Hi ihr Lieben, vielleicht hat ihr Rat für mich bei folgender Fragestellung:
mein Vater, 82, ist schwer gehbehindert (Knie, Hüfte). Jetzt hat man ihm im Sanitätshaus, als er sich einen Gehstock gekauft hat, gesagt, einen Rollator müsse er sich ebenfalls selber kaufen. Er hört aber auch schlecht. Ich kann das gar nicht glauben. Hat jemand Erfahrung, wie das normale Prozedere bei einer Rollatorenbeschaffung ist?
Er ist bei der DAK versichert, hat noch keinen Pflegegrad, kümmert sich aber jetzt drum. Müsste er nicht von seinem Hausarzt/Orthopäde ein Rezeptbekommen und je nach Modell hinzuzahlen?
Der Hausarzt oder Orthopäde kann ein Rezept für einen Rollator ausstellen. Eventuell könnte auch eine Toilettensitzerhöhung sinnvoll sein sowie ein Duschhocker oder Badewannensitz. Das ist unabhängig von der Pflegestufe. Manche Kassen haben nur bestimmte Vorgaben bei welchem Sanitätshaus bestellt werden kann.
Ein Rollator kann verschrieben werden. Wenn man einen faltbaren haben möchte, muss man was zuzahlen.
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Vielen herzlichen Dank! Bin gar nicht auf die Idee gekommen, auf die Seite der DAK zu schauen, alles bisschen viel grad.
Ist mühsam mit meinen Eltern, sie zahlen alles selber, obwohl sie soviel erstattet bekämen. Wenigstens hat meine Mutter jetzt den Pflegegrad und ich kümmere mich um Hilfe.
Zitat von Mendo im Beitrag #1Hi ihr Lieben, vielleicht hat ihr Rat für mich bei folgender Fragestellung:
mein Vater, 82, ist schwer gehbehindert (Knie, Hüfte). Jetzt hat man ihm im Sanitätshaus, als er sich einen Gehstock gekauft hat, gesagt, einen Rollator müsse er sich ebenfalls selber kaufen. Er hört aber auch schlecht. Ich kann das gar nicht glauben. Hat jemand Erfahrung, wie das normle Prozedere bei einer Rollatorenbeschaffung ist?
Er ist bei der DAK versichert, hat noch keinen Pflegegrad, kümmert sich aber jetzt drum. Müsste er nicht von seinem Hausarzt/Orthopäde ein Rezeptbekommen und je nach Modell hinzuzahlen?
Vielleicht kennt sich jemand aus, lieben Dank!
Wenn du gerade Zeit übrig hast kannst du ihn ja dabei unterstützen. Wg Pflegegrad kannst du bei der DAK anrufen und den Antrag zu ihm nach Hause schicken lassen. Das habe ich bei meiner Mutter auch gemacht. Wenn der Antrag da ist kannst du ihm beim Ausfüllen helfen und dich auch als Bezugsperson eintragen lassen. Dann bekommst du auch Auskünfte.
Wg dem Hörgerät muss er schon selbst zum HNO. Der verordnet das und jemand muss ihm ihm zum Hörgeräteakustiker.
Manche Hilfsmittel kann der Hausarzt verordnen. So den Rollator, oder auch einen Badewannensitz, damit er sich besser duschen kann, falls er noch eine Wanne hat.
Mitmenschlichkeit ist die schönste Art der Erderwärmung 🌹
Danke. Soweit es geht aus der Ferne, kümmere ich ich. Hörgerät hat er schon, zieht es aber nicht an "weil die Welt so laut ist". Er war schon zig mal beim Nachjustieren.
Zitat von Mendo im Beitrag #7Danke. Soweit es geht aus der Ferne, kümmere ich ich. Hörgerät hat er schon, zieht es aber nicht an "weil die Welt so laut ist". Er war schon zig mal beim Nachjustieren.
Ja, manche tun sich schwer damit. Meine Mutter hatte auch eins, aber nicht reingetan. Das war in der Schachtel im Schrank. Sie wollte nicht. Ihr Totschlagargument war : die Batterien sind so teuer. Ich hätte ihr welche gekauft. Aber sie wollte das Teil einfach nicht.
