"Die einsame Buchhändlerin von Tokio" von Nanako Hanada, das wohl auf den realen Erlebnissen der Autorin basiert.
Nanakos Ehe ist in die Brüche gegangen, sie ist aus ihrer Wohnung ausgezogen und ihr Job in einer großen "alternativen" Buchhandlungskette gefällt ihr auch nicht mehr, seit die Kette immer kommerzieller wird und den Angestellten immer weniger Freiheiten lässt.
Da stolpert sie zufällig über die App ThirtyMinutes, die Menschen für reale Treffen zusammenbringen will. Sie probiert es aus und beschließt, jedem Menschen, den sie über die App trifft, ein Buch zu empfehlen - denn das kann sie am besten.
Der Roman ist sehr kurz (um die 200 Seiten und liest sich sehr flüssig, plätschert aber eher dahin.
Thematisch geht er sehr stark in die Richtung von "Frau Komachi empfiehlt ein Buch", das hier auch schon mal zur Sprache kam, aber diesmal nicht aus der Sicht der Menschen, die ein Buch empfohlen bekommen, sondern aus der Sicht der Buchempfehlerin.
Das Ende kommt auch eher ohne einen Wow-Effekt dahingeplätschert, aber alles in allem fand ich das Buch trotzdem sehr schön, weil die Liebe der Autorin zu Büchern sehr gut rüberkommt und man nebenbei einen interessanten Einblick in die japanische Literaturszene bekommt. Und weil die Hauptfigur auf viele sympathische und teils schrullige Leute trifft - von denen leider viele nur sehr kurz vorkommen.
Gregor Eisenhauer, "Emigrant des Lebens. Erich Kästners letzte Jahre." Ein Buch, das sich speziell den unglücklichen letzten Lebensjahren von Erich Kästner widmet und der Frage nachgeht, wieso das so kommen musste. Wann verpasste der Autor die Chance auf ein glückliches Leben - oder hatte er nie eine (Mutter-Beziehung, Zeitumstände). Kein literaturwissenschaftliches Werk, eher ein Essay. Eine traurige Lektüre, aber da mich gerade diese Facette an Kästner so fasziniert (sein grandioses Scheitern, sein Zurückbleiben hinter den eigenen Erwartungen, sein Unglücklich-Sein) musste ich es haben.
Uwe Timm, "Halbschatten". Die Toten des Berliner Invalidenfriedhofs erzählen ihre Geschichten. Timm lässt sich in dem Roman über den Invalidenfriedhof führen, und die Erzählungen des Friedhofsführers vermischen sich mit den Stimmen der Toten - darunter Marga von Etzdorff, die deutsche Fliegerin, deren Leben und Tod quasi den Kern des Romans bilden, aber auch viele andere - außer ihr ausschließlich Männer, denn der Invalidenfriedhof ist ein "Helden-"Friedhof. Und das Privileg, als Helden fürs Vaterland zu sterben, hatten größtenteils nur Männer. Man muss konzentriert lesen, weil nicht immer ganz klar ist, wer gerade spricht - ich habe mich auch schon getäuscht, und musste dann denselben Abschnitt aus der richtigen Perspektive noch einmal lesen. Das Buch ist nicht "geschrieben" sondern "komponiert" - der Klappentext nennt es ein "Oratorium". Ich weiß nicht, ob vor Timm schon einmal ein:e Autor:in die Idee hatte, die Toten auf einem Friedhof fast ein ganzes Buch erzählen zu lassen - ich finde die Idee genial. Und da es ausgerechnet die Toten auf dem Invalidenfriedhof sind, bekommt man durch ihre Stimmen einen recht bedrückenden "Klangteppich" zur deutschen und preußischen Geschichte geboten. Eine Geschichte von Krieg, Gewalt und Heldenverehrung, die im 3. Reich kulminierte.
