Zitat von luciernago im Beitrag #4... Wir hatten in BaWü dieses Jahr bereits 4 mal die Bitte von Transnet, dass wir weniger Strom verbrauchen sollen wegen Redispatch-Massnahmen. ...
Die Redispatch-Maßnahmen werden nicht erforderlich, weil es "zu wenig Strom" gibt, sondern weil es an Leitungen fehlt, den aktuell reichhaltig vorhandenen Windstrom aus dem Norden in den Süden zu bringen. Das Problem ist eine unausgewogene Netzlast. Sobald sich BaWü und Bayern dazu durchringen, die seit langem als erforderlich erkannten Stromtrassen zu bauen, ist dieses Problem gelöst.
Zitat von Nicolo im Beitrag #6Das Problem ist eine unausgewogene Netzlast.
Das ist aber doch nur ein Teilproblem. Mit entsprechenden Trassen kann man dann zwar den Strom geschickter verteilen, das löst ja aber nicht die Tücke, dass der Mensch immer mehr und mehr Strom verbraucht und der Bedarf dann eben noch größer werden wird, wenn fürs Heizen und Mobilität dann noch mehr Strom benötigt wird, unsere Produktion irgendwann nicht mehr ausreichen wird, weil AKWs abgeschaltet sind, die Kohlekraftwerke auch außer Betrieb gehen und Neubau von Wind-/Solaranlagen/Wasserkraftnutzung schlichtweg begrenzt ist, weil es nicht überall Sinn macht...und wo es Sinn machen könnte, ziehen sich Bauvorhaben ewig hin, weil sich immer irgend jemand findet, der ein Veto einlegt.
Man wird sich wohl daran gewöhnen müssen, dass Strom zwar weiterhin aus der Steckdose kommt, aber unter umständen nicht immer und für jeden pausenlos verfügbar sein wird oder der Preis nicht so günstig ist, wie man ihn am Liebsten hätte.
Eigentlich wird es dann darauf hinauslaufen , das die die, die es sich leisten können, Strom weiter verbrauchen, wie bisher , und alle anderen dann eben sehen müssen, wie sie sparen.
@Dwalker genau dieses Thema hatte ich gestern im Freundeskreis und nicht alle haben die Problematik, die ich da auch sehe, verstanden. Ich lese von Stromabschaltungen und ich lese, dass wir umsteigen sollen z.B. auf E-Autos.
@Nicolo das wäre eine Erklärung mit den fehlenden Leitungen, die mir einleuchtet.
Zitat von WhiteTara im Beitrag #7Man wird sich wohl daran gewöhnen müssen, dass Strom zwar weiterhin aus der Steckdose kommt, aber unter umständen nicht immer und für jeden pausenlos verfügbar sein wird oder der Preis nicht so günstig ist, wie man ihn am Liebsten hätte.
Ja, das ist für die meisten von uns vermutlich jenseits der Vorstellung. Ich würde mich mehr Bewußtsein wünschen, das wäre ein Anfang.
@Lilith ja, darauf wird es hinauslaufen. Ist ja leider in vielen anderen Bereichen auch so. Wie das geändert werden könnte – keine Ahnung …
Zitat von Dwalker im Beitrag #1Wie soll in Zukunft geheizt werden wenn Gas und Öl verboten werden? ...
Aktuell wird kein Verbot des Heizens mit Gas oder Öl diskutiert, sondern ein Verbot des Neubaus solcher Heizungen. Bestehende System dürfen weiter betrieben, gewartet und repariert werden. Von daher wird es noch lange dauern, bis sie nicht mehr vefügbar sind.
Zitat ... Sind die bestehenden Alternativen wirklich schon ausgereift und für die breite Masse verfügbar? ...
Hinreichend ausgereift m.E. schon - ob verfügbar, hängt unter anderen davon ab, ob die Heizungshersteller welche bauen und es Handwerker*innen gibt, die sie zeitnah einbauen können. Allerdings werden auch neue Alternativen entwickelt (müssen sie werden), denn mit dem Bestehend-Bekannten wird das Problem nicht vollumfänglich lösbar sein.