Mitmenschlichkeit ist die schönste Art der Erderwärmung 🌹
Die "Kassenrollatoren" sind allerdings eher schwerer und unhandlicher, als sie sein müssten. Richtig gute sind auch teuer. Wir haben seinerzeit einen gebrauchten über ebay-Kleinanzeigen gekauft. Top-Modell zu kleinem Preis. Den haben wir dann lieber selbst bezahlt und waren sehr froh über diese Entscheidung. Auch würde ich eine "Einweisung" empfehlen (bei uns kam sie vom Physio, ich weiß nicht, wer das sonst macht). Viele alte Leute stehen ganz falsch dahinter und tun ihrem ohnehin schwachen Körper damit keinen Gefallen. Gerade, wenn Knie und Hüfte eh schon belastet sind, ist es wichtig, dass die Person richtig steht und sich nicht auf die Handballen nach vorne fallen lässt.
Gute Idee Sondermodell, die richtige Einstellung und Gehweise mit Physiotherapeuten zu üben - da kann auch der Hausarzt Rezept ausstellen bei Knie/Hüftproblemen für Physio. Zum Üben mit Rollator reicht ja ein kleines Rezept mit wenigen Terminen: Hilfsmittel richtig einstellen, erklären was dabei wichtig ist, Gehen mit richtiger Haltung üben und auch draußen üben, damit man die Gehsteigkante sturzfrei rauf und runter kommt, auch wenn es mal eine hohe Kante ist. Üben, wie man sich unterwegs umdrehen kann, um mal Sitzpause auf dem Rollatorbrett zu machen. Mit Gehstock humpelt man ganz anders vor sich und muss erstmal kapieren, wie man die schmerzenden Beine am Rollator entlastet. Eventuell auch unterschiedliche Modelle testen - nicht jeder kommt mit dem selben gut zurecht. Und ganz wichtig: Das Ding sollte auch halbwegs gefallen...wenn der Vater sagt "Nee - mit so einem grünen Frosch gehe ich nicht vor die Tür, dann immer nachfragen, ob es andere Farben gibt. Notfalls umlackieren lassen -> eine Seniorin von uns im Heim gemacht: die fand die üblichen Farben total langweilig und jetzt hat sie jede Stange in einer anderen Farbe, herrlich metallic glitzernd - passt perfekt zu ihrer kunterbunten Kleidung, auch gerne mit Glitzer. Es gibt unterschiedliches Zubehör - Körbe/Ablagetablett oder Sitzbrett, Halter für den Gehstock (falls der doch noch mit soll, weil man im kleinen Laden lieber ohne Rollator läuft)
Der Service der Krankenkasse kann auch Auskunft geben, welche Hilfsmittel sie in welchem Falle verordnen.
DANKE, Sondermodell und White Tara! Was ist denn "ein richtig gutes Modell"? Also Hersteller, Typ? Gern PN, wenn Du keine Werbung machen willst. Das mit der Physio sage ich meinem Vater auch noch, guter Gedanke! Danke!
Gut ist das Modell, mit dem dein Vater gut gehen kann ;-)...es gibt zu viele unterschiedliche Modelle und sehr unterschiedliche Menschen, da wage ich auf die Ferne keine Empfehlung. Meine Senioren im Heim haben auch sehr unterschiedliche Exemplare.
Ja, das muss man ausprobieren. Ist letztlich wie Radfahren, da hat jeder so seine Vorlieben. "Unserer" war sowas in der Art, Markennamen weiß ich leider nicht mehr. Er war sehr leicht, die Handbremsen ließen sich sehr leicht betätigen (sehr wichtig! Wenn es mal bergab geht, ist es nicht günstig, wenn der alte Mensch irre Kraft braucht, um die etwas länger festzuhalten), es gab eine Sitzfläche (der Gurt da oben dient zum Anlehnen), einen Korb und eine Möglichkeit, über der Sitzfläche zuhause problemlos ein Tablett anzubringen für den Transport von z.B. Teller oder Tasse aus der Küche zum Fernsehsessel. Klappbar war er natürlich auch, und die Rollen machten kein Höllenspektakel auf holperigem Untergrund. Und man konnte an der Seite leicht den Gehstock einhängen, falls gewünscht. Wir haben ihn nach 2 Jahren Benutzung auch noch mal wieder verkaufen können.
Die Mutter von einem Freund hatte auch besondere Wünsche bei einem Rollator-Modell - sie hatte das bei irgendwem im Laden beim Einkaufen bemerkt und für besonders praktisch empfunden. Er hat sie dann aufgefordert, es beim nächsten Mal zu fotografieren (sie hat ein Smartphone und das kann sie) und hat ihr genau dieses Modell besorgt. Die Akzeptanz ist dann oft erheblich höher.