Salman Rushdie, "Knife. Gedanken nach einem Mordversuch". Mein erstes Buch von Rushdie, ob ich noch weitere Bücher von ihm lese, weiß ich noch nicht. Erstens bin ich sehr auf deutschsprachige Literatur fixiert, weil ich da einen enormen Nachholbedarf habe, zweitens hat mich dieses Buch speziell wegen des Themas angesprochen, was bei seinen anderen eher nicht der Fall ist. Seine Aufarbeitung des Angriffs auf ihn wollte ich unbedingt lesen. Neben seinen persönlichen Erfahrungen führt Rushdie ein fiktives Gespräch mit dem Angreifer und äußert sich zu Themen wie Meinungsfreiheit und schriftstellerische Freiheit. Ein Zitat:
Zitat"Das Wichtigste ist, dass Kunst jegliche Orthodoxie herausfordert. Kunst deswegen zu verschmähen oder zu verteufeln, hieße, ihr Wesen misszuverstehen. Kunst richtet die leidenschaftliche, persönliche Vision des Künstlers gegen die überkommenen Ideen der Zeit. Kunst weiß, dass überkommene Ideen die Feinde der Kunst sind [...]. Klischees sind solch überkommene Ideen ebenso wie jede Ideologie, ob sie sich nun auf die Sanktionen unsichtbarer Himmelsgötter verlässt oder nicht. Ohne Kunst würde unsere Fähigkeit zu denken, die Welt mit frischem Blick zu betrachten und zu erneuern, verkümmern und vergehen. Kunst ist kein Luxus. Sie ist die Essenz unserer Menschlichkeit, und außer dem Recht, sein zu dürfen, verlangt sie keinen besonderen Schutz. Sie akzeptiert Streit, Kritik, sogar Ablehnung - aber keine Gewalt. Und am Ende überdauert sie jene, die sie unterdrücken."
Fast vergessen, obwohl unvergesslich: "Wir haben es nicht gut gemacht". Der Briefwechsel von Max Frisch und Ingeborg Bachmann. Man fühlt sich am Ende selbst durch die emotionale Mangel gedreht. Sehr vieles - besonders die Person von Max Frisch - stellt sich nach der Lektüre dieser Briefe in einem ganz anderen Licht dar.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
"Halbschatten" erinnert mich von der Erzählperspektive ein bisschen an "Lincoln in the Bardo" von George Saunders, da kommen ja auch zahlreiche Tote von einem Friedhof zu Wort. Ein sehr ungewöhnliches Buch, hat mir aber gut gefallen. "Halbschatten" merke ich mir auch mal.
Rushdie finde ich als Person sehr interessant, mit seiner Art zu schreiben komme ich aber nicht gut klar. Nach "Mitternachtskinder" habe ich kein Bedürfnis mehr verspürt, weitere Bücher von ihm zu lesen. Das fand ich vom Stoff her zwar ansprechend, aber die Sprache war mir zu manieriert und die Erzählweise zu ausschweifend.
Bei mir gibt's nun Wohlfühllektüre mit "A Psalm for the Wild-Built" von Becky Chambers. Nach ihrer wundervollen "Wayfarers"-Reihe hat sie etwas Neues begonnen. Es spielt in einer Welt der Zukunft, in der die Menschen darauf limitiert sind, maximal 50% des Lebensraums auf dem Mond, auf dem sie leben (ich nehme an, es ist irgendein Mond, nicht der unsrige), zu beanspruchen. Die Hauptfigur Dex verlässt die sichere Umgebung eines Klosters, um "Teemönch" zu werden - dessen Aufgabe besteht darin, Tee auszuschenken und Gesprächspartner für Menschen zu sein, die über irgendetwas, das sie beschäftigt, reden wollen. Eine wundervolle Idee, finde ich, allerdings muss Dex erst mal noch einiges lernen.
Ein Roman mit dieser Ausgangssituation könnte so ein abgedroschenes 08/15-Lebensweisheiten-Buch werden, aber bei Becky Chambers braucht man davor keine Angst zu haben. Sie berührt mein Leserinnenherz sehr, mit viel Gefühl und ein bisschen Humor, aber ohne Kitsch. Und sie ist wahnsinnig gut darin, fremde Lebenswelten und -bedingungen in wenigen Sätzen sehr plastisch darzustellen. Einfach schön.
