Ich möchte aus Leinen-Voile eine Bistro-Gardine für mein Küchenfenster nähen, ganz einfach mit einem Tunnel oben. Damit sie nicht völlig glatt-nüchtern wird, habe ich vor, an den unteren Abschluss noch eine etwa 7 cm hohe Baumwollspitze anzubringen. Es ist diese hier. (Leinen und Spitze habe ich natürlich schon gewaschen.) Eine Herausforderung wird dabei schon sein, mit der Naht auf der einzigen geraden Linie oben (nur ca. 2 mm breit) zu bleiben. Bin mir nicht ganz sicher, ob ich da mit einem Geradstich "drüberbalanciere" , oder lieber einen schmalen Zick-Zack-Stich verwende, der über den oberen Rand der Spitze "hüpft". (Ich merke gerade, dass ich heute wohl einen sportlichen Wortschatz habe.) Wie würdet Ihr das machen?
Mein Hauptproblem ist aber, dass ich nicht weiß, wie ich die Spitze versäubern soll. Franzt Baumwollspitze aus?
Idee wäre, für den Anfang und das Ende der Gardinenunterkante die schmalste Stelle der Spitze zu wählen (jeweils inkl. des kleinen Stegs, der da hoch geht).
Andererseits - mein Leinenvoile ist ja dann überall schon vorher fertig gesäumt - oder sollte ich die eine Seite erst zum Schluss säumen, je nachdem, wo ich mit der Spitze angekommen bin?
Liebe Näherinnen, ich hoffe dass mein Problem zu verstehen ist - es lässt sich gar nicht so leicht in Worte fassen, habe ich gemerkt.
Könntet Ihr mir bitte ein paar hilfreiche Tipps geben? Vielen Dank schon einmal.
Ich würde erst den unteren Rand versäubern, dann die Spitze drannähen (vielleicht sogar per Hand, damit die Gardine nicht so steif wird), die seitlichen Ränder im Ganzen (Stoff + drangenähte Spitze) versäubern und zuletzt den Tunnel nähen.
Ich würde auch erst alles versäubern und unten säumen und dann erst die Spitze mit einem möglichst großem, geraden Stich oder tatsächlich wie von Silentia empfohlen, von Hand aufnähen (an dem 2 mm Steg).
Wieviel Spitze hast du? Könntest du mal versuchen, sie an einer der schmalsten Stellen zu teilen und dann schauen, ob sie ausfranst? Normalerweise dürfte das kein Problem sein, aber deine Spitze sieht so 'von einem Faden umwickelt' aus, das könnte ein Problem werden. Sollte es ausfransen, würde ich vielleicht kurz nach der breitesten Stelle der Spitze schneiden und es umklappen und von Hand festnähen.
Das schlimmste Gefängnis ist ein verschlossenes Herz. Papst Johannes Paul II
Von Hand nähen würde ich nicht, das sieht dann nicht gleichmäßig aus, wenn es hängt.
Maschine, Geradstich, 3 mm Stichlänge - so würde ich es machen.
Ganz wichtig ist, dass Du gerade nähst und den Stoff ganz gleichmäßig führst. Spann den Stoff in die Maschine ein, such Dir dann einen Fixpunkt am Füsschen und schaue auf den beim Nähen. Also: Stoff endet 2 mm neben dem Füßchenschlitz. Das fixierst Du mit dem Blick und achtest darauf, dass Du den Stoff so führst. NIEMALS beim Nähen auf die Nadel schauen. Das gibt krumme Nähte. Da sich die Nadel bewegt, fängst Du automatisch an, Dich mitzubewegen, wenn Du die Nadel ansiehst. (Sorry fürs Schreien, aber das ist wirklich wichtig und meiner Erfahrung nach der häufigste Fehler der Hobbyschneiderei.)
Nachtrag: Vorher die Spitze mit guten Stecknadeln feststecken, die Nadeln ca. alle 5 cm quer zur Naht stecken, dann kannst Du sie auch beim Nähen drinlassen - die Nadel springt drüber. Du musst ausprobieren, wie viel Spannung Du der Spitze gibst im Vergleich zum Gardinenstoff.
Zitat von Silentia im Beitrag #2 [...] die seitlichen Ränder im Ganzen (Stoff + drangenähte Spitze) versäubern und zuletzt den Tunnel nähen.
Stimmt - Tunnel zuletzt ist sicher am besten - vorher sollten ja die Seiten schon versäubert sein. Dann hätte ich auch notfalls noch die Gelegenheit, die Höhe geringfügig nachzujustieren.