Auf dem "freien Markt" gibt es durchaus sehr hochwertige Modelle, die deutlich günstiger sind als die kassenbezuschußten aus dem Sanitätsfachhandel.... (das muß nicht der Fall sein...). Dort steht oft nur rum, für was ein Rahmenvertrag besteht und man stellt fest - kleiner Kassenzuschuß, hoher Aufpreis, wenn man ein paar Wünsche hat.... für die Zuzahlung bekommt man dann schon ein Spitzenmodell auf dem freien Markt.
Und Ebay ist auf jeden Fall ein guter Tipp, wenn das Modell dann man ausgekundschaftet wurde.
Zitat von Mendo im Beitrag #11Was ist denn "ein richtig gutes Modell"?
Kann man nicht verallgemeinern. Welche Wege, Straßen benutzt dein Vater? Teer, Kieswege für Spaziergänge, Kopfsteinpflaster? Überquert er oft Straßenbahnschienen?
Wenn nur Teer angesagt ist, dann würde das Kassenmodell ausreichen. Bei allen anderen Straßenverhältnissen ist ein Outdoormodell mit größeren Rädern, bzw sogar Luftreifen hilfreich. Nimmt er den Rollator vielleicht nur in der Wohnung her? Dann gibt es dafür spezielle Modelle, die einen ganz kleinen Wendekreis haben. Meine Mutter hatte ein Straßen- und extra einen Wohnungsrollator.
Transportiert dein Vater auch Lebensmittel mit dem Rollator? Dann sollte man auf die Möglichkeit achten, Einkaufstaschen/Körbe anzubringen. Was gar nicht geht, ist schwere Taschen an die Griffe zu hängen und dann wird das Gefährt instabil und stürzt mit Senior um. Wird der Rollator oft in den Autokofferaum gepackt? Dann auf die Faltmöglichkeit achten.
Ankipphilfe beim Rollator. Die alten Kassenmodelle waren noch ohne. Dann steht der Senior vor der hohen Bordsteinkante und kommt nicht weiter. Entweder hebt man dann den Rollator hoch (schlecht) oder man hat eine Ankipphilfe, die den Rollator in die Schräge bringt (nachrüstbar bei vielen Modellen). Regenschirmhalter?
Auf jeden Fall muss der Rollator zur Person und zur Örtlichkeit passen, sonst verweigern die Senioren die Hilfe.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Ich plädiere auch stark für die Einweisung des Rollators beim Physio. Ich rede da bei meiner Mutter auch mit Engelszungen. Sie meint immer: später. Meine Frage, wann denn "später" sein soll, weicht sie aus. Keine Zeit. Na klar, als Rentnerin mit 86 ist sie zu beschäftigt.
Aber ihr ist auch wirklich nicht langweilig, die meiste Zeit geht fürs Suchen drauf. Da möchte ich drauf hinaus, wenn der Geist immer mehr abnimmt, ist es kaum noch möglich das Ding richtig zu bedienen. Letztes Jahr bin ich mit meinen Eltern in Urlaub gefahren. Den Rollator hat sie "vergessen" (ich aber tatsächlich auch). Am Urlaubsort haben wir dann einen in der Apotheke geliehen. Ein furchtbares Ding! Schwer, unhandlich und meine Mutter ging damit ab wie Schmitz´Katz. Tja, wenn der Ferrari-Rollator zu Hause rumsteht....
Noch zwei Kleinigkeiten, die die Pflegestufe betreffen. Ich dachte ja, ich weiß schon alles. Okay, "jugendliche" Hybris, aber vielleicht ist das dem ein oder anderen auch unbekannt. Es gibt ja einmal den Entlastungsbetrag von 125 € und das monatliche Budget von 40 € für Pflegemittel.
Ich dachte immer, der Entlastungsbetrag könne nur bei einem Pflegedienst an den Mann/die Frau gebracht werden. Die Putzfrau meiner Eltern hatte aus Altersgründen gekündigt und ich suchte vergeblich nach Ersatz. Bis ich von einer Nachbarin erfuhr, dass es auch Agenturen/Ein-Mannbetriebe gibt, die von der Pflegekasse zertifiziert sein müssen. Da hatten wir dann die Qual der Wahl.
Bei den 40 €-Pflegemitteln war ich der Meinung, die könne man nur im Sanitätshaus einsetzen, aber nein, Apotheken bieten das auch. Und sind im Falle meiner Eltern viel leichter erreichbar.