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
I would love to live like a river flows,carried by the surprise of its own unfolding. (John O'Donoghue)
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Jetzt lese ich: "Marx stand still in Darwins Garten" von Ilona Jerger. Wie in ihrem Roman "Lorenz" über den Tier-Verhaltensforscher erfährt man auf unterhaltsame und durchaus humorvoll geschriebene Weise nicht nur viel über die Lebenswege der beiden Protagonisten, sondern auch über ihre wissenschaftlichen Arbeitsweisen und ihre Theorien (ohne dass das ganze zu trocken wird). Ein wirklich empfehlenswertes Buch! Mir sind Darwin und Marx dadurch näher gekommen. Man merkt Ilona Jerger ihre Begeisterung für die Wissenschaft an, aber auch ihr Talent, Wissenschaft und Biografie auf unterhaltsame Weise zu einer Geschichte zu verknüpfen, die man gerne liest, ist bemerkenswert. Ich hoffe, sie bringt uns auf diese Weise noch viele andere Wissenschaftler(oder :innen) nahe
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
...und schon wieder zwei Bücher auf meiner Leseliste! Biografien bedeutender Menschen unterhaltsam erzählt ist g e n a u meins! Wissenswertes fesselnd und gut lesbar, das fasziniert mich!
Zitat von ralice im Beitrag #1880...und schon wieder zwei Bücher auf meiner Leseliste! Biografien bedeutender Menschen unterhaltsam erzählt ist g e n a u meins! Wissenswertes fesselnd und gut lesbar, das fasziniert mich!
Ich kann beide Bücher von Ilona Jerger wirklich nur wärmstens empfehlen. Sie sind toll geschrieben, und man spürt ihren Enthusiasmus beim Lesen. Das strahlt ab :-).
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Hier mein Fazit zu "Monde vor der Landung" des Österreichers Clemens J. Setz:
Zum Inhalt zitiere ich A..z..: Worms, Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Peter Bender, ehemals Fliegerleutnant des Deutschen Heeres, macht sich als Gründer einer neuen Religionsgemeinschaft und mit der Proklamation der sogenannten Hohlwelt-Theorie einen Namen: Die Menschheit lebe nicht auf, sondern in einer Kugel, außerhalb derselben existiere nichts. Benders Gemeinde bleibt überschaubar, dennoch wird er wegen der Verbreitung aufwieglerischer und gotteslästerlicher Flugschriften zu einer mehrmonatigen Kerkerhaft verurteilt. Als sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten herumspricht, dass seine Frau Jüdin ist, wenden sich selbst seine engsten Gefolgsleute von ihm ab. Die Benders verarmen, die Repressionen besonders gegen seine Frau werden bald unerträglich. Bestürzend aktuell, von unüberbietbarer sprachlicher und gedanklicher Originalität: Dieser Roman erzählt von Querdenkertum und alternativen Wahrheiten und rekonstruiert eine so bewegende wie verstörende Lebensgeschichte.
Endlich wieder ein tolles Literaturerlebnis! Ich fand's große Klasse!
Ich habe das ungekürzte Hörbuch gehört, und mit der Print-Lektüre hätte ich sicher deutlich weniger Freude gehabt wegen einer gewissen, hm, "Langatmigkeit" - aber jetzt nicht negativ gemeint, denn inhaltlich hätte ich nichts gekürzt. Generell komme ich mit längeren komplexen Romanen in Print-Form nicht mehr so gut zurecht. Toll fand ich den Inhalt - das Psychogramm eines Querdenkers im Kontext Weimarer Republik und Drittes Reich. Zum einen war das psychologisch interessant - das Querdenkertum des Protagonisten setzte sich aus Zügen von ADHS, Autismus, ausgeprägter Fantasie, leichte Disposition für versch. psychischen Krankheiten, starkem Geltungsbewusstsein, etc. zusammen. Die Abgrenzung zu Narzissmus und Psychopathie sehe ich v.a. im Fehlen jeglichen taktischen Geschicks beim Protagonisten. Zweitens gefiel mir der politische Bezug: Aktuell ist Querdenkertum ja ein großes Thema, und ich finde es genial, dass der Autor das einerseits aufgreift, andererseits aber in die Vergangenheit legt, um Vergleiche mit Gegenwärtigem zu verhinden, und gleichzeitig eine tasächlich existierende Person wählte, um die Glaubwürdigkeit seiner Analyse zu erhöhen. Natürlich ist nicht jeder heutige Querdenker wie Peter Bender - aber die inneren "Zutaten" sind die Gleichen, nur eben bei jedem Einzelnen in anderer Abstufung und Gewichtung.