All das braucht offenbar den politischen Druck, denn die Probleme des massenhaften Verbrauchs fossiler Brennstoffe sind schon lange bekannt, ohne das sich ernst- und massenhaft um Alternativen bemüht wurde.
Zitat ... Wie sieht es mit dem Strom aus wenn alle plötzlich mit Erdwärmepumpe heizen? ...
Solche Anlagen werden sinnvollerweise im individuellen Verbund mit Photovoltaik und Akkus gebaut. Bei allen drei Technologien, insbesondere bei den Akkus sehen wir fast halbjährlich Innovationen und Verbesserungen - seit die eben vermehrt nachgefragt werden.
Zitat ... Ist unser Stromnetz stabil wenn gleichzeitig immer mehr E Autos auch Strom brauchen? ...
Unser Stromnetz Stand Jetzt ist das sicher nicht. Grund genug, den Ausbau endlich ernsthaft zu beginnen. Bislang m.E. unterschätzter Faktor: Jedes E-Auto ist ein kleiner Stromspeicher für volatilen Wind oder PV-Strom - die Masse macht's.
Zitat... Kriegen wir alle bald ein Strom Kontingent womit jeder auskommen muss?
Da halte ich für sehr unwahrscheinlich, weil ein individuelles Stromkontingent technisch kaum realisierbar ist. Was wir sicherlich kriegen, sind Strompreise, die viele Menschen dazu bringen werden, ihren Stromverbrauch genauestens zu überdenken. Und darin, im Überndenken und dann ggf. weniger verbrauchen sehe ich einen ganz entscheidenden Zukunfts-Baustein.
Zitat von Karina im Beitrag #9... @Nicolo das wäre eine Erklärung mit den fehlenden Leitungen, die mir einleuchtet. ...
Da ja immer die reichhatlige Windstromausbeute im Norden als Anlass für diese Redispatch-Maßnahmen im Süden genannt wird, gehe ich davon aus, dass genau dies, also das Fehlen der Stromtrassen, Ursache des aktuellen Problems ist.
Zitat von Nicolo im Beitrag #6Das Problem ist eine unausgewogene Netzlast.
Das ist aber doch nur ein Teilproblem. ...
Ja, das ist ein Teilproblem, aber eines, das (nicht nur hier) mit dem Grundproblem verwechselt wird.
Zitat... Mit entsprechenden Trassen kann man dann zwar den Strom geschickter verteilen, das löst ja aber nicht die Tücke, dass der Mensch immer mehr und mehr Strom verbraucht und der Bedarf dann eben noch größer werden wird, ...
Nein, Stromtrassen erzeugen natürlich keinen Strom. Was den immer größeren Strombedarf angeht, kann ich nur sagen: Es ist kein Naturgesetz, dass technisch mögliche und fossilfreie Energie-Erzeugungsanlagen in D nicht gebaut werden. Es ist auch kein Naturgesetz, dass neue diesbezügliche Technologien in D in den vergangenen xy Jahren nicht massiv erforscht und weiterentwickelt wurden.
Sondern politischer Wille der letzten x Bundesregierungen wie auch vieler Landesregierungen. letztlich basierend auf dem Desinteresse der Wähler*innenmehrheiten. Auch eine Ursache: kurzsichtige Firmenpolitik der großen Unternehmen in dem Bereich - wozu an der Zukunft arbeiten, wenn sich mit der technologie von gestern noch so unfassbar leicht unglaublich Geld verdienen lässt?
Zitat... Man wird sich wohl daran gewöhnen müssen, dass Strom zwar weiterhin aus der Steckdose kommt, aber unter umständen nicht immer und für jeden pausenlos verfügbar sein wird oder der Preis nicht so günstig ist, wie man ihn am Liebsten hätte.
Genau. Auch ohne Kristallkugel oder prophetische Gabe kann mensch eins sicher sagen: Bei gegenwärtigen und für die nachsten 30 Jahre absehbaren Stand der Technik wird jede Form von Energie, also auch Strom in Zukunft teurer werden als sie es vor 10 Jahren war (geschweige denn noch weiter in der Vergangenheit).
