Wegen diesem Strang hatte ich mich unter anderem in der BRI COM angemeldet.
Er war in einer anderen Sparte. Ich eröffne ihn mal hier.
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In den letzten Jahren passierte da nicht mehr viel und wenn schrieben dort meistens Frauen, die von ihrer on und off Beziehung berichteten. Das war aber nicht der Sinn des Stranges.
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Also wer hat einen heimlichen Schwarm oder Ehemaligen, den ihr gerne mal Wiedersehen würdet ? Oder wer von euch hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, diesen einen, besonderen Mann wiederzusehen ? Und wie habt ihr es angestellt ?
Ich hatte einen. Einen "Schattenmann", wie ich mir einbildete. Einen "Freund", ebenfalls verheiratet - wir waren uns einig, dass wir wahrscheinlich zusammengekommen wären, wären wir Single gewesen. Affäre kam für uns aber auch nicht in Frage. Also "Freundschaft", eine ganz besondere. Eine sehr vertraute. Ohne die jew. Partner_innen.
Es war: Projektion. Emotionale Affärengängerei. Nichtsexueller Betrug.
Wie ich inzwischen, "abgekühlt" - auch durch Enttäuschung und ja, Verrat - sehen kann.
Man macht sich unendlich eines vor, auch durch das Geträume von der "Seelenverwandtschaft"
Eine Beziehung, die ich vor meinem Partner, meinem Mann verheimlichen "muss" - entweder deren Existenz oder die Intensität - kann nur falsch sein. Entweder an sich, oder in dieser Partnerschaft.
Eines wird draufgehen. Auf Dauer. Entweder die nebeneheliche Geschichte, oder die Ehe. Oder aber man richtet sich ein in Parallelwelten, Dauergeträume, Sehnsüchteleien und allgemeinem Teenagergehabe. Ich auf jeden Fall bin heilefroh, da erwacht und raus zu sein.
Ja, die Ehe hat noch Bestand. Und nein, ich habe meinem Partner nichts "erzählt", er würd es auch eher nicht verstehen, weil komplett anders gestrickt. Er würd es wohl als "überspannte Psychospinnerei" abtun. Und ja, die Gründe, WARUM, bestehen weiter. Immer noch kann meine Ehe nicht "alles" abdecken. Nur hab ich verstanden, dass dies keine Beziehung kann. Dass es ok ist, verschiedene Dinge mit verschiedenen Menschen zu teilen. Nagelprobe dabei ist Heimlichkeit und Versponnenheit.
Die NIE WIEDER.
Was ist klein, grün und dreieckig? - Ein kleines grünes Dreieck! (copyright: mein Neffe als Kleines)
Liebe Jackie, dann schreibe ich hier mal mit. Ja, ich glaube, ich habe einen "Schattenmann". Ich habe ihn vor fast dreißig Jahren kennengelernt während ich noch im Ausland lebte. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland kamen Umzüge, sich ändernde Telefonnummern und wir haben uns aus den Augen verloren. Ich dachte 20 Jahre lang, dass ich ihn nie wiedersehen würde. Vor vier Jahren kam es dann doch zu einem Wiedersehen - zufällig, während eines Aufenthaltes in dem Land, in dem ich damals lebte. Plötzlich kam er in ein Café, in dem ich saß. Ich habe in all den Jahren oft an ihn gedacht. Mittlerweile bin ich verheiratet, habe Kinder. Mein Mann weiß, dass es diesen Mann in meinem Leben gab. Er weiß nicht, dass ich ihn wiedergesehen habe und dass es seitdem wieder Kontakt gibt. Ich bin mir nicht sicher. Mein Verstand sagt mir häufiger, dass KleinesgrünesDreieck in vielem, was sie schreibt, Recht hat. Manchmal denke ich darüber nach, es meinem Mann zu erzählen, aber ich weiß nicht, ob es dabei nicht mehr darum ginge, mein eigenes Gewissen zu beruhigen. Was würde ich denn erwarten? Ich erwarte nicht, dass meine Ehe "alles abdeckt". Und auch ich denke, dass es okay ist, verschiedene Dinge mit verschiedenen Menschen zu teilen. Dieser Mann ist Teil eines anderen Lebens und ja, da ist eine große Sehnsucht. Ich weiß nicht genau, ob es die Sehnsucht nach dem Mann oder nicht auch die Sehnsucht nach dem Land - der Sprache, dem Wetter, dem Essen, der Kultur - ist. Da vermischt sich beides ein bißchen.
