Mich beschäftigt das gerade sehr. Ich habe hier eine große Angst von mir geschildert. In der Überarbeitung auch nachvollziehbar und emotional. Ist mir nicht leicht gefallen.
Und statt dass jemand hier, in diesem Forumsbereich vielleicht mir gut zuredet, meine Angst zu lindern versucht, bekomme ich so zugesetzt, dass ich meine Posts mit meinen Ängsten lösche. Ist das der Sinn ?
Das ist doch total schräg. Es gibt also Ängste, die beschrieben werden können und solche, die nicht.
Weil sie "triggern". Weil sie evtl. noch größer sind, als die, die man aktuell grad selber hat? Schon klar. Aber was machen die, die halt vor was Angst haben, das hier keiner lesen will? Noch einen Strang? So a la "Angst Grad 1-5 und dann Angst Grad 11,5 bis 19"???
Warum ich das, was ich hier schrieb nicht im Politforum schrieb? Aus den Gründen, die sich die Moderation hier für den Forumsbereich wünscht: Ton, Zuwendung und Wertschätzung. Und weil ich nicht in eine imho vollkommen unproduktive Konstroverse darüber einsteigen wollte, ob meine Angst berechtigt (sic!) ist und ob es geht, dass man die Amis genauso mag oder fürchtet wie die Russen etc.
DAS macht mir übrigens auch voll Angst. Dass sogar hier eine Einteilung in "gute Angst/schlechte Angst" auftaucht.
Rokeby, ich kann deine Gefühle gut verstehen und sehe das genauso. Ich hoffe, das kam vorher schon bei dir an.
Dies soll ja grade ein Raum sein abseits davon, wie man sonst zueinander oder den unterschiedlichsten Meinungen steht. In dem jede/r mit seiner Angst gesehen wird.
Ich habe es verpasst, aber meine Ängste sind erst jetzt richtig da, seit Deutschland beschlossen hat, am Krieg teilzunehmen. 😥 Also eine Stunde oder so.
Damit öffnen sich neue Dimensionen, wenn sich jetzt andere Länder einmischen, die sich vorher rausgehalten haben (ich rede von Waffenlieferungen).
@Rokeby Ich schrieb ja schon dass ich bei solchen Konflikten auch nievergessen kann, dass USA und Russland Atommächte sind. Und während des kalten Krieges hat mich die Angst vor dem Einsatz von Nuklearwaffenschon stark umgetrieben.
Was ich allerdings nicht mag ist, wenn in Strängen, in denen über den Krieg diskutiert wird, so quasi nebenbei mal der rote Knopf im Nebensatz erwähnt wird. Das kommt mir wie Sensationalisierung vor und stört mich.
Hier im Angststrang hätte ich es anders gesehen. So lange jemand seine Angst vor Nuklearwaffen zum Thema macht (und nicht zum verstärkenden Beiwerk) ist das für mich grundsätzlich ok. Über Angst reden und über Bewältigungsstrategien nachdenken ist keine Panikmache, egal um welche Angst es geht. Und genau das ist für mich der entscheidende Punkt.
@Nocturna: du bist ein Schatz! @ZeroZero: ich weiß nicht, was in dieser Situation richtig oder falsch ist von Seiten der Regierung, ich bin da völlig hilflos.
Das soll keine "lustige" Note sein, aber mir kommt da etwas irgendie Passendes in den Sinn ...
Als ich ein Winzling war, der gerade ein bisschen sprechen konnte, wohnte ich kurz nach dem Krieg eine Zeitlang mit meiner Mutter in Thüringen, der von den Sowjets besetzten Zone im Haus meiner Oma. Die russischen Soldaten mussten irgendwo unterkommen und besetzten einfach zivile Häuser, die Bewohner mussten raus, auch wir und irgendwo anders unterkommen. Meine Mutter muss außer sich vor Angst und Wut gewesen sein, und ihr Standardspruch war: Diese verdammten Russen! Eines Tages hielt sie es nicht mehr aus und ging, mit mir an der Hand, zum Haus der Oma, um dort nach dem Rechten zu sehen und murmelte den obigen Spruch mit Sicherheit einige Male. Als sie das Haus betrat, lümmelten sich ein paar Soldaten im Wohnzimmer, und ich sei zielstrebig auf einen von ihnen, der auf dem Sofa saß, zugegangen, habe ihm mit der Hand auf den Oberschenkel gehauen und dabei laut gesagt: Russki adamp! Verdammter Putin!
Ne prenez pas la vie au sérieux, de toute façon vous n'en sortirez pas vivant Bernard de Fontenelle
Zitat von ZeroZero im Beitrag #129 Damit öffnen sich neue Dimensionen, wenn sich jetzt andere Länder einmischen, die sich vorher rausgehalten haben (ich rede von Waffenlieferungen)..
