausschließlich im Urlaub und der steht vor der Tür. Danach bin ich dann damit dran.