Ja, ich habe einen Schattenmann, ich bin seit 20 Jahren verheiratet zwei erwachsene Kinder, Es gab viele Höhen und Tiefen in meiner Ehe, ich liebe meinen Mann und werde mich nicht von ihm trennen auch als Familie sind wir ein sehr gutes Team. Aber er ist nicht mein ein und alles. Es gibt Dinge, die ich an ihm vermisse, dennoch denke ich nicht, dass das der Grund ist, dass ich an meinem Schattenmann hänge.
Der Schattenmann kommt als Partner nicht in Frage, in erster Linie wegen meiner langjährigen Ehe und in zweiter weil er wesentlich jünger ist als ich. Ja, ich weiss, heutzutage auch schon fast normal. Aber es steht nicht zur Debatte.
Wir sind seit mehreren Jahren sehr gute Bekannte bzw. inzwischen locker (keine häufigen Treffen) befreundet. Körperlich bist auf ein paar Umarmungen nichts. Haben uns hin und wieder getroffen (immer alleine) und immer gute Gespräche gehabt. Wir sprechen über so ziemlich alles, nur nicht über uns.
Ich weiss, dass er mich sehr mag, teilweise hatte ich as Gefühl , dass er in mich verliebt sein könnte, aber das war /ist sicherlich Wunschdenken meinerseits.
Dass er mich als Mensch schätzt, weiss ich sicher. Ich versuche so gut es geht, meine Gefühle zu verbergen . Mir ist diese Freundschaft sehr wichtig. Ich bin verliebt, aber ich weiss, dass ein kompletter Kontaktabbruch nichts bringen würde. Abgesehen davon, leben wir in einer Kleinstadt und laufen uns öfters mal über den Weg, auch wenn ich bestimmte Wege vermeide. Mein Mann hat eine sehr gut Intuition , kennt mich gut und hat es natürlich gemerkt. Er möchte nicht, dass ich mit ihm Kontakt habe. Ich denke allerdings, das ein Kontaktabbruch in meinem Fall kontraproduktiv ist. Ich denke, ich benötige noch mehr Treffen, um ihn noch besser kennenzulernen und ihn zu desmytifizieren. Gemeinsame Treffen würde für ihn auch nicht in Frage kommen, da blockt er total ab. Ich kann seine Eifersucht verstehen. Aber ich kann mich auch verstehen.
Es war: Projektion. Emotionale Affärengängerei. Nichtsexueller Betrug.
Wie ich inzwischen, "abgekühlt" - auch durch Enttäuschung und ja, Verrat - sehen kann.
Man macht sich unendlich eines vor, auch durch das Geträume von der "Seelenverwandtschaft"
Eine Beziehung, die ich vor meinem Partner, meinem Mann verheimlichen "muss" - entweder deren Existenz oder die Intensität - kann nur falsch sein. Entweder an sich, oder in dieser Partnerschaft.
Eines wird draufgehen. Auf Dauer. Entweder die nebeneheliche Geschichte, oder die Ehe. Oder aber man richtet sich ein in Parallelwelten, Dauergeträume, Sehnsüchteleien und allgemeinem Teenagergehabe. Ich auf jeden Fall bin heilefroh, da erwacht und raus zu sein.
.............. Die NIE WIEDER.
Danke für dieses tolle statement!
ist (teilweise- da unverpartnert) auch meine Erfahrung......