Wer Obiges unbedingt verhindern will, muss zwangsläufig für die Rückkehr zu massenhaftem Einsatz fossiler Energieträger plädieren - mit allen bekannten ökologisch und politischen Konsequenzen. Und vermutlich auch für Rückkehr zur und Ausbau von Atomenergie, die allerdings auch nur deshalb so billig schien, weil wesentliche Kostenbestandteile ausgeklammert und staatlich subventioniert wurden (Sicherheit der Anlagen im Betrieb, Endlagerung).
Bei politisch fassungslos war ich bereits falsch (da wurde eher über die Kleidungswahl einer Politikerin diskutiert) und anscheinend war es auch falsch einen Strang aufzumachen.
Die von dir verlinkten Stränge erfassen jeweils nur einen Teilbereich meiner Fragen.
Mir geht es nicht um die einzelnen Aspekten sondern um den "ist" Zustand und die Konsequenzen diverser Gesetze.
......
Gas und Öl darf nicht mehr neu verbaut werden und bestehende müssen nachgerüstet werden.
Daher finde ich es schon wichtig, wie die Regierung dazu kommt, solche Gesetze zu verabschieden.
Es geht auch nicht nur um Heizung sondern z.b. Verbrenner Autos.
Auch bald verboten und diverse Autofirmen hören in greifbarer Zukunft (2024) mit der Produktion der Verbrenner auf, während unser Stromnetz gar nicht dafür ausgelegt ist, so viele e Autos zu versorgen.
Ist das so gesehen nicht völlig verrückt? Oder wird es bewusst gemacht, in der Hoffnung das dann viele eben aufs Auto verzichten?
Zitat von Dwalker im Beitrag #14Gas und Öl darf nicht mehr neu verbaut werden und bestehende müssen nachgerüstet werden. Daher finde ich es schon wichtig, wie die Regierung dazu kommt, solche Gesetze zu verabschieden.
Bestehende Heizungsanlagen müssen nicht nachgerüstet werden..
Zudem ist es noch kein verabschiedetes Gesetz, sondern ein Referentenentwurf. Die Pläne stoßen bei den Ampelpartnern und der Opposition auf Kritik.
Aber ändert es etwas an meiner Kritik? Wieso kommen solche Entwürfe überhaupt auf den Tisch wenn es im "ist" Zustand überhaupt nicht umsetzbar ist weil die Infrastruktur es nicht hergibt.
Man kann doch nicht C als Entwurf auf den Tisch hauen wenn a und b nicht gegeben sind
Denn wir Menschen funktionieren offenbar nur mit Druck. Ein bisschen gute Überzeugung oder ein bisschen Aufklärung nutzen überhaupt nichts. Damit sich etwas verändert, müssen Gesetze her.
Zitat von Dwalker im Beitrag #16Danke für den Link.
Aber ändert es etwas an meiner Kritik? Wieso kommen solche Entwürfe überhaupt auf den Tisch wenn es im "ist" Zustand überhaupt nicht umsetzbar ist weil die Infrastruktur es nicht hergibt.
Man kann doch nicht C als Entwurf auf den Tisch hauen wenn a und b nicht gegeben sind
Doch, man muss sogar, wenn man es generell für sinnvoll hält.
Damit der Zustand umsetzbar wird und die Infrastruktur entsteht.
Freiwillig hätte es seit Jahren passieren können. Ist aber nicht. Also braucht es weitere Anreize im Sinne von Druck.
Ja, wäre netter. Aber wer soll die entwickeln, mit welcher Finanzierung? Oder sollte man erst Milliarden in die Forschung schicken von Seiten der Politik (Steuergelder), um dann einen Gesetzentwurf vorzulegen? Eher nicht, oder?
Die Frage, wie in Zukunft ohne Gas geheizt werden soll, beschäftigt mich auch. Ich bin Mieterin mit einer Gasetagenheizung. Was soll dann sein , wenn sie kaputt geht ? Ich stelle mir vor, dass es auch anderen Menschen so geht, gerade in Städten in Mehrfamilienhäusern.
Ich halte es für recht sicher, dass es zig Ausnahmen /Erleichterungen /Sonderregelungen geben wird, bis alle Zugang zu der Infrastruktur haben, die benötigt wird, und parallel eben diese aufgebaut wird (weil der Anreiz da ist).
Außer, es knallt vorher alles zusammen was heute wahrscheinlicher ist als vor 20 Jahren.