Zitat von Lori-OT im Beitrag #6 [...] such Dir dann einen Fixpunkt am Füsschen und schaue auf den beim Nähen. Also: Stoff endet 2 mm neben dem Füßchenschlitz. Das fixierst Du mit dem Blick und achtest darauf, dass Du den Stoff so führst. NIEMALS beim Nähen auf die Nadel schauen. [...] (Sorry fürs Schreien, aber das ist wirklich wichtig [... ]
Guter Tipp, danke - ich habe bestimmt auch schon viel auf die Nadel geschaut. Schreien macht nix... sicher ist sicher. 😄
Zitat von Lori-OT im Beitrag #7Nachtrag: Vorher die Spitze mit guten Stecknadeln feststecken, die Nadeln ca. alle 5 cm quer zur Naht stecken, dann kannst Du sie auch beim Nähen drinlassen - die Nadel springt drüber.
Ich seh das ja auch oft in Videos, aber ich bin da echt 'ne Schisserin. Vor meinem inneren Auge sehe ich das Horrorszenario vor mir, wie sich mir Nadelstücke ins Auge bohren. 😱
So, alle schrieben bisher vom Geradstich mit langer Stichlänge. Dann war wohl mein Gedanke an Zickzack nicht der sinnvollste... 😅
Ich denke, Zickzackstich wird auch gehen, aber ich wüsste keinen Grund, warum der besser sein sollte. Nur den Nachteil, wenn Du dann doch nochmal auftrennen musst, dass Du mit Zickzack mehr Arbeit hast. Aber generell, wenn Du Dich damit wohler fühlst - das wird auch klappen.
Schreibst Du dann mal, wie es geworden ist? Viel Erfolg! :blumengabe:
Was sollen wir denn sagen? Zuschneiden ist nervig - ja! Man macht den schönen Stoff kaputt, und es kann so viel schief gehen. Ich jedenfalls bin nicht Michelangelo, der im Rohmaterial schon die fertige Form vor sich liegen sieht.
Zitat von Lori-OT im Beitrag #7Nachtrag: Vorher die Spitze mit guten Stecknadeln feststecken, die Nadeln ca. alle 5 cm quer zur Naht stecken, dann kannst Du sie auch beim Nähen drinlassen - die Nadel springt drüber.
Keine Angst, das klappt wirklich ohne zersplitternde Nadeln, ansonsten könntest du auch nach altem Brauch mit dem speziellen Faden vorheften.
Das schlimmste Gefängnis ist ein verschlossenes Herz. Papst Johannes Paul II
Zitat von Lori-OT im Beitrag #11Was sollen wir denn sagen? Zuschneiden ist nervig - ja! Man macht den schönen Stoff kaputt, und es kann so viel schief gehen. [...]
Ok - es beruhigt mich, dass es offenbar nicht nur mir so geht... 🙂
Zitat von Monkele im Beitrag #12 Keine Angst, das klappt wirklich ohne zersplitternde Nadeln, [... ]
Zitat von Lori-OT im Beitrag #6Von Hand nähen würde ich nicht, das sieht dann nicht gleichmäßig aus, wenn es hängt.
Maschine, Geradstich, 3 mm Stichlänge - so würde ich es machen.
Ganz wichtig ist, dass Du gerade nähst und den Stoff ganz gleichmäßig führst. Spann den Stoff in die Maschine ein, such Dir dann einen Fixpunkt am Füsschen und schaue auf den beim Nähen. Also: Stoff endet 2 mm neben dem Füßchenschlitz. Das fixierst Du mit dem Blick und achtest darauf, dass Du den Stoff so führst. NIEMALS beim Nähen auf die Nadel schauen. Das gibt krumme Nähte. Da sich die Nadel bewegt, fängst Du automatisch an, Dich mitzubewegen, wenn Du die Nadel ansiehst. (Sorry fürs Schreien, aber das ist wirklich wichtig und meiner Erfahrung nach der häufigste Fehler der Hobbyschneiderei.)
Genau so! Ich nähe gerade kleine Täschchen "Patty", bei denen die Naht zwischen Bodenteil und Oberteil flachgesteppt werden soll, da mache ich es haargenau so und die Nähte sind gerade (da macht es nichts, dass ich ansonsten einen Knick in der Optik habe, die Orientierung an der Markierung des Füßchens ist echt am besten und klappt auch mit gestörter Optik (inzwischen schiele ich scheinbar ein bisschen ...).
Puls, schau mal, ob Du einen Zierstichfuß für Deine Nähmaschine hast. Bei meiner Pfaff ist der etwas breiter und in der Mitte durchsichtig mit mehr Markierung als der "normale" Fuß, d.h. Du kannst besser auf Dein Nähstück gucken und es ist etwas mehr fixiert, falls jemand noch versteht, was ich meine.
Und dann noch ein Tipp: gaaaaaanz langsam nähen, dann klappt das auch mit den quer gesteckten Nadeln, die kannst Du natürlich auch knapp vor der Nähmaschinennadel rausziehen.
---------------------------------- ... and nothing else matters