(Projektion, Wunschdenken, Geträume von Seelenverwandtschaft...., ungestillte Sehnsüchte..... , Unehrlichkeit, "Scheinwelt"......)
und das Wichtigste: "da erwacht und raus zu sein"- besonders dieser Satz gefällt mir sehr ...
Das Leben kann so kompliziert sein, weil wir es uns selbst manchmal noch komplizierter machen....und zu uns selbst nicht wirklich ehrlich sind.....
ok- ist auch zugegebenermaßen nicht so einfach, sich selbst zu durchschauen, zu verstehen, sich selbst auf die Schliche zu kommen....(ist meine persönliche Meinung)
"Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen." Jon Kabat-Zinn
@1a2b, ja, vielleicht machen wir es uns zu kompliziert, aber was ist die Lösung ? Einen wichtigen Menschen aus dem Leben schmeissen? Ich versuche , die Situation rational zu sehen, aber manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich zum Handy greife und eine Nachricht schreiben will, um nach einem Treffen zu fragen. Lösche, dann aber wieder alles....
Zitat von Jana im Beitrag #6@1a2b, ja, vielleicht machen wir es uns zu kompliziert, aber was ist die Lösung ? Einen wichtigen Menschen aus dem Leben schmeissen? Ich versuche , die Situation rational zu sehen, aber manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich zum Handy greife und eine Nachricht schreiben will, um nach einem Treffen zu fragen. Lösche, dann aber wieder alles....
ach, ich kenne diese Gedanken, Fragen, Zweifel selbst nur allzu gut- und merke u.a. durch diesen Strang , dass ich selbst (innerlich) doch noch nicht so ganz abgeschlossen habe...
Zitat von Jana im Beitrag #6aber was ist die Lösung ?
da hilft nur ehrliche, schonungslose Selbstbefragung und Selbsterkenntnis!
Die Lösung kann niemals von außen kommen, sondern nur aus unserem Inneren
warum will ich ihm eine Nachricht schreiben? warum jetzt gerade? wovon lenkt es mich ab? was vermeide ich dadurch?
was erhoffe ich mir davon? weshalb erhoffe ich mir das?
wozu ist das gut?
für wen und weshalb?
warum besteht bei mir so dringender Wunsch nach einem Treffen?
was fehlt mir in meinem "normalen" Leben?
warum tut er mir (anscheinend!) so gut?
Diese Liste kann noch seitenlang ergänzt werden...
und in diesen Antworten verbirgt sich dann die Lösung...
es ist eine Art Rätsel....
über mich, mein Leben, meine Bedürfnisse, Wünsche.....
und hat eigentlich nichts mit ihm zu tun- er spiegelt nur, ist Projektionsfläche....
weil ich dafür empfänglich bin....
"Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen." Jon Kabat-Zinn
@1a2b, ich kenne die Antwort auf diese Fragen. Irrational betrachtet, bin ich wahnsinnig glücklich wenn ich ihn sehe und spreche. Es ist wie verliebt sein und Liebe gleichzeitig. Rational betrachtet, denke ich , dass man einen Menschen endlos mystifiziert und sich nur noch weiterhin seine Sehnsüchte reinsteigert, wenn man sich selbst Treffen verbietet. Momentan halte ich mich zurück, aus Rücksicht auf meinen Mann. Aber ich weiss nicht, ob das ein Fehler ist.
Zitat von Jana im Beitrag #8@1a2b, ich kenne die Antwort auf diese Fragen.
Tipp: mache Dir die Mühe, Dich schriftlich damit zu befassen- es hat eine andere Qualität.....Du kannst viel deutlicher sehen/lesen/erkennen.....
Du wirst Deine Antworten finden in dem Maße, indem Du bereit bist, Dich ihnen wirklich und ehrlich zu stellen und den nackten Tatsachen ins Gesicht zu sehen...
Die Lösung verbirgt sich in Deinen (schriftlichen) Antworten....
Die Dinge sind oft nicht so, wie sie scheinen...