Es gibt ein sehr aufschlussreiches Youtube-Interview mit dem Autor über den Roman: https://www.youtube.com/watch?v=adO7nkKoGtc Als ich allerdings seine gruselige Optik sah, bin ich erschrocken. Hätte ich diese Haartracht vorher gesehen, hätte mich das von der Lektüre abhalten können. Zum Glück habe ich das nicht.
Nachtrag: Im Vergleich zu Ilona Jerger gefiel mir Setz' Stil viel besser: Bei Setz hatte ich das Gefühl, Belletristik zu lesen. Bei Jerger las ich gefühlt ein Sachbuch und war immer wieder irritiert über die Ich-Erzählerin.
@Galah , ich fand bei Setz die Darstellungen der verqueren Theorien des Protagonisten etwas zu lang. Ist wahrscheinlich als Hörbuch weniger störend.
Die Ich-Erzählerin kommt aber nur in Jergers "Lorenz" vor - nicht bei ihrem Marx/Darwin - Buch. "Und Marx stand still in Darwins Garten" ist meiner Meinung nach 100% Roman, während "Lorenz" sich ein wenig in Richtung Sachbuch neigte.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
"Das Duell" von Volker Weidermann, über die Beziehung zwischen Günther Grass und Marcel Reich-Ranicki. Liest sich wie alle Weidermann-Bücher toll.
"Zauberberge" von Andreas Lesti - ein Reisebericht auf den Spuren der deutschen Literaten in den Schweizer Bergen. Unterhaltsam, informativ, beginnt mit einem Prolog der einen in die Corona-Zeit zurückwirft. Der Autor verbindet die Geschichte der bekannten Schweizer Kurorte mit den Literaten, die sie besuchten, deren Werken und der Gegenwart. Ein nettes, unterhaltsames Buch für "Zwischendurch", das auch als literarischer Reiseführer dienen kann.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Hat schon jemand von Euch " Junge Frau, am Fenster stehend, blaues Kleid" von Alena Schröder schon gelesen ? Ich frage mich, ob es das richtige für mich ist. Ich mag keinen seichten Schreibstil.
Zitat von Hattima im Beitrag #1887Hat schon jemand von Euch " Junge Frau, am Fenster stehend, blaues Kleid" von Alena Schröder schon gelesen ? Ich frage mich, ob es das richtige für mich ist. Ich mag keinen seichten Schreibstil.
Ja, ich, und auch den Nachfolgeband "Bei Euch ist es immer so still". Mir gefielen beide gut. Vordergründig scheint das Buch wie der Gretchen-Roman ("Stay away from Gretchen"), aber Gretchen mochte ich nicht, Schröder hingegen sehr. Weil ich die Romane von Schröder im Gegensatz zu den Gretchen-Büchern eben nicht seicht geschrieben fand.
Zitat von frauclooney im Beitrag #1890Ich habe mir jetzt mal ein nobelpreis-gekröntes Buch zur Brust genommen: 100 Jahre Einsamkeit Muss sagen, mir gefällt's
Ich fand's schrecklich :-)
Dafür gefällt mir: "Mein Name sein Gantenbein" von Max Frisch. Vor kurzem habe ich den Briefwechsel zwischen ihm und Ingeborg Bachmann gelesen: "Wir haben es nicht gut gemacht".
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Zitat von Hattima im Beitrag #1887Hat schon jemand von Euch " Junge Frau, am Fenster stehend, blaues Kleid" von Alena Schröder schon gelesen ? Ich frage mich, ob es das richtige für mich ist. Ich mag keinen seichten Schreibstil.
Ja, ich, und auch den Nachfolgeband "Bei Euch ist es immer so still". Mir gefielen beide gut. Vordergründig scheint das Buch wie der Gretchen-Roman ("Stay away from Gretchen"), aber Gretchen mochte ich nicht, Schröder hingegen sehr. Weil ich die Romane von Schröder im Gegensatz zu den Gretchen-Büchern eben nicht seicht geschrieben fand.