Hab ich auch nicht gern gehört. Ich will dass der Krieg aufhört, nicht dass er in die Länge gezogen wird. Das Ergebnis ist doch eh klar.
Zitat von Jofi im Beitrag #132Ich will dass der Krieg aufhört, nicht dass er in die Länge gezogen wird. Das Ergebnis ist doch eh klar.
Genau das. Alles, was das Leiden unnötig vergrößert, kann nicht gut sein. Wenn ich mir vorstelle, wie ukrainische Männer mit Gewalt aus den Zügen gezerrt werden, von Familien getrennt, weil sie gezwungen werden zu kämpfen, wird mir einfach nur schlecht. 😥 Ich habe gerade aus Kiew fliehenden Bekannten an der Grenze, als ich ihm das von Tagesschau geschickt hatte, hat er es erstmal nicht geglaubt. 15 Minuten später hat er es live erlebt, seitdem immer wieder. Gott sei Dank ist er über 60. Bis 60 werden alle rausgeschmissen.
Ja zero, es ist wirklich furchtbar. Wenn ich mir vorstelle meinen Mann zurücklassen zu müssen, da dreht sich bei mir alles. Und das ist jetzt gerade Realität von Familien, die aus meiner Sicht irgendwie zu Europa, zu meiner Welt gehören.
Im Moment der Angst ist es aber wichtig handlungsfähig zu bleiben. Was könnte also helfen? Natürlich Abstand zum Informationsfluss. Helfen können wir grade eh kaum. Es bringt also nichts sich eine Nachricht nach der nächsten reinzuziehen.
Dafür sanfte Ablenkung. Kein zudröhnen, aber vielleicht ein Spaziergang, ein Treffen mit Freunden, das Lieblingslied hören.
Erdung. Es gibt verschiedene Techniken aus dem Bereich der Entspannungstechniken, die helfen können. Zum Beispiel gibt es einen Punkt an der Hand, den man massieren kann, der aus dem Bereich der Akupunktur angstlösend wirkt. Und zwar die Kuhle zwischen Daumen und Zeigefinger. Ich nutze auch Igelbälle, die wenn man sie knetet eine angstlösende Wirkung haben können. Die Füße bewusst auf den Boden stellen und den Boden spüren und das Gefühl des Getragenwerdens kann helfen. Sich am ganzen Körper abklopfen auch. Und vieles mehr.
Mir hilft es auch Entscheidungen und Handlungen zu treffen. Bereite ich mich auf eine Situation vor, die gefährlich sein könnte und habe ich frühzeitig Lösungen im Kopf kann mir das helfen.
Zitat von Jubidu im Beitrag #134 Fällt euch noch was ein?
Ich habe als "Allheilmittel" immer die Meditation parat. Aber das ist nicht jederfraus Sache. Aber sie verbindet mich immer wieder mit etwas Größerem, Ewigen. Trotzdem hilft das auch nicht immer ...
Ich habe mir grade ein großes Glas Wein eingeschenkt und lege mich gleich mit einem Buch ins Bett.
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Meditation muss man meiner Erfahrung nach üben, wenn es einem gut geht, um sie dann in der Not nutzen zu können. Die paar Übungen, die ich genannt habe, sind da schon für den Laien nutzbar. Aber all diese Methoden sollen helfen, aus diesem Gedankenkarussell auszusteigen und in die Körperlichkeit zu kommen. Wer das einmal für sich erfahren durfte, kennt die Kraft, die dadurch entstehen kann.
Zitat von Jubidu im Beitrag #136Meditation muss man meiner Erfahrung nach üben, wenn es einem gut geht, um sie dann in der Not nutzen zu können. Die paar Übungen, die ich genannt habe, sind da schon für den Laien nutzbar. Aber all diese Methoden sollen helfen, aus diesem Gedankenkarussell auszusteigen und in die Körperlichkeit zu kommen. Wer das einmal für sich erfahren durfte, kennt die Kraft, die dadurch entstehen kann.
Da hast du sicher Recht! Es gibt auch Akkupressurpunkte, die man bei Angst und Panik drücken kann, alles sehr hilfreich. Ich meditiere übrigens mit Unterbrechungen schon sehr lange, seit etwa 5 Jahren so gut wie täglich und werde nie mehr, wie früher, davon ablassen.
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Zitat von ZeroZero im Beitrag #129Ich habe es verpasst, aber meine Ängste sind erst jetzt richtig da, seit Deutschland beschlossen hat, am Krieg teilzunehmen. 😥 Also eine Stunde oder so.