Zitat von Jana im Beitrag #8...... Irrational betrachtet, bin ich wahnsinnig glücklich wenn ich ihn sehe und spreche. Es ist wie verliebt sein und Liebe gleichzeitig.
was ist "Liebe" für Dich? (nicht hier beantworten) - liebst Du Dich selbst?
einen Menschen wirklich lieben kann man meiner Meinung nach nur, wenn man ihn wirklich kennt nach einem längeren Stück gemeinsamen Weges, auch seine unliebsamen unangenehmen Seiten, seine Schwächen....
nun, genieße diese Glücksgefühle- es ist wohl wie ein Rausch..."irrational" schreibst Du.....aber himmlisch.....
so ist es gerade für Dich .....auf dem Boden der Tatsachen kommen wir meist schneller an, als uns lieb ist....
hab ich erst kürzlich erlebt.....seeehr schmerzhaft und unumgänglich leider.....
"Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen." Jon Kabat-Zinn
Zitat von Jana im Beitrag #4Ja, ich habe einen Schattenmann, ich bin seit 20 Jahren verheiratet zwei erwachsene Kinder, Es gab viele Höhen und Tiefen in meiner Ehe, ich liebe meinen Mann und werde mich nicht von ihm trennen auch als Familie sind wir ein sehr gutes Team. Aber er ist nicht mein ein und alles. Es gibt Dinge, die ich an ihm vermisse, dennoch denke ich nicht, dass das der Grund ist, dass ich an meinem Schattenmann hänge.
Der Schattenmann kommt als Partner nicht in Frage, in erster Linie wegen meiner langjährigen Ehe und in zweiter weil er wesentlich jünger ist als ich. Ja, ich weiss, heutzutage auch schon fast normal. Aber es steht nicht zur Debatte.
Wir sind seit mehreren Jahren sehr gute Bekannte bzw. inzwischen locker (keine häufigen Treffen) befreundet. Körperlich bist auf ein paar Umarmungen nichts. Haben uns hin und wieder getroffen (immer alleine) und immer gute Gespräche gehabt. Wir sprechen über so ziemlich alles, nur nicht über uns.
Ich weiss, dass er mich sehr mag, teilweise hatte ich as Gefühl , dass er in mich verliebt sein könnte, aber das war /ist sicherlich Wunschdenken meinerseits.
Dass er mich als Mensch schätzt, weiss ich sicher. Ich versuche so gut es geht, meine Gefühle zu verbergen . Mir ist diese Freundschaft sehr wichtig. Ich bin verliebt, aber ich weiss, dass ein kompletter Kontaktabbruch nichts bringen würde. Abgesehen davon, leben wir in einer Kleinstadt und laufen uns öfters mal über den Weg, auch wenn ich bestimmte Wege vermeide. Mein Mann hat eine sehr gut Intuition , kennt mich gut und hat es natürlich gemerkt. Er möchte nicht, dass ich mit ihm Kontakt habe. Ich denke allerdings, das ein Kontaktabbruch in meinem Fall kontraproduktiv ist. Ich denke, ich benötige noch mehr Treffen, um ihn noch besser kennenzulernen und ihn zu desmytifizieren. Gemeinsame Treffen würde für ihn auch nicht in Frage kommen, da blockt er total ab. Ich kann seine Eifersucht verstehen. Aber ich kann mich auch verstehen.
Boa Jana, ganz schön starker Tobak. Wenn ich mir das umgekehrt vorstelle, dass mein Mann an einer anderen Frau so emotional hängt und aus Vernunftsgründen bei mir bleibt, da wäre bei mir Schicht im Schacht. Diese Versuche, zu desmystifizieren können leider sehr nach hinten losgehen. Denn man hat ja niemals das wirkliche alltägliche Leben miteinander und weiß nichts von den versteckten Macken. Eher passiert es, dass man sich aus romantischer Sehnsucht noch mehr verliebt.
Ich habe auch einen Schattenmann. Den ich glücklicherweise nicht sehe, weil weit weg. Und den ich auch nicht sehen will, aus o.g. Gründen. Immer wenn ich frei war, war er liiert und umgekehrt genauso. Ich weiß, es könnte passen, mache mir aber keine weiteren Gedanken dazu.
