Vielleicht, ganz vielleicht kann es ja trotzdem schön sein? Wäre doch auch eine Möglichkeit … es gibt wirklich Menschen, die merken nichts vom Letrozol. Andere setzen es ab. Und dazwischen ist ganz viel.
Zitat von Euterpe im Beitrag #100Inzwischen frage ich mich, ob ich nicht dankbar und demütig genug war und das alles als selbstverständlich hingenommen habe...
Diese Frage solltest du ganz unbedingt mit sofortiger Wirkung komplett und ersatzlos streichen!! Eine Krebserkrankung ist ganz gewiss keine Strafe dafür, dass man nicht dankbar und demütig genug war. Davon bin ich felsenfest überzeugt, aber so was von ...
Zitat von Euterpe im Beitrag #100Inzwischen frage ich mich, ob ich nicht dankbar und demütig genug war und das alles als selbstverständlich hingenommen habe...
Diese Frage solltest du ganz unbedingt mit sofortiger Wirkung komplett und ersatzlos streichen!! Eine Krebserkrankung ist ganz gewiss keine Strafe dafür, dass man nicht dankbar und demütig genug war. Davon bin ich felsenfest überzeugt, aber so was von ...
. Das möchte ich ausdrücklich bekräftigen. Hatte ich vorhin vergessen.
Ich kann das auch nur unterstreichen. Jede achte Frau ist bekanntlich von Brustkrebs betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen trifft, ist daher nicht klein. Im Übrigen führen solche Überlegungen - ebenso wie die Frage"Warum ich" - nach meiner Auffassung ja eigentlich zu nichts. Ich möchte Dir daher aus meiner Erfahrung raten, nach vorne zu schauen und Dir nicht die Frage nach dem "Warum" zu stellen
Die Fragen, „warum ich“, „wieso und wann ist der Krebs entstanden“, „was hätte ich besser, anders machen müssen“ habe ich mir auch gestellt und stelle sie auch heute, ab und zu. Und ich vermute, es gehört zum Prozeß, auch mal zu verzweifeln, Angst zu haben, was da noch kommt (Therapien) und ärgerlich zu werden. (Und vermute, dass man/frau, ähnlich wie in einem Trauerprozeß verschiedene Phasen durchläuft - Entsetzen, Abwehr, Trauer/Wut, Annehemen) Gut tat mir, diese fiesen Gedanken mal auszusprechen, wenn jemand einfach mal NUR zuhörte und mitgeschwungen ist, einfach da war, wenn es mir so ging, geht.
@Euterpe, du hast so frisch die Diagnose bekommen, sie wirklich zu begreifen dauert. (Vorgestern fragte ich mich, ob ich es nach gut einem dreiviertel Jahr schon realisiert habe). Bin mir gerade etwas unsicher, wie ich dir ein bisschen Mut machen könnte. Was könnte dich unterstützen?
Euch Allen wünsche ich Kraft und das der Mut ab und zu vorbei schaut. Mocca
Mit der Drehung des Kopfes löst sich nicht das Problem, sondern es ergeben sich Blickwinkel, aus denen sich die Lösung ergibt. (Alte Eulenweisheit)
Als ich frisch diagnostiziert war, hat mich eine Freundin gefragt, wie meine Antwort auf die Frage „warum ich“ sei. Sehr spontan kam aus mir „warum nicht?“
Vorher hatte ich mir die Frage nie gestellt und danach war das Thema für mich dann auch erledigt. Ich hatte allerdings den „Vorteil“, dass ich bereits eine Krebserkrankung im nahen Umfeld begleitet habe.
Diese Frage "warum ich?" habe ich mir nicht gestellt. Ja, warum denn NICHT ich? Wenn nicht ich, dann träfe es eine andere Frau. Und das wünsche ich keiner Frau.
Doch diese Fragen, "wann und wie ist der Krebs entstanden, was habe ich falsch gemacht, wie hätte ich ihn verhindern können, habe ich zu lange die HET gemacht..." ja, die stelle ich mir auch. Die habe auch den Ärzten gestellt. Aber ich merkte, dass auch sie keine Antwort geben konnten, die mich zufrieden gestellt hat. Und selbst wenn: Jetzt ist es passiert. Und damit werde ich leben müssen. Rückgängig kann ich es nicht mehr machen.