Damit öffnen sich neue Dimensionen, wenn sich jetzt andere Länder einmischen, die sich vorher rausgehalten haben (ich rede von Waffenlieferungen).
Ich denke, dieser Strang wurde wegen persönlicher Ängste eröffnet, und nicht für eine sachliche Diskussion rund um den Ukraine-Konflikt, die tatsächlich in den anderen Strang gehört.
Persönliche Gefühle sind keine Diskussionsbasis, die muss man akzeptieren. Vielleicht kann man trösten, beruhigen... einem anderen die Gefühle abzusprechen oder diese zu bewerten, hilft niemandem, im Gegenteil.
Und ja, jeder empfindet die Situation anders. Das kann am Alter und den individuellen Erfahrungen/Lebensumständen liegen, an unterschiedlicher Mentalität. Wir sind nicht alle gleich und wir empfinden und fürchten nicht alle dasselbe.
Und ja, ich habe auch Angst.
War es gestern noch so ein leichtes Grummeln, machen mir die heute beschlossenen Waffenlieferungen und eventuelle Racheaktionen von Putin dafür schon mehr Sorge. Keine Ahnung, ob das rationell ist... es fühlt sich für mich auf jeden Fall sch*** an.
Ich war heute nachmittag noch kurz im nahegelegenen Supermarkt und regelrecht geschockt, als ich an der Kasse Leute mit Einkaufswagen sahen, die so überladen waren, dass sie kaum noch bewegt werden konnten.
Die Menschen fangen schon wieder an, zu hamstern. Da lagen in einem Einkaufswagen vor mir unzählige Pakete Mehl, mehrere Flaschen Rapsöl... und in der unteren Ebene stapelte sich das Klopapier. Dem Impuls "ach ja, da solltest Du auch vorsorgen" habe ich (noch) widerstanden. Was nützen mir auch Tonnen an Nudeln, wenn ich sie nicht kochen kann, weil ich keinen Strom und kein Gas mehr habe oder nur zu einem Preis, den ich nicht bezahlen kann? Dann nützt übrigens auch kein Mehl.... wie sollte ich energielos backen?
Und soll ich jetzt noch die eigentlich ausgemusterten (weil nicht mehr modern und lange nicht getragen) dicken Pullover wirklich wegwerfen, wenn vielleicht im nächsten Winter die Fernheizung kalt bleibt? Da lasse ich sie doch lieber noch etwas liegen.
So schräges Zeug geht mir derzeit durch den Kopf. :-(
Ich versuche schon, mich da möglichst rauszuziehen, so gut es geht. 2 x am Tag Nachrichten, um auf dem Laufenden zu bleiben... aber nicht jede Sondersendung schauen, nicht jedes Interview, nicht ständig bei Google-News die Meldungen lesen. Lieber mal einen Film in der Mediathek, ja, sogar eine Karnevalssitzung (ich sehe sowas seit Kindertagen gerne... können andere gerne doof finden) habe ich mir dort angeschaut, da sie wegen des Krieges im TV nicht ausgestrahlt wurde. Und zack war ich mal 2 Stunden völlig abgelenkt.
Falls sich das egoistisch liest: Ich habe niemanden (Familie, Partner), um den ich mich kümmern muss, nur mich selbst. Und wenn es mir schlecht geht, hilft es keinem einzigen Menschen im Kriegsgebiet weiter.
Also versuche ich mit erlernten Mitteln, psychisch im Gleichgewicht zu bleiben und nicht in eine Depression zu rutschen. Was nach 2 Jahren Corona zunehmend schwieriger wird. Da ist auch die Selbstmotivation ziemlich aufgebraucht und an manchen Tagen gewinnt die Resignation.
Zitat von Frau-Fuchs im Beitrag #140Lieber mal einen Film in der Mediathek, ja, sogar eine Karnevalssitzung (ich sehe sowas seit Kindertagen gerne... können andere gerne doof finden) habe ich mir dort angeschaut, da sie wegen des Krieges im TV nicht ausgestrahlt wurde. Und zack war ich mal 2 Stunden völlig abgelenkt.
Falls sich das egoistisch liest: Ich habe niemanden (Familie, Partner), um den ich mich kümmern muss, nur mich selbst. Und wenn es mir schlecht geht, hilft es keinem einzigen Menschen im Kriegsgebiet weiter.
Also versuche ich mit erlernten Mitteln, psychisch im Gleichgewicht zu bleiben und nicht in eine Depression zu rutschen.
Ich finde es nicht egoistisch, sondern sehr gesund. Auch mit Familie und Partner. Wem soll es helfen, wenn man sich verrückt macht?