____________________________________________________________________________ wer den Kopf nicht hebt, kann die Sterne nicht sehen
@1a2b Danke, ich werde es schriftlich machen. Danke für den Tipp! @ Overknee, ja, ich weiss, starker Tobak und uch bin sehr dankbar dafür hier anonym darüber schreiben zu dürfen und eure Sichtweisen zu lesen.
Zitat von Jana im Beitrag #6@1a2b, ja, vielleicht machen wir es uns zu kompliziert, aber was ist die Lösung ? ...
ach, ich kenne diese Gedanken, Fragen, Zweifel selbst nur allzu gut- und merke u.a. durch diesen Strang , dass ich selbst (innerlich) doch noch nicht so ganz abgeschlossen habe...
Zitat von Jana im Beitrag #6aber was ist die Lösung ?
da hilft nur ehrliche, schonungslose Selbstbefragung und Selbsterkenntnis!
Die Lösung kann niemals von außen kommen, sondern nur aus unserem Inneren
warum will ich ihm eine Nachricht schreiben? warum jetzt gerade? wovon lenkt es mich ab? was vermeide ich dadurch?
was erhoffe ich mir davon? weshalb erhoffe ich mir das?
wozu ist das gut?
für wen und weshalb?
warum besteht bei mir so dringender Wunsch nach einem Treffen?
was fehlt mir in meinem "normalen" Leben?
warum tut er mir (anscheinend!) so gut?
Diese Liste kann noch seitenlang ergänzt werden...
und in diesen Antworten verbirgt sich dann die Lösung...
es ist eine Art Rätsel....
über mich, mein Leben, meine Bedürfnisse, Wünsche.....
und hat eigentlich nichts mit ihm zu tun- er spiegelt nur, ist Projektionsfläche....
weil ich dafür empfänglich bin....
Das hilft tatsächlich, mindestens bei den Schattengeschichten, wo sich Schattenmänner und -Frauen in Projektionsflächen aufdröseln lassen. Aber was machen wir mit denen, wo es wirklich "was mit ihm zu tun" hat, wo die Begegnung doch bei Beiden sehr tief geht, abseits von erster Verliebtheit, Spielen, Rausch und Projektion? Gibt es hierfür noch zwei, drei Fragen, die bei der Lösung helfen?
Zitat von kaffeewasser1 im Beitrag #12Aber was machen wir mit denen, wo es wirklich "was mit ihm zu tun" hat, wo die Begegnung doch bei Beiden sehr tief geht, abseits von erster Verliebtheit, Spielen, Rausch und Projektion? Gibt es hierfür noch zwei, drei Fragen, die bei der Lösung helfen?
Mit dem Schmerz leben, dass es sich nicht realisieren lässt (weil man es nicht riskieren will) oder Schritte wagen, die doch Folgen haben können.
Wir müssen sehen, dass wir uns sehr stark an die Anforderungen unserer Zeit angepasst haben, die Monogamie zum Normalfall erklärt hat. Wenn man angepasst bleiben will, trägt man im Fall des Falles mögliche Konseguenzen. Und wenn man sich nicht daran halten will, kann es auch Komplikationen geben.
Und irgendwann stirbt man. Bis dahin wird man "es" entweder bereuen oder nicht.
Mir ging es nicht um "angepasst" sein ... "Anpassung" an "Normalität" oder Bürgerlichkeit ist mir weitgehend humpe ... Mir ging es um Ehrlichkeit. Vor mir, vor meinem Mann (wenn auch nicht ausgesprochen - eben weil er solches nicht besprechen will, so "Psychogedöns"). Und ich hab ihm bei der Ehe Loyalität versprochen. Ich ihm - nicht irgend einer "Gesellschaft", an die ich mich "anpassen" will oder muss. So stand ich da, als ich das Elend von Sehnsucht/Geträume/achso-tiefen Gefühlen und Gefühlchen, vom Mumpitz mit der Seelenverwandtschaft) erkannte - erst mal an-erkannte, dann beleuchtete und auseinanderdröselte. Und dann entweder im pubertistisch-mädchenhaften Traumschlossmärchenland verrharren wollte oder aber mich der Wirklichkeit stellen, und damit auch der Loyalität, die ich versprach. Ich hätte diese umwillen des Gesehnsüchtels brechen oder aufkündigen können, wollte dies aber nicht. Manchmal muss man schon wollen, was man will ... nicht zum Zwecke der "Anpassung", sondern des Indespiegelguckenkönnens.