Zitat von Nocturna im Beitrag #15Nimmt er den Rollator vielleicht nur in der Wohnung her? Dann gibt es dafür spezielle Modelle, die einen ganz kleinen Wendekreis haben. Meine Mutter hatte ein Straßen- und extra einen Wohnungsrollator.
War bei meiner Mutter auch so. Für die Wohnung hatte sie einen Roomba, super wendiges, kleines Ding, nur die Feststellbremse war etwas gewöhnungsbedürftig.
Man sollte unbedingt auch auf die Bereifung achten. Die harte Bereifung ist eher was für die Wohnung. Zum Spazierengehen eignen sich eher Vollgummi- oder Luftbereifung. Aber das sollte man vorher genau austesten.
Es gibt immer eine Lösung, man muss sie nur finden
Zitat von mkr im Beitrag #18Man sollte unbedingt auch auf die Bereifung achten. Die harte Bereifung ist eher was für die Wohnung. Zum Spazierengehen eignen sich eher Vollgummi- oder Luftbereifung. Aber das sollte man vorher genau austesten.
Kann ich nur unterstreichen. Diese flachen Hartreifen sind draußen eine Qual. Zudem eine Beleidigung fürs Ohr.
Noch zwei Kleinigkeiten, die die Pflegestufe betreffen. Ich dachte ja, ich weiß schon alles. Okay, "jugendliche" Hybris, aber vielleicht ist das dem ein oder anderen auch unbekannt. Es gibt ja einmal den Entlastungsbetrag von 125 € und das monatliche Budget von 40 € für Pflegemittel.
Ich dachte immer, der Entlastungsbetrag könne nur bei einem Pflegedienst an den Mann/die Frau gebracht werden. Die Putzfrau meiner Eltern hatte aus Altersgründen gekündigt und ich suchte vergeblich nach Ersatz. Bis ich von einer Nachbarin erfuhr, dass es auch Agenturen/Ein-Mannbetriebe gibt, die von der Pflegekasse zertifiziert sein müssen. Da hatten wir dann die Qual der Wahl.
Bei den 40 €-Pflegemitteln war ich der Meinung, die könne man nur im Sanitätshaus einsetzen, aber nein, Apotheken bieten das auch. Und sind im Falle meiner Eltern viel leichter erreichbar.
Lieben Dank, Utekiki - jegliche Tipps willkommen, bin ja erst am Einarbeiten... Also Putzhilfe braucht meine Mutter unbedingt, sie sieht ja nix mehr. Wie würde ich denn diese Agenturen/Ein Mannbetriebe in einer mittelgroßen Stadt finden? Also per Google? Oder wen anrufen?
Tja, Mendo, das ist etwas kompliziert. Die Caritas war schon mal kein guter Ansprechpartner bei uns.
Ich würde den Pflegestützpunkt Deiner Stadt ansprechen. Meine Eltern leben in NRW, da hat die Nachbarin die Liste für unsere Stadt beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales gefunden. Stichworte: Angebotsfinder Unterstützung im Alltag
Meine Mutter hat zwei Rollatoren. Einmal ein so genanntes Kassenmodell, also einen Querfalter, der schwerer ist und die Bereifung ist aus Gummi. Er hat keine Ankipphilfe. Zusätzlich hat sie sich privat im Sanitätshaus einen Leichteren (Carbon) von der Firma Russka gekauft. Dieser ist ein sogenannter Längsfalter, der sich mit einem Griff zusammenfalten lässt. Den kann sie auch selber in ihr Auto heben.
Nicht jedes Sanitätshaus arbeitet mit jeder Krankenkasse zusammen, da solltest du dich vorher erkundigen. Wenn der Rollator über das Sanitätshaus und per Rezept bezogen wird, dann machen die normalerweise auch den jährlichen 'TÜV.
Der Reichtum eines Menschen sind die Gedanken seines Herzens. aus "Das Herzenhören" von Jan- Philipp Sendker
Den Russka hat mein Mann auch, als Falter und dann von allein steher. Der verbraucht auch Platz.
Wichtig ist tatsächlich sind von der Krankenkasse eine Adressliste ihrer Vertragspartner zuschicken lassen.... bitte deine Eltern, dass sie dir eine Vollmacht geben, dass die mit der Kasse telefonieren darfst.
Ich kämpfe gerade mit den Pflegehilfsmittel (40 € pro Monat) für Masken, Handschuhe usw.)..... ohne Vollmacht wäre ich echt aufgeschmissen.
******************************** Sagt es allen weiter - besonders den jungen Menschen: Werdet StammzellenspenderIn - rettet Leben! Spende geht oft über das Blut. * DKMS