Ich habe ebenfalls beide Bücher gelesen und gemocht. Schröder hat einen sehr gut zu lesenden Schreibstil. Das ist schon eher leichte Lektüre, aber nicht seicht.
Zitat von frauclooney im Beitrag #1890Ich habe mir jetzt mal ein nobelpreis-gekröntes Buch zur Brust genommen: 100 Jahre Einsamkeit Muss sagen, mir gefällt's
Ich fand's schrecklich :-)
Dafür gefällt mir: "Mein Name sein Gantenbein" von Max Frisch. Vor kurzem habe ich den Briefwechsel zwischen ihm und Ingeborg Bachmann gelesen: "Wir haben es nicht gut gemacht".
Ich kenn's nicht, aber "Liebe in den Zeiten der Cholera" von Garcia Marquez mochte ich (mit Mitte 20). :-)
Auf den Frisch-Bachmann-Briefwechsel fiebere ich schon seit längerem hin, möchte mir aber aktuell keine Bücher kaufen und warte daher auf andere Optionen. Welche Briefwechsel oder Tagebücher würdest Du denn noch empfehlen, Nachtkatze?
Das Highsmith-Konvolut habe ich mir in der Bücherei angeschaut, aber keinen Gefallen daran gefunden.
@Galah , ich habe (fast) sämtliche Briefwechsel von Paul Celan gelesen, und den von Sven Hanuschek herausgegebenen Band "Dieses Naja!, Wenn man das nicht hätte" mit Briefen von Erich Kästner. Aber um die lesen zu wollen, muss man sich für die Autoren interessieren, ich weiß ja nicht, ob das bei dir der Fall ist.
Den Frisch/Bachmann Briefwechsel habe ich mir ausgeliehen - aber nun habe ich gesehen, dass es ihn inzwischen auch schon relativ günstig gebraucht zu kaufen gibt.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Zitat von Nachtkatze im Beitrag #1894@Galah , ich habe (fast) sämtliche Briefwechsel von Paul Celan gelesen, und den von Sven Hanuschek herausgegebenen Band "Dieses Naja!, Wenn man das nicht hätte" mit Briefen von Erich Kästner. Aber um die lesen zu wollen, muss man sich für die Autoren interessieren, ich weiß ja nicht, ob das bei dir der Fall ist.
Den Frisch/Bachmann Briefwechsel habe ich mir ausgeliehen - aber nun habe ich gesehen, dass es ihn inzwischen auch schon relativ günstig gebraucht zu kaufen gibt.
Ah, es gibt auch den Briefwechsel Celan-Bachmann ("Herzzeit"). Sehe ich das richtig, dass sich dieser zeitlich mit dem Frisch-Bachmann-Briefwechsel überschneidet? Diese beiden Lektüren ergänzen sich sicher gut. Findest Du "Herzzeit" einen guten Einstieg in die Celan-Briefe?
Es war glaube ich der erste, den ich gelesen habe, von daher würde ich ihn als Einstieg empfehlen. Bachmann lernte Frisch ja am Tag nach ihrer endgültigen Trennung von Celan in Paris kennen, und die beiden begannen dann auch gleich eine Beziehung. Anfangs gibt's da schon Überschneidungen. Es gibt auch Briefe zwischen Celan und Frisch - Celan bat Frisch und Bachmann um Hilfe in der Goll-Affäre, und Frisch hat ihm dann einen etwas unsensiblen Brief geschrieben, der Celan tief getroffen hat.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Danke! Gerade fand ich heraus, dass in meiner Onleihe ein Roman über die Frisch-Bachmann-Beziehung verfügbar ist: "Die Poesie der Liebe" - Sieht zwar vordergründig nach Schmonzette aus, aber ein Romaneinstieg in das Thema reizt mich als Einstieg in die Briefthematik. Ich werde berichten...
Ich lese den Bachmann-Frisch-Briefwechsel auch gerade. Aber nur in Häppchen. Es braucht schon etwas Zeit, ich zumindest, bis dann auch die Anmerkungen dazu gelesen sind. Da bin ich froh, dass ich es mir als TB gekauft habe, denn so schnell werde ich damit nicht durch sein. Aer ich mag es und es nun mag ich auch die Frisch Romane wiederlesen und Bachmanns Werkekenn ich auch noch gar nicht.