Was ist klein, grün und dreieckig? - Ein kleines grünes Dreieck! (copyright: mein Neffe als Kleines)
Zitat von 1a2b im Beitrag #7 da hilft nur ehrliche, schonungslose Selbstbefragung und Selbsterkenntnis!
Die Lösung kann niemals von außen kommen, sondern nur aus unserem Inneren
warum will ich ihm eine Nachricht schreiben? warum jetzt gerade? wovon lenkt es mich ab? was vermeide ich dadurch?
was erhoffe ich mir davon? weshalb erhoffe ich mir das?
wozu ist das gut?
für wen und weshalb?
warum besteht bei mir so dringender Wunsch nach einem Treffen?
was fehlt mir in meinem "normalen" Leben?
warum tut er mir (anscheinend!) so gut?
weil ich dafür empfänglich bin....
Ja! Ja! Genau DAS! Sich selbst auf die Schliche kommen ... nicht beim "Gutgefühl" stehen bleiben ... Gefühle sind ja nicht sakrosankt und "einfach so da", sondern zeigen an, zeigen in eine Richtung. Und da nach-gehen, nach-forschen. Nicht einfach "annehmen und loslaufen", sondern gucken, wohin sie weisen. Und im Fall "Schattenmann" imo immer auf Defizit, Lücken, Versäumtes, Ungenährtes.
Ist die Frage, wie man da raus kommt - denkend und handelnd, anerkennend, ändernd, was änderbar - oder träumend/sehnend und weiterprojezierend.
Was ist klein, grün und dreieckig? - Ein kleines grünes Dreieck! (copyright: mein Neffe als Kleines)
Guten Morgen an alle, die hier mitschreiben und mitlesen! Ich hatte ja ganz zu Beginn des Strangs mal von meinem "Schattenmann" geschrieben und habe heute festgestellt, dass hier einiges passiert ist.
Zitat von kaffeewasser1 im Beitrag #12Aber was machen wir mit denen, wo es wirklich "was mit ihm zu tun" hat, wo die Begegnung doch bei Beiden sehr tief geht, abseits von erster Verliebtheit, Spielen, Rausch und Projektion? Gibt es hierfür noch zwei, drei Fragen, die bei der Lösung helfen?
Mein Schattenmann begleitet mich seit fast 30 Jahren. Da war und ist immer noch eine große Liebe zu ihm, auch, wenn ich mich damals entschieden habe zu gehen. Ich war damals noch sehr jung und ein Bleiben hätte bedeutet, dass ich mich für das Leben weit weg von Deutschland entschieden hätte. Das habe ich mich damals einfach nicht getraut.
Zitat von Kastanie im Beitrag #13 Mit dem Schmerz leben, dass es sich nicht realisieren lässt (weil man es nicht riskieren will) oder Schritte wagen, die doch Folgen haben können. Wir müssen sehen, dass wir uns sehr stark an die Anforderungen unserer Zeit angepasst haben, die Monogamie zum Normalfall erklärt hat. Wenn man angepasst bleiben will, trägt man im Fall des Falles mögliche Konseguenzen. Und wenn man sich nicht daran halten will, kann es auch Komplikationen geben. Und irgendwann stirbt man. Bis dahin wird man "es" entweder bereuen oder nicht.