@Mocca, ja, es fühlt sich wie ein Trauerprozess an: Der Schock, das Entsetzen, Weinen, Angst, nicht wahrhaben wollen, Verzweiflung, Wut, unendliche Traurigkeit, gelähmt sein.
Was mich unterstützen könnte? Ich weiß es (noch) nicht. Ist tatsächlich alles noch sehr frisch. Es tut schon gut, hier schreiben zu können mit dem Wissen, ernstgenommen zu werden, da ihr alle das gleiche durchmacht und versteht, was in mir vorgeht.
Und was auch hilft, sind eure Erfahrungsberichte. Gerade die!
@Euterpe, ob ich nachvollziehen kann, was in dir - genau - vorgeht, weiß ich nicht.
Ich verspürte wenig Wut, aber anfangs die Angst zu Sterben oder nicht wieder, „richtig“ leben zu können (Kraft, Lebenslust, kann ich wieder arbeiten und wann usf.). Das Nichtwahrhaben wollen, nach der Diagnose war das erste bei mir. Ich bin ersteinmal in den Urlaub gefahren.
Wenn du willst schreib doch mal, was dir Angst macht, dich lähmt, damit ich es verstehe.
Und ich freue mich für dich, dass du eine gute Therapeutin gefunden hast.
@all Köpfe hoch und herzliche Grüße Mocca
Mit der Drehung des Kopfes löst sich nicht das Problem, sondern es ergeben sich Blickwinkel, aus denen sich die Lösung ergibt. (Alte Eulenweisheit)
Zitat von Euterpe im Beitrag #100... Inzwischen frage ich mich, ob ich nicht dankbar und demütig genug war und das alles als selbstverständlich hingenommen habe...
Falscher Ansatz, liebe Muse.
Es ist ein klarer Fall von "shit happens" und das ist der Gedanke, an den du dich halten solltest. Du hattest Pech, aber auch Glück, weil das kleine Biest rechtzeitig gefunden und entfernt wurde - und weil ihm jetzt mit einer ordentlichen Strahlendosis und entsprechenden Medikamenten die Tour gründlich vermasselt werden kann.
Nach wie vor bin ich der Meinung, daß ich nur deshalb mit halbwegs heiler Haut aus der Nummer rausgekommen bin, weil ich von vornherein mit einer gewissen Gelassenheit an die Sache herangegangen bin. Aber Krebs und der Umgang damit ist absolut individuell, darum kann ich dir nur erzählen, wie es bei mir gewesen ist und dir alle Daumen drücken, daß du es gut überstehst.
Ein weiterer, hilfreicher Gedanke: Krebs ist erstmal KEIN Todesurteil, sondern "nur" eine sehr lästige, zeitaufwändige und höchst unangenehme Krankheit.
Viele Grüße und Kopf hoch! von der Sirene
▬|███████|▬ This is a Nudelholz. Use it to klopp the Krustentier kaputt
Ach ja: der Austausch in der BriCom hat mir seinerzeit sehr gut geholfen. Gerade weil wir alle mehr oder weniger das selbe Problem (Brustkrebs) hatten.
▬|███████|▬ This is a Nudelholz. Use it to klopp the Krustentier kaputt
Zitat von wasseroderwein im Beitrag #101… es gibt wirklich Menschen, die merken nichts vom Letrozol. Andere setzen es ab. Und dazwischen ist ganz viel.
Ach so. Das Zeug macht auch alle Häute trocken.
... will ich so was lesen?! NEIN.
Nach sieben Jahren Tamoxifen, das ich recht gut vertragen habe, werde ich nach dem Ende der letzten Packung ebenfalls auf Letrozol umsteigen. Ich habe schon die Schnauze voll von dem Zeug, weil als erste Nebenwirkung "Gewichtszunahme" dabeisteht.
Also werde ich wie üblich einfach so tun, als hätte ich das nicht gelesen - und dann warte ich ab, was passiert. Noch habe ich ja für ein paar Wochen das gewohnte Zeugs.
▬|███████|▬ This is a Nudelholz. Use it to klopp the Krustentier kaputt