Ich rede zwar mit Leuten oder schreibe etwas hier. Ich lese auch Liveticker. Aber zu 95% lebe ich mein Leben weiter.
@Frau Fuchs Die Gedanken mit Hamstern und dicken Pullovern finde ich wirklich schräg. Lass sie nicht zu, wenn du kannst. Es muss und wird eine Energieversorgung ohne Russland geben. Ich warte ab, was sich in nächster Zeit so abzeichnet. Wir leben in einem reichen Land, das kann vieles mit Geld regeln. Es wird teuer werden, aber da habe ich eher Sorgen um die Menschen, die schon jetzt Probleme haben über die Runden zu kommen. Bei vielen von uns wird es sich eher auf ein bisschen mehr oder weniger Luxus auswirken.
Meine Großmutter (im 19. Jahrhundert geboren, zwei Weltkriege erlebt) hat sich früher immer über Hamsterkäufe lustig gemacht, die sie aus Erfahrung für völlig sinnlos hielt.
Ich war heute auch einkaufen- nicht im Heimatort, sondern in Hamburg:) Und ja, es gab volle Einkaufswägen, aber nicht in dem Maße, wie es zu Anfang der Pandemie zb war. Ich gebe zu bedenken, dass am Montag Monatsende ist, viele Menschen machen bei Gehaltseingang einen Grundeinkauf. ALG I und II wird wohl auch auf den Konten sein.
In meiner Gegend gibt es eine große "russischsprechende" Community, drücken wir es mal so aus, und daher weiß ich, dass schon seit Beginn des Einmarschs Sachen wie Babynahrung, Windeln, Damenhygieneartikel, alles rund um Pflaster und Verbände, Wasser in allen Varianten, aber auch Tee, Kaffee ständig überall knapp sind. Etliche Leute fahren in Eigenregie mit Bullis etc Richtung Polen, um dort zu versuchen, die Flüchtlinge zu unterstützen. Eine Frau kaufte in Windeseile per Telefonstandleitung ein. Am anderen Ende war wohl jemand, der eine Liste durchgab. Sie nietete mich auf dem Parkplatz fast um und entschuldigte sich- diverse Verwandte wären in Rumänien gestrandet und sie wolle nun das Nötigste per Express dorthin schicken. Fieberzäpfchen für Kinder sind in den hiesigen Apotheken auch rar. Unser Verein, die Katzenhilfe, hat einen Convoi mit Spenden losgeschickt (Futter, Transportboxen, Decken, Medikamente usw) .Es sind auch eine Menge Katzen und Hunde mit ihren Besitzerinnen ,teilweise in Handtaschen und Rucksäcken angekommen... Je nachdem wo Du lebst, Frau Fuchs, kann auch das ein Grund sein. Ich weiß zb sehr genau, dass ein Großteil der Spenden für eine Hilfsorganisation in Bosnien aus Duisburg kommen- Sachspenden zumeist. Ich könnte mir vorstellen, dass hier die ukrainische/russische Community in Deutschland auch sehr aktiv hilft im Moment und dadurch "Engpässe " produziert. An Hamsterkäufe von Deutschen aus Kriegsangst glaube ich nicht unbedingt.
Ich kenne nur eine Hamsterkäuferin- meine Mittlere. Sie fürchtet um ihr Lieblingseis ,Plombir. Das ist von einem russischen Hersteller. Als sie mit den 4 Packungen nach Hause kam, schimpfte die Schwester sie aus- von wg. Kriegsfinanzierung. Eis sei unpolitisch, befand die Mittlere, und vielleicht hätte die Truppe im Kreml vor jeder Entscheidung mindestens eines essen sollen. Das beruhige die Sinne und die Nerven.
das kann sein, dass die Artikel gar nicht für den Eigenbedarf gekauft wurden, sondern Spenden sind. Das weiß ich natürlich im Einzelfall nicht.
Ich schilderte nur meine Gedanken angesichts der überfüllten Einkaufswagen. "Geht das jetzt schon wieder los...." Solche Artikel befeuern die Hamsterei natürlich zusätzlich.
Ich wollte mit meinen Überlegungen ein bißchen zur Beruhigung beitragen. Und Watson ist, naja, eine Klatschseite. Ist ok zum Zeitvertreib, aber nicht für Informationen.
Ich möchte euch wirklich dringlichst bitten daran zu denken, dass das hier das Gesundheitsforum ist und nicht das Politikforum. Es sollte hier um Hilfen zur Angstbewältigung gehen und nicht um weitere Erwähnungen und Kriegszenarien. Die gehören in die Politik.
Bitte denkt daran. Danke
mkr
Es gibt immer eine Lösung, man muss sie nur finden