Durch die räumliche Entfernung sehen wir uns nur wenige Male im Jahr persönlich. Und ja, mein Schattenmann steht für eine Sehnsucht, die ich in meinem Leben in Deutschland nicht stillen kann. Ich bin mittlerweile seit über 20 Jahren verheiratet, habe mit meinem Mann zwei gemeinsame Kinder und ich liebe ihn sehr. Trotzdem war die Sehnsucht teilweise riesengroß und ich habe mich immer wieder gefragt, ob ich der Sehnsucht nicht zumindest einmal nachgeben sollte, vielleicht mit dem Wunsch, dass sie dann nachlässt. Es gab die Situation, in der das möglich gewesen wäre und in diesem Moment ist mir ganz viel klar geworden. Für mich hat die Entscheidung gegen eine "Affaire" mit meinem Schattenmann nichts mit der Frage zu tun, ob ich "angepasst" sein will oder nicht. Bei mir (!) kam der Gedanke, dass die Liebe zu meinem Schattenmann aus einer anderen Zeit (und aus einer anderen Welt) kommt und dass ich damit leben kann, diese Liebe platonisch zu leben und sie auch zu genießen und Sehnsucht zu haben. Aber mein Körper lebt im Hier und Jetzt... und ich hätte jede Berührung zu meinem Mann mitgenommen und das konnte und wollte ich nicht.
@kaffeewasser Ich weiß nicht, ob diese Erfahrung dir irgendwie weiterhelfen kann. Ich glaube, es ist ganz wichtig hinzuschauen, wofür der Schattenmann steht. Wonach sehne ich mich so arg? Was bedeutet mir der Mensch? Und was wäre, wenn ich der Sehnsucht nachgebe? Was würde das für mich bedeuten? Und - welche Konsequenzen hätte es? Und am Ende muss man sich dann "einfach" entscheiden. Und komischerweise war es bei mir so, dass der Schmerz nach der Entscheidung nachgelassen hat.
Liebe Kaffewasser, erstmal danke für deine Rückmeldung.
Zitat von kaffeewasser1 im Beitrag #17 Weißt Du etwas darüber, wie es ihm damit geht?
Ja, wir haben darüber gesprochen. Es war immer diese Spannung zwischen uns da. Die hatte einfach nie aufgehört. Als wir uns nach Jahren dann zum ersten Mal wiedersahen war ich schon verheiratet und er in einer Beziehung. Und trotzdem war jedes Treffen und jede Umarmung sehr spannungsgeladen. Aber es ist eben nicht nur die körperliche Anziehung. Er ist mir auf eine sehr tiefe Art und Weise vertraut und ich schätze seine Ansichten und Perspektiven, liebe es, mich mit ihm zu unterhalten und kann zu ihm absolut ehrlich sein. Ich habe ihn an diesem Tag in seiner Wohnung abgeholt und als ich im Flur stand, stand die Frage sehr klar im Raum, ob jetzt nicht einfach der Zeitpunkt wäre, der Spannung nachzugeben. Und als mir klar wurde, dass ich das nicht möchte, habe ich es ihm erklärt. In dem Moment war meine Entscheidung jetzt nicht die, die er sich in diesem Augenblick gewünscht hat.
Vielleicht mache ich mir auch etwas vor. Aber ich habe das Gefühl, wenn ich mit ihm geschlafen hätte, dann hätte ich das, was zwischen uns ist, in die Realität geholt. So ist es etwas, was aus meiner Vergangenheit kommt und eben noch einen Platz in meiner Seele und meinem Herzen hat. Ich kann das Gefühl und die Gedanken dazu irgendwie nicht besser beschreiben und, wie erwähnt, zweifle auch immer noch, ob ich damit nicht nur mein Gewissen beruhige. Aber zweifellos hätte ich ein massiv schlechteres Gewissen, wenn ich mit ihm geschlafen hätte. Und mein Mann hätte es gespürt - nach so vielen gemeinsamen Jahren. Er weiß, dass es diesen anderen Mann gibt und es ist schwer genug für ihn zu wissen, dass sich für immer mal wieder die Gelegenheit ergibt, ihn zu sehen. Abgesehen davon, dass ich nicht nur meinen Mann real betrogen hätte. Wir hätten beide unsere Beziehung in Katastrophen gesteuert. Und dann? Was wäre geblieben? So kann die Freundschaft bleiben.
Liebe Kaffeewasser. Ich kann nichtmal mit 100%iger Sicherheit sagen, dass das das letzte Mal war, dass ich so nah an der (zugegebenermaßen sehr verführerischen) Klippe stand und sehr bewusst nicht gesprungen bin. Aber ich weiß, dass ich noch nie so klar darüber nachgedacht hatte, was passiert, wenn ich springe. Und dass ich sehr froh bin, nicht gesprungen zu sein! Und dass es sich im Moment gut und richtig anfühlt und die "Sehnsucht nach dem Sprung" nachgelassen hat. Mein Schattenmann hat es verstanden. Und ich glaube, so "schwierig" er es in diesem Moment fand, so froh war er hinterher um meine Entscheidung.
Hallo Frühling, ja es geht um Entsscheidung. Schön, dass du dich nach deiner Entscheidung besser gefühlt hast und dass du gesehen hast, dass Sprung von der Klippe bedeutet hätte , dass die Realität dich eingeholt hätte. Vollkommen abgesehen von der Tatsache, dass es ein eine Katastrophe geführt hätte. Der Traum wäre zu Ende gewesen.
Diese Gedanken habe ich auch. Ich habe die Fragen von 1a 2b für mich beantwortet. Und ja, es geht AUCH um Ablenkung von Schwierigkeiten , die einem im Leben begegnen, jetzt weniger als früher- aber auch der Suche nach Aufregung. Lücken, die bewusst anderweitig gefüllt werden können.
Die Sehnsucht holt mich aber immer wieder ein. Mir fällt es noch schwer, dagegen anzukämpfen
fühl dich erstmal ganz arg gedrückt! Ich weiß so gut, wie sich diese Sehnsucht anfühlt und wie verdammt schwer es ist, die Spannung (zwischen Verstand und Gefühl) auszuhalten... bis hin dazu, dass die Sehnsucht körperlich schmerzt. Es tut mir so leid, wenn das bei dir gerade so ist! Und ja, natürlich ist dieses "fremdverliebt sein" Projektion und Ablenkung, das Füllen von Lücken und Suche nach Aufregung und noch ganz viel mehr. Und es ist wichtig, da hin zu schauen und zu fühlen. Aber das Gefühl und die Sehnsucht sind eben da. Ich würde dir so gerne Tipps geben. Aber ich glaube, am Wichtigsten ist, dass du FÜR DICH deinen Weg findest. Ich gehe fest davon aus, dass du Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen triffst und egal, wie du dich am Ende entscheidest - es ist DEIN Weg. Ich weiß auch, was es bedeutet, den eigenen Mann sehr zu lieben und zu schätzen und TROTZDEM all diese Gefühle zu haben und ich glaube, das schließt sich eben überhaupt nicht aus.
Ich wünsche dir, dass du ganz sorgsam, liebevoll, ein bißchen nachsichtig und verständnisvoll gegenüber dir selbst und deinen Gefühlen und Gedanken sein kannst! Du hast geschrieben, dass es dir schwer fällt, gegen die Sehnsucht anzukämpfen. Mein erster Gedanke war, dass sie vielleicht weniger schmerzhaft wird, wenn du sie nicht mehr als "Gegner" empfindest, gegen den du kämpfen musst? Allerdings weiß ich auch nicht so genau, wie "man" das hinkriegt.
herzlichen Dank für deinen einfühlsamen Post. Zur Zeit muss ich mich auf meine "realen" Baustellen konzentrieren, was mir sehr viel Energie nimmt, so dass der Schattenmann in den Hintergrund gerrückt ist. Hilfreich ist auch keinen Kontakt zu haben und bewusst keine "zufälligen" Treffen herbeizuführen. Helfen tut mir auch, so banal es klingt, Sport und das Abbarbeiten von lästigen Dingen.